Cass | Selection – Der Erwählte | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 384 Seiten

Reihe: Selection

Cass Selection – Der Erwählte

Band 3
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7336-0022-8
Verlag: FISCHER Sauerländer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Band 3

E-Book, Deutsch, Band 3, 384 Seiten

Reihe: Selection

ISBN: 978-3-7336-0022-8
Verlag: FISCHER Sauerländer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der dritte Band des Weltbestsellers ?Selection?! 35 perfekte Mädchen waren angetreten. Nun geht das Casting in die letzte Runde: Vier Mädchen träumen von der Krone Illeás und einer Märchenhochzeit. America ist noch immer die Favoritin des Prinzen, doch auch ihre Jugendliebe Aspen umwirbt sie heftig. Sie zögert, denn sie liebt beide. Doch jetzt ist der Moment der Entscheidung gekommen: America hat ihr Herz vergeben, mit allen Konsequenzen. Komme, was wolle ... Fortsetzung der romantischen ?Selection?-Serie für Mädchen ab 14! ?Selection - Die Elite? schoss bei Erscheinen in den USA direkt auf Platz 1 der New York Times Bestsellerliste! ?Selection? und ?Selection - Die Elite? standen monatelang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste!

Kiera Cass wurde in South Carolina, USA, geboren und lebt heute mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Virginia. Mit ihren »Selection«-Romanen hat sie es weltweit auf die Bestseller-Listen geschafft. Wenn sie sich eine Krone wünschen dürfte, dann wäre sie »aus den (Freuden-)Tränen ihrer Leserinnen und Leser« gemacht.
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1


Wir waren im Großen Saal und ließen gerade eine weitere Unterrichtsstunde in Etikette über uns ergehen, als plötzlich Steine durchs Fenster flogen. Sofort warf sich Elise auf den Boden und kroch wimmernd auf die Seitentür zu. Celeste stieß einen spitzen Schrei aus und wich hastig in den rückwärtigen Teil des Raums zurück. Nur mit knapper Not entkam sie dem Glassplitterregen. Kriss packte mich am Arm und zog mich mit sich. Ich setzte mich in Trab, und wir rannten zur Tür.

»Beeilung, meine Damen!«, rief Silvia.

Innerhalb von Sekunden hatten sich die Wachmänner an den Fenstern postiert und das Feuer eröffnet. Während unserer Flucht hallte das Geräusch der Gewehrsalven in meinen Ohren. Ob die Rebellen nun mit Gewehren oder nur mit Steinen bewaffnet waren: Jeder, der sich in unmittelbarer Nähe des Palastes aggressiv verhielt, hatte sein Leben verwirkt, denn mittlerweile wurden die Angriffe mit aller Härte bekämpft.

»Ich hasse es, in diesen Schuhen zu rennen«, murmelte Kriss, raffte ihr Kleid mit einem Arm und richtete den Blick auf das Ende des Flurs.

»Eine von uns wird sich wohl daran gewöhnen müssen«, japste Celeste.

Ich verdrehte die Augen. »Wenn ich es bin, werde ich immer nur Sneakers tragen. Ich bin es jetzt schon leid.«

»Nicht schwatzen, laufen!«, schrie Silvia.

»Wie kommen wir von hier aus nach unten?«, fragte Elise.

»Und was ist mit Maxon?«, schnaubte Kriss.

Silvia antwortete nicht. Auf dem Weg in den Keller folgten wir ihr durch ein Labyrinth von Gängen, wobei ein Leibgardist nach dem anderen in entgegengesetzter Richtung an uns vorbeirannte. Ich bewunderte sie für den Mut, den sie aufbringen mussten, um der Gefahr zulaufen – nur um das Leben anderer Menschen zu schützen.

Die Mehrheit der Wachmänner konnte ich nicht auseinanderhalten, doch dann streifte mich ein Blick aus grünen Augen. Aspen sah weder ängstlich noch erschrocken aus. Es gab ein Problem, und er war unterwegs, um es zu lösen. So tickte er nun mal.

Wir schauten uns nur kurz an, doch das reichte aus. So war es immer mit ihm. Ohne auch nur ein einziges Wort zu sagen, hatte ich Aspen eine Botschaft übermittelt: Und er hatte ebenso stumm geantwortet:

Ohne Worte klappte unsere Verständigung hervorragend. Doch wenn wir uns richtig unterhielten, lief es weniger gut. Wie bei unserer letzten Begegnung. Ich war kurz davor gewesen, nach Hause zurückzukehren, und hatte Aspen gebeten, mir ein wenig Zeit zu lassen, um erst einmal das Casting verarbeiten zu können. Und dann war ich doch hiergeblieben und hatte ihm nicht erklärt, warum.

