Hauer | Ich ess ab heute kein Fleisch mehr! | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 148 Seiten

Hauer Ich ess ab heute kein Fleisch mehr!

Wenn aus Teenies Veggies werden. Der Leitfaden einer Mutter und Ärztin

E-Book, Deutsch, 148 Seiten

ISBN: 978-3-432-11293-0
Verlag: Enke
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Und plötzlich ohne Fleisch …

Wenn aus Schnitzel-Fans praktisch über Nacht Vegetarier werden, sind viele Eltern ratlos und besorgt. Denn haben wir nicht gelernt, dass Fleisch mit wertvollem Eiweiß und viel Eisen unerlässlich ist für das Wachstum von Jugendlichen? So ging es auch Barbara Hauer, Ärztin und Mutter: Humorvoll, persönlich und auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand stellt sie für Sie zusammen, was ihr beim Einstieg in das neue Kapitel der Familienernährung geholfen hat.

- Überblick: Welche Nährstoffe sind für die Entwicklung besonders wichtig, in welchen Lebensmitteln sind sie enthalten und wie kriegen Sie Ihr Kind dazu, diese auch zu essen?

- Family goes veggie: Wie Sie die neue Art des Essens entspannt zu einem gemeinsamen Familienprojekt machen und auch das Thema Sonntagsbraten bei den Großeltern meistern.

- Mit 48 Rezepten: Gemüse, Hülsenfrüchte, Fleischalternativen – die besten Rezepte für Neu-Vegetarier.

Praktisch, übersichtlich, alltagstauglich – für zufriedene Kids und beruhigte Eltern
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Zielgruppe


Gesundheitsinteressierte


Autoren/Hrsg.


