Brandenburg / Dorschner | Pflegewissenschaft 1 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 400 Seiten, Format (B × H): 175 mm x 240 mm, Gewicht: 632 g

Brandenburg / Dorschner Pflegewissenschaft 1

Lehr- und Arbeitsbuch zur Einführung in das wissenschaftliche Denken in der Pflege

E-Book, Deutsch, 400 Seiten, Format (B × H): 175 mm x 240 mm, Gewicht: 632 g

ISBN: 978-3-456-76086-5
Verlag: Hogrefe AG
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Das erfolgreiche Lehrbuch zur Pflegewissenschaft bietet einen umfassenden und verständlichen Überblick über die Theorie- und Methodendiskussion der Pflegewissenschaft, an dem kein Pflegestudierender vorbeikommt.Der Text ist didaktisch lernfördernd gegliedert und regt mit Studienaufgaben, Kontrollfragen, Lesetipps und weiterführender aktualisierte Literatur sowie Beispielen und Internetlinks zum kritischen Denken und selbstgesteuerten Lernen an. Die vierte Auflage wurde neu geordnet, überarbeitet und aktualisiert bezüglich der Beiträge über Postmoderne und Poststrukturalismus, Radikalen Konstruktivismus, ethische Herausforderungen, Rational-Choice-Theorien, gerontologische Pflege, Implementierungswissenschaft, Zusammenhänge zwischen Pflegewissen, -theorie, -klassifikationen und Pflegeprozess, Middle-Range-Theories und einem Ausblick auf die Pflegetheorieentwicklung in deutschsprachigen Ländern. Aus dem Inhalt: Pflegewissenschaft - Versuch einer Grundlegung Wissenschaft - Wissenschaftstheorie - WissenschaftsentwicklungWissensquellen; Definitionen, Entwicklung der PflegewissenschaftPflegewissenschaft und PflegeforschungPflegewissenschaft und EthikWissenschaftstheoretische StrömungenTheorien und Theorieentwicklung in der PflegewissenschaftTheorien und Modelle in der PflegewissenschaftSozialwissenschaftliche Theorieansätze und ihre Bedeutung für die PflegeKritische Diskussion ausgewählter pflegetheoretischer Ansätze
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Zielgruppe


