Gündisch | George | Buch | 978-3-944529-04-2 | www.sack.de

Buch, Deutsch, Band 7, 78 Seiten, GB, Format (B × H): 167 mm x 215 mm, Gewicht: 252 g

Reihe: Siebenbürgische Kinder- und Jugendbücher

Gündisch

George

oder Vom aufrechten Gang des Menschen
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-944529-04-2
Verlag: Schiller Verlag

oder Vom aufrechten Gang des Menschen

Buch, Deutsch, Band 7, 78 Seiten, GB, Format (B × H): 167 mm x 215 mm, Gewicht: 252 g

Reihe: Siebenbürgische Kinder- und Jugendbücher

ISBN: 978-3-944529-04-2
Verlag: Schiller Verlag


Fürs erste bot sich George keine Gelegenheit, diesem wunderbaren Duft auf die Spur zu kommen. Anitza hielt sich während der Pausen meistens in einem Mädchenpulk auf, der auf die Jungen abschreckend wirkte. Die Mädchen redeten und lachten, gingen untergehakt im Schulhof spazieren, so dass man sie gar nicht auseinanderhalten konnte. Nicht im Traum wäre es George eingefallen, sich den Mädchen zu nähern, um mit Anitza ein Gespräch zu beginnen.

Auch auf dem Heimweg bot sich keine Möglichkeit, Anitza unter vier Augen zu sprechen, obwohl George täglich zweimal an ihrem Haus vorbei musste. Sie ging mit Liliana, die nicht nur ihre Cousine, sondern auch ihre Nachbarin war. George folgte den beiden Mädchen in gehörigem Abstand, denn er hatte keine Lust auf ein Gespräch zu dritt. Er hatte Liliana nichts zu sagen, und was er Anitza sagen wollte, ging die Cousine nichts an. Genau genommen wusste er aber gar nicht, was er Anitza hätte sagen wollen.

Gündisch George jetzt bestellen!

Zielgruppe


Freunde siebenbürgischer Kinder- und Jugendliteratur

Weitere Infos & Material


Die Glatze 5
Rivalen 12
Frühlingsgefühle 17
Mutters Überraschung 22
Auf dem Klassenausflug 27
Kirschen 34
Glänzende Aussichten 39
Der rumänische Hase 45
Im Kino 51
Liebesbriefe 56
Vom aufrechten Gang des Menschen 61


