Erwin | Berauschende Nächte mit dem Boss | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2231, 144 Seiten

Reihe: Baccara

Erwin Berauschende Nächte mit dem Boss

E-Book, Deutsch, Band 2231, 144 Seiten

Reihe: Baccara

ISBN: 978-3-7515-0896-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Alles würde Marguerite tun, um das Weingut im Napa Valley wieder in ihren Besitz zu bringen! Doch ihre Eltern haben es leichtfertig verkauft, und nun gehört es dem mächtigen IT-Milliardär Evan Fletcher. In einer letzten heimlichen Aktion versucht Marguerite, ihre kostbarsten Weine zu retten. Aber der Fahrstuhl aus dem Gewölbekeller bringt sie direkt in die Wohnräume des neuen Besitzers. Der unverschämt gut aussehend ist – und ihr spontan den Job als Kellermeisterin anbietet! Nie erschien ihr die Kunst des Weinmachens so verführerisch …
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2. KAPITEL Marguerite stand stocksteif da, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Ihr Leidensgenosse aber schien andere Pläne zu haben. Es rumpelte, es krachte, dann folgten ein paar gemurmelte Worte, die sie zwar nicht verstand, bei denen es sich aber ganz sicher nicht um salonfähige Ausdrücke handelte. „Alles okay?“, rief sie. „So eine Sch …!“, hörte sie ihn fluchen. „Was ist denn jetzt schon wieder kaputt?“ Gegen ihren Willen begann Marguerite zu kichern. Ihr Herz leistete Schwerstarbeit, seit sie der Typ bei dem Versuch erwischt hatte, sich mitsamt ihrem Wein davonzustehlen, ihr Puls lief auf Hochtouren, seit sie die Flasche gegen die Bratpfanne gedonnert hatte. Er hatte inzwischen eine Frequenz erreicht wie auf den allerletzten Metern eines Triathlons. So wenigstens versuchte sie sich zu erklären, weshalb ihr das Atmen schwerfiel. Die Tatsache, dass dieser Evan Fletcher nichts anhatte außer einer Jogginghose, die jeden Augenblick über seine schmalen Hüften zu rutschen drohte, hatte damit rein gar nichts zu tun. Trotzdem war Marguerite fast dankbar für den Stromausfall. Auf diese Weise fiel es ihr nicht so schwer, den gut trainierten Oberkörper und den Waschbrettbauch zu ignorieren. „Ihr Vorgänger wurde gegen Ende ein bisschen vergesslich. Weil er Angst hatte, die Lampen über Nacht brennen zu lassen und eine riesige Stromrechnung auflaufen zu lassen, hat er in jedem Raum eine Zeitschaltuhr installiert.“ „Und die auf zwei Uhr morgens gesetzt?“ Evan klang ungläubig. „Er war eine Nachteule. Ich schalte das Licht wieder ein.“ „Das kann ich schon selbst“, brummelte er. Dann hörte man, wie etwas über den Boden schrammte, und dann rumste es noch einmal. Und zwar ordentlich. Marguerite schluckte. Schlimm genug, dass der Sheriff sie mitten in der Nacht hier gesehen hatte. Wenn er jetzt noch einmal herkommen musste, weil der neue Besitzer sich in ihrem Beisein verletzte, wäre ihr Ruf, der durch den Streit mit Linus’ Neffen ohnehin gelitten hatte, endgültig dahin. Als wäre die Geschichte nicht schlimm genug, die morgen über sie und den spärlich bekleideten Evan die Runde machen würde. Weil sie kaum die Hand vor Augen sah, konnte sie nur vermuten, dass Evan sich irgendwo in der Nähe des Küchentischs befand. Sie machte ein paar Schritte, stolperte prompt über ein Hindernis, das sich als Evans nackte Füße herausstellte, und konnte den Sturz erst im letzten Moment mit den Händen abfangen. „Das hat wehgetan“, schimpfte eine Stimme links von ihr. „Sind Sie verletzt? Was ist passiert?“ „Nico hatte seinen Stuhl nicht zurückgestellt.