Fuchs | Der Fluch der Götter | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1

Reihe: Kingswood Castle Academy-Reihe

Fuchs Der Fluch der Götter


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-96817-095-4
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 1

Reihe: Kingswood Castle Academy-Reihe

ISBN: 978-3-96817-095-4
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Tritt ein in eine mystische Welt voller Magie und Geheimnisse
Die spannende Romantasy für Fans der Gods of Ivy Hall-Reihe

Als Laurie wegen eines tragischen Schicksalsschlags aufs Internat verbannt wird, ist sie fest entschlossen, niemanden an sich heranzulassen. Doch in dieser Schule scheinen seltsame Dinge vor sich zu gehen - Laurie kann einen Jungen sehen, den niemand sonst sieht. Trotzdem beginnt sie sich Maris zu öffnen und schließt dank ihm sogar neue Freundschaften. Aber wer ist er wirklich und wohin verschwindet er immer wieder? Als Laurie herausfindet, dass Maris etwas innerhalb des Internats beschützt, das niemand entdecken darf, überschlagen sich die Ereignisse. Doch was ist Lauries Rolle in diesem gefährlichen Spiel? Und kann sie das Geheimnis um ihr Schicksal lüften, bevor es zu spät ist?

Erste Leserstimmen
'Griechische Mythologie trifft auf gefühlvolle Romantik - ich bin verzaubert!'
'Sowohl Lauries Trauer als auch die aufkeimende Liebe sind sehr berührend und einfühlsam beschrieben.'
'Wer wie ich auf Urban Fantasy steht ist hier genau richtig. Große Vorfreude auf weitere Teile!'
'Ich liebe das Highschool-Setting und wäre nach dem Lesen dieses fantastischen E-Books selbst gerne Schüler auf der Kingswood Castle Academy ...'



Alexandra Fuchs ist in einem kleinen Dorf in der Nähe von Stuttgart aufgewachsen. Schon früh konnten sie Bücher in ihren Bann ziehen. Bald darauf fing sie an kleine Kurzgeschichten und Gedichte zu schreiben. Daraus wurden schließlich Geschichten, die ganze Bücher füllen konnten.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Kapitel 1


Willkommen im Irrenhaus


„Und da vorne ist der Mädchentrakt“, endet Mr Hendriks endlich. Seit mehreren Minuten habe ich ihm nicht mehr zugehört, sondern lediglich ab und an mit dem Kopf genickt. Ob er wohl betreten wird? Seine Wortwahl, nicht meine, versteht sich. Nach dem Vortrag über die strikte Trennung der Geschlechter bin ich mir nicht so sicher.

Er stößt die kotzgrüne Flügeltür auf, und ich bin verblüfft, wie hell es im Inneren des Korridors ist, obwohl das alte Gemäuer aus dicken Steinwänden besteht. Die Fenstervorsprünge sind mindestens dreißig Zentimeter tief, doch helles Holz auf dem Boden und weiße Farbe an den Wänden verschönern diesen Teil der Schule und lassen ihn im Gegensatz zum Rest, den ich bisher gesehen habe, richtig heimelig wirken.

Mr Hendriks räuspert sich und ich blicke ihn an. Lächelnd deutet er ans Ende des Korridors. „Dein Zimmer befindet sich ganz hinten rechts.“

„Danke für die Führung“, brumme ich und mache mich endlich auf den Weg Richtung Bett. Ob Mr Hendriks den Flügel tatsächlich grundsätzlich nicht betritt oder spürt, in welcher schlechten Stimmung ich bin und mir meinen Freiraum lassen will, weiß ich nicht und es ist mir egal. Seit Stunden wünsche ich mir kaum etwas sehnlicher, als mich unter das Bettlaken zu verkriechen und den Tränen freien Lauf zu lassen.

Schnellen Schrittes gehe ich den Flur entlang. Links scheint die Sonne durch die Fenster, während rechts Türen in verschiedene Räume abgehen. Ich drücke die Schuluniform, die man mir ausgehändigt hat, an meine Brust. Beinahe so, als könnte sie mich vor allem Unheil schützen.

Kingswood Castle wird für die nächsten zwei Jahre mein Zuhause sein, ob ich will oder nicht. Und ich will nicht. Definitiv nicht. Aber mich fragt niemand. Weder meine Tante noch das Schicksal. Alle treffen munter Entscheidungen für , zu besten … schon klar.

