E-Book, Deutsch, Band 1, 392 Seiten
Reihe: Mills Brothers
Hunting STAY
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7363-0770-4
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, Band 1, 392 Seiten
Reihe: Mills Brothers
ISBN: 978-3-7363-0770-4
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Was ist heißer als ein sexy Milliardär? Ein sexy Milliardär mit Haustieren! Ruby Scott ist verzweifelt: Nachdem ein mysteriöser Typ sie auf einer Party erst küsst und ihr dann mitten ins Gesicht hustet, wird sie so krank, dass sie ein wichtiges Casting vermasselt. Dabei braucht sie dringend einen Job. Das Angebot, sich um die Haustiere des reichen Hotelbesitzers Bancroft Mills zu kümmern, kommt ihr da gerade recht. Doch sie ahnt nicht, dass Bane kein Geringerer ist als der Typ von der Party ... 'STAY ist die perfekte Mischung aus sexy, süß und lustig.' K. BROMBERG Der USA-TODAY-Bestseller endlich auch auf Deutsch!
Helena Hunting lebt mit ihrer Familie und zwei widerspenstigen Katzen in einem Vorort von Toronto. Tagsüber führt sie ein ruhiges Leben als Englischlehrerin einer Horde Grundschüler, doch nachts verwandelt sie sich in eine erfolgreiche Bestseller-Autorin von heißen Liebesgeschichten, die unter die Haut gehen.
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DER EINFLUSS VON ERKÄLTUNGSMEDIZIN
UND ALKOHOL Bancroft Ich werfe einen letzten Blick auf die Frau, die ich gerade unabsichtlich belästigt habe, und folge dann Brittanys wehenden Haaren und schwingendem Po den Gang entlang und durch die Eingangshalle. Wäre ich nicht mit Brittany hier und hätte ich nicht meiner Mutter versprochen, es ernsthaft mit ihr zu versuchen, wäre ich nicht abgeneigt, mich umzudrehen und diese Frau um ihre Nummer zu bitten. Sie hat einen schönen Mund. Während wir uns küssten, habe ich mir ausgemalt, wie es wäre, andere Dinge als meine Zunge in ihren Mund zu stecken. Kein sehr kultivierter Gedanke, aber dafür ehrlich. Ich rufe Brittany nicht hinterher, als ich ins Foyer komme. Zu viele Leute kennen mich hier, und wenn ich an ihre letzte Reaktion denke, dann wäre es gut möglich, dass sie hier eine Szene macht, auf die ich verzichten kann. Das Beste wäre gewesen, den heutigen Abend abzusagen, da ich mich die ganze Woche über hundeelend gefühlt habe. Aber ich wollte weder meine Mutter vor den Kopf stoßen, indem ich das Date verschob, noch Armstrong verärgern, indem ich seiner Verlobungsparty fernblieb. Also habe ich jede Menge Tabletten geschluckt und in den sauren Apfel gebissen. Und jetzt muss ich die Angelegenheit mit Brittany wieder hinbiegen. Kaum hatte ich Brittany abgeholt, da deutete sie auch schon an, dass sie nachher mit zu mir kommen würde. Ich hatte genügend Gerüchte über sie und ihren Mund gehört, und die betrafen nicht nur ihre Vorliebe für Klatsch. Was für mich nichts Neues ist, da ich sie schon fast mein ganzes Leben kenne. Das Selfie, auf dem sie an einem Lolli lutscht, war ein mehr als deutlicher Hinweis, dass ein gemeinsamer Absacker wohl nicht mit Small Talk enden würde. Als ich in die Frau im Flur hineingestolpert bin, dachte ich wirklich, es wäre Brittany, die mich anmachen will, und dass wir es auch gleich hinter uns bringen könnten. Es wäre schlauer gewesen, nicht gleich loszulegen, da ich mir hätte ausrechnen können, dass das nur zu unnötigen Komplikationen führen würde. Aber die Tabletten und die Drinks haben dafür gesorgt, dass ich nicht klar denken konnte und mit einer Zufallsbekanntschaft im Flur herumgeknutscht habe. Abgesehen davon war das Date mit Brittany eine Gefälligkeit, die meine Mutter