Gianna | Wo das Glück geboren wird | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Gianna Wo das Glück geboren wird


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0848-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7515-0848-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die junge Hebamme Gabriella ist fassungslos: Bei Dr. Rafael Moreno ist selbst die launischste Diva in der Hollywood Hillc Clinic sanftmütig! Gabriella braucht diesen neuen, umwerfend attraktiven Chefarzt nicht auf ihrer Station - oder doch?

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2. KAPITEL

„Du warst schon immer ein Workaholic, aber dein Terminplan ist verrückt.“ Rafael saß James gegenüber, froh darüber, dass sein Freund endlich Zeit gefunden hatte, ihn in dem Haus auf den Klippen, das er gemietet hatte, zu besuchen. „Ich dachte schon, wir schaffen es nicht auf einen Drink, bevor ich L. A. wieder verlasse.“

„Hey, mein Leben besteht nicht nur aus Arbeiten.“

„Woraus noch? Hast du etwa mit Golf angefangen?“ Rafael warf ihm einen belustigten Blick zu. Er wusste genau, dass James nicht das geringste Interesse an diesem Sport hatte.

Der grinste zurück. „Nein, aber ich habe in …“ James blickte auf seine Armbanduhr. „… gut einer Stunde eine Verabredung. Und was soll das heißen, du willst L. A. schon wieder verlassen? Ich dachte, du versteckst dich hier erst mal eine Weile.“

„Das klappt offenbar nicht besonders gut. Fast täglich rufen mich entweder meine Mutter oder mein Vater an, um ihre Missbilligung zum Ausdruck zu bringen, weil neue Fotos und sensationslüsterne Artikel über mich in den Klatschblättern aufgetaucht sind.“

„Du hättest dich eben nicht mit einer Stripperin einlassen dürfen.“

„Ich wusste ja nicht einmal, dass sie Striptänzerin ist, bis sämtliche Zeitungen genüsslich darüber berichteten! Aber wenn ich mir von meiner Familie noch länger anhören muss, dass ich mir eine anständige Freundin suchen soll, werde ich zum Mönch.“

„Haha“, kommentierte James trocken. „Einer der Gründe, warum ich bei dir rumgehangen habe, war, dass Frauen sich auf einen Prinzen stürzen wie Ameisen auf einen Kuchenkrümel. Da fiel immer auch für mich etwas ab.“

„Als wenn du Probleme hättest, Frauen kennenzulernen. Sagtest du nicht gerade, du hättest heute Abend eine Verabredung?“

„Richtig.“ James wurde unerwartet ernst, und Rafael fragte sich, ob sein Freund sich wieder mit seiner früheren Verlobten Mila Brightman traf.

„Ich habe gehört, dass du Mila öfter siehst, seit du dich für ihr Charityprojekt starkmachst“, meinte Rafael, um ihm eine Gelegenheit zu geben, falls er darüber reden wollte. „Trefft ihr euch wieder privat?“

„Nein. Das ist endgültig vorbei.“ James schien aufmerksam das Kondenswasser auf seinem beschlagenen Glas Eistee zu studieren. Wollte er Rafael nicht in die Augen sehen? „Vielleicht sollte ich versuchen, jemanden kennenzulernen. Das würde mich wenigstens davon ablenken, über die Vergangenheit nachzugrübeln.“

Es war James gewesen, der die Beziehung beendet hatte. Bereute er es vielleicht? „Vielleicht sollten du und Mila …“

„Ich möchte wirklich nicht darüber sprechen“, unterbrach James ihn und stellte das Glas ab. „Erzähl mir, wie es Cameron Fontaine geht“, wechselte er das Thema. „Übrigens bin ich sehr froh, dass du sofort für Dr. Crane eingesprungen bist.“

„Und ich, dass du mich gefragt hast. Das Leben in L. A. kann ganz schön langweilig sein, wenn man nicht arbeitet und die Öffentlichkeit weitgehend meidet. Deshalb mache ich mich gern in deiner Klinik nützlich.“

Seltsamerweise hatte er sich bei James’ Frage nicht zuerst an die Schauspielerin erinnert, sondern an eine hinreißende, temperamentvolle Hebamme, die mit ihrer Meinung nicht hinter den Berg hielt.