Vielleicht war seine Geduld mit mir allmählich erschöpft, und seine Fähigkeit, immer nur das Beste in mir zu sehen, versiegt. Irgendwie würde ich das wieder in Ordnung bringen müssen. Ich konnte mir ein Leben, in dem Aspen nicht vorkam, kaum vorstellen. Selbst jetzt, da ich hoffte, Maxon möge sich für mich entscheiden.

»Hier ist es!«, rief Silvia und drückte eine Geheimtür in der Wand auf.

Wir liefen die Treppe hinunter, Elise und Silvia vorneweg.

»Verdammt, Elise, mach mal ein bisschen schneller!«, brüllte Celeste. Erst wollte ich mich über sie aufregen, doch dann wurde mir klar: Wir dachten alle das Gleiche.

Während wir ins Dunkel hinabstiegen, versuchte ich mich darauf einzustellen, dass ich wieder viele Stunden im Schutzraum verbringen würde – wie eine Maus, die sich vor der Katze verbarg. Wir gingen weiter, und das Geräusch unserer Schritte übertönte den Lärm im Palast, bis wir die Stimme eines Mannes über uns hörten.

»Halt!«, brüllte er.

Kriss und ich drehten uns gleichzeitig um und spähten die Treppe hoch. Dort stand ein Mann in Uniform. »Bleibt stehen«, rief Kriss den anderen zu, die schon weiter unten waren. »Es ist ein Wachmann.«

Heftig atmend warteten wir auf ihn. Als er uns erreicht hatte, ging sein Atem ebenfalls stoßweise.

»Sie können wieder nach oben kommen, meine Damen. Als wir das Feuer eröffnet haben, sind die Rebellen sofort geflohen. Anscheinend hatten sie heute keine Lust zu kämpfen.«

Silvia, die mit den Händen ihr Kleid glättete, sprach für uns alle: »Hat der König die Lage für unbedenklich erklärt? Wenn nicht, dann bringen Sie diese Mädchen in große Gefahr.«

»Die Order kam vom Hauptmann der Leibgarde. Ich bin sicher, Seine Majestät …«

»Sie können nicht für den König entscheiden. Kommen Sie, meine Damen, wir gehen weiter.«

»Ist das Ihr Ernst?«, fragte ich. »Müssen wir wirklich für nichts und wieder nichts in den Schutzraum gehen?«

Silvia starrte mich mit einem Blick an, der selbst einen Rebellen eingeschüchtert hätte, und ich verstummte sofort. Zwischen uns war eine besondere Bindung entstanden, als sie mir mit ihren zusätzlichen Unterrichtsstunden unwissentlich geholfen hatte, mich von Maxon und Aspen abzulenken. Nach meiner »Glanznummer« beim ein paar Tage zuvor schien davon jedoch nichts mehr übrig zu sein. »Holen Sie die offizielle Erlaubnis des Königs ein«, fuhr Silvia an die Wache gewandt fort, »dann kommen wir wieder nach oben. Und jetzt setzen Sie sich bitte in Bewegung, meine Damen.«

Der Wachmann und ich wechselten einen resignierten Blick und gingen dann jeder unserer Wege.

Als nach zwanzig Minuten ein anderer Wachmann auftauchte und bekanntgab, wir könnten tatsächlich nach oben gehen, zeigte Silvia keinerlei Bedauern.

Ich war so wütend über die ganze Situation, dass ich nicht einmal mehr auf sie und die anderen wartete. Hastig stieg ich die Treppe hoch, kam irgendwo im Erdgeschoss heraus und ging dann schnurstracks auf mein Zimmer. Meine Zofen waren nicht da, aber auf meinem Bett lag ein kleines Silbertablett mit einem Brief darauf.

Ich erkannte Mays Handschrift, riss den Umschlag auf und verschlang jedes ihrer Worte:

Liebe Mer,

wir sind jetzt Tanten! Astra ist einfach perfekt. Ich wünschte, Du wärst hier und könntest sie persönlich in Augenschein nehmen, aber wir alle haben Verständnis dafür, dass Du im Moment im Palast bleiben musst. Glaubst Du, dass wir uns zu Weihnachten sehen können? Es ist ja nicht mehr lange bis dahin! Gleich muss ich wieder zurück zu Kenna und James, um ihnen zu helfen. Ich kann es nicht fassen, wie hübsch Astra ist! Hier ist ein Bild für Dich. Wir haben Dich sehr lieb!

