E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Broadrick Vier Nächte im Paradies
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-5953-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-5953-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Von drei Macho-Brüdern eifersüchtig bewacht, ist Robin mit 21 Jahren noch eine süße Unschuld - aber zu allem bereit, als die Gelegenheit sich bietet! Denn mit einem Mann wie Steve allein auf einer einsamen Insel, ist sie wie Eva mit Adam im Paradies! Sinnliche Spiele in tropischer Sonne, ekstatische Nächte am Strand - Robin kennt an Steve jeden Millimeter seiner Haut, als das Beiboot des Kreuzfahrtschiffs, dessen Abfahrt sie vor fünf Tagen verpasste, auf San Saba Island anlandet und Robin zurück in die Realität bringt. Den Geschmack der Liebe noch auf den Lippen, ahnt Robin nicht, welch dramatische Folgen ihr Abenteuer hat ...
Bis Annette Broadrick mit sechzehn Jahren eine kleine Schwester bekam, wuchs sie als Einzelkind auf. Wahrscheinlich war deshalb das Lesen immer ihre liebste Freizeitbeschäftigung. Mit 18 Jahren, direkt nach ihrem Abschluss an der Highschool, heiratete sie. Zwölf Monate später wurde ihr erster Sohn geboren, und schließlich wurde sie in sieben Jahren vierfache Mutter von prächtigen Jungen. Leserinnnen, die Kinder haben, muss sie nicht erklären, wie ihr Leben in den nächsten zwanzig Jahren aussah. Und Leserinnen ohne Kinder wollen es nicht wissen! Sobald die Kinder aus dem Gröbsten heraus waren, nahm sie eine Stelle als Sekretärin an, um etwas zum Familieneinkommen beizutragen. Später wurde Annette Broadrick Rechtsanwalts- und Notarsgehilfin und arbeitete in verschiedenen Kanzleien in Arizona, Texas, Illinois und Oregon. Ihre Liebe zu Büchern blieb ihr auch während den stressigsten Zeiten erhalten. Und als ihr jüngster Sohn schließlich seinen Schulabschluss in der Tasche hatte, entschloss sie sich, es selbst mit dem Schreiben zu versuchen. Sechs Monate lang machte sie sich in einem Heft Notizen. Dann lieh sie sich eine Schreibmaschine und schrieb alles noch einmal um. Als sie damit fertig war, zeigte sie es einer Freundin, die kreatives Schreiben lehrte. Sie hörte sich aufmerksam die Kritik an und schrieb ihr Buch wieder um. Daraufhin zeigte sie es einer begeisterten Leserin von Romances, akzeptierte deren Änderungsvorschläge, setzte sich hin und veränderte das Manuskript entsprechend. Dann schickte sie ihr Werk an den Verlag Silhouette. Zwei Monate später erhielt sie einen Anruf und wurde gefragt, ob sie sich vorstellen könne, das Buch zu überarbeiten und 100 Seiten zu streichen. Sie sagte Ja. Das war im Januar 1984. Als ihr erstes Buch im November 1984 erschien, kam es Annette Broadrick vor, als hätte sie sechs Bücher geschrieben! Seit Oktober 1984 lebt sie allein und finanziert ihren Lebensunterhalt ausschließlich durch ihre Honorare. Jetzt endlich hat sie die Zeit zu lesen, und sie ist mit ihrem ruhigen, zurückgezogenen Leben in Texas ausgesprochen zufrieden. Kürzlich vollendete sie ihre 51. Romance und arbeitet zur Zeit an zwei weiteren. Sie ist fest entschlossen weiterzuschreiben, solange ihre Bücher den Leserinnen gefallen.
Autoren/Hrsg.
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2. KAPITEL
Los Angeles, Kalifornien,
ein Jahr vorher im Dezember
Steven schloss seine Wohnung auf, trat ein und stellte die Alarmanlage aus. Dann ging er mit schleppenden Schritten in die Küche. Er konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt etwas gegessen hatte, und war so müde, dass er auch jetzt keinen Appetit hatte. Er holte sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank. Ein Bier auf nüchternen Magen würde ihn schnell schlafen lassen.
Das Signallämpchen seines Anrufbeantworters blinkte. Steve drückte auf den Knopf und wartete.
„Hallo, Steve“, sagte eine sexy weibliche Stimme. Er zog die Augenbrauen zusammen, aber als sie fortfuhr, erkannte er, dass es Alicia war. „Ich habe schon seit Wochen nichts von dir gehört, Darling. Ich weiß, dass du viel zu tun hast, aber du fehlst mir. Ruf mich doch an, jederzeit, tags oder nachts.“ Sie beendete das Gespräch mit einem kurzen dunklen Lachen.
„Steve, alter Junge, hier ist Ray. Ruf mich an.“ Steve nickte leicht. Er hatte ihre letzten beiden Treffen absagen müssen.