„Was hat dieses versonnene Lächeln zu bedeuten?“, neckte James. „Bist du Cameron verfallen?“

„Nein.“ Eher fällt Schnee in der Wüste. Beinahe hätte Rafael aufgelacht. Cameron Fontaine war genau der egozentrische Typ Frau, dem er schon zu oft begegnet war und der ihn nicht im Mindesten interessierte, nicht einmal für ein paar vergnügliche Stunden im Bett.

Natürlich würde er James nicht verraten, dass seine leitende Hebamme gewisse … Gefühle in ihm weckte. Eine Frau, deren leidenschaftliches Wesen zu ihren rotgolden schimmernden Haaren passte. Eine Affäre wäre das Letzte, was er zurzeit gebrauchen konnte. Abgesehen davon, dass es selten gut ging, mit einer Kollegin etwas anzufangen, wäre es ein gefundenes Fressen für die Medien. Und er musste seiner Familie unbedingt weiteren Kummer ersparen.

Als das Rauschen im Blätterwald zu einem tosenden Sturm angewachsen war und ihm überall die Schlagzeile „Der Prinz und die Stripperin“ entgegensprang, waren seine Eltern sehr deutlich geworden. Er sollte endlich aufhören, den Ruf der Familie in den Schmutz zu ziehen. Dabei hatte er sich höchstens einen Monat lang mit der Frau getroffen. Rafael hielt seine Beziehungen kurz, um keine Wünsche zu wecken, die er nicht erfüllen wollte. Heiraten kam für ihn nicht infrage, niemals. Die Aufgabe hatte sein Bruder bereits übernommen und auch für genügend Erben gesorgt – mit einer Frau, die ihn nicht sonderlich mochte.

Und die perfekte Bilderbuchpartnerschaft seiner Eltern, deren Ehe arrangiert worden war? Niemand hatte sich anscheinend bisher gefragt, warum er so ein kühles, distanziertes Verhältnis zu ihnen hatte oder weshalb er sich die meiste Zeit auf einem anderen Kontinent aufhielt.

Rafael dachte nicht daran, sich in eine leidenschaftslose Ehe drängen zu lassen. Er liebte seine Freiheit, und das Beispiel seiner Eltern war abschreckend genug. Und mit etwas Glück würden sie bald aufhören, ihm „standesgemäße“ Frauen vorzustellen.

„Ich bin mir nicht sicher, ob wir bei Cameron die Geburt aufhalten können“, sagte er zu James. „Hoffentlich kann ich ihr wenigstens noch die zweite Glukokortikoid-Dosis geben, bevor es richtig losgeht. Ich wollte gleich noch bei ihr vorbeischauen.“

„Gut. Du bist der Beste, den wir zu bieten haben, und ich hoffe, sie weiß das zu schätzen. Ich vermute, dass sie begeistert ist, von einem Prinzen behandelt zu werden.“

Wahrscheinlich. Rafael selbst empfand seinen fürstlichen Status allerdings eher als Bürde. „Ich schicke dir eine SMS, nachdem ich bei ihr gewesen bin.“

„Danke.“ James stand auf. „Es wird Zeit, dass ich mich für mein Date umziehe.“

Rafael erhob sich ebenfalls. Wie Mila wohl reagieren würde, wenn sie in den Medien – die auch seinen Freund auf Schritt und Tritt verfolgten – Fotos von James mit einer zweifellos atemberaubenden Schönheit sah?

Das geht dich nichts an. Achte lieber darauf, nicht aufzufallen und dein Gesicht möglichst aus der Presse herauszuhalten.

