Fuchs | Fioria-Trilogie | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 1000 Seiten

Fuchs Fioria-Trilogie

3 Bände in einem Buch
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-96074-082-7
Verlag: Papierfresserchens MTM-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

3 Bände in einem Buch

E-Book, Deutsch, 1000 Seiten

ISBN: 978-3-96074-082-7
Verlag: Papierfresserchens MTM-Verlag
Format: EPUB
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Die junge Mia hat schon lange genug davon, in einer Welt zu leben, um die sich völlig verrückte Legenden ranken. Als würde es Dämonen und Geister geben oder eine Auserwählte, die ebendiese Wesen zu sich rufen kann – so ein Blödsinn!

Doch als sie eines Tages versehentlich das Oberhaupt der Dämonen beschwört, kann sie nicht länger leugnen, dass die Legenden wahr sind. Und sie selbst ist ein Teil davon. Sie ist das Mädchen aus der Legende, verantwortlich für die Wesen, an die sie nie glauben wollte. Als wäre das nicht schlimm genug, bedroht auch noch eine Verbrecherorganisation sowohl die Menschen als auch die magischen Wesen in Mias Heimat.

Um die Dämonen und Geister zu schützen, gibt es nur eine Möglichkeit: Sie muss sich den Rangern anschließen. Aber dafür braucht sie einen guten Plan, denn dummerweise ist das nur Männern erlaubt ...