“ Das klang so empört, dass sie losprustete. „Alle Knochen noch heil?“ „Ja, nur meine Würde ist beim Teufel. Und bei Ihnen? Das hat sich nicht gut angehört eben.“ Tatsächlich pochten Marguerites Handgelenke von dem Sturz unangenehm schmerzhaft. Rasch tastete sie in Gedanken den übrigen Körper ab. Anscheinend war sie auf Evan gelandet, denn unter der linken Wade spürte sie einen festen Oberschenkel. Hastig entwirrte sie ihre Beine von seinen. „Bis auf einen Mordsschrecken ist alles okay“, stellte sie fest. Er rappelte sich mühsam auf. Bis er so weit war, hatten sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt. Sie sah, dass er ihr die Hand hinstreckte, und ergriff sie. Seine Handfläche war warm, der Griff fest und sicher. Marguerite ließ sich hochziehen, aber als sie den rechten Fuß belastete, zuckte ein scharfer Schmerz durch ihren Knöchel, und sie schrie. Sofort legte Evan den Arm um ihre Taille. „Alles ok? Verstaucht? Oder schlimmer?“ „Wahrscheinlich nur verdreht. Das wird schon wieder.“ Doch als Marguerite versuchte, sich auf den Fuß zu stellen, merkte sie, dass sie es nicht konnte. „Nach der unfreundlichen Kontaktaufnahme mit diesem Stuhl sind meine Schienbeine morgen sicher grün und blau, außerdem habe ich mir bei dem Sturz das Knie angeschlagen. Falls Sie also darauf spekulieren, dass ich Sie trage, schlagen Sie sich das aus dem Kopf. Darf ich Ihnen stattdessen ein Stück Fußboden anbieten?“ Evan half ihr, sich auf den Boden zu setzen, und ließ sich neben ihr nieder. Die Holzdielen waren kühl, aber überraschend bequem. Marguerite rutschte so weit von Evan weg, dass sich ihre Beine nicht berührten, und lehnte sich mit dem Rücken an einen Schrank. Dabei ließ sie seine Hand los – und sofort vermisste sie seine Wärme. Auf einmal war es still. Der Raum lag im Dunkeln, Schatten umhüllten sie wie ein schützender Kokon. Weil die Augen nicht zu gebrauchen waren, sprangen die übrigen Sinne ein: Marguerite hörte Evans leisen Atem, roch seinen Duft – Zitronengras, Basilikum und warme, saubere Haut –, und ihr Herz schlug plötzlich schneller. Ein winziges Stück nur müsste sie die Hand nach links schieben, um seine zu berühren und, mit etwas Glück, seine tröstliche Wärme zu spüren. Vielleicht würde er Marguerite unter dem Vorwand, sie zu wärmen, sogar an sich ziehen und ihr damit die Chance geben, mit den Fingern zu erforschen, was sie vorhin nicht gewagt hatte, anzusehen: die sanft gebräunte Haut über dem klar definierten Bizeps, den dunklen Flaum auf seiner Brust, der sich auf dem Bauch zu einer schmalen Linie verengte, eher er unter dem Bund der Jogginghose verschwand … Ein Räuspern holte sie in die Realität zurück. „Das ist dann schon die dritte, nein, wenn man Sie mitzählt, die vierte Überraschung, die dieses Haus zu bieten hat: ein museumsreifer Aufzug, der einwandfrei funktioniert, ein richtiger Geheimgang und selbst verlöschende Lampen. Und das alles in der ersten Nacht.“ „So ist das mit St. Isadore. Ich habe jeden Tag etwas Neues gelernt.“ „Was genau haben Sie nun gemacht? Winzermeister war ja dieser Custer.“ „Casper. Wie gesagt, es ist kompliziert.“ „Dann lassen Sie mal hören.“ Sie atmete tief durch. „Na schön. Ich war Linus’ persönliche Assistentin, sein Mädchen für alles. Sobald ich erledigt hatte, was er mir auftrug, konnte ich über meine Zeit frei verfügen, und ich habe sie genutzt, um Wein zu machen. Ich bin sozusagen in die Lehre gegangen.