Catull | Gedichte | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 98 Seiten

Catull Gedichte


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8496-0741-8
Verlag: Jazzybee Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 98 Seiten

ISBN: 978-3-8496-0741-8
Verlag: Jazzybee Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein Sammelband der schönsten Lyrik des römischen Dichters. Die Serie 'Meisterwerke der Literatur' beinhaltet die Klassiker der deutschen und weltweiten Literatur in einer Sammlung.

Catull Gedichte jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material



 Pulcre convenit improbis cinaedis

Trefflich passen die Buhler zueinander,

 Hier Mamurra, der Lüsten fröhnt, dort Cäsar!

 Und kein Wunder: den Formianer schänden

 Gleichwie diesen in Rom dieselben Flecken,

 Eingewurzelt und nicht hinwegzuwaschen!

 Gleich in allem, mit gleichem Fehl behaftet,

 Stets gepaart, und bestrebt gelehrt zu scheinen,

 Der nicht minder verbuhlt wie sein Genosse,

 Mädchenjäger der eine wie der andre:

 O, wie paßt doch das Buhlerpaar zusammen!

58. An Cälius



 Caeil, Lesbia nostra, Lesbia illa

Meine Lesbia, Cälius, jene Lesbia,

 Die Catullus geliebt, und die ihm teurer

 Als sein eignes und all der Seinen Leben:

 Diese saugt nun in Gäßchen und in Winkeln

 Bis aufs Blut aus die stolzen Remusenkel!

60. Der Grausame



 Num te leaena montibus Libystinis

 Hat denn in Libyens Schluchten dich eine Löwin,

 Hat eine grimme Scylla denn dich geboren,

 Daß du so unerbittlich, so hart geworden,

 Daß du mein Flehn und Bitten in höchsten Nöten

 Nicht angehört, du, ohne ein Herz im Leibe?

Zweites Buch


61. Brautlied



 Collis o Heliconii

 Sproß Uranias du, der gern

 Auf dem Helikon wohnt und gern

 Hin zum Manne die zarte Braut

 Leitet, o Hymenäus du,

 Hymen, o Hymenäus:

 Winde duftenden Majoran

 Dir ums Haupt, und das Schleiertuch,

 Flammenfarbig, leg an, dann komm

 Freudig her, unterm weißen Fuß

 Safranfarbne Sandalen!

 Froh erregt von des Tages Lust,

 Laß erschallen im Jubelton

 Hochzeitslieder, im Reigenschritt

 Tritt den Boden, und in der Hand

 Schwing die fichtene Fackel!

 Denn zu Manlius Vinia kommt,

 Wie zum phrygischen Richter einst

 Venus kam auf des Ida Höhn;

 Reiches Glück wird der Edlen blühn,

 Die zur Ehe nun schreitet,

 Reichgeschmückt, wie die Myrte prangt,

 Wenn sie blühende Sprossen trägt,

 Und der himmlische Tau sie nährt,

 Den der Hamadryaden Schar

 Unter Spielen ihr spendet.

 Auf denn, lenke hierher den Schritt,

 Komm von Thespiäs Felsgeklüft

 Und den Grotten Aonias,

 Die mit kühlendem Naß der Quell

 Aganippe berieselt.

 Führ' ins Haus die Gebieterin,

 Die schon sehnend des Gatten harrt,

 Laß sie innig ihn an sich ziehn,

 Wie der kräftige Efeu eng

 Sich um Bäume herumrankt.

 Keusche Mädchen ihr, die ein Tag

 Gleichwie dieser dereinst beglückt,

 Auf, und stimmt in den Ruf mit ein,

 Laßt's erschallen: o Hymen du,

 Hymen, o Hymenäus,

 Daß er, hörend auf euren Ruf,

 Freudig tuend, was ihm obliegt,

 Her nun komme, der Venus stets

 Treu gesellt, und der gern vereint

 Die von Herzen sich lieben.

 Bangt den Liebenden, welcher Gott

 Ist am besten dann anzuflehn?

 Welchen Himmlischen muß der Mensch

 Höher ehren? o Hymen du,

 Hymen, o Hymenäus!

 Väter, bang um der Ihren Los,

 Flehn zu dir, und auf dein Gebot

 Lösen Mädchen ihr Busenband;

 Eifrig lauschend der Bräutigam

 Bang dein Nahen erwartet.

 Du entführst aus der Mutter Arm

 Ihr das blühende Töchterlein

 Und dem feurigen Ehgemahl

 Legst du's selbst in den Arm hinein,

 Hymen, o Hymenäus!

 Nichts was jedem begehrenswert

 Und was löblich kann ohne dich

 Venus wirken, sie kann's jedoch,

 Zeigst auch du dich geneigt: welch Gott

 Kann sich diesem vergleichen?

 Ohne dich kann an Kindern sich

 Keiner freun, noch der Vater sie

 Um sich scharen, er kann's jedoch,

 Zeigst auch du dich geneigt: welch Gott

 Kann sich diesem vergleichen?

 Wo man dich nicht geziemend ehrt,

 Da kann Krieger zum Grenzenschutz

 Kein Staat senden, er kann's jedoch,

 Zeigst auch du dich geneigt: welch Gott

 Kann sich diesem vergleichen?

 Auf nun, öffnet die Tore weit:

 Jungfrau, komm, und gewahrst du nicht,

 Wie hochlodernd die Fackeln sprühn?

 Schamvoll zagt sie und kämpft mit sich,

 Ach, und weint, daß sie gehn muß!

 Laß dein Weinen und sorge nicht,

 Denn kein schöneres Weib als du

 Hat zum Tage, der eben erst

 Glanzumflossen dem Meer entstieg,

 Je die Augen erhoben!

 Hyazinthen in farb'gem Schein,

 Wie sie Reiche in Gärten ziehn,

 Gleichst du selber an holdem Reiz:

 Doch du zauderst, der Tag entweicht:

 Komm, du junge Verlobte!

 Komm, o junge Verlobte du,

 Ist's genehm dir, und hör' auf mich:

 Sieh, die Fackeln in hellem Glanz

 Goldig schimmernde Funken sprühn:

 Komm, du junge Verlobte!

 Flatterhaft ist dein Gatte nicht,

 Er wird buhlenden Weibern nie

 Folge leisten und Schlechtes tun;

 Deinem blühenden Busen nie

 Fern zu sein wird er wünschen:

 Wie mit rankenden Zweigen fest

 Sich die Rebe um Bäume schlingt,

 So umfangen von deinem Arm

 Wird auch er; doch der Tag entweicht:

 Komm, du junge Verlobte!

 Wieviel Freuden, o Lagerstatt,

 Bist du willig, dem Eigner einst

 Darzubieten, zu nächt'ger Frist,

 Wie bei Tage! doch weicht der Tag:

 Komm, du junge Verlobte!

 Hoch, ihr Knaben, die Fackeln schwingt,

 Schon im Schleier die Braut sich naht,

 Auf, und fallt mit dem Rufe ein:

 Hymen hoch, Hymenäus, Heil,

...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.