Föllinger / Müller | Der Dialog in der Antike | E-Book | sack.de
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E-Book, Englisch, Band 315, 447 Seiten

Reihe: Beiträge zur Altertumskunde

Föllinger / Müller Der Dialog in der Antike

Formen und Funktionen einer literarischen Gattung zwischen Philosophie, Wissensvermittlung und dramatischer Inszenierung

E-Book, Englisch, Band 315, 447 Seiten

Reihe: Beiträge zur Altertumskunde

ISBN: 978-3-11-031194-5
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Der literarische Dialog gehörte in der Antike zu den zentralen Gattungen der Philosophie wie des theoretischen Diskurses im Allgemeinen. Den Gründen für die durchgängige Beliebtheit der Gattung in den unterschiedlichen Feldern der Wissensvermittlung nachzugehen, ist Ziel der 17 Beiträge des Sammelbands. Sie sind aus einer internationalen altertumswissenschaftlichen Tagung über den antiken Dialog, die 2011 in Bamberg stattgefunden hat, hervorgegangen. Der gemeinsame Fragehorizont der Beiträge gilt dem Verhältnis von Form, Inhalt und Funktion, mithin dem Dialog als literarischer Gattung. Dabei wird bewusst von einer eingeschränkten Definition der Gattung Dialog abgesehen, welche den hierarchiefreien Austausch unterschiedlicher Positionen sowie die Ergebnisoffenheit des inszenierten Gesprächs als entscheidende gattungsrelevante Kriterien betrachtet. Stattdessen liegt den Beiträgen ein offeneres, auf dem formalen Kriterium der Wechselrede basierendes Gattungsverständnis des literarischen Dialogs zugrunde, da dieses eine wertungsfreie Betrachtung der unterschiedlichen Formen und ihrer Intentionen ermöglicht. Erst ein solcher offener Zugang erlaubt es, die gesamte Bandbreite des literarischen Dialogs auszumessen. Sie reicht von seiner Nutzung als Medium eines offenen philosophischen Diskurses, wie ihn etwa ein Teil der Dialoge Platons bietet, bis zu seiner Inanspruchnahme für die Memorierung eines begrenzten Wissensbereichs, wie man sie in Unterrichtsgesprächen katechetischer Form findet. Auf diese Weise kann das Feld an Möglichkeiten, das die Gattung im Laufe ihrer antiken Wirkungsgeschichte herausgebildet hat, erschlossen werden. Aus diesem Grunde ist es Anliegen des Bandes, im Rahmen seiner Möglichkeiten ein nicht nur in chronologischer, sondern auch in formaler Hinsicht breites Spektrum an Dialogen zu analysieren und dabei in unterschiedlicher Ausprägung theoretische und literaturgeschichtliche Perspektiven aufeinander zu beziehen. Anspruch des Bandes ist es somit, ein wo nicht vollständiges, so doch umfassendes und theoretisch reflektiertes Panorama des literarischen Dialogs der Antike in seiner Vielfalt zu bieten und auf diese Weise zu weiteren komparatistischen Studien der Gattung anzuregen. Entsprechend der Tatsache, dass die Beliebtheit des literarischen Dialogs weit über die Antike hinaus bis in die Moderne reicht, richtet sich der Sammelband in gleichem Maße an Altertumswissenschaftler wie an Mediävisten, Neuphilologen und, insofern es sich beim literarischen Dialog um eine der produktivsten Gattungen des theoretischen Diskurses handelt, nicht zuletzt an Philosophiehistoriker.
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Weitere Infos & Material


1;Einleitung;9
2;I. Zum Verhältnis von Dialogstruktur und Erkenntnis;29
2.1;Charakteristika des ‚Lehrdialogs‘;31
2.2;Ancient question-and-answer literature and its role in the tradition of dialogue;45
2.3;Das Orakel und das Dialogische. Zu Plutarchs Schriften. De Pythiae oraculis und De defectu oraculorum;73
2.4;Die Aporie und ihre Prämissen. Zur Argumentationsstruktur in Augustins De ordine;95
2.5;The Epistemological Background of Augustine’s Dialogues;115
2.6;Il dialogo negli scritti ermetici;131
2.7;Zum philosophischen und philosophisch-theologischen Dialog in der paganen und christlichen Spätantike;149
3;II. Die Bedeutung von Personenkonstellation und -interaktion für die Interpretation literarischer Dialoge;161
3.1;Das Spiel der Generationen. Dramatis Personae, Dialogstruktur und ..d.e.a in Platons Laches;163
3.2;Dialog, Argument und der implizite Leser in Ciceros staatsphilosophischen Schriften;181
4;III. Zum Verhältnis von literarischem Dialog und politisch-gesellschaftlichem Kontext;207
4.1;Die Dialogisierung historischer Darstellung: der Melierdialog in einer Wissenskultur im Umbruch;209
4.2;Structure, Meaning and Authority in Cicero’s Dialogues;229
4.3;Cicero’s Dialogues: Historiography Manqué and the Evidence of Fiction;243
4.4;Humor, Witz und Ironie in Varros Dialog De re rustica;283
4.5;Gelehrte Tischgespräche beim panhellenischen Fest. Bildungs- und Deutungskonkurrenz in den Symposialdialogen des Plutarch;303
4.6;„Si mihi mea sententia proferenda ac non disertissimorum, ut nostris temporibus, hominum sermo repetendus esset.“ Zur Funktion der Gesprächshandlung in Tacitus’ Dialogus de oratoribus;335
5;IV. Zur Poetologie des Dialogs;373
5.1;„Nur das Gründliche (ist) wahrhaft unterhaltend“ (Thomas Mann). Zum Verhältnis lebensweltlicher und philosophischer Wirklichkeit in Platons Dialogen;375
5.2;Auctor & Actor. Formen auktorialer Präsenz in antiken Dialogen;391
6;Orts- und Namenregister;429
7;Stellenregister;433


S. Föllinger, Philipps-Universität Marburg; G. M. Müller, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt.


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