George schlug den Mantelkragen hoch und beschleunigte seine Schritte. Er drückte die Schultasche an die Brust, als könne sie ihn wärmen. Als es vom nahen Kirchturm Viertel vor acht schlug, begann er zu laufen, denn er konnte es sich nicht leisten, zu spät zu kommen. In der ersten Stunde hatte er Geschichte beim stellvertretenden Direktor Traian, der keine Nachsicht im Umgang mit seinen Schülern kannte und der strengste Lehrer der ganzen Schule war.
George rannte die Bachgasse entlang, über die Brücke, vorbei an der Schmiede, an Anitza Dogarus Haus und an der Seidenfabrik, in der die Webstühle Tag und Nacht ratterten. Als er den Marktplatz überquerte, stieß er auf Dinu, und sie begrüßten sich mit einem kurzen Kopfnicken, ohne im Laufen innezuhalten. Kurz nach dem Klingelzeichen erreichten sie die Klasse und ließen sich schweißgebadet in die Bänke fallen.
Geschafft, grinste George. Dinu nickte.
Nur wenige Sekunden später betrat der gefürchtete Genosse Traian die Klasse, den alle heimlich nur den 'Stopfen' nannten, weil er klein und stämmig war und beim geringsten Ärger wie ein Sektkorken in die Luft ging.
Die Schüler sprangen auf, standen aufrecht und unbeweglich neben den Bänken, den Blick nach vorn gerichtet. Der Direktor kontrollierte, ob sie auch wirklich in Reih und Glied standen, grüßte, und die Schüler grüßten zackig im Chor zurück, so wie es von ihnen erwartet wurde: Guten Morgen, Genosse Direktor! Dann folgte ein Augenblick der Stille, bevor der Direktor den Schülern mit der Hand bedeutete, sich zu setzen. Sie setzten sich fast geräuschlos in dieselben Bänke, die bei der Begrüßung der Musiklehrerin immer einen Höllenlärm verursachten. Dann legte der Direktor den Katalog auf das Katheder und machte einen Kontrollgang durch die Klasse. Er prüfte, ob alle Mädchen das zur Uniform gehörende weiße Band im Haar trugen, ob nicht vielleicht eine Schülerin mit Ponyfransen gegen die Schulordnung verstieß. Bei den Jungen sah er nach, ob ihre Haarlänge die erlaubten zwei Zentimeter nicht überschritt. An Georges Bank blieb er stehen, griff in dessen vom Laufen verschwitztes Haar und wollte es über den Ohren zu einem Wirbel drehen, aber die Wurstfinger bekamen nichts zu fassen, denn George kannte die Methode und hatte vor ein paar Tagen schon zu Hause mit der Schere vorgesorgt. Angewidert zog der Direktor seine feuchten Finger zurück, holte ein Taschentuch aus der Hosentasche, wischte sich ab und rüffelte George: Musst du immer im allerletzten Augenblick zur Schule hecheln? Kannst du nicht eine Viertelstunde früher aufstehen?
Dann kehrte er George den Rücken zu, überprüfte die Haarlänge von noch zwei Schülern auf dieselbe Art, ging ans Katheder zurück und fixierte die Schüler in der ersten Reihe mit einem kalten Blick, bevor er die erste Frage im Fach Geschichte stellte: Wie ist das rumänische Volk entstanden?
Über der Klasse lag eine lähmende Stille, obwohl die meisten Schüler auf die Frage antworten konnten.
Der Direktor blätterte im Katalog, ließ sich Zeit und rief dann einen Schüler auf: Pascu. Dinu Pascu.
Dinu, der das Schuljahr wiederholte, weil er in Geschichte durchgefallen war, erhob sich umständlich und antwortete mit unsicherer Stimme: Aus der Vermischung der Daker mit den slawischen Wandervölkern. Später kam noch das romanische Element hinzu, als die Römer Dakien eroberten.
Falsch, schrie der Direktor und lief dunkelrot an. Falsch! Das rumänische Volk ist aus der Vermischung der Daker mit den Römern entstanden, und die slawischen Wandervölker haben eine unbedeutende Rolle gespielt.
Dinu sah demütig zu Boden und wartete, dass sich der Zorn des Direktors, der zwischen ihm und dem Katheder hin und her pendelte, wieder legte.
