Forsyth | Die Todesliste | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Forsyth Die Todesliste

Thriller

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

ISBN: 978-3-641-10907-3
Verlag: C.Bertelsmann
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Ein Special Agent auf der Jagd nach dem gefährlichsten Terroristen der Welt
Die »Todesliste« ist das geheimste Dokument der amerikanischen Regierung. Es enthält die Namen derjenigen, die eine Gefahr für den Weltfrieden sind. Ganz oben auf der Liste steht »Der Prediger«, ein radikaler Islamist, der seine Anhänger dazu aufstachelt, im Namen Gottes Repräsentanten der westlichen Welt zu töten. Als es in Amerika und Europa immer mehr Opfer gibt, heißt es, seine Identität und seinen Aufenthaltsort zu erkunden, um ihn unschädlich machen zu können. Diesen geradezu unmöglichen Job übernimmt ein Ex-Marine, genannt der Spürhund. Er muss schnell handeln, um den Prediger auszuschalten, bevor dieser seine Pläne in die Tat umsetzen kann. Unterstützt wird der Spürhund nur von einem genialen jungen Hacker - die beiden müssen es schaffen, ihn aus seinem Versteck zu locken.Frederick Forsyth - der Garant für Hochspannung pur!

Frederick Forsyth, geboren 1938 in Ashford/Kent, studierte in Granada, Spanien. Nachdem Forsyth mit 19 Jahren jüngster Pilot der Royal Air Force war, arbeitete er als Reporter für die Eastern Daily Presse in Norfolk und wurde Korrespondent der Agentur Reuters. Er berichtete zunächst aus Paris und später aus Ostdeutschland und der Tschechoslowakei. 1965 ging Forsyth als Reporter zur BBC. Seine Erfahrungen aus dem Journalismus verarbeitete er in Romanen. Mit 'Der Schakal' gelang ihm auch als Romanautor der internationale Durchbruch. Bis heute wurden seine Titel weltweit mehr als 70 Millionen Mal verkauft.
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ZWEI Die Schlacht von Schah-i-Kot fing schlecht an und ging dann den Bach hinunter. Major Kit Carson von den U. S. Marines, abgeordnet zur Special Activities Division, hätte auf dem Heimweg sein sollen, als seine Einheit zu Hilfe gerufen wurde. Er war bereits in Masar-e-Scharif gewesen, wo gefangene Taliban einen Aufstand unternommen und die Usbeken und Tadschiken der Nordallianz sie niedergemäht hatten. Er hatte mit angesehen, wie sein SAD-Kamerad Johnny »Mike« Spann von Taliban gefasst und totgeschlagen wurde. Von der anderen Seite der riesigen Anlage aus hatte er beobachtet, wie die Briten vom Special Boat Service Spanns Partner Dave Tyson vor einem ähnlichen Schicksal gerettet hatten. Dann kam der Sturm nach Süden. Der alte sowjetische Luftwaffenstützpunkt in Bagram war überrannt, Kabul eingenommen worden. Carson hatte die Kämpfe im Tora-Bora-Massiv versäumt, wo der afghanische Warlord, bezahlt von den Amerikanern, jedoch nicht hoch genug, sie verraten hatte, sodass Osama bin Laden und seine Garde über die Grenze nach Pakistan hatten entkommen können. Dann berichteten afghanische Quellen von ein paar Hartgesottenen, die sich oben in der Provinz Paktia im Tal von Schah-i-Kot festgesetzt hätten. Wieder einmal erwiesen sich diese Informationen als Müll. Es waren nicht »ein paar«, es waren Hunderte. Die besiegten Taliban waren Afghanen, die sich in ihre Heimatdörfer zurückziehen konnten. Sie konnten einfach verschwinden. Aber die al-Qaida-Kämpfer waren Araber und Usbeken, und die wildesten waren Tschetschenen. Sie sprachen kein Paschtu, die normalen Afghanen hassten sie, und sie konnten nur kapitulieren oder im Kampf sterben. Fast alle entschieden sich für die zweite Möglichkeit. Die amerikanische Führung reagierte auf den Hinweis mit einem Projekt im kleinen Maßstab. Es bekam den Namen »Operation Anaconda«, und die Navy SEALs sollten es durchführen. Drei mächtige Chinook-Transporthubschrauber starteten vollbeladen mit SEALs und flogen zu dem Tal, das man für leer hielt. Der vordere Hubschrauber befand sich im Landeanflug ein paar Fuß hoch über dem Boden, die Nase erhoben, das Heck gesenkt, die