Dix | Tigerherz - Der Berg des Feuers | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 272 Seiten

Reihe: Tigerherz

Dix Tigerherz - Der Berg des Feuers

Band 3
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7325-5739-4
Verlag: Baumhaus
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Band 3

E-Book, Deutsch, Band 3, 272 Seiten

Reihe: Tigerherz

ISBN: 978-3-7325-5739-4
Verlag: Baumhaus
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Tigerherz steht seine finale Prüfung bevor: die Höhle des Feuers. Nur wenn er sie besteht, wird er zum Schattenkrieger und kann seinen Thron zurückfordern. Doch wie schon so oft kommt ihm sein Erzfeind Eisenkralle in die Quere. Denn Tigerherz findet heraus, wie Eisenkralle seine todbringe Klaue erlangt hat. Er muss sich auf die Suche nach deren Ursprung machen und die anderen Waffen vernichten, sonst wird schon bald ein grausamer Krieg im Dschungel toben. Kann Tigerherz die Katastrophe verhindern und seinen ärgsten Feind besiegen?

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1
Die letzte Prüfung


»Raja?«

Der junge weiße Tiger hörte die warme tiefe Stimme, aber nahm sie nicht wirklich wahr. Zum einen, weil er in Gedanken versunken war; zum anderen aber auch, weil der Name, unter dem er einst in einer stürmischen Monsunnacht das Licht der Welt erblickt hatte, inzwischen keine Bedeutung mehr für ihn hatte.

Als Raja, Sohn und Erbe von König Eisfell, war er zur Welt gekommen. Doch inzwischen nannte man ihn bei seinem Jägernamen, den er sich im Laufe gefährlicher Abenteuer und harter Prüfungen erworben hatte:

Tigerherz.

»Raja«, nannte die Stimme ihn dennoch wieder bei seinem alten Namen – und Tigerherz fand ins Hier und Jetzt zurück.

Er befand sich auf der Insel der Bayangai, in der Höhle des Schwarzen Panthers Senjata. Senjata war nicht nur der Oberste Kendar und somit der Anführer des Bundes der Schattenkrieger, die auf der Insel lebten; er war auch Tigerherz’ väterlicher Freund und Mentor. Als Leibwächter am königlichen Hof von Astana war Senjata damals dabei gewesen, als Eisenkralle König Eisfell in der Nacht von Rajas Geburt hinterlistig überfallen und getötet hatte …

»Ja, Meister?«, fragte Tigerherz und sah den Schwarzen Panther an, dessen strenge Miene von vielen Kämpfen gezeichnet war.

»Du bist unaufmerksam«, tadelte der Oberste Kendar ihn.

Tigerherz nickte und sah betreten zu Boden. »Bitte verzeiht, Meister«, sagte er schuldbewusst. »Ich wollte Euch nicht kränken. Es ist nur …«

»Es ist viel geschehen«, sagte Senjata.

»Sehr viel.« Tigerherz nickte abermals und fühlte die Blicke der gelbgrünen Pantheraugen auf sich ruhen. Senjata hatte ihn zu sich bestellt, in seine Höhle im Inneren des Felsens, der wie der Kopf eines riesigen Tigers aussah. Und hierhin wurde man gewöhnlich nur dann bestellt, wenn es etwas Wichtiges zu besprechen gab …

»Wie geht es dir?«, wollte Senjata wissen.

»Gut«, versicherte Tigerherz, auch wenn das nur die halbe Wahrheit war. Schließlich lag ihr Abenteuer im alten Tempel der Takrambuti erst wenige Wochen zurück, und die Erinnerungen daran waren noch immer gegenwärtig. Nur mit knapper Not waren Tigerherz und seine Freunde der Falle entkommen, die Eisenkralle ihnen gestellt hatte; und obwohl es ihnen am Ende gelungen war zu fliehen, war der Preis dafür hoch gewesen.

