Kasten | Hope Again | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 4, 477 Seiten

Reihe: Again-Reihe

Kasten Hope Again


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7363-0882-4
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 4, 477 Seiten

Reihe: Again-Reihe

ISBN: 978-3-7363-0882-4
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sie wollte sich niemals verlieben - doch seine Worte verändern alles

Everly Penn hatte nie vor, sich zu verlieben - schon gar nicht in ihren Dozenten. Doch Nolan Gates ist charmant, intelligent und sexy, und er ist der Einzige, bei dem Everly die dunklen Gedanken vergessen kann, die sie jede Nacht wachhalten. Je näher sie Nolan kennenlernt, desto intensiver wird die Verbindung zwischen ihnen - und desto mehr wünscht sich Everly, die unsichtbare Grenze, die sie voneinander trennt, zu überschreiten. Was sie nicht ahnt: Hinter Nolans lebensbejahender Art und seiner ansteckenden Begeisterung für Literatur verbirgt sich ein Geheimnis. Und dieses Geheimnis könnte ihre Liebe zerstören, bevor sie überhaupt begonnen hat ...

'Lache, weine und verliebe dich. Mona Kasten hat ein Buch geschrieben, das man nicht aus der Hand legen kann!' ANNA TODD über BEGIN AGAIN

Band 4 der Erfolgsreihe von Platz-1-SPIEGEL-Bestseller-Autorin Mona Kasten



Mona Kasten wurde 1992 in Hamburg geboren und studierte Bibliotheks- und Informationsmanagement, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Katzen sowie unendlich vielen Büchern in Niedersachsen, liebt Koffein in jeglicher Form, lange Waldspaziergänge und Tage, an denen sie nur schreiben kann. Weitere Informationen unter: www.monakasten.de

Kasten Hope Again jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Kapitel 2


Ich hantierte gerade an meinem Sandwichtoaster herum, als mein Handy klingelte. Verwirrt warf ich einen Blick auf das Display und sah Moms Namen aufleuchten. Merkwürdig. Normalerweise telefonierten wir mittwochs nie, weil sie einen Yogakurs besuchte und ich meist einen Berg an Assignments abzuarbeiten hatte. Ich hob das Handy ans Ohr.

»Hi, Mom«, sagte ich und öffnete mit der freien Hand den Sandwichtoaster. Darin bereitete ich gerade das eine Gericht zu, das ich einwandfrei beherrschte: ein Käsesandwich. Für alles andere fehlten mir das Können und die Motivation. Es gab Leute, die ein außerordentliches Talent fürs Kochen besaßen, so wie meine Beinahe-Stiefschwester Dawn. Andere Menschen dagegen mussten sich mit Mensaessen, Fertiggerichten und einem Sandwichtoaster begnügen. Andere Menschen waren ich.

»Hi, Liebling«, sagte Mom. »Wie geht es dir? Wie war dein Tag?«

Ich runzelte die Stirn und klappte den Toaster zu. »Mir geht’s gut. Mittwochs ist mein Lieblingstag. Und bei dir?«

»Ich …« Sie räusperte sich. »Ich habe heute schlechte Neuigkeiten im Verlag bekommen.«

Ich spürte, wie mein Puls in die Höhe schoss. »Haben sie dir gekündigt?«

»Gott sei Dank nicht, nein. Aber es wurden ein paar Kürzungen vorgenommen. Ich soll ab sofort weniger Stunden in der Woche arbeiten.«

Ich fluchte leise. Mom hatte eine gute Stelle in einem Sachbuchverlag, aber das Geld reichte trotzdem in manchen Monaten hinten und vorne nicht. Wir hatten einen Kredit für mein Studium in Woodshill aufgenommen, und das Haus, das Grandma uns vererbt hatte, war bereits über fünfzig Jahre alt und mit laufenden Instandsetzungskosten verbunden.

»Wie viele Stunden wurden dir denn gekürzt?«, fragte ich und krallte mich mit einer Hand an der Arbeitsfläche fest.

»Mach dir darüber keine Gedanken, wir kommen schon über die Runden. Ich wollte dir nur davon erzählen. Und ich glaube …« Ich konnte spüren, dass es ihr schwerfiel, die folgenden Worte auszusprechen. »Ich glaube, es wäre gut, wenn du dich in Woodshill nach einem Nebenjob umsiehst. Nur vorsichtshalber.«

»Natürlich mache ich das, Mom«, sagte ich sofort.

