Hayle | Ice Cold Boss | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 395 Seiten

Reihe: The Paradise Brothers

Hayle Ice Cold Boss

E-Book, Deutsch, Band 2, 395 Seiten

Reihe: The Paradise Brothers

ISBN: 978-3-96797-198-9
Verlag: MORE by Aufbau Digital
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Es geht mir auf die Nerven, wenn Männer immer nur in meinen Ausschnitt starren, während ich versuche, ihnen etwas zu erklären. Der Architekt Henry Marchand ist da bestimmt keine Ausnahme. Doch ihm werde ich zeigen, was ich wirklich über die Männer denke, die nur meinen Körper sehen und nicht, was für eine wirklich gute Architektin ich bin. Dann hat er mich trotz meiner frechen Bewerbung eingestellt. Nun wird es allerdings für mich schwierig, bei seinem sexy Aussehen, den Gesprächen zu folgen ...Alle Titel der Reihe 'Paradise Brothers' können unabhängig voneinander gelesen werden.

Olivia Hayle ist eine hoffnungslose Romantikerin mit einer großen Vorliebe für Milliardäre. Da sie leider noch keinen in der der Realität getroffen hat, erschafft sie sie kurzerhand selbst - auf dem Papier. Ob sexy, charmant, cool oder verletzlich - bislang hat sie noch keinen (fiktiven) Milliardär getroffen, den sie nicht mochte.
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Kapitel 2
Henry »Mr. Marchand, Ihr Termin um eins verspätet sich um fünfzehn Minuten. Soll ich die Termine danach nach hinten verschieben?« Ich drücke auf den Knopf der Gegensprechanlage und antworte meiner Assistentin barscher, als es unbedingt nötig gewesen wäre. Wann ist Pünktlichkeit eigentlich aus der Mode gekommen? »Nein, ich werde das Meeting mit ihm entsprechend verkürzen.« Wenn du zu spät kommst, kommst du zu spät und musst dann eben mit den Konsequenzen rechnen. Meine Assistentin flötet zurück: »Soll ich Mittagessen für Sie bestellen?« »Ja. Das Übliche.« »Mache ich.« Sie ist effektiv. Immer pünktlich. Kompetent. Und sie ist nur noch eine Woche hier. Sie war diejenige, die gekündigt hat. Damit bin ich mal wieder in der gleichen fürchterlichen Situation, in die ich anscheinend immer wieder gerate. Erneut auf der Suche nach einer Assistentin. Irgendwie bleiben sie nie lange, selbst wenn sie eigentlich großartig sind. Ich bin auch kein furchtbarer Chef. Anspruchsvoll vielleicht. Akribisch. Aber nicht furchtbar. Ich rufe bei Melissa in der Personalabteilung an. Die Stellenanzeige für die neue persönliche Assistentin ist gestern erst geschaltet worden, doch Geduld ist eine Tugend, die ich nicht besitze. »Mr. Marchand?« »Haben Sie schon irgendwelche Bewerberinnen für die neue Stelle?« »Ja«, sagt sie. »Ein paar. Aber die Anzeige ist noch keine vierundzwanzig Stunden alt. Ich erwarte noch mehr.« »Schicken Sie sie mir.« Kurzes Zögern. »Ich habe sie noch nicht geprüft. Soll ich Ihnen eine Auswahl schicken? Ich gucke sie mir an und könnte in zwei Stunden fertig sein.« »Nein, schicken Sie mir alle, die wir bis jetzt haben.« Sie ist ganz offensichtlich perplex, fängt jedoch keine Diskussion an. »Ich schicke sie Ihnen sofort rüber.