Buch, Deutsch, Band 4, 138 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 225 mm, Gewicht: 292 g
Reihe: Klostermann/Nexus
Eine Theorie der Dichtung
Buch, Deutsch, Band 4, 138 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 225 mm, Gewicht: 292 g
Reihe: Klostermann/Nexus
ISBN: 978-3-465-04437-6
Verlag: Vittorio Klostermann
In diesem Buch entwickelt der berühmte Literaturtheoretiker Harold Bloom eine Dichtungstheorie mit einer markanten These: Nach Bloom entsteht Dichtung aus der Angst vor dem Einfluß eines großen dichterischen Vorläufers. Diese Angst kann zwar die Produktivität hemmen, ist aber zugleich die stärkste Antriebskraft für literarisches Schreiben. Jeder junge Dichter kämpft verzweifelt, um sich aus der Umklammerung durch sein Vorbild zu befreien. Damit er aus dem übermächtigen Schatten der Klassiker treten kann, unterzieht er ihre Dichtung einer aggressiven "Fehllektüre" ("misreading"), aus der heraus er seine eigenen Texte entwickelt. Eine "richtige" Lektüre kann es nicht geben: Im Grunde sind alle Lektüren "Fehllektüren". Die Bedeutung eines literarischen Textes ist das Ergebnis einer unabschließbaren Lektürebewegung, in der immer mehrere Texte involviert sind. Dichtung ist so immer auch gegen andere Dichtung geschrieben, in einer Mischung aus Trotz und Selbstbehauptungswillen – die Literaturgeschichte ist ein Schlachtfeld.