Jones | Der Sommer vor dem Sturm | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 617 Seiten

Jones Der Sommer vor dem Sturm

Roman: Eine ergreifende Liebesgeschichte in den Wirren des zweiten Weltkriegs
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-98690-202-5
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Roman: Eine ergreifende Liebesgeschichte in den Wirren des zweiten Weltkriegs

E-Book, Deutsch, 617 Seiten

ISBN: 978-3-98690-202-5
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Eine Liebe gegen alle Vernunft: Der ergreifende Schicksalsroman »Der Sommer vor dem Sturm« von Alexandra Jones jetzt als eBook bei dotbooks. Wie jedes Jahr verbringt die junge Roslin 1939 den Sommer bei ihren Verwandten auf einer der südenglischen Scilly-Inseln. Doch die idyllische Ruhe wird schon bald gestört, als ihr Cousin dort einer Gruppe Dominikanermönchen Zuflucht gewährt. Vom ersten Augenblick an ist Roslin fasziniert von Pater Luke - und entgegen aller Verbote entsteht ein zartes Band zwischen den beiden. Doch als Ende des Sommers der Krieg England erreicht, ist Roslin gezwungen, Luke und die Insel zu verlassen. Mutig setzt sie sich von nun an bei der Frauenluftwaffe ein und riskiert ihr Leben für die Freiheit ihres Vaterlandes ... bis sie einen brisanten Auftrag bekommt: Sie soll als Spionin auf die Insel zurückkehren, um dort verdächtige Machenschaften aufzudecken. Kann sie Luke vertrauen - oder ist er am Ende der wahre Feind? Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der ebenso spannende wie berührende England-Roman »Der Sommer vor dem Sturm« von Autor. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Die britische Autorin Alexandra Jones wurde in Indien geboren, wo ihre britischen Eltern die letzten Tage der Kolonialherrschaft erlebten und Indien und Pakistan unabhängig wurden. Auf britischer Seite setzte sie setzt sich für Pakistans Übergang zu einem eigenständigen Staat ein. Später kehrte sie mit ihrer Familie nach England zurück und lebt heute mit ihrem Mann und drei Söhnen in Devon. Sie ist Autorin von zahlreichen historischen Romanen, die in verschiedene Sprachen übersetzt wurden. Ebenfalls bei dotbooks erschienen sind ihre historischen Romane »Das Vermächtnis von Kilmorna House«, »Mandalay - Der Traum von Freiheit«, »Indara - Über den goldenen Dächern von Siam«, »In den Weinbergen von Vinarosa«, »Die englische Ärztin«, »Der Klang der neuen Welt«, »Der Sommer vor dem Sturm«, »Glengarth - Jahre des Schicksals«, »Glengarth - Zeiten der Hoffnung«, »Glengarth - Tage des Glücks«. Die »Glengarth-Saga« sowie die Exotikromane »Indara«, »Mandalay« und »Samsara« sind auch als Sammelband erschienen. Auch als Sammelband erschienen sind »Die englische Goldschmiedin« und »Der Sommer vor dem Sturm«.
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Kapitel 2


Roslin glaubte nicht an Spukhäuser, Geister, Ghuls oder kopflose Gespenster der Nacht. Sie hatte einen Teil ihres Lebens in Ramsons Priorei verbracht und hatte niemals einen kopflosen Mönch über die steinernen Pfade des alten Klosters wandeln sehen, obwohl man oft genug in der Nacht unheimliche Geräusche hören konnte.

Sie alle wussten jedoch, dass dieser Lärm mit Graysons Menagerie in der Krypta zu tun hatten. Fairerweise musste man sagen, dass er seine Tiere wirklich ernst nahm und sich auf eine liebevolle, freundliche und fast schon väterliche Art und Weise um sie kümmerte.

Ob außer ihm noch irgendjemand die Verhaltensstudien, die er an seinen Zootieren erforschte, für eine Arbeit von wissenschaftlichem Wert hielt, hielt Ros für äußerst fraglich: Wenn diese Forschungen überhaupt zu etwas dienten, dann höchstens dazu, ihm einen Vorwand zu verschaffen, so exzentrisch sein zu können, wie es ihm gefiel.

Der arme alte Grayson interessierte sich hingegen nicht im Mindesten für die menschliche Spezies, und was junge Frauen im heiratsfähigen Alter betraf, so war er Veronicas Meinung nach »eine absolute Lachnummer«. Kein Wunder, dachte Ros, dass Grayson sich dort unten wohler fühlte, in seiner eigenen kleinen Welt der Grunzgeräusche – wo sich unter Androhung eines grauenvollen Todes keiner von ihnen unaufgefordert sehen lassen durfte!

