Hübner | Wenn der Markt regiert | Buch | 978-3-593-51154-2 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 92, 287 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 140 mm x 213 mm, Gewicht: 363 g

Reihe: Schriften des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung Köln

Hübner

Wenn der Markt regiert

Die Politische Ökonomie der Europäischen Kapitalmarktunion

Buch, Deutsch, Band 92, 287 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 140 mm x 213 mm, Gewicht: 363 g

Reihe: Schriften des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung Köln

ISBN: 978-3-593-51154-2
Verlag: Campus Verlag GmbH


Schattenbanken und Kreditverbriefung haben die globale Finanzkrise ausgelöst. Dennoch fördert die Europäische Kommission mit dem nur wenige Jahre später aufgelegten Projekt einer Europäischen Kapitalmarktunion aktiv marktbasierte Finanzpraktiken. Marina Hübner zeigt, dass dies nicht etwa das Ergebnis erfolgreichen Lobbyings ist. Die Ursache der Rehabilitation dieser Finanzpraktiken liegt vielmehr in der unvollendeten Struktur der Europäischen Währungsunion. Reformen in der Governance-Architektur des Euro sind anfällig für Blockaden, sobald sie Umverteilung zwischen den Mitgliedsländern der Eurozone hervorzurufen drohen. Im Gegensatz zu neuen Formen fiskalischer Risiko- und Kostenverteilung versprechen Umverteilungen von Risiken über den Marktmechanismus einen konfliktarmen Lösungsweg.
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InhaltVorwort 9Kapitel 1Einleitung 111.1Fiskalische Solidarität als Risikoteilung in der Eurozone 141.2Das Argument: Der Markt als Ausweg aus der Euro-Reformblockade 201.3Methodologie, empirisches Vorgehen und Aufbau der Arbeit 30Kapitel 2Die globale Finanzkrise und die Resilienz von Vermarktlichung 392.1Grenzen der Machtressourcenthese 392.2Politische Steuerung in einer »Währungsunion ohne Staat« 462.2.1Steuerungsmodi in der EU: Regieren durch Regulierung 462.2.2Das Euro-Experiment: Selbstentmachtung der Politik 532.2.3Wenn der Markt regiert: Regulative Steuerungstechniken zur Stabilisierung des Euros 65Kapitel 3Das Kreditgeldsystem als öffentlich-private Partnerschaft: Sonderfall Europäische Währungsunion 713.1Eine kleine Geschichte des Geldes 743.2Vertikaler Aufbruch der öffentlich-privaten Partnerschaft als Auslöser der Eurokrise 803.3Zusammenfassung 94Kapitel 4Risikoeinhegung, Risikoteilung und Risikokonzentration in der Finanz- und Eurokrise 974.1Das Krisenmanagement der EZB in der globalen Finanzkrise, 2007 bis 2009 1024.2Die Euro-Rettungspolitik der EZB, 2010 bis 2012 1214.3Die risikokonzentrierenden Effekte geldpolitischer Kriseninterventionen 1424.4Zusammenfassung 147Kapitel 5Vom Risiko zur Lösung der Risikoteilungsproblematik: Das Comeback der Kreditverbriefung 1495.1Für Verbriefungsmärkte gegen Verbriefungsmärkte: Die marktformende Rolle der EZB, 2009 bis 2012 1515.2Grenzen der Austerität: Neue Handlungsspielräume durch innovative Finanzinstrumente, 2012 bis 2017 1615.3Zusammenfassung 181Kapitel 6Das Gespenst der Transferunion: Der transnationale Markt als automatischer makroökonomischer Stabilisator 185Kapitel 7Schlussbetrachtung 2017.1Theoretische Reflexion und kontingente Generalisierung der Ergebnisse 2067.2Quo vadis, Euro? Tentative Überlegungen zur Zukunft der Europäischen Währungsunion 213Anhang 219ADas Projekt Kapitalmarktunion im Überblick 219BGeldpolitische Implementation und Transmission - technische Details 223CInterviews, Konferenzen und Workshops 237Abbildungen und Tabellen 239Abkürzungen 241Literatur 243