Bei der dritten Nachricht richtete er sich unwillkürlich auf. „Steve, ruf mich bitte an, wenn du heute Abend nach Hause kommst.“ Das war sein Vater.
Steve sah auf die Uhr. Es war schon nach elf, aber sein Vater ging nie besonders früh ins Bett. Steve griff nach dem Telefonhörer und wählte die Nummer. Sein Vater meldete sich gleich nach dem ersten Klingeln.
„Was ist denn los?“, fragte Steve.
„Das wollte ich eigentlich von dir wissen“, entgegnete Tony Antonelli.
Steve runzelte die Stirn. „Ich weiß nicht, was du damit meinst, Dad. Deine Nachricht klang so dringend.“
„Das war sie auch. Ich mache mir Sorgen um dich, mein Junge. Die beiden letzten Abendessen im Kreis der Familie hast du in letzter Minute abgesagt. Und heute haben wir wieder vergeblich auf dich gewartet. Ich möchte wirklich wissen, was mit dir los ist.“
Steve ließ den Kopf sinken und lehnte sich gegen den Küchentresen. „Ich habe nur viel zu tun, Dad.“
„Es geht dir alles zu sehr unter die Haut“, sagte sein Vater leise.
Steve rieb sich die Stirn. „Dieses kleine Mädchen war erst fünf Jahre alt, Dad. Fünf. Sie spielte im Garten und geriet in das Kreuzfeuer von zwei Gangs. Ich werde die Schuldigen erwischen, und es ist mir ganz egal, wie lange das dauert.“
„Ich kann dich verstehen, wirklich. Und ich bewundere dich auch dafür, wie sehr du dich einsetzt. Aber du musst einfach mal Urlaub machen, sonst endest du noch in der Statistik – als einer derjenigen, die vorzeitig aufgeben mussten, weil sie ausgebrannt waren, von Schlimmerem ganz zu schweigen. Ich weiß, dass du dich nicht vernünftig ernährst und dass du nicht genug Schlaf bekommst. Du musst diesen ungesunden Kreislauf durchbrechen, bevor er dich umbringt.“
Steve massierte mit einer Hand seine angespannten Nackenmuskeln. „Ja, ich weiß.“
„Heute hattest du doch eigentlich deinen freien Tag, oder?“
„Ja, schon.“
„Wann hast du denn zuletzt mal deinen freien Tag auch wirklich genommen?“
„Ich kann mich nicht erinnern.“
„Soso. Wie ist es denn mit Weihnachten? Das ist schon bald. Können wir mit dir rechnen?“
Steve lächelte. „Ja, ich werde da sein, ich verspreche es.“
Tonys Stimme klang rau. „Gut. Ich liebe dich, mein Sohn.“
„Ich liebe dich auch, Dad.“ Steve legte den Hörer auf.
Er ging die Treppe hinauf in sein Schlafzimmer und zog sich aus, wobei er seine Sachen achtlos auf den Boden fallen ließ. Als er dann duschte und der heiße Strahl ihm auf den nackten Rücken prasselte, stöhnte er auf. Nach der Dusche fiel er todmüde ins Bett.
Ich sollte an meinem Leben wirklich etwas ändern, dachte Steve noch, bevor er einschlief. Es durfte nicht sein, dass es nur aus Arbeit bestand.
Austin, Texas
„Denk doch nur daran, Robin, zehn Tage weg von allem, zehn Tage raus aus der Tretmühle.“ Cindi Brenham strahlte begeistert. „Zehn Tage in der Karibik, wo wir nichts zu tun haben außer fantastisch essen und mit den toll aussehenden Männern flirten. Wir werden viele Herzen brechen, werden uns bräunen lassen und dann erholt unser letztes Collegejahr zu Ende bringen. Wir haben es wirklich verdient, uns mal so richtig zu amüsieren.“
Cindi saß ihrer Freundin Robin McAlister in einem kleinen Straßencafé gegenüber, das in der Nähe des Campus der Universität von Texas lag. Es war sonnig und warm, obgleich es laut Kalender Mitte Dezember war.
Robin sah ihre überschwängliche Freundin lächelnd an. Manchmal wunderte sie sich selbst, dass zwei Menschen, die so unterschiedlich waren wie sie und Cindi, so nah befreundet sein konnten. Doch sie waren schon seit dem Tag ihrer Einschulung in die Grundschule von Cielo, einer Kleinstadt im westlichen Bergland von Texas, dicke Freundinnen, und niemand war erstaunt, dass sie auch dieselbe Universität gewählt hatten und sich jetzt im Studentenwohnheim ein Zimmer teilten.
Cindi wollte später für eine Computerfirma arbeiten und Robin interessierte sich für Public Relations. In den letzten zwei Jahren hatten sie in den Semesterferien bei Firmen Praktika gemacht, und sie freuten sich darauf, in ein paar Monaten endlich ihren ersten richtigen Job anzutreten.