Vor der letzten Tür bleibe ich stehen. Mein zukünftiges Zimmer. Ich atme tief durch und straffe die Schultern. Dann trete ich ein, ohne zu klopfen, schmeiße die Tür hinter mir ins Schloss und warte darauf, dass mich jemand für den Ausbruch rügt. Doch es bleibt still.

Gott sei Dank.

Ich bin alleine, endlich. Leider wird das wohl nicht lange so bleiben, denn es stehen zwei Betten im Zimmer.

Scheiße, ich habe es befürchtet.

Mein Koffer und die Tasche stehen rechts neben einem der Schreibtische. Meine wenigen Habseligkeiten hat ein Angestellter auf mein Zimmer gebracht, während Mr Hendriks mir das Internat gezeigt und die Hausregeln erklärt hat.

Frustriert schmeiße ich mich auf das Bett, dessen Laken unberührt sind. Aus dieser Perspektive ist meine Lage zwar kaum besser, dennoch fühle ich mich geborgener. Das Bett versteht mich, es tröstet mich. Mein bester Freund, der mich noch nie enttäuscht hat. Sanft fahre ich mit den Fingern über die weiße Decke, als würde sie meine Gefühle erspüren.

In dem Moment fliegt die Tür auf, was mich vor einem hysterischen Lachanfall oder einer verzweifelten Heulattacke bewahrt. Die Chancen stehen jedes Mal fifty-fifty.

„Holy shit“, entfährt es der jungen Frau, die mir gegenübersteht. „Was ist denn mit dir los?“

Gute Frage, die ich lieber unbeantwortet lasse. „Ich bin Laurie“, sage ich stattdessen und richte mich mühsam auf. Der Tag war zu viel. Und das vor dem Nachmittagstee.

„Samira“, antwortet meine neue Zimmergenossin und schließt die Tür hinter sich. Ihr dunkles Haar fällt in leichten Wellen über ihre Schulter und blendet mich beinahe mit seinem Glanz. „Geht’s dir gut? Du siehst aus wie ein Zombie.“

Ihre Offenheit überrascht mich, trotzdem ist sie erfrischend und angenehm. An einer Schule, deren Schulgebühr das Jahresgehalt vieler Engländer übersteigt, habe ich mit mehr aufgesetzter Höflichkeit gerechnet.

„Das ist leider mein Gesicht, das sieht immer so aus“, antworte ich trocken.

„Ach du Kacke.“ Sofort schlägt sie sich die Hände vor den Mund. Dann lässt sie die Finger langsam sinken. „Wie unhöflich von mir. Das tut mir leid. Also nicht dein Gesicht, sondern die Tatsache, dass mein Mund schneller ist als mein Hirn.“

Ich pruste los und verschlucke mich beinahe an meinem eigenen Lachen. Das Geräusch klingt fremd in meinen Ohren und verwirrt halte ich inne.

„Ich mache es wohl nur schlimmer“, stellt sie fest und schaut mich reumütig an, ich schüttle lediglich den Kopf.

„Tut mir leid. Das war ein Scherz.“

„Oh, dann hab ich dich nicht beleidigt?“, fragt sie vorsichtig.

„Nein.“ Tatsächlich fühle ich mich zum ersten Mal seit … keine Ahnung wann frei und ausgelassen.

Samira setzt sich auf ihr Bett, das meinem direkt gegenüber steht. „Gut, ich neige leider dazu, alles auszusprechen, was mir durch den Kopf geht. Das kommt bei den meisten eher schlecht an.“

„Kann ich mir vorstellen.“ Die Wahrheit ist schwer zu verkraften. Keiner weiß das besser als ich.

Samira mustert mich und ich tue es ihr gleich. Sie trägt die grüne Schuluniform mit dem Wappentier, dem Hirsch, daher lässt mich ihre Erscheinung kaum Rückschlüsse auf ihre Persönlichkeit ziehen.

„Wenn du magst, zeige ich dir den Mädchenflügel“, sprudelt es auf einmal aus ihr hervor, und ich frage mich, ob sie Luft holt, während sie spricht.

Ich wäge einen Augenblick meine Möglichkeiten ab. Eigentlich habe ich keine Lust, mich länger zu unterhalten, und wäre lieber alleine. Doch ohne Samiras Hilfe werde ich mich hier sicher nie zurechtfinden und morgen beginnt bereits der Unterricht. Außerdem muss ich zwangsläufig mit ihr klarkommen, immerhin wohnen wir die nächste Zeit zusammen. Und das soll so unkompliziert wie möglich sein. Daher nicke ich. „Gern. Muss ich meine Uniform dafür anziehen?“ Der Internatsalltag ist mir fremd, ich habe zuvor eine öffentliche Schule in London besucht. Zumindest bis meine Tante genug von mir hatte und beschloss, dass sie zu jung sei, um ein Kind aufzuziehen. Dabei spielte es keine Rolle, dass ich fast erwachsen bin und gar keine Erziehung mehr brauche.