Ayah, der alte Tiger, der schon Tigerherz’ Eltern gekannt hatte und zu dem seine Mutter ihn einst geschickt hatte, war nicht mehr am Leben. Eisenkralle hatte ihn getötet, ihn kaltblütig mit der Metallklaue durchbohrt, und noch immer trauerte Tigerherz um seinen alten Freund.

Dazu kam, dass Kahaya, seine Meisterin, auf der Flucht verletzt worden war; ihr rechter Vorderlauf war gebrochen, und obwohl die Heiler der Bayangai alles taten, damit sie sich rasch erholte, waren ihre Kräfte noch nicht wiederhergestellt. Senjata selbst hatte deshalb die Aufgabe übernommen, Tigerherz die letzten Geheimnisse der Schattenkrieger zu offenbaren …

»Die Opfer waren groß, aber sie sind nicht vergeblich gewesen«, sagte der Schwarze Panther.

»Meint Ihr?« Tigerherz sah ihn zweifelnd an.

»Ayah hat sich geopfert, weil er an dich geglaubt hat, Junge. An das, was du bereits bist – und auch an das, was du noch werden kannst. Du bist der Sohn von König Eisfell, der rechtmäßige Erbe des Throns von Astana. Auf dir ruht die Hoffnung des Dschungels.«

Tigerherz sah überrascht zu ihm auf.

Senjata sprach nur selten über seine Herkunft. Meist war Tigerherz für ihn nur ein einfacher Schüler, ein Pelajar unter vielen. Dass er ein Prinz des Dschungels war, spielte auf der Insel der Bayangai keine Rolle. Und eigentlich war Tigerherz auch ganz froh darüber …

»Was denn?«, fragte der Oberste Kendar, als könnte er Tigerherz’ Gedanken lesen. »Bist du überrascht, dass ich über diese Angelegenheit spreche?«

»Ein bisschen«, gab Tigerherz zu.

»Mir war das große Glück beschieden, deine Eltern gut zu kennen«, sagte der Panther, und seine Stimme wurde sanft dabei. »Ich sehe viel von ihnen in dir, mein Junge. Nicht nur dein Fell ist so rein und weiß wie das deines Vaters; du hast auch sein gutes Herz geerbt, seinen Sinn für Gerechtigkeit und seinen eisernen Willen; von deiner Mutter hingegen hast du ihren Mut, ihre Liebenswürdigkeit und ihre Bereitschaft, sich für jene einzusetzen, die schwächer sind als wir.«

»Kann sein.« Tigerherz nickte. »Aber was nützt das alles, wenn ein anderer auf dem Thron von Astana sitzt?«

»Eisenkralle ist ein schrecklicher Gegner«, stimmte Senjata zu. »Mit Gewalt und Hinterlist hat er die Herrschaft über den Dschungel an sich gerissen und Dunkelheit über uns alle gebracht. Viele, die ich kannte, haben im Kampf gegen ihn ihr Leben verloren, der alte Ayah war nur einer von ihnen. Doch sie alle sind in der Hoffnung aus dieser Welt gegangen, dass Eisenkralle besiegbar ist und seine Schreckensherrschaft irgendwann ein Ende finden wird. Und das, mein Junge, bringt dich ins Spiel …«

Tigerherz nickte.

Ihm war klar, worauf der Panther anspielte – auf die Prophezeiung, die das Krokodil Menganga Eisenkralle einst offenbart hatte. Aus diesem Grund setzte Eisenkralle alles daran, Tigerherz zu beseitigen, und nicht viel hätte gefehlt, und es wäre ihm gelungen …

»Ich habe Angst, Meister«, gestand Tigerherz leise.

»Vor Eisenkralle?« Senjata nickte grimmig. »Das ist gut so, du darfst ihn nicht unterschätzen. Und die Furcht macht einen Schattenkrieger vorsichtig.«

»Er ist so viel stärker als ich«, gab Tigerherz kleinlaut zu. »Er war stärker als Ayah, und ganz sicher ist er auch stärker als …« Tigerherz unterbrach sich und sah wieder zu Boden.