arrangiert hatte. Brittanys eigentliches Date hatte sie offensichtlich in letzter Minute sitzen lassen, also fand meine Mutter, dies wäre die perfekte Gelegenheit, sich einzumischen und die Kupplerin zu spielen. Normalerweise gebe ich den Launen meiner Mutter nicht nach, schon gar nicht, wenn sie mein Liebesleben betreffen, doch vor knapp einem Jahr wurde mir ziemlich unvermittelt klargemacht, was Familie bedeutet. Meine Mutter hatte ernstliche Gesundheitsprobleme, die zu endlosen Untersuchungen und viel Hoffen und Bangen führten. Das passierte zudem mitten in der laufenden Meisterschaft, sodass ich nicht da sein konnte, als sie von einem Krankenhaus ins nächste wechselte. Hinzu kam, dass kurz darauf meine Großmutter verstarb, eine fantastische Frau, deren Verlust uns alle völlig aus der Bahn warf. Wenn jemand die Familie zusammengehalten hatte, dann sie. Wenig später zog ich zurück nach New York, wo mir meine Mutter ständig in den Ohren lag, dass ich doch endlich eine Beziehung eingehen und mich häuslich niederlassen solle. Da ich nach wie vor Schuldgefühle hatte, weil ich nicht für sie da war, als sie mich brauchte, gab ich einfach nach, als sie das Date mit Brittany vorschlug. Außerdem kam ich so an der Junggesellenauktion vorbei, zu der sie mich überreden wollte. Auch wenn ich dafür in eine zweite Verabredung einwilligen musste. Ihr zufolge kommt Brittany aus einem »guten Stall«, was in meiner Welt einen unangemessen großen Stellenwert hat. Berücksichtigt man die Erziehung meiner Mutter, ist ihre Einstellung zu Beziehungen keineswegs ungewöhnlich, und es gab durchaus eine Zeit, in der ich ihre Auffassung geteilt habe. Aber die letzten sieben Jahre, in denen ich professionell Rugby gespielt habe, haben meine Ansichten über viele Dinge verändert. Beziehungen – wie sie funktionieren oder auch nicht – gehören dazu. Ich vermeide jeglichen Augenkontakt, als ich zügig, aber betont locker zum Fahrstuhl schlendere. Geradeaus zu gehen erweist sich als schwieriger als gedacht. Ständig wurden mir Drinks angeboten, die ich schlecht ablehnen konnte, besonders bei solch einem Anlass. Brittanys viel zu hohe Absätze verhindern, dass sie sich schnell davonmachen kann. Egal, wo sie sich befindet, sie bewegt sich immer wie auf einem Laufsteg, was ein wenig lächerlich wirkt. Sie erreicht den Aufzug genau in dem Moment, in dem sich die Türen öffnen, also beschleunige ich meinen Schritt. Sie hämmert auf die Tasten ein, aber ich kann im letzten Moment meinen Arm zwischen die sich schließenden Türen schieben und einsteigen. »Danke, dass du den Fahrstuhl für mich aufgehalten hast.« Ich sollte zurückhaltender sein, aber die Art, wie der Abend verlaufen ist, ärgert mich. Zudem lässt die Wirkung der Tabletten nach, und ich fühle mich einfach scheußlich. Sie macht ein verärgertes Gesicht, verschränkt die Arme vor der Brust und starrt geradeaus. Ich habe nicht die geringste Lust, mich auf ihre Stimmung einzulassen. Ich könnte damit umgehen, wenn sie einfach flirten oder Anspielungen auf später machen würde, aber im Moment ist sie einfach eine Drama-Queen und genau daran habe ich keinerlei Bedarf. Obwohl ich ihre Verärgerung verstehen kann, auch wenn ihr Wutausbruch übertrieben war. Warum auch immer, ich habe einer anderen Frau meine Zunge in den Mund gesteckt, obwohl ich eigentlich ihr Begleiter bin. Der Fahrstuhl fährt abwärts, und ich lehne mich ihr gegenüber an die Wand. »Das mit der anderen Frau tut mir leid. Ich dachte wirklich, sie wäre du.