« Perfekt. So habe ich wenigstens etwas Produktives zu tun während der fünfzehn Minuten, die ich jetzt gezwungenermaßen auf einen meiner leitenden Architekten warten muss. Melissas E-Mail blinkt in meinem Posteingang auf. Im Anhang die Unterlagen von sieben Bewerberinnen in sieben Ordnern. Hervorragend. Ich scrolle durch die Liste und öffne den ersten Ordner. Faye Alvarez. Ein ungewöhnlicher Name. Ihr Lebenslauf ist exzellent. Jahrgangsbeste. Ein Bachelor in Architektur. Fünf Jahre Berufserfahrung bei Elliot Ferris. Ich knirsche mit den Zähnen, als ich den Namen lese. Er ist kein Freund von mir, aber sein Studio ist zweifelsohne erfolgreich. Ich öffne ihr Anschreiben und traue meinen Augen kaum. Sehr geehrter Mr. Marchand (was für ein Schickimicki-Name ist das eigentlich?), Sie werden mich nicht einstellen, Sie alter Sack. Lassen Sie mich die Gründe aufzählen, warum nicht. Neugierig geworden? Sollten Sie auch. Ich werde Ihnen jetzt alles erzählen, was in dieser Branche schiefläuft. Nichts zu danken. Erstens habe ich keinerlei professionelle Empfehlungsschreiben. Das liegt nicht daran, dass ich nie in einem renommierten Studio gearbeitet hätte – das habe ich –, sondern daran, dass mein ehemaliger Chef ein lüsterner Fiesling ist. Extrem lüstern. Das ist ein gutes Wort. Na ja, nein, es ist ein schlimmes Wort, aber es ist nachdrücklich. Er weigert sich, mir ein Empfehlungsschreiben zu verfassen, weil wir eine sogenannte Meinungsverschiedenheit hatten. Ich gebe Ihnen einen Hinweis: Ich hatte recht. Also sitze ich jetzt hier ohne Empfehlungsschreiben. Das liegt nicht daran, dass ich nicht gut in meinem Beruf wäre. Sondern daran, dass ich zu gut war. Ich bin verdammt nochmal die beste Architektin, die Sie je gesehen haben. Aber Sie werden es mir nicht glauben, weil Sie Beweise brauchen und ich die nicht liefern kann. Das ist ein Dilemma. Wie Sie diesem wundervoll geschriebenen Brief entnehmen können, bin ich sehr gebildet. Sie werden mich trotzdem nicht einstellen, weil ich nicht auf einer Elite-Universität war. So wie Sie wahrscheinlich und all die anderen Architekten in Ihrem Studio. Vermutlich stellen Sie ausschließlich Elite-Uni-Absolventen ein. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz, richtig? Ich weiß, wie es in New Yorks Architekturstudios läuft. Tja, ich konnte mir keine Eliteuni leisten. NICHT MEINE SCHULD! Zweitens: Ich sehe nicht aus wie eine Architektin. Ich sage es hier mal ganz offen, denn warum nicht? Es ist die Wahrheit. Mir wurde gesagt, ich sei »eine Ablenkung am Arbeitsplatz«. Zu kurvig, zu sinnlich, zu exotisch, was auch immer das heißt. Habe ich alles schon gehört. Nur weil mein Vater aus Mexiko stammt, heißt das noch lange nicht, dass ich irgendein fremdländisches Gericht bin, von dem man mal kostet. Aber genau so sehen es die ganzen hohen Tiere. Sie sehen nicht meine perfekt durchgeführten Berechnungen, sondern nur meinen Ausschnitt. Den ich normalerweise zu bedecken versuche. Auch hier: NICHT MEINE SCHULD! Wollen Sie den letzten Grund wissen, warum Sie wahrscheinlich nicht mal daran denken werden, mich einzustellen oder auch nur zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen? Ich habe überhaupt keine Erfahrung als Assistentin, auch wenn ich absolut überqualifiziert für die Stelle bin, die Sie ausgeschrieben haben. Ich lasse mich auf das Niveau einer Assistentenstelle herab und werde noch nicht mal diese bekommen. Aber aufgrund der bereits aufgeführten Aspekte bin ich wohl unterqualifiziert, um als Architektin in Ihrem renommierten Studio zu arbeiten, Sir. Also bin ich so oder so im Arsch. Diese Branche ist sexistisch, elitär und protektionistisch. Ich dachte, ich könnte es trotzdem schaffen, aber anscheinend kann ich es nicht. Lehnen Sie meine Bewerbung ab, und bestätigen Sie meine These. Danke im Voraus. Mit freundlichen Grüßen Faye Alvarez Ich lese das Anschreiben einmal. Und noch einmal. Und danach stelle ich fest, dass ich grinse. Diese Frau ist wütend. Mehr als das – sie ist zornig. Mich hat noch niemand alter Sack genannt, und ganz sicher niemand, den ich noch