Die Schüler konnten sich das Lachen kaum verkneifen, denn der Direktor war um eine Kopflänge kleiner als Dinu und sah in seinem Ärger wie eine Witzfigur aus. Aber ziemlich bald gefror ihnen das Lachen in den Gesichtern, denn der Stopfen drehte sich auf halbem Weg plötzlich um und sagte voller Schadenfreude: Aha! Jetzt habe ich euch erwischt! Ihr lacht hinter meinem Rücken!
Mit energischem Schritt ging er ans Katheder, das auf einem Podest stand, und so über die Klasse erhöht, ließ er den Blick über den schweigenden Schülern kreisen und holte aus der Innentasche seines Anzugs ein kleines gelbes Heft hervor, das nicht größer als eine Zündholzschachtel war, und schrieb die Namen der Schüler auf, die es gewagt hatten, hinter seinem Rücken zu lachen.
Der Direktor notierte jedes Versagen der Schüler, er führte Buch über ihre Sünden, wie er sagte. Für mangelndes Wissen gab es schlechte Noten, die er ins Klassenbuch eintrug, für alle anderen Vergehen einen Eintrag ins gelbe Heft.
Manchmal folgten die Strafen sofort oder sie wurden ganz nach Gutdünken und Laune des Direktors auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Sie waren nicht sehr einfallsreich, aber wirksam: Strafarbeiten im Fach Geschichte, gesenkte Noten im Betragen, Briefe an die Eltern, drei Tage Ausschluss von der Schule. Für die Jungen gab es noch eine Sonderbehandlung, die sie jedes Mal hart traf: Sie mussten sich eine Glatze schneiden lassen. Dann konnte die ganze Schule sehen, dass sie bestraft worden waren. Das Schlimmste aber war, dass sich die Mädchen fernhielten von diesen Gezeichneten, denn sie wollten nicht ins Gerede kommen.
George, Nicu, der Musterschüler, und Stelian, der dunkelgelockte Mädchenliebling, bekamen diesmal einen Eintrag ins gelbe Heft. Warum es gerade sie getroffen hatte, blieb das Geheimnis des Direktors, denn es hatten auch andere Schüler gelacht.
Schon wieder ich, dachte George. Er war gut in Geschichte, und es gab keine Frage, die sie durchgenommen hatten, auf die er nicht hätte antworten können. Gleichzeitig war er aber auch der Schüler mit den meisten Einträgen ins gelbe Heft. Es war wie verhext. Der Blick des Direktors fiel immer auf ihn, weil er lang war und in der letzten Bank saß, und da George ihm standhielt und den Kopf nicht demütig senkte, wie das andere Schüler taten, behielt der Direktor ihn im Visier. George hatte aber keine Angst vor ihm.
Nach fünfundvierzig langen Minuten verließ der Direktor endlich die Klasse und die Schüler atmeten erleichtert auf. Dinu holte sein Buch hervor und las nach, wie das rumänische Volk entstanden war. Siehst du, sagte er zu George, hier steht es genauso, wie ich es gesagt habe. Wieso war meine Antwort falsch?
Dein Buch ist alt, klärte George ihn auf, und der Stopfen unterrichtet nach dem neuen. Du hast letztes Mal im Unterricht nicht mitgeschrieben.
Die Entstehung des rumänischen Volkes kann sich doch nicht von einem Buch zum anderen ändern, sagte Dinu.
Aber die Geschichtsschreibung kann sich ändern, erklärte ihm George. Die rumänische Politik ist seit einiger Zeit auf Distanz zu der sowjetischen gegangen und danach sind die Geschichtsbücher, wie du siehst, an einigen Stellen umgeschrieben worden.
Sie gingen in der Pause auf den Korridor hinaus, weil die diensthabenden Schülerinnen nach der überstandenen Geschichtsstunde die Fenster sperrangelweit aufgerissen hatten und es in der Klasse ungemütlich kalt wurde.
Diesmal muss ich es schaffen, sonst fliege ich von der Schule, sagte Dinu, der sich Sorgen machte wegen der schlechten Note, die er wahrscheinlich bekommen hatte.
Es hat uns voll erwischt, sagte George. Ihn beschäftigte der Gedanke an das gelbe Heft, das er gern in die Regentonne oder ins Klo geworfen hätte. Er hoffte darauf, dass der Direktor es eines Tages liegen ließ. Aber der ließ nie etwas liegen, er hielt es in der Tasche seines Anzugs immer parat. Einmal hatte George den Direktor gefragt, ob er denn nicht befürchte, das gelbe Heft eines Tages zu verlieren, aber der Direktor hatte nur verächtlich gelacht: Das könnte dir so passen! Ich habe noch nie etwas verloren.