Studierende der Pflegewissenschaft, Pflegepädagogik und des Pflegemanagements

Weitere Infos & Material


|21|1  Pflegewissenschaft – Eine Einführung
Im Zentrum dieses ersten Kapitels steht eine grundlegende Einführung in die Pflege als wissenschaftliche Disziplin: die Pflegewissenschaft. Ausgangspunkt ist zunächst die Frage, was Pflege eigentlich bedeutet bzw. umfasst. Es folgen einige einführende Überlegungen zum Begriff „Wissenschaft“ sowie zu Merkmalen bzw. Kriterien von Wissenschaftlichkeit. Unterschiedliche Definitionen des Begriffs „Wissenschaft“ sollen aufzeigen, dass es keine einheitliche Bestimmung gibt. Vielmehr ist der Wissenschaftsbegriff abhängig von bestimmten Positionen, die der Autor zu Aufgaben und Zwecken der Wissenschaft einnimmt. Die Analyse und kritische Bewertung dieser Zusammenhänge sind Aufgabe der Wissenschaftstheorie. Am Beispiel von Deduktion und Induktion werden Möglichkeiten und Grenzen verschiedener Erkenntniswege aufgezeigt. Die Darstellung verschiedener Quellen des Wissens in der Pflege, der Versuch, Pflegewissenschaft als wissenschaftliche Disziplin zu definieren sowie die Entwicklung der Pflegewissenschaft in den USA und in Deutschland bilden den Kern des Kapitels. Vor dem Hintergrund des skizzierten Pflegebegriffs werden eine Arbeitsdefinition von Pflegewissenschaft vorgeschlagen sowie Gegenstand und Aufgaben der Pflegewissenschaft herausgearbeitet. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Bedeutung der Pflegeforschung. Abschließend wird die ethische Dimension der Pflegewissenschaft angesprochen und die Notwendigkeit ethisch-moralischer Reflexionen gezeigt. Lernziele Nach dem Durcharbeiten dieses Kapitels sollen Sie… … die Genese und die unterschiedlichen Wortbedeutungen des Begriffs „Pflege“ kennen. … eine eigene Definition des Begriffs „Pflege“ vorlegen können. … Quellen des Wissens in der Pflege benennen können. … ein Verständnis für unterschiedliche Auffassungen von Inhalt und Aufgaben der Pflege bei ausgewählten Pflegewissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern entwickelt haben. … die Begriffe „Wissenschaft“ und „Wissenschaftstheorie“ erklären können. … allgemeine Merkmale und Kriterien kennen, die Wissenschaft von vor- und nichtwissenschaftlichen Konzeptionen und Überlegungen unterscheiden. … sich mit zwei wichtigen wissenschaftstheoretischen Grundbegriffen (Deduktion/Induktion) auseinandergesetzt haben. … die Problematik des Begriffs „wissenschaftlicher Fortschritt“ verstehen. … vor dem Hintergrund verschiedener Definitionen von Pflegewissenschaft eine eigene Begriffserklärung vornehmen können. … einen Überblick über wichtige Stationen der Entwicklung der Pflege als Wissenschaft im In- und Ausland gewinnen. |22|… den Zusammenhang von Pflegewissenschaft und Pflegeforschung verstehen. … ethische Aspekte der Pflegewissenschaft darstellen können. Schlüsselworte Pflege, Pflegeverständnis, Wissen, Wissen in der Pflege, Wissenschaft, Wissenschaftstheorie, Pflegewissenschaft, Pflegeforschung, Ethik und Pflegewissenschaft 1.1  Was ist Pflege?
„Wie es scheint, ist sich die Pflege nicht recht im Klaren über ihren Platz im Spektrum der Gesundheitsberufe und über die Rolle, die ihre Vertreter in den heutigen, expandierenden Gesundheitsdiensten spielen können. Und das aus gutem Grund, denn die Konturen der Pflege sind heute einem raschen Wandel unterworfen. Andere Gesundheitsberufe, insbesondere die Ärzteschaft, stellen immer größere Ansprüche an die Pflegekräfte und vonseiten der Laien werden mehr und mehr Funktionen übernommen, die seit den Anfängen des Pflegeberufs als Vorrecht der professionellen Pflege galten. In vielen Situationen lässt sich die fachliche Identität der Pflege gar nicht mehr deutlich eingrenzen und vielen Pflegenden fällt es schwer, gültige Antworten auf bestimmte Fragen zu geben: Was ist Pflege? Was zeichnet die professionelle Pflege aus? Wo hat die Pflege ihren definitiven Zuständigkeitsbereich?“ Ernestine Wiedenbach (1900–1996) Studienaufgabe 1-1 Was ist Pflege? Notieren Sie Ihre Definition von Pflege! Bitte formulieren Sie in wenigen Sätzen, auf maximal einer Seite, was Sie unter Pflege verstehen. Der Begriff „Pflege“ wird heute im Sprachgebrauch unserer Gesellschaft geradezu inflationär verwendet. Fragt man den viel zitierten Durchschnittsbürger, was er mit den Begriffen „Pflege“ bzw. „pflegen“ verbindet, so erhält man eine breite Palette von Antworten. Sie reicht von Zusammensetzungen unter Verwendung des Substantivs Pflege in einem sehr weiten Sinne (z.?B. Altenpflege, Autopflege, Denkmalpflege, Fußpflege, Hauspflege, Hautpflege, Imagepflege, Jugendpflege, Kinderpflege, Körperpflege, Krankenpflege, Kulturpflege, Landschaftspflege, Mundpflege, Säuglingspflege, Tierpflege, Traditionspflege, Wohlfahrtspflege, aber auch Pflegebedürftigkeit oder Pflegeversicherung) bis hin zu häufig genannten Assoziationen zu diesem Begriff im engeren Sinne (z.?B. Dienen, Nächstenliebe, wenig Anerkennung, harte Arbeit, Schichtdienst, Wochenenddienst, Kinder pflegen Eltern, Eltern pflegen Kinder, Großeltern pflegen Enkel, Enkel pflegen Großeltern). Diese Vielschichtigkeit spiegelt sich natürlich auch in verschiedenen Berufsbezeichnungen im Berufsfeld Pflege wider, wie zum Beispiel Gesundheits- und Krankenpflegerin/Krankenpfleger, Kinderkrankenpflegerin/Kinderkrankenpfleger, Altenpflegerin/Altenpfleger, Altenpflegehelferin/Altenpflegehelfer, Heilerziehungspflegerin/Heilerziehungspfleger, Heilerziehungshelferin/Heilerziehungshelfer und Entbindungspflegerin (Hebamme) im Kontext einer noch größeren Zahl von Berufen im sogenannten Berufsfeld Gesundheit. Mit dem Inkrafttreten des am 17.07.2017 vom Deutschen Bundestag beschlossenen Gesetzes über die Pflegeberufe (Pflegeberufegesetz [PflBG]) am 01.01.2020 gilt in Deutschland für mindestens dreijährig beruflich oder hochschulisch ausgebildete Pflegende die neue Berufsbezeichnung „Pflegefachfrau/Pflegefachmann“ (vgl. § 1 Abs. 1), die in der Schweiz schon seit einer Reihe von Jahren eingeführt ist. Bei dem Versuch einer Eingrenzung des Begriffs „Pflege“ im Sinne dieses Buches zeigt sich, dass er „sowohl für die pflegerische Handlung, die Pflegearbeit als auch für alles steht, was mit dem gesamten Feld zu tun hat (der Beruf, die Theorie und die Praxis)“ (Mühlum, Bartholomeyczik & Göpel, 1997, S. 61). |23|Etymologisch ist der Ursprung des westgermanischen Verbs „pflegen“ (mittelhochdeutsch: pflegen, althochdeutsch: pflegan, niederländisch: plegen, altenglisch: pleon) nicht endgültig geklärt. Zunächst bedeutete es soviel wie „für etwas einstehen, sich für etwas einsetzen“. Daraus entwickelten sich jedoch sehr rasch (noch in den alten Sprachzuständen) zwei verschiedene Bedeutungen: einerseits „sorgen für, betreuen, hegen“, andererseits „sich mit etwas abgeben, betreiben, gewohnt sein“. Die frühere starke Beugung findet man heute nur noch in altertümlichen oder poetischen Texten („pflog, gepflogen“), allerdings resultiert hieraus die Substantivbildung „Gepflogenheit“, die soviel wie „Gewohnheit“ bedeutet. Im deutschen Sprachgebrauch gruppieren sich um das Verb „pflegen“ die Bildungen „Pflege“ (Sorge, Obhut, Betreuung), „Pfleger“ (Fürsorger, Betreuer, Krankenwärter) ...


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