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Kapitel 1 Legenden um Fioria
„Mia, steh auf! Du kommst zu spät!“, weckte mich meine Mutter. Ich blinzelte, weil mich das helle Sonnenlicht im Zimmer blendete. Ein wenig verschlafen richtete ich mich auf. Meine Mutter Cassandra stand neben meinem Bett. Amüsiert ruhten ihre blauen Augen auf mir. „Raus aus den Federn, Schatz!“, tadelte sie mich und strich sich ihr langes blondes Haar aus dem Gesicht. „Heute ist an deiner Grundschule Legendentag! Du freust dich doch bestimmt schon darauf, oder?“ Sofort verflog die Müdigkeit, ich riss die Augen auf. „Richtig!“, rief ich. „Ja, für so einen einzigartigen Tag steht sogar ein kleiner Morgenmuffel wie du freiwillig auf. Husch, husch, ins Bad und dann zum Frühstück!“, kicherte sie. Ich stürmte aus meinem Zimmer ins Bad und schloss die Tür hinter mir. Durch das Fenster konnte man den kleinen Gemüsegarten meiner Mutter sehen, in dem die Knospen schon blühten. Sie hatte wirklich einen grünen Daumen. Es war ein milder Frühlingstag, ganz typisch für Fioria. Warm, hell und angenehm, genau der richtige Tag, um draußen zu spielen. Ich hatte allerdings Schule. Doch ich war gespannt, denn es stimmte, was meine Mutter gesagt hatte: Der Legendentag fand nur ein einziges Mal für jeden Bewohner Fiorias statt, nämlich in der dritten Klasse der Grundschule. Ich freute mich darauf, obwohl ich nicht an solche Geschichten glaubte. Märchen hatten mir noch nie gefallen, aber es konnte lustig werden. Lustiger als Unterricht allemal. Ich drehte mich zum großen Spiegel über dem Waschbecken um. Meine Augen strahlten geradezu vor Vorfreude. Ich schreckte zurück, als ich sie sah. Wie üblich. Langsam musste ich es doch mal wissen! Es war immerzu das Gleiche. Obwohl ich mich nach neun Jahren längst daran gewöhnt haben sollte, erstaunte mich der Anblick jedes Mal aufs Neue. Meine Augen hatten unten zwar einen ganz normalen hellbraunen Farbton, verfärbten sich nach oben hin aber orange. Orange! Warum das so war, wussten weder meine Eltern noch ich. Die Augen meines Vaters waren genauso dunkelbraun wie seine Haare, die Augen meiner Mutter waren blau ... Und Geschwister, mit denen ich meine Augenfarbe vergleichen konnte, hatte ich nicht. Auch meine glatten Haare waren anders: Zwischen den normalen, haselnussbraunen Strähnen entdeckte ich immer wieder knallorange Stellen, ob nun an den Spitzen oder ganze Büschel. Dabei hatte ich mir die Haare nie orange gefärbt! Meine Eltern meinten, meine Mähne wäre eben etwas Besonderes. Doch ich hasste diese Farbe. Selbst wenn ich die auffälligen Stellen abschnitt, färbten sich im selben Moment andere Strähnen orange. Es war unheimlich. Davon wussten meine Eltern allerdings nichts, sie ahnten nicht mal, dass ich schon oft versucht hatte, diese komischen Strähnen loszuwerden. Ich traute mich nicht, darüber zu reden. Ich wollte es nicht. Kurz blickte ich mich selbst böse im Spiegel an, bevor ich meine grün-blaue Uniform anzog. Meine mittellangen, seltsamen Haare band ich seitlich zu zwei lockeren Zöpfen zusammen, dann lief ich an meinem Zimmer vorbei, über die Treppe ins Erdgeschoss, durchs Wohnzimmer und weiter in die Küche. An meinem Platz am Esstisch stand schon eine Schale mit Cornflakes. Ich setzte mich und schüttete Milch dazu. „Guten Morgen“, wünschte mir mein Vater. „Hast du gut geschlafen?“ Ich lächelte ihn an. Er hatte sich rasiert und trug wie so oft ein kariertes Hemd. Er arbeitete als Schreiner und war schon über 30, genau wie meine Mutter auch. Nur verhielt sie sich immer so fröhlich und aufgeregt, dass sie selten so alt geschätzt wurde. Mein Vater hingegen wirkte oft sehr ernst und gedankenversunken. „Ja, aber ich wollte länger schlafen. Trotzdem freue ich mich schon auf unseren Legendentag“, antwortete ich. Er grinste. „Früh aufzustehen macht wirklich keinen Spaß. Doch der Legendentag ist es wert. Mir hat er damals gut gefallen. Es gibt die tollsten Geschichten! Und jedes Wort ist wahr!“ Ich musste mir ein Lachen verkneifen. „Papa, es sind nur Geschichten“, murmelte ich, während ich mir einen Löffel Cornflakes in den Mund schob. „Nein, eben nicht! Es stimmt wirklich. Die Sagen werden seit so langer Zeit überliefert, glaub mir: Sie sind wahr. Diese fantastischen Legenden stimmen wirklich!“ Er sprach mit einer solchen Überzeugung, dass ich nicht so recht wusste, was ich dazu sagen sollte. Meine Mutter rettete mich aus dieser unangenehmen Lage. „Mia, du musst los. Wenn du zu spät kommst, wirst du dir das nie verzeihen. Glaub mir, nie!“ „Okay, ich bin dann mal weg.“ Ich stellte die Schale in die Spülmaschine, warf mir meine Schultasche über die Schulter und lief zur Tür. „Tschüss, bis später! Ich hab euch lieb!