George und Dinu dachten bei ihrem Spaziergang auf dem Korridor gemeinsam darüber nach, wie man das ändern könnte, als ihnen zufällig der Sohn des Direktors, Schüler der sechsten Klasse, über den Weg lief. George boxte Dinu diskret in die Rippen und stellte sich dem Sohn in den Weg: Sag mal, du, wo hält dein Vater das gelbe Heft über Nacht?
Auf dem Schreibtisch im Schlafzimmer, sagte der Sohn des Direktors, der dem Vater aus dem Gesicht geschnitten war und auch seine Statur geerbt hatte. Willst du noch etwas wissen?
Das klang ziemlich selbstbewusst und keck.
Wie heißt du?, fragte George.
Alexandru!
Alexander der Große, dachte George. Kein Wunder, wenn der Vater Geschichtslehrer ist und Direktor noch dazu! Der Kerl kommt mit seinem Vater wahrscheinlich gut aus und bildet sich vielleicht auch noch etwas darauf ein, dass er der Sohn des gefürchteten Direktors ist. Aber möglich ist auch, dass er vor seinem Vater Angst hat, dass der seine Söhne ebenso wie seine Schüler tyrannisiert. George hatte ein ungutes Gefühl, weil seine Überlegungen zu keinem Ergebnis führten, und er setzte alles auf eine Karte: Was willst du dafür, dass du es verschwinden lässt?
Der Sohn des Direktors sah ihn erstaunt an: Sag mal, spinnst du?
Kann dieses verdammte Heft, sagte George, nicht einfach in den Papierkorb neben dem Schreibtisch fallen, zufällig natürlich, und das Papier kommt zum Altpapier, das wir in der Schule abgeben müssen. Du gibst das Papier ab, ich nehme es an der Sammelstelle an und finde das gelbe Heft! Dafür darfst du dir etwas von mir wünschen, Briefmarken oder sonst etwas. Na, was sagst du dazu?
Du hast Glück, wenn ich meinem Vater nichts von dir erzähle, sagte Alexandru mit einem nachsichtigen Lächeln.
George hatte aber kein Glück, denn Alexandru war zwar Schüler seiner Schule und als solcher ein natürlicher Feind des Direktors, aber vor allem war er der Sohn seines Vaters, und George musste damit rechnen, dass er ihm von der Begegnung in der Pause erzählte.
In der nächsten Stunde sah der Direktor George schadenfroh grinsend an, so dass er sofort Bescheid wusste.
Altpapier willst du sammeln, George! So, so!
George grinste zurück. Die Klasse verstand nichts.
Also, gut, sagte der Direktor. Bei der nächsten Sammlung stehst du deinen Mann. Vorher aber gehst du zum Frisör, bestellst ihm einen schönen Gruß von mir und lässt dir die Haare scheren, damit dir jedes Mal, wenn du in den Spiegel schaust, einfällt: Ich soll die Söhne meines Direktors in Ruhe lassen!
Am Nachmittag ging George in den illegalen Friseurladen für Männer, den Herr Kisch, im Hauptberuf Webmeister in der Seidenfabrik, in seiner Küche eingerichtet hatte. Als er den Raum betrat, in dem es nach Sauerkraut und Rasierwasser roch, war er so missmutig, dass fast er auf der Stelle umgekehrt wäre. Aber der Friseur und seine Frau sahen ihn erwartungsvoll an, und so stieß George kaum hörbar einen Gruß zwischen den Zähnen hervor: Guten Tag. Der Direktor lässt Sie grüßen!
Danke, sagte der Friseur, der an Direktorengrüße dieser Art gewöhnt war. Was soll es diesmal sein?
Eine Nullfrisur, wie immer.
Was hast du denn wieder ausgefressen?, fragte Herr Kisch, dass er dich so hart bestraft? Nimm Platz!
Nichts, sagte George und setzte sich auf den Frisierstuhl. Mit Bedauern sah er sein schönes Haar im Spiegel und spürte die kalte Nullermaschine im Nacken, noch bevor der Friseur sie in die Hand nahm. Herr Kisch war dafür bekannt, dass er schnell und billig arbeitete. Außerdem konnte er am besten Glatzen schneiden im Ort. Deshalb kamen alle Schüler, die vom Direktor zum Friseur geschickt wurden, zu ihm.
Also Nullfrisur wie immer?, fragte der Frisör, um sich zu vergewissern, dass sein Kunde es sich nicht im letzten Augenblick doch noch anders überlegt hatte. George nickte ihm gequält im Spiegel zu.