Rampenluken geöffnet, als die versteckten al-Qaida-Kämpfer das Feuer eröffneten. Eine raketengetriebene Granate kam aus solcher Nähe, dass sie geradewegs durch den Rumpf flog, ohne zu explodieren. Sie war nicht lange genug in der Luft, um ihren Zünder zu aktivieren, durchschlug die eine Wand, traf niemanden und fuhr zur anderen Seite wieder hinaus. Zurück blieben nur zwei zugige Löcher. Schaden hingegen richtete die prasselnde Salve aus dem Maschinengewehrnest zwischen den verschneiten Felsen an. Auch sie traf niemanden in der Maschine, aber sie zertrümmerte das Cockpit und zerstörte die Steuerung. Mit genialer Flugkunst zog der Pilot den sterbenden Chinook noch einmal hoch und hielt ihn drei Meilen weit in der Luft, um in sicherem Gelände eine Bruchlandung zu bewerkstelligen. Die beiden anderen folgten ihm. Aber ein SEAL, Chief Petty Officer Neil Roberts, der sich schon losgeschnallt hatte, glitt in einer Pfütze Hydraulikflüssigkeit aus und rutschte durch die Heckluke aus der Maschine. Er landete unverletzt mitten in einem Trupp von al-Qaida-Kämpfern. SEALs lassen niemals einen Kameraden im Feld zurück, ob tot oder lebendig. Nach der Landung stürmten sie sofort zurück, um CPO Roberts zu holen. Unterwegs forderten sie Hilfe an. Die Schlacht von Schah-i-Kot hatte begonnen. Sie dauerte vier Tage, und sie kostete Neil Roberts und sechs weitere Amerikaner das Leben. Drei Einheiten waren nah genug, um auf den Hilferuf zu reagieren. Ein Trupp des britischen Special Boat Service kam aus einer Richtung, die Einheit der SAD aus der anderen. Die größte Truppe, die auf den Hilferuf hörte, war ein Bataillon vom 75. Ranger Regiment. Es war eiskalt, weit unter null Grad. Schneegestöber brannte in den Augen. Wie die Araber den Winter dort oben überstanden hatten, wusste niemand. Doch sie hatten es getan und waren bereit, bis zum letzten Mann zu kämpfen. Sie machten keine Gefangenen und erwarteten auch nicht, gefangen genommen zu werden. Nach späteren Augenzeugenberichten kamen sie aus Felsspalten, unsichtbaren Höhlen und verborgenen Maschinengewehrnestern. Jeder Veteran wird bestätigen, dass eine Schlacht schnell ins Chaos abgleitet, und in Schah-i-Kot ging es schneller als in den meisten Fällen. Einzelne Einheiten wurden von der Truppe getrennt, und Individuen verloren ihre Einheit. Kit Carson fand sich unversehens allein in Eis und Schneegestöber wieder. Er sah einen anderen Amerikaner – der Helm unter dem Turban verriet seine Identität – etwa vierzig Meter weit entfernt und ebenfalls allein. Eine Gestalt im langen Gewand kam aus dem Boden herauf und feuerte eine raketengetriebene Granate auf den getarnten Soldaten ab. Diesmal ging sie auch los. Sie traf den Amerikaner jedoch nicht, sondern explodierte vor seinen Füßen, und Carson sah ihn fallen. Er eliminierte den Granatwerferschützen mit seinem Gewehr. Zwei weitere tauchten auf und stürmten unter »Allahu akbar«-Geschrei auf ihn los. Er schoss beide nieder, den zweiten keine zwei Meter von seiner Mündung entfernt. Der Amerikaner lebte noch, als Carson ihn erreichte, aber es ging ihm schlecht. Ein weiß glühender Splitter des Raketengehäuses hatte seinen linken Fußknöchel durchbohrt und buchstäblich abgetrennt. Der Fuß im Kampfstiefel hing nur noch mit Haut, Sehnen und ein paar Muskelfasern am Bein. Der Knochen war zertrümmert. Der Mann befand sich im ersten, schmerzfreien Schockzustand, der den Höllenqualen vorausgeht. Die Kleidung der beiden Männer war voller Schnee, doch Carson sah ein Rangerzeichen durchschimmern. Über Funk versuchte er, Hilfe zu rufen, empfing aber nur Rauschen. Er zog dem Verwundeten den Rucksack herunter, nahm die Erste-Hilfe-Tasche heraus und jagte die komplette Dosis Morphium in die freiliegende Wade. Der Ranger begann den Schmerz zu spüren und knirschte mit den Zähnen. Dann tat das Morphium seine Wirkung, und er sackte halb bewusstlos zusammen. Carson war klar, dass sie beide sterben würden, wenn sie hierblieben. Zwischen den Schneeböen hatte man