Robin seufzte. „Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein, Cindi. Bist du sicher, dass du deine Mutter nicht missverstanden hast?“
Cindi schüttelte so heftig den Kopf, dass ihre schwarzen Locken flogen. „Nein. Meine Tante hat diese Kreuzfahrt vom 5. bis zum 15. Januar gebucht. Aber jetzt hat mein Onkel einen Herzinfarkt gehabt und liegt immer noch im Krankenhaus. Sie können auf keinen Fall fahren, und es ist auch zu spät, die Tickets zurückzugeben. Für uns die ideale Gelegenheit.“
Das hörte sich himmlisch an. Robin lächelte. Endlich würde sie einmal hier herauskommen und tun können, was sie wollte. Die Vorstellung, den wachsamen Augen ihrer drei übermäßig um sie besorgten Brüder zu entkommen, wurde immer verlockender, je mehr sie darüber nachdachte.
Sie liebte ihre Familie, keine Frage. Niemand konnte liebevollere und großzügigere Eltern haben als sie. Robin war froh, dass sie die tolle Figur ihrer Mutter geerbt hatte, und deren rotes Haar und die grünen Augen. Ihre Mutter war ein berühmtes Model gewesen, und Robin selbst hatte ein paar Angebote zum Casting bekommen, seit sie hier an der Universität war. Natürlich hatte sie ihrer Familie nichts davon erzählt. Vor allem ihr Vater wäre entsetzt gewesen.
Robin hatte nicht geahnt, dass sich ihr liebevoller und normalerweise gelassener Vater als strenger Wächter entpuppen würde, sobald sie ins Teenageralter gekommen war. Und was noch schlimmer war, er hatte ihre Brüder im Lauf der Jahre dazu angehalten, wie drei grimmige Schutzengel über sie zu wachen.
Jason war mit seinen 28 Jahren der älteste der Brüder und nach dem Vater benannt worden. Jim war gerade 25 geworden, dann kam sie selbst mit 22, und Josh war das Baby der Familie. Er war 19.
Robin hatte gehofft, ihren Brüdern zu entkommen, wenn sie erst einmal aufs College ging, aber da hatte sie sich getäuscht. Anfangs war Jim noch auf demselben College gewesen wie sie. Als er fertig war, hatte Josh angefangen zu studieren und sofort die Rolle des männlichen Beschützers übernommen. Manchmal war sie in Versuchung, gerade wegen dieser strengen Kontrolle etwas ganz Verrücktes zu tun, wie zum Beispiel jetzt, mitten im Winter, eine Kreuzfahrt in die Karibik zu machen.
„Was sagst du denn nun dazu?“, fragte Cindi ungeduldig. „Meinst du nicht auch, dass wir nach all den Jahren diese Abwechslung verdient haben?“
Robin nickte langsam. „Und nicht nur das. Es ist ausgeschlossen, dass einer meiner Brüder jetzt noch ein Ticket bekäme. Ich hätte zum ersten Mal wirklich die Gelegenheit, etwas zu tun, ohne dass mir jemand ständig über die Schulter sieht und sämtliche Verehrer verjagt, wie meine Brüder das in den letzten Jahren so erfolgreich getan haben.“
„Du machst also mit?“ Cindi sah sie gespannt an. „Ich habe meiner Mutter versprochen, dass ich sie heute anrufe und ihr Bescheid gebe.“
„Und was soll ich meinen Eltern sagen?“, murmelte Robin mehr zu sich selbst. „Mein Vater wird von der ganzen Sache nicht gerade begeistert sein.“
„Dann sag es ihm doch erst kurz bevor wir losfahren. Er will doch immer genau wissen, wo du bist und mit wem du dich triffst. Aber was könnte ungefährlicher sein als eine Kreuzfahrt? Wir werden uns eine Kabine teilen und so gegenseitig davor bewahren, etwas Unüberlegtes zu tun. Außerdem bist du schließlich erwachsen, und das muss er auch mal begreifen.“
„Ja, schon, aber für meinen Vater bin ich immer noch das kleine Mädchen, das er auf seinen Schultern trug oder vor sich auf dem Sattel sitzen hatte. Es ist wirklich ein Wunder, dass meine Brüder mich nicht hassen, wenn man bedenkt, wie sehr er mich als seine einzige Tochter immer vorgezogen hat.“
Cindi lachte. „Ich finde ihn eher rührend. Trotz seines energischen Auftretens ist dein Vater sanft wie ein Lamm. Er hat dir doch noch nie etwas verbieten können. Sobald er Tränen in deinen Augen sieht, gibt er nach.“
„Wenn ich ihm also erst kurz vor unserer Abfahrt von der Kreuzfahrt erzähle, dann wird er das deiner Meinung nach besser aufnehmen?“
„Nicht unbedingt. Aber du musst dir seine Einwände nicht lange anhören. Und in der Zwischenzeit, ich meine, bis wir zurückkommen, wird...