VorwortDie Erinnerungen an die Schrecken der globalen Finanzkrise sind weitgehend verblasst. »Kreditmüll«, »toxische Verbriefungen« und »Schattenbanken« - Schlagworte, die damals in aller Munde waren, sind mittlerweile aus dem öffentlichen Diskurs verschwunden. Der Schattenbankensektor läuft längst unter dem Stichwort marktbasiertes Finanzsystem. Und auch die politische Bewertung von Kreditverbriefungen hat sich gewandelt. Mehr noch: In der Europäischen Union steht mit der Kapitalmarktunion ein Projekt auf der politischen Agenda, dessen Ziel gerade darin besteht, den Anteil marktbasierter Finanzintermediation in Europa zu erhöhen. Wie lässt sich diese Entwicklung erklären?Als Doktorandin am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung hatte ich die Gelegenheit, dieser Frage in den Jahren zwischen 2014 und 2018 nachzugehen. Die Ergebnisse werden in dem vorliegenden Buch vorgestellt. Dass dieses Projekt einen guten Abschluss gefunden hat, verdanke ich vor allem Martin Höpner. Sein Vertrauen in meine Fähigkeiten, die kritische Auseinandersetzung mit meinen Ideen sowie seine vielen wertvollen Impulse waren für mich von unschätzbarem Wert. Ein besonderer Dank gilt auch meinem Zweitgutachter Matthias Thiemann, von dessen analytischem Verstand und enormen Finanzmarktwissen ich sehr profitieren konnte. André Kaiser stand dankenswerterweise als Drittgutachter zur Verfügung.Einen entscheidenden Anteil am Erfolg dieser Arbeit tragen Benjamin Braun und Fritz W. Scharpf. Beide haben mich in den letzten Jahren in vielerlei Hinsicht sehr unterstützt. Den zahlreichen Gesprächen mit ihnen verdanke ich viele wichtige Denkanstöße - ihr intellektueller Scharfsinn und ihre Neugierde beeindruckten mich dabei immer wieder aufs Neue. Auf Benjamin Braun geht die Idee zu dem Buchtitel zurück.Ich danke dem Direktor des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung, Jens Beckert, für die exzellenten Forschungsbedingungen, unter denen ich dieses Buch schreiben konnte. Die offene und integrative Arbeitsatmosphäre wie auch der hohe fachliche Anspruch machen das MPIfG zu einem einzigartigen Ort der Wissenschaft. Besonders habe ich von den regelmäßigen Diskussionen mit vielen meiner Kolleginnen und Kollegen profitiert: Fabio Bulfone, Matías Dewey, Donato Di Carlo, Lea Elsässer, Timur Ergen, Florian Fastenrath, Jiska Gojowczyk, Alexandra Hees, Annina Hering, Agnes Janssen, Sebastian Kohl, Alina Marktanner, Daniel Meyer, Daniel Monninger, Dennis Mwaura, Arjan Reurink, Daniel Seikel, Michael Schwan, Nico Sonntag und Lisa Suckert. Andreas Nölke danke ich für seine Bereitschaft, in einem frühen Projektstadium meine Ideen mit mir zu diskutieren. Mein Dank gilt auch allen Kolleginnen und Kollegen aus den Servicegruppen - Bibliothek, EDV, Haustechnik, Redaktion und Verwaltung - für ihre kompetente Unterstützung und Hilfsbereitschaft. Thomas Pott danke ich für die professionelle redaktionelle Bearbeitung des Manuskripts.Die empirische Tiefe qualitativer Forschung hängt nicht zuletzt von der Bereitschaft von Expertinnen und Experten aus der politischen Praxis ab, ihre Einsichten und Erfahrungen zu teilen. Ich bin deshalb allen Interviewpartnern, die sich die Zeit genommen haben, meine zahlreichen Fragen zu beantworten, zu großem Dank verpflichtet. Dass sich mir die gesellschaftliche Relevanz des Finanzmarktsektors überhaupt erschlossen hat, ist maßgeblich das Verdienst von Thomas Rixen. Widmen möchte ich dieses Buch meinen Eltern und Tobi, die mich in all den Jahren immer bedingungslos unterstützt haben.Köln, im August 2019Marina HübnerKapitel 1EinleitungDer Euro muss das Gesicht und das Werkzeug der neuen europäischen Solidarität werden. Das erste, was wir dafür tun müssen, ist, unser Haus in Ordnung zu bringen, indem wir die Wirtschafts- und Währungsunion noch weiter vorantreiben. (Juncker 2018)Eine vertiefte Wirtschafts- und Währungsunion als Unterpfand einer neuen Solidarität in Europa - dies ist der Arbeitsauftrag, den Jean-Claude Juncker in seine


Marina Hübner ist Postdoktorandin am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln.


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