Jones | Glengarth - Tage des Glücks | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 360 Seiten

Reihe: Glengarth

Jones Glengarth - Tage des Glücks

Eine schottische Familiensaga. Band 3: Ein Sturm zieht auf über den Hügeln der Highlands
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-98690-219-3
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Eine schottische Familiensaga. Band 3: Ein Sturm zieht auf über den Hügeln der Highlands

E-Book, Deutsch, Band 3, 360 Seiten

Reihe: Glengarth

ISBN: 978-3-98690-219-3
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Die Hoffnung am Horizont: Die mitreißende Schottland-Saga »Glengarth - Tage des Glücks« von Alexandra Jones jetzt als eBook bei dotbooks. Im Sommer 1940 wirft der zweite Weltkrieg seine Schatten bis auf die schottischen Highlands. Während ihre Brüder ihr Leben für das Vaterland riskieren, bleibt die junge Heather voll Sorge auf dem Familienanwesen Glengarth zurück. Den einzigen Lichtblick bietet die überraschende Ankunft einer reichen Amerikanerin, die zusammen mit ihrem gesamten Hauspersonal Leben in die alten Gemäuer bringt. Unter ihnen ist der Franzose Raoul, zu dem sich Heather vom ersten Moment an hingezogen fühlt. Dieser ist ebenso verzaubert von der schottischen Schönheit - doch noch bevor sie wirklich zueinanderfinden können, reißt der Krieg sie auseinander. Aller Gefahren zum Trotz verlässt Heather Glengarth und reist nach London, um dort nach Raoul zu suchen: Sie ist bereit, für ihre Liebe alles zu riskieren ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: »Glengarth - Tage des Glücks« ist das ergreifende Finale der dreiteiligen Familiensaga von Alexandra Jones, die alle Fans von »Downton Abbey« begeistern wird. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Die britische Autorin Alexandra Jones wurde in Indien geboren, wo ihre britischen Eltern die letzten Tage der Kolonialherrschaft erlebten und Indien und Pakistan unabhängig wurden. Auf britischer Seite setzte sie setzt sich für Pakistans Übergang zu einem eigenständigen Staat ein. Später kehrte sie mit ihrer Familie nach England zurück und lebt heute mit ihrem Mann und drei Söhnen in Devon. Sie ist Autorin von zahlreichen historischen Romanen, die in verschiedene Sprachen übersetzt wurden. Ebenfalls bei dotbooks erschienen sind ihre historischen Romane »Das Vermächtnis von Kilmorna House«, »Mandalay - Der Traum von Freiheit«, »Indara - Über den goldenen Dächern von Siam«, »In den Weinbergen von Vinarosa«, »Die englische Ärztin«, »Der Klang der neuen Welt«, »Der Sommer vor dem Sturm«, »Glengarth - Jahre des Schicksals«, »Glengarth - Zeiten der Hoffnung«, »Glengarth - Tage des Glücks«. Die »Glengarth-Saga« sowie die Exotikromane »Indara«, »Mandalay« und »Samsara« sind auch als Sammelband erschienen. Auch als Sammelband erschienen sind »Die englische Goldschmiedin« und »Der Sommer vor dem Sturm«.
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Kapitel 1


Lady Annie Roskillen ließ den müden Blick durch das schäbige Zimmer schweifen. Früher hatte dieser Raum den wirklich blaublütigen Damen von Roskillen als Boudoir gedient, doch das war lange her. Jetzt brauchte er einen neuen Anstrich, und zwar dringend. Wann war hier das letzte Mal renoviert worden?

Annie konnte sich nicht erinnern.

Es war auf jeden Fall irgendwann vor den zwanziger Jahren gewesen, als sich die großen Stars von United Artists im Schloss getummelt hatten. Charlie Chaplin, Noel Coward und Ethel Barrymore waren zumeist wenigstens einmal im Jahr zur Jagd oder zum Fischfang nach Schottland gekommen.

Schon zu dieser Zeit hatte Annie sich gefragt, ob es ihr überhaupt zustand, als feine Schlossherrin aufzutreten ? im Grunde war sie schließlich nichts anderes als die Mutter der nächsten Generation Roskillen. Doch jetzt, wo die Kinder flügge waren, stellte sie ihren Status erst recht infrage. Sie gehörte weder dem Clan an, noch hatte sie durch eine ausgezeichnete Erziehung gewisse Rechte erworben. Genau genommen war sie nur eine ganz normale Frau, die Anspruch auf ein außergewöhnliches Erbe hatte. Hätte ihr jemand ihre eigene Geschichte erzählt, sie hätte den Betreffenden ausgelacht. Ein Fischermädchen, das zur Schlossherrin wurde ? das war doch absurd! Dieser Stoff taugte höchstens für Märchen.