eine Sichtweite von vielleicht zwanzig Metern. Niemand war zu sehen. Er wuchtete sich den verwundeten Ranger auf die Schultern und marschierte los. Es war das schlimmste Gelände auf Erden: Fußballgroße glatte Steine lagen versteckt unter einem halben Meter Schnee, und jeder konnte einem das Bein brechen. Carson hatte seine eigenen achtzig Kilo zu tragen, plus seinen dreißig Kilo schweren Rucksack, plus den achtzig Kilo schweren Ranger, dessen Rucksack er immerhin zurückgelassen hatte. Dazu Gewehr, Granaten, Munition und Wasser. Später hatte er keine Ahnung, wie weit er durch den Schnee gestapft war, um aus dem tödlichen Tal hinauszukommen. Irgendwann ließ die Wirkung des Morphiums nach, und er ließ den Mann zu Boden gleiten und spritzte ihm seine eigene Dosis. Nach einer Ewigkeit hörte er das dumpfe Knattern eines Hubschraubers. Mit gefühllosen Fingern zog er seine Signalfackel heraus, riss sie mit den Zähnen auf und hielt sie in die Höhe, in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Die Crew des Blackhawk-Evakuierungshubschraubers berichtete später, die Fackel habe so dicht an die Kabine herangesprüht, dass sie glaubten, beschossen zu werden. Sie schauten nach unten und sahen zwischen zwei Windböen die beiden Schneemänner unter sich, der eine zusammengesackt, der andere winkend. Bodenkontakt war zu gefährlich. Der Blackhawk schwebte einen halben Meter über dem Schnee, und zwei Corpssoldaten sprangen hinaus, schnallten den verwundeten Ranger auf eine Trage und zogen ihn hoch. Der andere kletterte mit letzter Kraft an Bord und verlor das Bewusstsein. Der Blackhawk brachte sie nach Kandahar. Heute ist dort ein riesiger amerikanischer Luftwaffenstützpunkt. Damals war es noch eine Baustelle, aber es gab schon ein einfaches Lazarett. Der Ranger wurde zur Triage und dann auf die Intensivstation gebracht. Kit Carson nahm nicht an, dass er ihn noch einmal wiedersehen würde. Am nächsten Tag wurde der Ranger, sediert und in der Waagerechten, auf einen Langstreckenflug zum Luftwaffenstützpunkt Ramstein transportiert, dessen Lazarett zur Weltklasse gehört. Der Ranger, Lieutenant Colonel Dale Curtis, verlor den linken Fuß. Nach einer glatten Amputation, die eigentlich nur noch vollendete, was die Granate angefangen hatte, blieben ihm ein Stumpf, eine Prothese, ein hinkender Gang, ein Gehstock und die Aussicht auf ein Ende seiner Laufbahn als Ranger. Als er reisefähig war, wurde er nach Hause und ins Walter Reed Hospital in der Nähe von Washington geflogen, wo eine Post-Traumatherapie eingeleitet und ein künstlicher Fuß angepasst wurde. Major Kit Carson sah ihn jahrelang nicht wieder. Der CIA-Chef in Kandahar erbat Anweisung von oben, und Carson wurde nach Dubai geflogen, wo die CIA eine riesige Niederlassung unterhält. Er war der erste Augenzeuge, der aus Schah-i-Kot entkommen war, und er saß vor einer ganzen Galerie hoher Offiziere des Marine Corps, der Navy und der CIA und wurde befragt. Im Offiziersklub begegnete er einem Mann in seinem Alter, einem Kommandanten der Navy, der in Dubai stationiert war, wo es auch einen amerikanischen Marinestützpunkt gibt. Der Commander erzählte, er sei beim Navy CIS, dem Criminal Investigation Service der Navy. »Warum lassen Sie sich nicht zu uns versetzen, wenn Sie nach Hause kommen?«, fragte er. »Zur...


Forsyth, Frederick
Frederick Forsyth, geboren 1938 in Ashford/Kent, studierte in Granada, Spanien. Nachdem Forsyth mit 19 Jahren jüngster Pilot der Royal Air Force war, arbeitete er als Reporter für die Eastern Daily Presse in Norfolk und wurde Korrespondent der Agentur Reuters. Er berichtete zunächst aus Paris und später aus Ostdeutschland und der Tschechoslowakei. 1965 ging Forsyth als Reporter zur BBC. Seine Erfahrungen aus dem Journalismus verarbeitete er in Romanen. Mit "Der Schakal" gelang ihm auch als Romanautor der internationale Durchbruch. Bis heute wurden seine Titel weltweit mehr als 70 Millionen Mal verkauft.


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