“, rief ich im Vorbeigehen meinen Eltern zu. „Viel Spaß!“, wünschten sie mir. Und dann war ich auch schon aus dem zweistöckigen Haus gehuscht und stand inmitten einer grünen Idylle. Mein Heimatdorf Brislingen war der schönste und ruhigste Ort der Welt. Ich atmete tief durch. Es gefiel mir hier, aber ich musste mich wirklich auf den Weg machen. Meine Schule lag in der Nachbarstadt Gakuen. Um dorthin zu gelangen, musste ich den kleinen Wald zwischen den beiden Städten passieren. Unter meinen Mitschülern war ich die einzige, die den Wald tagtäglich durchqueren musste. Aber dennoch musste ich das nie allein tun. Denn ich hatte eine ganz besondere Verbindung zu den Fiorita. Die Fiorita – so hießen die Wesen, die in Fioria lebten. Sie hatten großartige Fähigkeiten: Manche beherrschten den Wind, andere das Feuer. Es gab auch solche, die stark mit der Natur und den Pflanzen verbunden waren, welche, die Wellen und Wasser beeinflussen konnten, und einige mit unglaublichen Muskelkräften oder der Fähigkeit zu fliegen. Es sollte sogar Wesen geben, die das Licht oder die Finsternis beherrschten, doch das war nicht bewiesen. Die Fiorita wurden in drei Gruppen eingeteilt. Die Animalia lebten überall, in Seen und Meeren, in Höhlen und Wäldern, auf Bergen und Wiesen. Es existierten verschiedene Unterarten, allerdings kannte mit Sicherheit kein Mensch alle davon. Es gab zu viele. Manche von ihnen, die zahmsten, wurden sogar als Hausanimalia gehalten. Die zweite Gruppe der Fiorita bildeten die Dämonen, Schattenkreaturen. Sie waren angeblich die mächtigsten sowie gleichzeitig die bösesten Geschöpfe. Niemand hatte sie je gesehen. Trotzdem galten sie als Gefahr. Das sagten jedenfalls viele Erwachsene – ich verstand allerdings nicht, warum. Schließlich existierten sie doch gar nicht. Oder? Als dritte Gruppe galten die Geister. Sie waren unumstritten die legendärsten und sagenumwobensten Wesen dieser Welt. Von den meisten Arten wusste man nicht, ob sie überhaupt existierten, andere waren schon mal von der einen oder anderen Person gesehen worden, doch besser bekannt war keines dieser Wesen. Allerdings sollten sie wunderschön sein. Von Dämonen und Geistern hatte ich nie etwas gesehen, obwohl ich mit den Animalia auf eine Weise verbunden war, die ich selbst nicht begriff. Das wusste jedoch niemand. Irgendetwas hielt mich davon ab, es jemandem zu erzählen. Ein komisches Gefühl, das ich nicht erklären konnte. „Hallo zusammen!“, begrüßte ich die sechs Animalia, die wie immer auf mich zukamen, kaum dass ich einen Schritt in den Wald gesetzt hatte. Die Fiorita in diesem Wald waren so groß, dass sie mir bis zur Hüfte reichten. Sie liefen auf vier Beinen und hatten ein zottiges schwarzes Fell mit zwei roten Streifen darauf. Diese sogenannten Feuerhunde konnten Flammen aus ihrem Mund speien. Ich hatte es einmal zufällig selbst gesehen, als sie einen im Weg liegenden Baum zu dritt verbrannten, sodass der Pfad wieder passierbar wurde. Viele Animalia verhielten sich so, dass sie durch ihre Taten den Menschen halfen. Doch manche Leute verstanden das einfach nicht und versuchten, sie gnadenlos auszunutzen oder gar zu vertreiben. Einer der Feuerhunde bellte, als wollte er auf meinen Gruß antworten. Ich lächelte ihn an und setzte mich wieder in Bewegung, sofort begleiteten mich die Animalia. Es kam mir so vor, als wären sie meine Beschützer. Aber vielleicht irrte ich mich und das hatte nichts zu bedeuten. Die Bäume blühten, ihre starken Äste mit den grünen Blättern ragten prächtig gen Himmel. Der weiche Boden unter meinen Füßen gab bei jedem Schritt ein wenig nach. Ich liebte den Frühling. Die Natur gefiel mir zu dieser Zeit am besten, man konnte den ganzen Tag im Freien verbringen. „Wir müssen heute unbedingt miteinander spielen!“, lachte ich auf dem Weg. „Seid ihr nach der Schule hier?“ Ein Feuerhund stupste mit seiner kühlen Nase gegen meine rechte Hand, ich streichelte ihn daraufhin. Ich konnte nicht richtig mit diesen Wesen reden, aber irgendwie kommunizierten wir doch miteinander. Ich hatte immer das Gefühl, dass sie mich verstanden. Seit mir die Bindung zu den Fiorita zum ersten Mal aufgefallen war. Das lag nun ein halbes Jahr zurück. Ende Herbst, kurz vor meinem Geburtstag, hatte ich mich in der Stalagnenhöhle...


Fuchs, Maron
Maron Fuchs wurde 1995 geboren und kommt aus Bayern. Derzeit studiert sie in Bamberg Gymnasiallehramt für Latein und katholische Religion.

Maron Fuchs wurde 1995 geboren und kommt aus Bayern. Derzeit studiert sie in Bamberg Gymnasiallehramt für Latein und katholische Religion.



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