Und doch war jedes Wort wahr. Ihr Gesicht und ihr Körper waren das Kapital gewesen, mit dem sie ihr Glück gemacht hatte. Dem einen Bruder hatte sie sich hingegeben, den anderen hatte sie betört. Mein Leben bietet durchaus genügend Stoff für einen spannenden Film, dachte Annie. Die Wirklichkeit ist manchmal märchenhafter als gewisse Romane. Wer weiß ? vielleicht können die Zwillinge eines Tages einen ihrer Produzenten-Freunde in Hollywood dazu bringen, mein Leben zu verfilmen.

Annie musste über sich selbst lächeln. Trotzdem hoffte sie, dass die beiden Lairds von Glengarth, die in ihrem Leben eine so wichtige Rolle gespielt hatten, an ihr mehr als nur die körperliche Schönheit schätzten. Hinter ihrer häufig sorgenvollen Miene und den manchmal erdrückenden Gefühlen von Angst und Einsamkeit lauerte eine starke Persönlichkeit. Annie war stolz auf ihren unabhängigen Geist, ihren soliden Charakter, ihre Intelligenz, ihre Ehrlichkeit, ihren Witz, ihren Charme …

Nutzlose Gedanken, rief Annie sich zur Ordnung und widmete sich wieder den Briefen der Kinder. Sie vermisste sie so sehr! Vor allem die süße Heather, ihre Jüngste, die ihrem Herzen am nächsten stand. Nicht, dass sie die anderen weniger geliebt hätte, jedes ihrer Kinder war eine Persönlichkeit mit eigenem Charakter.

Glengarth brauchte Kinder. Ohne ihr Lachen, ihr Schwatzen und ihr fröhliches Toben war das alte Schloss nichts als ein toter Steinhaufen, ein Grabstein der Geschichte, ein Gebäude ohne Seele. Doch Annies Kinder waren längst nicht mehr klein; die Zwillinge Dulcie und Marjorie hatten gerade ihren zwanzigsten Geburtstag gefeiert. Unglaublich!

Die beiden schienen in Amerika viel Spaß zu haben, obwohl sich der Rest der Welt im Krieg befand. Schenkte man ihren Briefen Glauben, dann war Hollywood das reinste Paradies, in dem die Sonne immer schien und das Glück den Schönen, Reichen und Kaltschnäuzigen hold war. »Dulcie und Mars« drehten Filme, während man weniger glückliche Zeitgenossen in Scarpa Flow oder East London in die Luft sprengte. Die jungen Menschen der Alten Welt wurden mobilisiert, gemustert und eingezogen, um in Europa, auf dem Atlantik oder im Fernen Osten dem Vaterland zu dienen.

Auch Jamie war dabei. Er befand sich an Bord der HMS Prince of Wales, die gemeinsam mit der HMS Hood der Bismarck, dem Stolz der deutschen Kriegsmarine, den Schneid abkaufen sollte. Die drei anderen Söhne von Rory und Annie, Duncan, Andrew und Bruce, standen mit ihrem Regiment, den Seaforth and Cameron Highlanders, irgendwo in Frankreich. Jeden Tag betete Annie für deren Sicherheit und eine gesunde Rückkehr in den Schoß der Familie. Heather, ihre Jüngste, studierte Medizin in Edinburgh. Ja, Annie konnte stolz auf ihre Kinder sein. Und ganz gleich, ob sie erwachsen waren ? sie würden immer ihre Kinder bleiben, ihr eigen Fleisch und Blut.

Ein plötzliches, ungeduldiges Klopfen an der Tür ließ Annie zusammenfahren und riss sie aus ihren Gedanken. Ohne eine Antwort abzuwarten, stürmte George Proben, der neue, junge Butler auf Glengarth, ins Zimmer.

»Mylady, kommen Sie schnell! Der Laird …«

Erschrocken sprang Annie auf. Die Briefe glitten auf den schäbigen Teppich. »Was ist mit meinem Mann?«

»Er hatte mich gebeten, ihm noch eine Flasche Whisky zu bringen. Als ich in sein Büro kam, lag er auf dem Boden. Sein Whiskyglas ist zerbrochen, auf dem Boden liegen Scherben, und überall ist Blut … Ma’am, ich fürchte, er ist tot.«

»Mein Gott!« Annie nahm sich nicht die Zeit, ihren Umhang oder Schuhe zu suchen. In Hausschuhen rannte sie über den bitterkalten Hof ins Büro. Rory lag mit einer tiefen Schnittwunde in der Hand vor dem Schreibtisch. Wahrscheinlich hatte er sich an dem zerbrochenen Glas verletzt; jedenfalls schien die Verletzung weit weniger dramatisch zu sein, als Annie nach Georges Bericht über das Blut zunächst befürchtet hatte. Annie legte vorsichtig zwei Finger auf seine Halsschlagader, wie sie es vor vielen Jahren auf der Schwesternschule gelernt hatte. »Ich kann seinen Puls fühlen, allerdings nur sehr schwach und unregelmäßig. George, benachrichtigen Sie Ackker und Gamin. Ich rufe den Notarzt in Drumbarry.«

»Sehr wohl, Mylady.« George flüchtete geradezu aus dem Büro. Annie wählte die Nummer des Cottage Hospital in Drumbarry. Geht ran … geht doch endlich ran, flehte sie still. Jede Sekunde zählte, das wusste sie nur allzu gut.