Gabby goss sich die nächste Tasse Kaffee ein, weil ihr immer wieder die Augen zufielen. In der Nacht, während Cameron schlief, hatte sie sich auch ein, zwei Stunden ausruhen können, war aber oft hochgeschreckt, wenn ihre Patientin wach wurde. Akuter Schlafmangel und dazu zwei Doppelschichten innerhalb weniger Tage zehrten ihre Energiereserven nahezu vollständig auf.

Sie trank einen großen Schluck und trat an Camerons Bett. „Wie fühlen Sie sich?“

„Unverändert.“ Die Schauspielerin verschränkte die Arme vor der Brust und zog einen Schmollmund. „Außerdem habe ich keine Lust mehr, herumzuliegen. Das ertrage ich nur, weil Sie mich so gut pflegen.“

„Danke.“ Das unerwartete Lob munterte sie ein bisschen auf, zumal sie es insgeheim leid war, jedes Mal zu springen, wenn die verwöhnte Aktrice einen Wunsch äußerte. „Ich tue, was ich kann, damit Sie sich wohlfühlen und Ihr Baby noch etwas länger drinbleiben mag.“

„Und natürlich hilft es mir sehr, dass Rafael da ist. Ein traumhafter Mann, finden Sie nicht? Ist er nicht süß? Und offensichtlich ein hervorragender Arzt.“

Traumhaft vom Aussehen her bestimmt, aber süß? Auf keinen Fall! Gabby hatte Mühe, ihr Lächeln beizubehalten. „Er besitzt einen ausgezeichneten Ruf. Ich bin froh, dass Sie ihn mögen.“

„Mögen? Ich liebe ihn! Er ist göttlich!“, rief Cameron aus. „Sie können sich nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass er zurzeit in Los Angeles ist. Das muss Schicksal sein, eine glückliche Fügung!“

Gabby sah das anders. Oder aber das Schicksal legte es darauf an, ihr das Leben in der Klinik schwerer zu machen. In Gestalt eines Rafael Moreno, dessen Ego von hier bis zum Mond reichte! Aber sie war professionell genug, um sich nichts anmerken zu lassen. Es hatte auch sein Gutes. Cameron war zufrieden … was selten genug vorkam.

Sie blickte auf ihre Uhr. „Ich würde gern noch einen Ultraschall machen und Ihnen danach die nächste Dosis Kortikoide geben.“

„Sollten wir nicht auf Rafael warten? Er wollte heute Nachmittag kommen.“

Na bitte, sie vertraut mir nicht, dachte Gabby. Und wem hatte sie das zu verdanken? Dr. Rafael „Ich bin der Größte“ Moreno, der die volle Verantwortung an sich gezogen hatte! „Dr. Moreno ist sicher nur vorsichtig, weil er mich nicht kennt. Aber wir Hebammen sind umfassend ausgebildet und mit allen Aspekten von Schwangerschaft und Geburt vertraut. Einschließlich Risikoschwangerschaften. Bei mir sind Sie wirklich in guten Händen.“

„Das weiß ich doch, meine Liebe. Ehrlich gesagt … Oh! Oh nein …“ Cameron schnellte aus den Kissen hoch, saß kerzengerade im Bett, die hellblauen Augen ängstlich aufgerissen.

Gabbys Herzschlag beschleunigte. Diesmal schien das Drama nicht gespielt. Beunruhigt griff sie nach Camerons Hand. „Was ist?“

„Ich glaube … die Fruchtblase ist gerade geplatzt!“

Oh, bitte nicht. Gabby untersuchte sie sofort, und es stimmte tatsächlich. Sie sandte ein Stoßgebet zum Himmel, dass die Kortikoide gewirkt hatten und das Baby die Frühgeburt überstand. „Sie haben recht“, sagte sie und setzte sich zu Cameron auf die Bettkante. „Und das heißt, dass Ihr...



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