“ Sie war stolz, dass ihr an dieser Stelle nicht die Stimme versagte. Dass Casper von einem Tag auf den anderen zu einem der bedeutendsten Weingüter gewechselt war und ihr beim Abschied jedwedes Talent für den Weinbau abgesprochen hatte, schmerzte sie noch immer. „Ich habe auch experimentiert und neue Methoden getestet.“ „Wieso dann der Job als Assistentin? Wieso haben Sie sich keine Stelle im Weinbau gesucht?“ Sie überlegte. Die Gründe dafür waren persönlich und verworren, wenn auch nicht so persönlich und verworren wie die Gerüchte, die über sie im Umlauf waren. Gestreut unter anderem von Casper, der damit ihren Ruf als innovative Winzermeisterin ruinierte. Wie sie diesen Fletcher einschätzte, würde er sowieso nicht kapieren, warum ihr das so naheging. Deshalb beschränkte sie sich auf ein knappes: „Die Trauben anderswo sind nicht dieselben.“ Als er protestieren wollte, schnitt sie ihm das Wort ab: „Sagen Sie bloß nicht, eine Traube wäre doch nur eine Traube. Nicht in dieser Gegend!“ Sie benötigte kein Licht, um zu wissen, dass er die Augen verdrehte. „Auch wenn Sie es nicht glauben werden, aber ich bin kein dämlicher Computerfritze. Ich möchte wissen, was die Rebstöcke von St. Isadore so besonders macht. Schließlich gehören sie mir.“ Mir gehören sie, und das ist Besondere an ihnen. Wenn Marguerite das laut aussprach, würde sie nicht nur ihre ganze Familiengeschichte aufdröseln müssen, sondern auch beichten, dass sie sich immer wieder von anderen ausnutzen ließ. Auf beides konnte sie verzichten. Außerdem machte der Typ nicht den Eindruck, als würde er sich mit ein paar vagen Andeutungen abspeisen lassen, denn er schien alles andere als dämlich, dieser Computerfritze, trotz seiner Muskeln. „Was sie so besonders macht? Na, das Terroir.“ „Das was?“ Sie lachte. „Jetzt stellen Sie sich aber absichtlich dumm, oder? Sie wissen doch, was man unter Terroir versteht.“ „Schon. Aber nicht genau. Tun wir so, als wüsste ich nichts.“ „Als Terroir bezeichnet man das Gesamtpaket der Standortfaktoren, die den Geschmack eines Weines beeinflussen: Bodenbeschaffenheit, Klima, Lage des Weinbergs …“ Er nickte. „Das Terroir verleiht den Rebstöcken ihre speziellen Eigenschaften.“ „Richtig. Und es macht jeden Wein einzigartig. Das ist natürlich die stark vereinfachte Version.“ Sie stockte. „Also ist an den Gerüchten über Sie etwas dran?“ „Was erzählt man sich denn über mich?“ Bildete sie sich das ein, oder war er wirklich näher gerückt? Dann streifte sein Atem ihre Wange, und auf einmal wurde ihr glühend heiß. Sie schluckte. „Die Leute sagen, Sie hätten St. Isadore nur gekauft, um das Haus abzureißen und das Land Stück für Stück zu verscherbeln.“ „Die Leute“, er rutschte von ihr weg, „haben null Ahnung.“ Konnte man den Atem eines Menschen vermissen? Sie tat es jedenfalls. „Aus welchem anderen Grund sollte ein megareicher Computerfritze ein Weingut kaufen, das schon bessere Tage gesehen hat? Dass Sie kein Weinkenner sind, ist offensichtlich. Wieso also?“ Das brütende Schweigen, das sich über den Raum senkte, ließ die Temperatur noch eisiger wirken. „St. Isadore ist ein Unternehmen, und ich kaufe und betreibe Unternehmen.“ Sie ballte die Hände. „Also...


Erwin, Susannah
Seit jeher liebt Susannah Erwin gute Geschichten. Sie arbeitete für bekannte Filmstudios, bevor sie ihren ersten Roman veröffentlichte, der den Golden Heart Award der Romance Writers of America gewonnen hat. Mit ihrem Mann sowie ihrer eigensinnigen und liebenswerten Katze lebt sie in Nordkalifornien.


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