Endlich meldete sich eine Stimme, die Annie sehr vertraut war. Hastig erklärte sie die Situation.

»Atmet er?«, fragte die Oberschwester.

»Kaum.«

»Was heißt kaum?«

»Schicken Sie einfach einen Krankenwagen, Oberschwester! Mein Mann liegt im Sterben. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«

»Immer mit der Ruhe, Lady Roskillen. Panik hilft uns jetzt auch nicht. Ein Krankenwagen dürfte es bei diesem Schnee kaum schaffen. Können Sie den Puls fühlen?«

»Ja, aber nur ganz …«

»Halten Sie ihn warm, und geben Sie ihm nichts zu trinken, solange er nicht bei Bewusstsein ist.«

Als ob Annie das nicht selbst gewusst hätte!

»Er hat ausreichend Whisky im Körper, um ihn auf Jahre hinaus warm zu halten, Oberschwester. Und wenn Sie nicht bald einen Krankenwagen schicken, wird er nie wieder Gelegenheit haben, auch nur ein Glas Milch zu trinken.«

»Aha, er hat also wieder dem Heiligen Wasser zugesprochen, obwohl Dr. Buckie ihn schon vor Jahren gewarnt und ihm geraten hat, mit dem Zeug aufzuhören. Ich muss schon sagen, der verehrte Laird ist selbst sein schlimmster Feind. Aber vielleicht ist er ja auch nur betrunken? Sie wissen doch sicher, dass Krankenwagen nur bei echten Notfällen eingesetzt werden dürfen, nicht wahr?«

Verdammt, verdammt, verdammt, fluchte Annie innerlich. Als ob ich einen Herzinfarkt oder Schlaganfall nicht von Alkoholismus unterscheiden könnte!

Die Stimme der Oberschwester krächzte aus dem Hörer. »Schon damals bei Jamies Selbstmordversuch haben Sie so panisch reagiert, obwohl aus medizinischer Sicht gar nicht viel passiert war. Sie erinnern sich doch sicher? Wie sehen Rorys Pupillen aus? Sind sie …«

Die Antwort, die Annie der Oberschwester gab, kann nur in schottischem Dialekt wiedergegeben werden. Sie knallte den Hörer auf die Gabel und rief Dr. Buckie zu Hause an, der zu kommen versprach, sobald er seine Skier gefunden hätte.

In diesem Augenblick keuchten Ackker und Gamin ins Büro. George hatte Rorys dienstälteste Gefolgsleute im Holzschuppen aufgetrieben, wo sie am warmen Öfchen gesessen und geschwatzt hatten, anstatt wie vorgesehen Holz für die Küche zu hacken. Annie befahl ihnen, eine alte Tür aus der Scheune zu holen und Rory darauf in sein Zimmer zu transportieren. Die Hoffnung auf einen Krankenwagen hatte sie aufgegeben.

Auf dem Weg nach oben begann Rory zu stöhnen. Ein gutes Zeichen, dachte Annie. Ein Funke Leben scheint noch in ihm zu sein.

»Rory?« Sanft berührte sie sein Gesicht. »Rory, kannst du mich hören?« Doch Rory reagierte nicht.

Oben hielt Ackker George eine gesalzene Standpauke, weil er dem Laird trotz des strengen Verbotes seines Hausarztes eine Flasche Whisky gebracht hatte.

»Woher soll ich das denn wissen?«, knurrte der Butler. »Schließlich bin ich neu hier.«

Sowohl Reginald Ackker als auch Benjamin Gammon, der von allen nur Gamin genannt wurde, hatten bereits im Ersten Weltkrieg gekämpft. Sie waren inzwischen der gerade neugegründeten Scottish Home Guard beigetreten und hegten gegenüber George tiefes Misstrauen. Was hatte ein gesunder junger Mann als Butler auf einem großen Anwesen zu suchen, während seine Altersgenossen draußen im Krieg dem Feind ins Auge sahen?

»Nun, dann wissen Sie es jetzt«, knurrte Gamin unfreundlich.

Nachdem Rory einigermaßen versorgt war und in seinem Bett lag, informierte Annie seine beiden Schwestern. Lady Christabel in London und Kitty Gräfin von Tapstock reagierten sehr unterschiedlich.

»Was soll denn das nun wieder?«, schimpfte die unverheiratete Frauenrechtlerin am Telefon in London. »Er ist ohnehin zu alt für neue Heldentaten wie damals vor Jütland.« Ihr krächzendes Lachen ging in einen heftigen Hustenanfall über. Vermutlich hatte sie einen zu tiefen Zug aus ihrer mit Jade und Bernstein verzierten Zigarettenspitze genommen.

Mit ihr geht es sicher auch...



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