Dietze Ambivalenzen des Übergangs

Die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin in den neunziger Jahren
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-647-30171-6
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band Band 004, 412 Seiten

Reihe: Transnationale Geschichte

Die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin ist ein Erfolgsmodell der deutschen und internationalen Kulturszene der frühen neunziger Jahre. Sie entwickelte ein betont ostdeutsches Profil und nahm die gesellschaftlichen Konflikte der Nach-Wendezeit mit einem kritischen Blick unter die Lupe.Antje Dietze untersucht an diesem Beispiel die besondere Rolle von Kulturinstitutionen und künstlerischer Praxis in den vielfältigen, oft ambivalenten Übergangsprozessen nach 1989. Sie beschreibt diese Transformationen als Teil eines deutsch-deutschen und transnationalen kulturellen Verflechtungszusammenhangs und arbeitet heraus, dass dieser bereits vor 1989 bestand, und wie er sich im Verlauf der neunziger Jahre neu ausrichtete. Dabei macht die Autorin außerdem deutlich, welche Bedeutung kulturelle Akteure bei der Gestaltung von gesellschaftlichen Umbrüchen hatten, indem sie die eigenen Traditionen programmatisch auf den Prüfstand stellten und neu erfanden.

Dr. Antje Dietze ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Centre for Area Studies der Universität Leipzig.

Autoren/Hrsg.

Dietze, Antje

Weitere Mitwirkende

Bredehorst, Hermann

Fachgebiete

• Geisteswissenschaften Theater- und Filmwissenschaft | Andere Darstellende Künste Theaterwissenschaft Theatergeschichte
• Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Kultur- und Ideengeschichte
• Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Deutsche Geschichte
• Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Mentalitäts- und Sozialgeschichte