»Stärker als ich, meinst du?«, hakte Senjata nach. »Das ist er, und es ist keine Schande, dies zuzugeben. In der Nacht, da du zur Welt gekommen bist, habe ich bereits einmal gegen ihn gekämpft und es teuer bezahlt«, versicherte er mit Blick auf seine Narben. »Dennoch werde ich die Hoffnung nicht aufgeben, dass eines Tages ein Tiger kommt, der stärker ist als Eisenkralle und ihn besiegen kann – und wenn ich dich ansehe, so denke ich, dass du dieser Tiger sein wirst.«

»Glaubt Ihr?«

»Aber nur ein Schattenkrieger, dessen Ausbildung abgeschlossen und der ein Meister der Jagd und des Kampfes ist, wird fähig sein, Eisenkralle zu besiegen – und deshalb, mein Junge, wirst du deine Ausbildung nun endlich beenden. Eine Prüfung steht noch aus, wie du weißt …«

Tigerherz knurrte leise.

Er hatte befürchtet, dass Senjata ihn aus genau diesem Grund zu sich bestellt hatte …

»Die Höhle des Feuers«, sagte er.

»Die Zeit ist reif«, bestätigte Senjata nickend. »Du wirst dich dorthin begeben, zusammen mit deiner Meisterin …«

»Aber Kahaya ist noch immer verletzt«, wandte Tigerherz ein. »Ihr gebrochener Vorderlauf ist noch nicht vollständig geheilt. Sie kann nicht …«

»Ich denke, dafür wird es genügen«, sagte eine sanfte Stimme, und eine schlanke Gestalt tauchte im Eingang von Senjatas Höhle auf, als hätte sie nur darauf gewartet.

Es war Kahaya.

Mit Bewegungen, die elegant und anmutig waren, obwohl sie auf ihrem rechten Vorderlauf leicht humpelte, trat die Tigerin zu ihnen. Kahaya war nur wenig älter als Tigerherz, jedoch schon sehr viel länger als er bei den Bayangai, weshalb sie bereits den Rang eines Kendars innehatte. Als sie Tigerherz als Meisterin zugeteilt worden war, war dieser zunächst wenig begeistert gewesen, denn für ihn hatte es so ausgesehen, als könnte Kahaya ihn nicht leiden und würde ihn von früh bis spät nur schikanieren.

Doch Tigerherz hatte sich geirrt.

Kahaya war nicht nur die beste Meisterin, die er sich hatte wünschen können, sondern auch eine treue Freundin. Als Einzige der Bayangai hatte sie zu ihm gehalten, als sich alle anderen von ihm abgewandt hatten, zuletzt sogar gegen ihren eigenen Bruder Kipas. Allein schon dafür war er ihr von Herzen dankbar, zumal er wusste, dass die Trennung von Kipas sie schrecklich traurig machte …

Er nickte ihr zur Begrüßung zu, und sie erwiderte sein Nicken mit einem sanften Schnurren, ehe sie sich Senjata zuwandte. »Oberster Kendar«, sagte sie feierlich, »ich melde mich zurück zum Dienst.«

»Nein«, widersprach Tigerherz ungefragt. »Das ist noch zu früh. Du bist noch nicht stark genug!«

»Willst du es nicht deiner Meisterin überlassen, das zu beurteilen, Pelajar?«, fragte Senjata.

»Selbstverständlich«, antwortete Tigerherz schnell, der sich plötzlich wie ein gescholtenes Kind vorkam. »Ich meinte nur …«

»Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich annehmen, dass du dich vor der letzten Prüfung drücken willst«, meinte der Oberste Kendar. »Aber natürlich ist das Unfug, nicht wahr?«

»Natürlich«, schnaubte Tigerherz.

So ganz sicher war er sich allerdings nicht …

»Tigerherz ist bereit für die letzte Prüfung«, ergriff Kahaya für ihn das Wort, »und ich als seine Meisterin bin es ebenfalls.«

»Gut.« Senjata nickte. »Morgen bei Tagesanbruch werdet ihr ausziehen, um euch der letzten Prüfung zu stellen. Die Höhle des Feuers erwartet euch.«

»Ist sie...



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