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Sehen Sie es als Chance für die ganze Familie!
Vielleicht haben Sie selbst schon länger mit dem Gedanken gespielt, sich und auch Ihre Familie weniger fleischhaltig oder sogar vegetarisch zu ernähren? Das böse Bauchfett erobert langsam Ihre Körpermitte, der Magen motzt nach fettreichem Essen, Blutdruck und Cholesterinspiegel sind zu hoch – Ihr Energieniveau dagegen zu niedrig –, die Haare (sofern bei den Herren noch vorhanden) waren auch schon mal glänzender und die Gelenke geschmeidiger? Dann freuen Sie sich, dass Sie sich endlich mit dem Thema auseinandersetzen müssen, denn auch Ihnen wird es guttun, weniger Fleisch und vielleicht etwas mehr Gemüse und Obst zu essen. Vielleicht geht es Ihnen aber auch ganz anders: Ein vegetarischer Teenager fehlt Ihnen in Ihrer aktuellen Situation gerade noch. Jetzt schon will jeder etwas anderes auf dem Teller, Einkaufen und Kochen sind bereits eine Herausforderung. Und als ob es mit einem pubertierenden Kind – oder gar mehreren – nicht schon genug Baustellen gäbe … Sicher, Sie wollen, dass Ihr Kind zu einem reflektierten und selbstbewussten Menschen heranwächst – aber muss das auch das Essverhalten betreffen? Herzlichen Glückwunsch zum vegetarischen Kind!
Wie auch immer Ihre Ausgangssituation sein mag: Sehen Sie es positiv! Ihr Kind hat sich nicht dazu entschlossen, Vegetarier zu werden, um Sie zu ärgern. Glauben Sie mir, freiwillig auf die geliebten Wiener Würstchen und Schnitzel zu verzichten, nur um den Alten eins auszuwischen – das Opfer wäre dann doch zu groß! Nein, Ihr Teenager hat sich etwas dabei gedacht und Sie sollten das als grandiosen Schritt zu mehr Selbstständigkeit sehen. Möglicherweise ist das die erste weitreichendere Entscheidung, für die – zugegeben, vielleicht noch nicht so ganz realisierter – echter Verzicht und Mehraufwand bewusst in Kauf genommen werden. Es lohnt sich, sich mit ehrlichem Interesse nach der Motivation zu erkundigen. Wahrscheinlich spielen Gedanken über den Tier- und Umweltschutz und eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung eine Rolle. Vielleicht aber auch Zukunftsängste, Gruppenzwang oder Unzufriedenheit mit dem Körpergewicht? Sie können die Gelegenheit nutzen, Ihrem Kind zu zeigen, dass Sie es ernst nehmen und wissen möchten, was es bewegt und beschäftigt. Vielleicht setzt sich Ihr Kind mit seinem Vorhaben, ab jetzt nur noch vegetarisch zu essen, auch sehr unter Druck? Hier hilft es klarzumachen, dass kein Mensch von ihm erwartet, Vegetarier zu sein, und dass auch viele andere Wege zum Ziel führen. Beispielsweise indem es (erst mal) weniger, dafür aber vielleicht bewusster Fleisch aus artgerechter Tierhaltung isst. So kann Ihr Kind und mit ihm die Familienküche schrittweise den Umstieg meistern. Anna (51) Eine Mutter berichtet Anna ist selbst Omnivorin und Mutter von zwei Söhnen. Der 14-Jährige hat sich vor 2 Monaten entschlossen, Vegetarier zu werden, der 12-Jährige war schon immer ein eher schwieriger Esser. Anna erzählt: »Mein großer Sohn ist in der Fridays-for-Future-Bewegung aktiv und hat sich aus Klimaschutzgründen entschlossen, Vegetarier zu werden. Zuerst hat er 2 Tage in der Woche, dann durchgehend auf Fleisch verzichtet. Ausnahmen macht er in Situationen, wo sich das schwer umsetzen lässt, z. B. in unserem letzten Urlaub. Auch bei einem geplanten Schüleraustausch will er seinen spanischen Gasteltern keine Umstände machen. Ich selbst bin auf einem Bauernhof groß geworden und esse zwar nicht exorbitant, aber doch gerne Fleisch, wobei mir Bioqualität wichtig ist. Für meine Familie koche ich relativ häufig Fleisch, auch weil mein jüngerer Sohn fast gar kein Gemüse mag. Ich bin stolz auf unseren großen Sohn, ich würde das nicht schaffen. Ich versuche, ihn zu unterstützen, die Umstellung ist allerdings nicht ganz einfach. Da es in der Schule kein warmes Mittagessen gibt, koche ich abends und muss ihm ja jetzt anstelle von Fleisch Alternativen anbieten. Ich stehe da noch ganz am Anfang und deshalb versuche ich es mit Fleischersatzprodukten. Ich hätte jetzt keine Lust, selbst Grünkern zu schroten oder Ähnliches. Wir probieren uns gerade durch verschiedene Getreidebratlinge und vegetarische Hackfleischbällchen durch, wobei ich mir nicht sicher bin, worauf bei den Inhaltsstoffen zu achten ist. Sogar mein mäkeliger jüngerer Sohn hat schon die Bratlinge probiert. Bei ihm würde ich mir wünschen, dass er Vegetarier sein möchte, dann würde er endlich mehr Gemüse essen! Insgesamt ist das Kochen für mich schon aufwendiger geworden. Aber ich mache das gerne und versuche, selber davon zu profitieren. An meinem Einkaufsverhalten hat sich kaum etwas geändert, weil ich schon immer viel im Bioladen gekauft habe. Mein Sohn kocht sich gelegentlich auch selbst etwas, z. B. Gemüsepfanne mit Tofu. Er möchte sich gerne gesund ernähren, aber