„Nein, ich wollte mich sowieso gerade umziehen.“ Samira springt förmlich auf und schüttelt sich den Blazer von den Schultern. Woher nimmt sie nur die Energie? Von ihrem Enthusiasmus angesteckt erhebe ich mich, streiche meinen schwarzen Rock glatt und ziehe den Hoodie, der nach oben gerutscht ist, zurecht. Ein kurzer Blick in den Spiegel an der Tür zeigt mir das ganze Ausmaß von Zombie-Laurie. Kein Wunder, dass Samira sich erschreckt hat. Der dunkelrote Lippenstift ist verschmiert und die Wimperntusche verwischt. Schnell krame ich in meinem Rucksack nach dem Kosmetiktäschchen und mache mich … Mist, wo ist das Badezimmer?

Samira scheint meine Verwirrung zu bemerken. „Dritte Tür links.“

„Auf dem Gang?“, entfährt es mir und mir wird mit einem Schlag das Ausmaß ihrer Worte bewusst.

Gemeinschaftsduschen. Gemeinschaftstoiletten.

Oh. Mein. Gott.

„Scheiße, du dachtest wir haben unser eigenes Bad“, umreißt Samira meine Gedanken, die mir offensichtlich ins Gesicht geschrieben stehen. Ich nicke nur, unfähig das Gefühl, das mich komplett ausfüllt, zu beschreiben. Welcher Unmensch ist auf den Gedanken gekommen, Gemeinschaftsbäder zu erfinden? Privatsphäre schreibt man auf Kingswood Castle anscheinend groß.

„So schlimm ist es nicht, versprochen“, tröstet Samira mich.

Obwohl ich das bezweifle, verlasse ich unser Zimmer, habe schließlich gar keine Wahl. Zombie-Laurie muss verschwinden, bevor sie noch mehr Menschen erschreckt.

Wie ferngesteuert tragen mich meine Beine drei Türen weiter und ich male mir die schlimmsten Dinge aus: Wild kreischende Mädchen, die missbilligend die Körper der anderen begutachten.

Langsam drücke ich die Klinke hinunter und trete ein. Meine Angst, mir einen Waschraum mit all den Mädchen auf dem Stockwerk zu teilen, stellt sich als unbegründet heraus. Es gibt vier Waschbecken, die sich jeweils zwei Mädchen zu teilen scheinen, denn auf jedem stehen je zwei Zahnbürstenbecher und diverse verschiedene Fläschchen und Tiegelchen. Nur eine Seite des hintersten Waschbeckens rechts ist leer, das wird dann wohl mein Platz sein.

Ein Durchgang führt in einen etwas kleineren Raum, in dem zwei separate Duschkabinen untergebracht sind. Samira hatte recht, schlimm ist es nicht. Zumindest wenn wir zu unterschiedlichen Zeiten duschen. Und die Toiletten sind in einem eigenen Raum untergebracht, ein enormer Pluspunkt.

Ich sehe mich einen Moment um, überprüfe den Sauberkeitszustand (alles top, kein Schimmel) und stelle meine Kosmetiktasche dann auf das Waschbecken mit nur einer Zahnbürste. Sicher Samiras, doch eigentlich ist es egal. Ich kenne sie nicht besser als die anderen Mädchen, mit denen ich mir das Bad teile.

Kurz umklammere ich den kalten Beckenrand mit meinen Fingern und lasse den Kopf hängen. Ich atme durch und gönne mir den Moment des Alleinseins. Ich vermisse meine Eltern, meine Freunde und mein altes Leben.

höre ich meine Mom im Geiste. Sie hasste es, wenn ich den Kopf in den Sand steckte, all die guten Dinge in meinem Leben vergaß und stattdessen der Dunkelheit die Oberhand ließ. Doch ehrlich gesagt fällt es mir gerade schwer, etwas Positives zu finden.

Ich drehe den Hahn auf, lasse Wasser in meine Hände laufen, die ich zu Schalen forme, und benetze dann die Augen damit. Die Kälte ist erholsam und hilft mir, meine Gedanken im Zaum zu...



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