Wenn ich dein Vater wäre, würde ich den Direktor in den Boden stampfen, sagte der Friseur. Bei minus 20°C musst du wegen deines Lehrers mit einer Glatze herumlaufen! Wenn ich einen Sohn hätte.
George erzählte ihm dann doch, wie er zu der Strafe gekommen war, und Herr Kisch wärmte die Nullermaschine ausnahmsweise ein wenig mit der Hand, bevor er an die Arbeit ging. George spürte trotzdem die Kälte, wie sie vom Kopf in den Nacken kroch und den Rücken hinunter. Er schloss die Augen und biss die Zähne zusammen.
Als der Friseur fertig war, zog sich George eine Mütze über den Kopf, weil er sich hässlich fand und seinen Anblick im Spiegel nicht ertragen konnte. Er sah Frau Kisch zu, wie sie seine Haare auf eine Schaufel kehrte und sie in den Mülleimer leerte, und wartete, bis sie sich die Hände an der Schürze abwischte und das Geld kassierte. Dann schlüpfte George in den Mantel und der Friseur sagte aus alter Gewohnheit: Lass deinen Direktor schön grüßen. Er besann sich aber, kaum dass er den Satz ausgesprochen hatte, eines anderen: Oder lieber nicht! Der ist ein Diktator im Kleinformat! Sag ihm, ich möchte ihm auch eine Glatze schneiden!
George lachte: Der kriegt eine auch ohne Ihre Hilfe, Herr Kisch!
Nach diesem Gespräch hatte sich Georges Laune trotz Glatze sichtlich gebessert. Er steckte die Hände in die Manteltaschen und machte sich auf den Weg. Den ganzen Abend hing er in der Stadt herum und ging erst spät nach Hause, weil er keine Lust auf eine Begegnung mit seiner Mutter hatte. Sie hatte ihm nämlich mit ihrem Besuch in der Schule gedroht, wenn er noch einmal derart verunstaltet heimkommen sollte. Sie wollte den Direktor zu Polenta verarbeiten, wie sie sagte, aber George zog es vor, seinen Kampf mit dem Stopfen selbst auszutragen.
Am nächsten Morgen war es lausig kalt. George trug seine Wollmütze, die er sich eigens für die Glatze angeschafft hatte und vor der Schule durch eine Baskenmütze ersetzte, die im Winter zur Schuluniform gehörte. Die Mütze war nicht viel wert, aber Wollmützen waren in der Schule verpönt. Die diensthabenden Schüler am Schultor, selbst auch Baskenmützenträger, hätten ihn auf Weisung der Direktion wie jeden anderen Schüler auch mit einer Mütze nicht in die Schule hineingelassen. George kam an diesem Morgen als einer der ersten Schüler am Schultor an. Eine Lachsalve begrüßte ihn.
Na, sagte einer aus der 11. Klasse, das kluge Haar hat den dummen Kopf verlassen!
Das war ein Standardsatz des Direktors.
George zuckte nicht einmal mit der Wimper, behandelte die Schüler, als ob sie Luft wären, und ging in die Klasse, setzte sich in die letzte Bank an seinen Platz und begann zu lesen. An diesem Tag war es das Vernünftigste, was er tun konnte.
Allmählich füllte sich die Klasse, der Lärmpegel stieg, aber George nahm von niemandem Notiz.
Dann kam Anitza in die Klasse. Sie hatte von Kälte gerötete Wangen, ihre Augen leuchteten, und sie lachte am frühen Morgen. Die Mädchen umringten sie, küssten sie und wünschten ihr alles Gute zum Geburtstag. Da erhob sich George traumsicher wie ein Held in einem Liebesfilm, der nichts mehr zu verlieren hat, ging langsam auf Anitza zu, umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf die heißen Wangen. Ihre Haut und ihr Haar rochen nach im Wind getrockneter Wäsche und nach noch etwas anderem. Diesen Geruch könnte ich ein Leben lang aushalten, dachte George und er nahm sich vor, ihn zu ergründen.


Karin Gündisch wurde 1948 in Siebenbürgen, Rumänien, geboren und kam 1984 nach Deutschland. Heute lebt sie mir mit ihrem Mann abwechselnd in Bad Krozingen nahe Freiburg und in ihrem Sommerhaus in Michelsberg bei Hermannstadt. Für ihre Kinderbücher wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Peter-Härtling-Preis.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.