« »Glaub nur nicht, dass ich heute noch mit dir nach Hause gehe«, schnaubt sie. Ich vergrabe meine Hände in den Taschen. Wenn sie jetzt noch mit zu mir kommen wollte, würde das zu noch mehr Zweifeln an ihr führen, als ich sowieso schon habe. Und außerdem würde sie mich ohnehin nicht ins Bett kriegen. Ich hänge an meinen Eiern und habe kein Interesse daran, sie mir von ihrem Vater abschneiden zu lassen, wenn er herausfindet, dass ich gleich am ersten Abend mit seiner Tochter geschlafen habe. »Ist wahrscheinlich besser so, ich bin ganz schön fertig.« In den nächsten Tagen steht eine Geschäftsreise an, und morgen früh habe ich ein Meeting. Für Geschichten wie diese hier habe ich einfach keine Zeit. Außerdem bin ich immer noch ziemlich erkältet und kann es mir nicht leisten, in so einem Zustand in ein Flugzeug zu steigen. »Wie konntest du nur glauben, sie wäre ich? Ich bin doch wohl hübscher als sie.« Gekränkt reckt sie ihr Kinn und rümpft die Nase. Diese andere Frau ist zehnmal schärfer, aber Brittany das zu sagen würde mich nur noch tiefer reinreiten. Aufrichtigkeit ist nicht immer die beste Wahl, und meine Stimmung hat inzwischen ihren Tiefpunkt erreicht. »Ich konnte sie nicht genau sehen.« Eine lahme Ausrede, aber ich habe den Abend inzwischen abgeschrieben. Im Geist stehe ich bereits unter der Dusche, hole mir einen runter und denke dabei an die Frau, die ich geküsst habe – nicht an die, die dort in der Ecke schmollt. Davon abgesehen ist Brittany überhaupt nicht mein Typ. Sie ist zwar hübsch, trägt aber viel zu viel Make-up. In den paar Sekunden, in denen ich wirklich sehen konnte, mit wem ich da im Flur rumknutschte – und mir klar wurde, dass ich dabei war, einen ernsthaften Fehler zu begehen –, fiel mir auf, wie umwerfend sie aussah. Dunkles Haar, grüne Augen, nicht zu schlank und mit Rundungen an den richtigen Stellen. Eine Naturschönheit, bei deren Anblick meine Eier kribbelten. Und das will was heißen bei all den Medikamenten, die ich geschluckt habe. Immerhin habe ich mir die letzte Woche nur zwei Mal einen runtergeholt. So krank bin ich. »Warum siehst du mich so an? Ich sagte doch schon, dass ich nicht mit zu dir komme.« Brittany spielt die Beleidigte, betrachtet ihr Spiegelbild und fixiert ein paar widerspenstige Haare. Ich schüttele den Kopf und versuche, die Betäubung loszuwerden. Irgendwie muss ich weggetreten sein, während sie geredet hat. Gott, fühle ich mich elend. »Ich sorge trotzdem dafür, dass du sicher nach Hause kommst.« Trotz meiner Gereiztheit werde ich sie schon nicht stehen lassen. »Ich kann mir selber ein Taxi rufen.« Ich lasse das Argumentieren sein und gehe in Gedanken die Checkliste für die nächsten Tage durch. Der Anzug für mein morgendliches Meeting liegt schon bereit. Ich muss früh raus – obwohl ich dank dieser Verlobungsparty wohl kaum genügend Schlaf bekommen werde –, und ich muss auch noch die Unterlagen für die Reise vorbereiten. Fünf Wochen in Übersee sind eine lange Zeit, und ich kann es mir nicht leisten, etwas Wesentliches zu übersehen. Dieser Trip ist wichtig. Er ist für mich die Bewährungsprobe, um zu erfahren, ob ich die Dinge im Griff habe, ohne dabei die ganze Zeit den Atem meines Vaters im Nacken zu spüren. Der Aufzug hält an, und Brittany stolziert an mir vorbei, wobei sie ihr Haar über die Schulter wirft und es mir ins Gesicht klatscht. Ich lasse sie vorausgehen. Da ich vergessen habe, meinen Fahrer zu benachrichtigen, muss ich weitere, quälend lange Minuten mit einer schmollenden Brittany verbringen. Schließlich fährt der Wagen vor. Ralph, mein Chauffeur, steigt aus und entschuldigt sich für die Verspätung. An meinem Gesicht und Brittanys säuerlicher...