mit seinen 14 Jahren ist das gar nicht so einfach und er tappt auch oft in die Süßigkeitenfalle. Gelegentlich kauft er sich Fruchtsäfte und Smoothies, ich befürchte aber, dass die ziemlich zuckerhaltig sind. In Bezug auf den Klimaschutz sieht er auch einige andere Lebensmittel jetzt kritisch, z. B. Avocados. Fisch fehlt ihm ja jetzt auch, aber da er Milchprodukte zu sich nimmt, hoffe ich, dass das hinhaut. Bislang habe ich mich noch nicht intensiver mit dem Thema vegetarische Ernährung befasst. Ich bin mir nicht sicher, worauf ich hinsichtlich Mangelerscheinungen achten muss und ob da für Jugendliche überhaupt eine Gefahr besteht. Ich weiß, dass Vegetarier mehr Hülsenfrüchte essen sollten, und vielleicht wäre es auch gut, auf Vollkornbrot umzusteigen. Nüsse sind ja wohl auch sehr gesund, daher achte ich darauf, dass er täglich welche isst. Und ich denke darüber nach, Smoothies selber zu machen.  Machen Sie die Umstellung zum gemeinsamen Projekt!
Vielleicht gelingt es, die Ernährungsumstellung Ihres Teenagers zumindest teilweise zum gemeinsamen Projekt zu machen. Für mich waren dabei folgende Punkte wichtig, die ich so in etwa kommuniziert habe: Ich respektiere und unterstütze deine Entscheidung. Du bist alt genug, Verantwortung für deine Ernährung und Gesundheit zu übernehmen. Daher kümmern wir uns beide darum, dass du dich gesund vegetarisch ernährst (ein »gesünder« würde es hier in vielen Fällen vermutlich auch treffen; zur elterlichen Verantwortung ? siehe Kasten »Unsere Ernährungsverantwortung«,). Ich erwarte von dir Unterstützung und Eigeninitiative: Einkaufen, (Mit-)Kochen, Rezeptideen beisteuern und die Bereitschaft, Neues auszuprobieren. Wir werden uns als Familie alle ein Stück weit an deine Ernährungsumstellung anpassen müssen, dafür erwarten wir auch von dir ein zumutbares Maß an Kompromissbereitschaft und Flexibilität. Lassen Sie sich auf das Thema ein – in der Pubertät ist es schwierig genug, gemeinsame Themen zu finden. Sie kennen Ihr Kind und sein Umfeld am besten, deshalb gibt es sicher viele verschiedene Herangehensweisen. Bieten Sie Ihre Unterstützung und Begleitung an und freuen Sie sich darauf, selbst Neues zu erfahren und zu lernen, auch über und von Ihrem Kind. Erste Liste mit Dingen, die meine Tochter zu Beginn (noch) nicht mochte. Praktische Tipps für den Alltag
Fragen Sie aktiv nach, was zukünftig (öfter) auf den Tisch kommen soll, und lassen Sie Ihre Tochter oder Ihren Sohn aufschreiben, was gemocht wird und was nicht. Gibt es Vegetarier in Ihrem Umfeld, von denen Sie sich etwas abschauen oder sich Tipps geben lassen können? Vielleicht hat Ihr Kind Lust, mit Ihnen oder seinen Freunden einen Kochkurs zu belegen (z. B. an der Volkshochschule oder online)? Ein Kochkurs eignet sich auch als Geschenkidee oder Geburtstags-Event. Nutzen Sie die Kreativität und Fertigkeiten der Jugendlichen für ein vegetarisches Familienkochbuch mit witzigen Fotos von leckeren neu ausprobierten Speisen und den Genießern. Eine schöne Erinnerung und später hilfreich beim Flüggewerden! Lassen Sie sich von Ihrem technisch versierten Teenager bei der Auswahl der ? Küchengerätschaften beraten und Links zu genialen YouTubern schicken. Wünschen Sie sich zu Ihrem Geburtstag von Ihrem Spross ein selbst gekochtes vegetarisches Menü. Gehen Sie in geeigneten Restaurants essen ( ? siehe Kapitel »Entspannt auswärts und im Urlaub essen«,) und zusammen einkaufen, besuchen Sie gemeinsam Veggie-Messen und -Veranstaltungen. Dort gibt es oft auch Probierstände. Möglicherweise können Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind für ein besseres vegetarisches Angebot in der Schulkantine oder in Ihrem Lieblingsrestaurant einsetzen? Lassen Sie es langsam angehen!
Tasten Sie sich langsam heran, der Körper und insbesondere die Verdauung müssen sich auf die teilweise ungewohnte Kost erst umstellen. Sie werden mit der Zeit merken, dass sich auch Geschmack und Vorlieben durchaus ändern. Daher...


Dr. med. Barbara Hauer ist Ärztin und Gesundheitswissenschaftlerin und in Ernährungsmedizin fortgebildet. Trotz ihres Fachwissens: Die Entscheidung ihrer Teenie-Tochter, auf Fleisch zu verzichten, stellte auch die Medizinerin und zweifache Mutter vor eine große Herausforderung. Wie stelle ich sicher, dass mein Kind mit allen Nährstoffen versorgt ist und was ist bei der Auswahl und Kombination der Lebensmittel zu beachten? Einen einfachen und alltagstauglichen Ratgeber, der ihr diese Fragen beantwortet, suchte sie vergebens – also begab sie sich gemeinsam mit ihrer Tochter auf den spannenden Weg des Fleischverzichts, studierte Fachliteratur und experimentierte mit neuen Rezepten. Ihre Erfahrungen und ihr Wissen möchte sie nun mit allen teilen, die wie sie plötzlich einen frisch geschlüpften Veggie-Teenie am Esstisch sitzen haben.


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