Ros war nur ein einziges Mal »da unten« gewesen – mit zwölf Jahren und auf eine ausdrückliche Einladung Graysons hin. Er hatte sie herumgeführt und voller Stolz mit seiner Sammlung von Zootieren angegeben, weil er fand, Ros sei »eine Spur besser als die anderen«, »ein wirklich liebes, ruhiges, intelligentes Mädel, das ihn besser verstand als Ronnie, seine grässliche, fast schon vampirhafte Stiefschwester«.

Ros fühlte sich äußerst geschmeichelt, weil Grayson sie auf eine solche Weise mit seinem Vertrauen ausgezeichnet hatte, und hatte danach das Gefühl, dass er im Grunde ein ganz lieber Kerl sei, wenn er sich einmal gerade nicht selbstherrlich und tyrannisch aufführte.

Roslin war darüber hinaus schrecklich enttäuscht gewesen von Graysons Zoo. Damals bestand er hauptsächlich aus ein paar jungen Schimpansen, einigen Ziegen, ein paar Füchsen, haufenweise Kaninchen, Meerschweinchen, Hamstern, Rennmäusen und Ratten in Käfigen, sowie Seehunden, Möwen, Schlangen und tropischen Fischen. Der größte Teil seiner Sammlung war außerdem entweder krank, vernachlässigt, verletzt, halb ertrunken oder dem Tode nahe.

Ob Ziegen und Füchse zu den ursprünglichen Bewohnern Orcas zählten, wagte Ros zu bezweifeln. Sie hatte weder das eine noch das andere in freier Wildbahn gesehen. Ratten, ja, bei diesem Gedanken schauderte sie noch immer. Man wusste, dass Ratten auf der nahen Insel Samson schon Pferde und andere lebende Geschöpfe gefressen hatten. Früher einmal war Samson als Ratteninsel bekannt gewesen. Wenn Ratten schwimmen könnten, hätten sie es gewiss von Samson nach Orca geschafft – auf jeden Fall hatten sie es in alten Schiffwracks geschafft, dafür hatte Grayson die Beweise in seinen Käfigen.

»Was ist mit Katzen?«, hatte sie ihn gefragt.

»Das sind Haustiere, keine Zootiere, Ros. Ich kann Katzen nicht in Käfigen halten.«

»Nein, das meinte ich nicht. Katzen töten Ratten.«

Hätte Grayson nicht irgendwoher eine Katze bekommen können, um die Ratten auf Orca zu töten?

Ros erinnerte sich sehr deutlich an ihr Gespräch mit Grayson über dieses Thema, denn sie hatte sich damals sehr aufgeregt!

»Aber nein! Genau aus diesem Grund sind Katzen auf der Insel verboten«, erklärte Grayson.

»Aus welchem Grund?«

»Ich lasse nicht zu, dass meine Tiere einander töten. Katzen töten Ratten und Vögel. Ich brauche die Ratten für einen bestimmten wissenschaftlichen Zweck. Und damit wäre es vorbei, wenn wir Katzen auf der Insel hätten. Deshalb sind sie hier verboten, genau wie Autos.«

Roslin verstand durchaus, warum Autos auf der Insel unerwünscht waren, denn sie hätten nirgendwohin fahren können, ohne die Inselbewohner zu stören. Dafür war die Insel viel zu klein und zu zerklüftet. Aber Katzen?

Als sie nun darüber nachdachte, wurde Ros klar, dass sie tatsächlich noch keine Katze auf Orca gesehen hatte. Hunde, ja, Grayson brachte seine Hunde von Bayswater Mansion mit auf die Insel – reinrassige Tiere und auch Mischlinge jeder Größe und Gestalt; und auch Veronica hatte ihr eigenes kleines Schoßtier, einen Dachshund namens Darby, den sie einmal über die Ferien mitgebracht hatte.

Aber keine Katzen. Die Katzen in Bayswater Mansion waren Stadtkatzen, die von der Köchin und der Haushälterin versorgt wurden. Gewohnheitstiere, die jede einzelne nach Fisch stinkende Mülltonne von der Bayswater Road bis nach Notting Hill Gate absuchten. Grayson wagte nicht, sie in Hundekörben auf Orca zu bringen, und er erklärte ihr auch, warum: Auf Orca fraßen die Ratten Katzen, nicht umgekehrt.

Roslin wusste natürlich, dass Grayson ihr damals nur hatte Angst machen wollen. Sie verzieh ihm, aber in ihren Gedanken lauerte stets das Bild einer Ratte von solcher Größe, dass sie sogar eine Katze verschlingen konnte.

Als sie nach Beendigung ihrer zoologischen Führung durch den Küchengarten gestreift war, hatte sie eine Ratte von der Größe einer Katze gesehen, die zwischen den Mülltonnen auf dem Hof herumlungerte und ihrer Meinung nach nur darauf wartete, in Ermangelung irgendwelcher Katzen ein Pferd bis auf die Knochen abzunagen. Sie war eine ganze Meile weit gerannt und hatte nach dem Rattentöter geschrien, nach dem tumben Toby, dem Sohn von Bob Hargreaves, Orcas Gärtner und Faktotum, und Mrs Hargreaves, die alle auf den Inseln geboren und aufgewachsen waren.

