Kalscheuer / Allolio-Näcke | Kulturelle Differenzen begreifen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 465 Seiten

Kalscheuer / Allolio-Näcke Kulturelle Differenzen begreifen

Das Konzept der Transdifferenz aus interdisziplinärer Sicht

E-Book, Deutsch, 465 Seiten

ISBN: 978-3-593-40172-0
Verlag: Campus
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



In den letzten Jahren entstand in den Kulturwissenschaften eine Vielzahl von Konzepten und Begriffen, um kulturelle Differenzen begreifbar zu machen. Angesichts dessen stellt sich die Frage, ob und inwiefern mit dem Konzept der Transdifferenz ein Erkenntnisfortschritt verbunden ist. Dieser Frage wird im Rahmen eines vielstimmigen und interdisziplinären Dialogs nachgegangen. Ausgangspunkt ist Transdifferenz als Sammelbegriff für Phänomene, die mit der Vorstellung klarer und eindeutiger Differenzen und Grenzlinien nicht in Einklang gebracht werden können und die daher permanenten Austausch- und Veränderungsprozessen unterliegen.
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Weitere Infos & Material


Einleitung


Transdifferenz im Spiegel anderer kulturwissenschaftlicher Konzepte

Generalisierte Hybridität und Diskursanalyse: Zur Dekonstruktion von ›Hybriditäten‹ in spätmodernen populären Subjektdiskursen
Andreas Reckwitz

Transdifferenz und postkoloniale Hybridität - Kritische Anmerkungen
Kien Nghi Ha

›Transdifferenz‹ und Dekonstruktion
Michael C. Frank

Von der Transdifferenz zur Transkulturalität - am Beispiel des gender-free-Konzepts in Japan
Michiko Mae

Transdifferenz als docta ignorantia - Alte und neue Sprachversuche an den Grenzen bipolaren Ordnens und Erkennens
Jürgen van Oorschot

Transdifferenz aus der Perspektive der interkulturellen Psychologie
Stefan Schmid & Alexander Thomas

Soziologie im Zwischenraum: Chancen und Grenzen einer transdifferenten Perspektive
Julia Reuter & Matthias Wiesner


Identität und Differenz

Identitätspolitik zwischen kosmopolitischer Euphorie und fremdenfeindlicher Ausgrenzung
Heiner Keupp

Kultur und Identität - Zum Problem der Thematisierung von Gleichheit und Differenz in modernen Gesellschaften
Thomas Geisen

Identitäten im Sinne der différance. Transdifferente Subjektpositionen im Ausgang einer poststrukturalistischen Sozialwissenschaft
Stephan Moebius

Wie Differenz begreifen? Das Konzept der ›Transdifferenz‹ und die Konzeption von Die Grenzen des Verstehens
Werner Kogge

Differenzierungstheorie und sozialer Wandel
Kurt Imhof

Die Ökonomie der Differenz - eine materialistische Perspektive auf das Phänomen der (Trans-)Differenz
Anil K. Jain


Transdifferenzen im Feld

"Das Noch-Nicht des niemals Gewesenen" - Einige Gedanken darüber, wie sich Transdifferenz ereignet
Leyla Ercan

Das Transdifferenzkonzept auf dem Prüfstand: ethnologische Theorie und Befunde
Christoph Antweiler

Transdifferente Leiblichkeit. Leibphänomenologische Überlegungen zu einer Soziologie der Transsubjektivität
Robert Gugutzer

Transdifferenz und Europa. Eine wissenssoziologische Anmerkung
Peter Gostmann

Feldforschung im interkulturellen Kontext: eine Auseinandersetzung mit dem Transdifferenzkonzept
Karin Bischof & Marietta Schneider

(De-)Binarisierung und Bildung. Empirisch-theoretische Vignetten eines Zusammenhangs Paul Mecheril, Daniela Probadnick & Karin Scherschel

Transdifferenzen im Bild - Eine Konkretisierung am Beispiel der Fotografie mit der Lochkamera
Stephan Krines


Resümee und Ausblick

Vom Dialog zum Polylog: Chancen und Grenzen des Transdifferenzkonzeptes aus interdisziplinärer Sicht
Lars Allolio-Näcke & Britta Kalscheuer

Verzeichnis der Autorinnen und Autoren

Sachregister

Personenregister


Kulturwissenschaftliche Konzepte wie die des Hybriden, der Kreolisierung, der Interkulturalität, der Dialogizität, Heteroglossie, Heterotopie, des Synkretismus und schließlich auch der Transdifferenz, wie sie seit den 1980er Jahren im Rahmen kulturtheoretischer Diskussionen profiliert worden sind, weisen - bei allen begrifflichen Unterschieden - in die gleiche heuristische Richtung: in jene einer Sensibilisierung der kulturwissenschaftlichen Analytik für die Normalität der simultanen Wirkung unterschiedlicher, möglicherweise auch einander widersprechender kultureller Sinnmuster verschiedener ›Herkunft‹ in den gleichen sozialen Praktiken und Diskursen. Diese Interferenz verschiedener Codes in der Praxis und im Diskurs produziert systematisch polysemische Konstellationen, die auch und gerade die Formierung von Subjekten mit ihren Identitäten nicht eindeutig, sondern mehrdeutig macht, eine Uneindeutigkeit, welche in scheinbar fixe kulturelle Strukturen fundamentale Instabilitäten implantiert. Theoretisch vorbereitet ist diese Sensibilisierung für kulturelle Überlagerungskonstellationen und Friktionen, verstanden nicht als pathologischer Ausnahme-, sondern als Normalfall der Logik der Kultur, vor allem durch den Poststrukturalismus, allen voran durch die Arbeiten Jacques Derridas. Ihre stärkste Verbreitung hat das hybriditätsorientierte Denken, das Denken in jenen ›Transdifferenzen‹ im Sinne von polysemen, einander überlagernden Zugehörigkeitsmustern seit den 1980er Jahren in den postcolonial studies gefunden (vgl. Young 1995). Die hybriden Identitäten von Migranten, von ethnischen Minderheiten innerhalb von Mehrheitskulturen, von ›Fremden‹, die in einem komplexen Verhältnis zum ›Eigenen‹ stehen, liefern - in ihrer sozialen Praxis wie in ihren diskursiven Repräsentationen etwa in der postkolonialen Literatur von Autoren wie Naipaul, Rushdie, Gordimer oder Morrison - ein paradigmatisches Beispiel für kulturelle Transdifferenzen (vgl. Bronfen, Steffen & Marius 1997, Moore-Gilbert 1997).


Britta Kalscheuer, Dipl.-Soz., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am FB Gesellschaftswissenschaften an der Universität Frankfurt. Lars Allolio-Näcke, Dr. phil., ist wissenschaftlicher Angestellter am Lehrstuhl für Altes Testament an der Universität Erlangen.


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