Inhaltsverzeichnis

1;Cover
;1
2;Title Page;4
3;Copyright;5
4;Table of Contents;6
5;Body;10
6;Danksagung;10
7;Vorwort;12
8;1. Einleitung ;18
8.1;1.1 Problemaufriss und Forschungsfragen;18
8.2;1.2 Die Neuprofilierung der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin nach 1989;22
8.3;1.3 Forschungsstand und Begründung des eigenen Ansatzes;30
8.3.1;1989 als Epochenschwelle? Die Vielfalt der Übergänge ;30
8.3.2;Theater und Transformation in den neunziger Jahren;34
8.3.3;Ost und West: Bezugsräume und Problembezüge;37
8.3.4;Tradition und Neubeginn in der Transformation;39
8.3.5;Ambiguität und Ambivalenz als Erfolgsprinzipien;40
8.4;1.4 Quellenlage und Aufbau der Studie;42
9;2. Integration und Konflikt: Die Volksbühnenbewegung in Berlin von 1890 bis 1990 ;49
9.1;2.1 Die Volksbühnenbewegung von 1890 bis 1945;50
9.1.1;Gründung, Anliegen und erste Konflikte;52
9.1.2;Auf dem Weg zur Massenorganisation;59
9.1.3;Richtungskämpfe: Von der Weimarer Republik bis 1945;63
9.2;2.2 Die Volksbühnen in der Nachkriegszeit;68
9.2.1;Grundzüge der Geschichte der Volksbühne in der DDR;70
9.2.2;Die Ära Besson: Avantgarde und Volkstheater;73
9.2.3;Grundzüge der Geschichte der Volksbühne in der Bundesrepublik ;91
9.3;2.3 Das Volksbühnenmodell im Wandel;97
10;3. Frank Castorfs »Räuber von Schiller«: Endzeiten, Bestandsaufnahmen und Gründungsszenen 1990;100
10.1;3.1 Theater im Umbruch und die Funktion der Klassiker ;101
10.1.1;Theater als Deutungs- und Reflexionsmedium und als politische Öffentlichkeit 1989/90;101
10.1.2;»Schiller« als Medium gesellschaftlicher Selbstdeutungen;104
10.2;3.2 Aufarbeitung von Vorbildern: Schillers »Räuber« und Castorfs Theaterarbeit in den Traditionen linken Regietheaters ;107
10.2.1;Vorbilder I: Traditionsbruch und Umfunktionierung der Klassiker im modernen Regietheater;107
10.2.2;Vorbilder II: Neues Regietheater in Ost und West seit den sechziger Jahren;113
10.2.3;Castorfs Theaterarbeit in der DDR;124
10.3;3.3 Bezugsprobleme im Umbruch 1989/90 ;132
10.3.1;Ambivalenzen gegenüber der Revolution;133
10.3.2;Der Streit um die politische Rolle ostdeutscher Künstler;136
10.4;3.4 »Räuber von Schiller« 1990;139
10.4.1;Situierung im Anachronismus;140
10.4.2;Der Impuls der Revolte und die Ernennung des Hauptmanns ;146
10.4.3;Der Gründungsmythos: Die Moorsoldaten;150
10.4.4;Das Urteil der Geschichte;154
10.4.5;Die drei Abgesänge;157
10.5;3.5 Rezeption und Funktion von Castorfs »Räuber von Schiller« ;162
11;4. Die Berliner Theaterlandschaft in den neunziger Jahren: Transformationsprobleme und Profilbildungen;169
11.1;4.1 Besondere Probleme in Berlin nach 1989;172
11.1.1;Das Erbe der Teilung: Die doppelte Theaterlandschaft;173
11.1.2;Unmittelbare Transformationsprobleme der Theater;174
11.1.3;Reformstau: Langfristige Struktur- und Legitimationskrisen der Theater;178
11.1.4;Die Entwicklung des Berliner Kulturhaushalts in den neunziger Jahren;180
11.2;4.2 Die Neuprofilierung der Berliner Theater;189
11.2.1;Das Nagel-Gutachten;189
11.2.2;Traditionsbezüge und Profiländerungen der Theater ;193
11.3;4.3 Welche Theater für das »neue Berlin«?;223
11.3.1;Die Neuprofilierung der Theater am Schnittpunkt vielfältiger Übergangsprozesse;223
11.3.2;Das Volksbühnenkonzept: Deutsch-deutsche Verflechtungen und die Sehnsucht nach Wiederbelebung der Avantgarde;226
11.3.3;Der Wandel der kulturpolitischen Rahmenbedingungen;230
12;5. Politik und Spektakel: Das künstlerische Programm der Volksbühne ab 1992;234
12.1;5.1 Die gespaltene Vereinigungsgesellschaft und deutsche Geschichts- und Identitätskonflikte;236
12.2;5.2 Spektakel und Volkstheater ;239
12.2.1;Die Ausweitung des Spektakelkonzepts: Das Rahmenprogramm;241
12.2.2;Das Volksbühnenpublikum: »Patchwork der Minderheiten«;248
12.3;5.3 Die Corporate Identity der Volksbühne;250
12.3.1;Das Logo und die Räubersymbolik;251
12.3.2;Die Imagekampagne zum Intendanzauftakt;255
12.3.3;Krise der Linken und ästhetische Revolte ;263
12.4;5.4 Das neue künstlerische Team;267
12.5;5.5 »Vom 7. Oktober zum 9. November«: Der Premierenmarathon zum Intendanzauftakt;269
12.6;5.6 Das Volksbühnenprogramm bis Ende der neunziger Jahre;287
12.7;5.7 Volksbühnentradition und Zeittheater in den neunziger Jahren;301
12.7.1;Volkstheater, Avantgarde und Utopie im Wandel ;301
12.7.2;Aufarbeitung als Legitimation und als ungelöstes Problem;304
13;6. Christoph Marthalers »Murx den Europäer!«: Ein patriotischer Abend;309
13.1;6.1 Ostalgie als Spannungsfeld ost-westlicher Verflechtungen;310
13.2;6.2 Marthalers patriotische Abende: Von der Schweiz nach Ost-Berlin;312
13.3;6.3 »Murx den Europäer!«: Deutsche in der Anstalt;317
13.3.1;Erkundungen und Ästhetisierungen des verschwindenden Ostens;320
13.3.2;Die Herausgefallenen, Erschöpften und Übriggebliebenen ;327
13.3.3;Ein nationaler Erinnerungsraum;330
13.3.4;Komik als Erfolgsfaktor und das Verschwinden der historischen Bezüge in den neunziger Jahren;338
13.4;6.4 Die DDR als ästhetische Kategorie;343
14;7. Schlussbemerkungen;347
14.1;7.1 Die Volksbühne zur Jahrtausendwende: Problembezüge im Wandel;347
14.2;7.2 Das Integrationsmodell der Volksbühne: Ambivalenz, Politik und Spektakel ;358
14.3;7.3 Kulturelle Verflechtungen und Traditionen im Umbruch;363
15;Quellen und Literatur;367
15.1;Unveröffentlichtes Archivmaterial;367
15.2;Eigenpublikationen der Volksbühne;368
15.3;Audiovisuelle Quellen und Webseiten;369
15.4;Literatur;370
16;Namensregister;409
17;Titelregister;412

Über Autor(innen)

Dietze, Antje
Dr. Antje Dietze ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Centre for Area Studies der Universität Leipzig.