May

Ich zog das glänzende Foto hinter dem Brief hervor. Alle hatten sich darauf versammelt, nur Kota und ich fehlten. James, Kennas Ehemann, strahlte und stand mit müden Augen über seine Frau und seine Tochter gebeugt. Kenna saß aufrecht im Bett, hielt ein winziges rosa Bündel im Arm und sah entzückt und erschöpft zugleich aus. Mom und Dad glühten vor Stolz, während Mays und Gerads Begeisterung einen geradezu anzuspringen schien. Natürlich war Kota nicht gekommen, er hatte ja keinen Nutzen davon, dabei zu sein. Aber ich hätte dort sein sollen.

Doch ich war es nicht.

Ich war hier. Und manchmal verstand ich selbst nicht, warum. Obwohl er alles in seiner Macht Stehende unternommen hatte, damit ich im Palast blieb, traf sich Maxon weiterhin mit Kriss. Von außen bedrohten uns die Rebellen, sie attackierten uns mit aller Härte. Und in meinem Inneren richteten die eisigen Worte des Königs ebenso großen Schaden an. Außerdem schlich Aspen ständig um mich herum, worüber ich mit niemandem sprechen konnte. Ich fühlte mich von allen Seiten bedrängt, und sämtliche Dinge, die mir früher wichtig gewesen waren, kamen jetzt zu kurz.

Ich schluckte ein paar Zornestränen hinunter. Ich hatte es so satt, zu weinen.

Stattdessen fing ich an, Pläne zu schmieden. Es gab nur einen Weg, die Dinge wieder in die richtige Richtung zu lenken: Das Casting musste rasch ein Ende finden.

Obwohl mich die Prinzessinnenfrage noch immer beschäftigte, war ich mir mittlerweile ganz sicher, Maxons Frau werden zu wollen. Doch wenn daraus etwas werden sollte, durfte ich mich nicht zurücklehnen und darauf hoffen, dass es von selbst geschah. Ich lief im Zimmer auf und ab, dachte an meine letzte Unterhaltung mit dem König und wartete ungeduldig auf die Rückkehr meiner Zofen.

Ich bekam kaum Luft; essen würde ich wohl nichts können. Aber das war es zweifellos wert. Irgendwie musste ich mit Maxon einen Schritt weiterkommen. Und zwar bald. Wenn es stimmte, was der König angedeutet hatte, dann machten die anderen Mädchen Maxon Avancen – Avancen körperlicher Art. Und König Clarkson hatte auch gesagt, ich sei viel zu reizlos, um es auf diesem Gebiet mit ihnen aufnehmen zu können.

Als ob meine Beziehung zu Maxon nicht schon kompliziert genug gewesen wäre, musste ich jetzt auch noch sein Vertrauen zurückgewinnen. Sollte ich ihn direkt auf diese Annäherungsversuche ansprechen oder nicht? Eigentlich hatte ich nicht das Gefühl, dass er den anderen Mädchen körperlich schon besonders nahegekommen war – bis auf die Episode mit Celeste. Trotzdem nagten Zweifel an mir. Noch nie hatte ich versucht, ihn zu verführen. Jeder intime Moment zwischen uns war zufällig entstanden. Aber wenn ich es jetzt bewusst darauf anlegte, würde ich ihm hoffentlich klarmachen können, dass ich genauso viel Interesse an ihm hatte wie die anderen.

Ich holte tief Luft, hob das Kinn und betrat den Speisesaal. Ich kam absichtlich ein wenig zu spät, in der Hoffnung, die anderen hätten sich bereits gesetzt. So war es auch. Doch die Reaktionen waren noch besser als...


Cass, Kiera
Kiera Cass wurde in South Carolina, USA, geboren und lebt heute mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Virginia. Mit ihren 'Selection'-Romanen hat sie es weltweit auf die Bestseller-Listen geschafft. Wenn sie sich eine Krone wünschen dürfte, dann wäre sie 'aus den (Freuden-)Tränen ihrer Leserinnen und Leser' gemacht.

Kiera CassKiera Cass wurde in South Carolina, USA, geboren und lebt heute mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Virginia. Mit ihren 'Selection'-Romanen hat sie es weltweit auf die Bestseller-Listen geschafft. Wenn sie sich eine Krone wünschen dürfte, dann wäre sie 'aus den (Freuden-)Tränen ihrer Leserinnen und Leser' gemacht.

Kiera Cass wurde in South Carolina, USA, geboren und lebt heute mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Virginia. Mit ihren »Selection«-Romanen hat sie es weltweit auf die Bestseller-Listen geschafft. Wenn sie sich eine Krone wünschen dürfte, dann wäre sie »aus den (Freuden-)Tränen ihrer Leserinnen und Leser« gemacht.



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