nie gesehen habe. Der Teil, der mich am meisten zum Grinsen bringt, ist das Ende. Sie hat ihr Anschreiben tatsächlich mit Mit freundlichen Grüßen beendet, kurz nach dem Ausdruck im Arsch. Unmöglich. Wahnsinnig. Ich schaue mir ihren Lebenslauf noch einmal an. Sie ist wirklich mehr als qualifiziert. Hat ihr Studium mit summa cum laude absolviert. Ein Praktikum in einem der größten Studios gemacht, bevor sie einen Job als Nachwuchsarchitektin an Land zog. Sie war Teil des Century-Dome-Projekts. Mhm, ein beeindruckendes Bauwerk. Ich war bei der Eröffnung. Aber sie hat recht. Sie ist definitiv überqualifiziert für die Stelle als Assistentin. Auf der anderen Seite … müsste man sie bezüglich des Architektur-Teils ihres Jobs kaum schulen. Sie würde all meine Anmerkungen sofort verstehen. Die Systeme, die Projekte … klar, sie würde vielleicht erst lernen müssen, wie man mit einem Terminkalender umgeht, doch das ist der einfache Part. Das Bauen, Entwerfen und Entwickeln ist der schwierige Teil, und das kann sie wie aus dem Effeff. Ich lese ihr Anschreiben noch einmal. Es bringt mich wieder zum Lächeln. Das ist ein gutes Wort. Na ja, nein, es ist ein schlimmes Wort. Diese Frau klingt halb verrückt und halb brillant, und ich will verdammt sein, wenn das nicht die erste Bewerberin ist, die wirklich heraussticht. Ich kann sie nicht einstellen – natürlich nicht. Aber es schadet nicht, sie telefonisch zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen und ihre letzte Voraussage zu widerlegen. Marchand & Rykers ist nicht elitär oder sexistisch. Und wenn das Anschreiben einen Anhaltspunkt liefert, wird dieses Telefonat vielleicht das Witzigste, das ich seit Monaten geführt habe. Darüber hinaus ist der Anfang ihres Schreibens erschütternd. Der alte Elliot Ferris, von dem sie aus den angedeuteten Gründen kein Empfehlungsschreiben bekommt … Ich wähle die Nummer, die sie in ihrem Lebenslauf angegeben hat. Eine atemlose Frauenstimme antwortet nach dem zweiten Klingeln. Sie klingt sanft und fest. »Faye Alvarez hier?« »Ich bin Mr. Marchand von Marchand & Rykers.« Absolute Stille am anderen Ende. »Der alte Sack«, füge ich hinzu. Immer hilfsbereit. »Hallo«, flüstert sie. »Gott, dieses Anschreiben ist mir wirklich peinlich.« »Tatsächlich? Das konnte ich dem Text selbst nicht entnehmen.« »Nein, na ja, ich war nicht gerade bei klarem Verstand, als ich das abgeschickt habe.« »Wollen Sie mir sagen, dass Sie sich unter dem Einfluss von Alkohol auf eine Stelle in meinem Unternehmen beworben haben?« »Vielleicht«, sagt sie. »Die Antwort hängt davon ab, ob sie mich entlastet oder nicht.« »Entlastet«, wiederhole ich. »Das ist ein weiteres objektiv gutes Wort, finden Sie nicht?« Am anderen Ende ertönt ein entsetztes Stöhnen. »Das mit dem Anschreiben tut mir wirklich leid.« »Ich verstehe, dass es Ihnen leidtut«, sage ich, »aber mir nicht. Es war sehr unterhaltsam.« Ein weiteres Stöhnen. »Oh, da bin ich mir sicher. Macht es bereits die Runde im Büro? Klebt es schon am Wasserspender?« »Noch nicht, allerdings habe ich große Pläne damit«, sage ich ernst. »Ich denke, ich werde es als E-Mail-Anhang weiterleiten.« »Das tun Sie nicht«,...


Hayle, Olivia

Olivia Hayle ist eine hoffnungslose Romantikerin mit einer großen Vorliebe für Milliardäre. Da sie leider noch keinen in der der Realität getroffen hat, erschafft sie sie kurzerhand selbst – auf dem Papier. Ob sexy, charmant, cool oder verletzlich – bislang hat sie noch keinen (fiktiven) Milliardär getroffen, den sie nicht mochte.


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