Buch, Deutsch, Band 175, 684 Seiten, gebunden, Format (B × H): 168 mm x 242 mm, Gewicht: 1228 g
Reihe: Forschungen zur systematischen und ökumenischen Theologie
Systematische Fallstudien zum lutherischen Lehrverständnis
Buch, Deutsch, Band 175, 684 Seiten, gebunden, Format (B × H): 168 mm x 242 mm, Gewicht: 1228 g
Reihe: Forschungen zur systematischen und ökumenischen Theologie
ISBN: 978-3-525-57342-6
Verlag: Vandenhoeck + Ruprecht
Eine erste Annährung erfolgt dabei bewusst aus der Außenperspektive kulturanthropologischer und soziologischer Religionstheorie (C. Geertz, P. Bourdieu).
Anschließend rekonstruiert Graßmann mit den reformatorischen Bekenntnissen und dem Barocktheologen J.C. Dannhauer zwei wichtige Etappen der Herausbildung eines charakteristisch-lutherischen Lehrverständnisses, bevor er anhand der jüngsten Entwürfe von E. Herms und G.A. Lindbeck zeigt, dass sich das Lehrproblem in der Gegenwart trotz einer gewissen Lehrvergessenheit in Kirche und Theologie keinesfalls erledigt hat.
Als Scharnier dient eine Untersuchung zur Kerygmatheologie R. Bultmanns und ihrer Wirkungsgeschichte, die auf einen bislang meist ausgeblendeten Faktor für die modernen Transformationen des protestantischen Lehrverständnisses hinweist.
Durch Integration kulturanthropologischer, soziologischer und philosophischer Einsichten in eine dogmatische Leitperspektive entfaltet das Schlusskapitel ein agonistisches Lehrverständnis, das das Augenmerk weniger auf den Wortlaut einzelner Lehraussagen als auf die dynamischen Prozesse der Artikulation, Offizialisierung und Kritik kirchlicher Lehre lenkt.
Immer erscheint dabei die Einbettung in die gelebte Frömmigkeit als Grundzug solcher Lehre, die tatsächlich Geltung beanspruchen kann und nicht nur abstrakte Norm bleibt.