Harding | Ein sehr teures Gift | Buch | 978-3-942377-14-0 | sack.de

Buch, Deutsch, 272 Seiten, PB, Format (B × H): 129 mm x 200 mm

Harding

Ein sehr teures Gift

Der Mord an Alexander Litwinenko und Russlands Krieg gegen den Westen

Buch, Deutsch, 272 Seiten, PB, Format (B × H): 129 mm x 200 mm

ISBN: 978-3-942377-14-0
Verlag: Lilienfeld Verlag


Am 1. November 2006 wird Alexander Litwinenko am helllichten Tag in der Londoner Innenstadt vergiftet. 22 Tage später stirbt er. Die Mordwaffe? Polonium – eine seltene, tödliche und stark radioaktive Substanz. Der Grund? Der frühere KGB/FSB-Agent hatte sich in Russland einige sehr mächtige Feinde gemacht. Von "nuklearem Terrorismus auf den Straßen Londons" spricht später der Anwalt der Familie Litwinenko.
Auf Grundlage eigener Berichterstattung über ein Jahrzehnt hinweg und Interviews mit allen maßgeblichen Beteiligten – einschließlich der Mordverdächtigen – erzählt Luke Harding in EIN SEHR TEURES GIFT die Geschichte von Litwinenkos Leben und Sterben. Der Guardian-Journalist zeichnet die Spur des nuklearen Giftes – via Hamburg – quer durch London nach, von Hotelzimmer zu Nachtclub, von Mörder zu Mordopfer. Eine richterliche Untersuchung stellt 2016 fest: Die Spur führt zurück in die höchsten Etagen des russischen Staates.
Für Harding markiert der Mord an Litwinenko den Beginn eines Jahrzehnts geopolitischer Störungen durch Moskau. Die vorläufige Bilanz: mindestens 7000 Tote und zwei Millionen Entwurzelte in der Ukraine, der Abschuss eines vollbesetzten Passagierflugzeugs und ein russischer Präsident Wladimir Putin, der aus seiner Ablehnung einer regelbasierten internationalen Ordnung keinen Hehl mehr macht. Nach der Annexion der Krim und dem unvollkommen verdeckten Krieg in der Ostukraine stehen Europa und die Vereinigten Staaten vor einem neuen Kalten Krieg mit dem Kreml – unberechenbarer als der von vor 1989.
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Prolog: Die Männer aus Moskau
Passkontrollstelle, Flughafen Gatwick, Sussex
16. Oktober 2006
Zwei der Russen, die an dem Morgen ankamen, stachen hervor. Was genau sie verdächtig machte, war schwer zu sagen. Aber im Kopf von Spencer Scott, dem diensthabenden Kriminalmeister am Flughafen Gatwick, machten sich leise Zweifel breit. Es war der 16. Oktober 2006. Die Passagiere des Transaero-Flugs aus Moskau waren gerade angekommen. Sie holten ihr Gepäck vom Band. Vor der Passkontrolle bildeten sie eine Schlange, um danach den Bereich für Stichproben der britischen Zoll- und Steuerbehörden zu durchqueren.
Der erste Russe war von mittlerer Statur, in seinen Dreißigern, und hatte blondes slawisches Haar. Er trug eine Freizeitjacke und eine teuer aussehende, lederne Laptoptasche. Er schien wohlhabend zu sein. Der zweite, mit dunklem, sich leicht lichtendem Haar und gelblicher Gesichtsfarbe, war offenkundig sein Begleiter. Sie verhielten sich nicht wirklich verdächtig. Und doch hatten sie etwas an sich - eine Verstohlenheit, die die Aufmerksamkeit von Detective Constable Scott erregte.
"Ich hatte das Gefühl, sie wären für uns von Interesse, und als sie durch die Passkontrolle gingen, hielt ich sie an und befragte sie", erinnerte er sich später. Scott hatte keinen Befehl, nach den beiden Ausschau zu halten; er handelte aus einem Bauchgefühl heraus. Er fragte nach ihren Namen. Einer von ihnen sprach Englisch und stellte sich als Andrej Lugowoi vor. Sein Freund sei Dmitri Kowtun. Scott machte grobkörnige, verwaschene Fotoaufnahmen von ihnen. Lugowoi ist darauf rechts zu sehen. Die beiden erscheinen wie geisterhafte Kleckse. Es war 11.34 Uhr.


LUKE HARDING wurde 1968 in Nottingham geboren und studierte Englisch in Oxford. 1996 stieß er zum Guardian und stieg zu einem der profiliertesten Auslandskorrespondenten der linksliberalen Tageszeitung auf. Er berichtete aus Neu-Delhi, Berlin und Moskau ebenso wie vom Afghanistan- und Irakkrieg. Anfang 2011 wurde ihm nach vier Jahren als Russland-Korrespondent am Flughafen Domodedowo vom FSB die Wiedereinreise verweigert - ein einmaliger Vorgang seit Ende des Kalten Kriegs. Seitdem arbeitete er in der Guardian-Zentrale in London und berichtete zuletzt auch aus Libyen, Syrien, Mali und der Ukraine. Zuletzt war er auch an der Veröffentlichung der "Panama Papers" beteiligt. 2012 erschien von ihm MAFIASTAAT. Ein Reporter in Putins Russland, was unserem Verlag massive Cyberattacken aus Russland einbrachte. Zusammen mit David Leigh schrieb er außerdem den Bestseller WIKILEAKS. Julian Assanges Krieg gegen Geheimhaltung (2013). Sein vielgelobtes Buch EDWARD SNOWDEN. Geschichte einer Weltaffäre folgte 2014 - Grundlage des SNOWDEN-Films von Oscar-Preisträger Oliver Stone, der am 22. September 2016 in die Kinos kommt. Für seinen unerschrockenen Journalismus wurde Harding mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem renommierten James-Cameron-Preis für Auslandsberichterstattung (2014).


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