»Okay, Missus«, sagte Toby belustigt, »aber deswegen muss man sich doch nicht fürchten, die tun doch nichts.« Woraufhin er die Ratte mit Erdklümpchen bewarf und diese ein Abflussrohr empor flüchtete.

Ros vertraute Scoots später an, dass Graysons Zoo ausgesprochen unheimlich sei.

Für seinen engagierten und sozialen Tierrettungsdienst konnte man den armen Grayson kaum kritisieren. Vor allem, wenn man bedachte, dass die Kosten für den Transport der Tiere nach Orca die finanziellen Mittel ihres Gastgebers dauerhaft wohl aufs Äußerste strapazieren mussten.

Als Roslin an diesem Abend im Sommer 1939 die schweren Damastvorhänge vor den Sprossenfenstern zuzog, hielt sie plötzlich inne. Der Lichtstrahl einer Taschenlampe durchbrach die Dunkelheit am Strand, als stiege dort jemand aus einem Boot und versuche, festen Grund unter die Füße zu bekommen.

Ob es wohl Grayson war mit seiner Ausbeute von gejagten halbverhungerten oder kranken Tieren? Aber Graysons Boot war groß und besaß eine spezielle Ausstattung – Käfige und Luken – für den sicheren und humanen Transport von Tieren. Er pflegte am Kai festzumachen, und ganz gewiss brachte er seine Tiere nicht in einem Ruderboot an den Strand.

Die Nacht war ruhig; helle Sterne sprenkelten den samtblauen Himmel, während der Mond das stahlgraue Meer mit silbernem Schein überflutete. Die Sommernächte auf Orca waren nicht immer so schön. Meistens war das Meer wild, weiß und aufgewühlt, und die Wellen waren drei, sechs oder sogar neun Meter hoch und rammten mit aller Kraft und Wut die felsigen Ufer der Insel.

Es war eine herrliche Nacht, und dann sah sie es ... ihn!

Es war definitiv nicht Grayson, denn die Silhouette, die sie sah, war nicht gedrungen und wohlbeleibt, sondern hochgewachsen und anmutig:

Ein Mönch!

Er kam vom Meer zur Priorei hinauf. Den Kopf gesenkt und gesichtslos in der schwarzen Kapuze seines Gewands, die Arme in den weiten Ärmeln verborgen, kam er aus dem Nichts und ging ins Nichts, ein Geist, eine Erscheinung, ein Spuk, eine Vision – eine Vorahnung dessen, was da kommen sollte.

»Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan«, sagte Veronica nach ausgiebigen Gähnen am Frühstückstisch. Da der Butler gerade nicht zugegen war, schenkte sie sich selbst eine Tasse Kaffee ein. »Gott allein weiß, was für Kreaturen Grayson neuerdings in der Krypta da unten hält. Mich haben sie letzte Nacht jedenfalls die Wände hochgetrieben – bum, bum, bum und yuk, yuk, yuk, die ganze Nacht lang!«

»Eine vortreffliche Imitation eines Affenweibchens, Ronnie«, bemerkte Giles matt.

Veronica runzelte die Stirn, und ihre Miene verfinsterte sich derart, dass selbst Giles eingeschüchtert schien.

»Es klang, als ströme das Meer unter uns hindurch«, sagte Abigail.

Paul Powers, der Butler, früher Lord Carlisles persönlicher Kammerdiener und nun auch der seines Sohnes, brachte auf einem silbernen Tablett die Post herein: »Rechnungen, Rundschreiben, Bettelbriefe, so gut wie keine wirkliche Korrespondenz dabei«, sagte er und blätterte die Kuverts mit der präzisen Betriebsamkeit des Übereifrigen durch. »Das lohnt kaum das Benzin für das Postboot, Mylord, meine Ladies, Damen und Herren.«

»Warum kümmern Sie sich nicht um Ihre eigenen Angelegenheiten, Mr Powers?«, sagte Veronica spitz.

Er bedachte sie mit einem matten Lächeln. »Das täte ich nur allzu gern, meine Liebe, dann hätte ich mehr Zeit für mich.«

»Sie sind ein frecher Kerl, Powers!«

Mit einem blasierten Lächeln stolzierte er aus dem Raum.

Giles flüsterte indessen mit Grabesstimme, um Abigail einen Schrecken einzujagen: »Erinnert ihr euch an den Butler in diesem Horrorfilm, wie hieß er noch gleich? The Moving Tomb

»... Errr! Aahhh! Du! ...«, schrie Abigail übertrieben theatralisch, als er ihr mit einem stinkenden Bückling auf den Hals rückte.

Veronica sagte tadelnd: »Gebt...



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