Stille breitete sich zwischen uns aus. Irgendwann räusperte sie sich.

»So sollte es eigentlich nicht sein, Liebling«, murmelte sie. »Du solltest dich voll und ganz auf dein Studium konzentrieren und nicht meinetwegen arbeiten gehen müssen.«

»Ich habe dir doch schon vor einer Ewigkeit gesagt, dass es kein Problem für mich ist, mir einen Job zu suchen.« Ich versuchte, so sanft wie möglich mit ihr zu sprechen, da ihr das Ganze offensichtlich sehr zusetzte. Ich fragte mich, ob sie mir noch etwas verheimlichte – ob ihre Stelle womöglich sogar ganz gefährdet war.

»Ich kann es kaum erwarten, bis wir das alles hinter uns haben und uns endlich unserem großen Projekt widmen können«, sagte Mom und seufzte.

Nur mit Mühe brachte ich einen kurzen zustimmenden Laut hervor und zwang mich zu einem Lächeln, auch wenn Mom das nicht sehen konnte. Genauso wenig wie den Schweiß, der sich bei ihren Worten in meinem Nacken sammelte.

Seit ich denken konnte, wollte Mom eine eigene Literaturagentur gründen – mit mir als Partnerin. Ich war früher nach der Schule immer in ihren Verlag gekommen und hatte dort stundenlang neben ihr am Schreibtisch gesessen und ihr bei der Arbeit zugesehen. Wir hatten dort und auch zu Hause gemeinsam Manuskripte gelesen, bewertet und bearbeitet, uns über Stärken und Schwächen der Autoren und ihr Potenzial ausgetauscht. Doch sie hatte meinen Eifer als ehrliches Interesse an ihrer Arbeit gedeutet und mir nicht nur Sommerpraktika bei anderen Verlagen und Agenturen besorgt, sondern auch den Plan geschmiedet, mit mir zusammen eine Agentur zu gründen, sobald ich mein Studium beendet hatte – und somit ihren größten Lebenstraum zu verwirklichen.

»Tut mir leid, Liebling. Ich weiß, dass das nicht Teil unseres Plans war«, setzte Mom hinterher und riss mich aus der Starre.

»Mach dir keine Gedanken. Ich finde schon einen Nebenjob«, sagte ich, um sie zu beruhigen.

»Das ist toll von dir, danke.« Moms leise Stimme klang bemüht fröhlich.

Ich runzelte die Stirn. »Ist wirklich alles okay, Mom?«, fragte ich. »Oder soll ich morgen mal vorbeikommen?«

»Nein, nein. Ich bin nur ein bisschen durch den Wind, im Büro war heute die Hölle los. Und auch wenn das ein Rückschlag war, halte ich weiterhin daran fest: Nach deinem Abschluss machen wir unsere eigene Agentur auf.«

Krampfhaft suchte ich nach einem Thema, das unverfänglicher war als meine berufliche Zukunft oder die Tatsache, dass das Geld vermutlich bald knapp werden würde.

»Wie geht es Stanley?«, fragte ich.

»Stanley, Schatz, Everly fragt, wie es dir geht?« Ich konnte Stanley eine Antwort rufen hören, woraufhin Mom etwas murmelte. »Gut, danke der Nachfrage.«

»Ist er bei uns?«

Sie zögerte kurz. »Ja.«

Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Stanley war mit Abstand der beste Freund, den Mom jemals gehabt hatte, aber trotzdem konnte ich nichts gegen die Sorge unternehmen, die sich in mir ausbreitete.

»Ist er öfter da?«, fragte ich leise.

Sie antwortete nicht, und ihr Schweigen ließ das ungute Gefühl in meinem Magen auf das Doppelte anwachsen. Krampfhaft suchte ich nach den richtigen Worten.

»Pass bitte auf dich auf, Mom«, sagte ich schließlich.

Sie seufzte. »Everly.«

»Ich mache mir nur Sorgen um dich.«

Dieses Gefühl war so fest in mir verankert, dass ich mir ein Leben ohne gar nicht mehr vorstellen konnte. Ja, Stanley war ein lieber Mensch. Er hatte Dawn allein großgezogen und ihr seine warme Art und sein großes Herz vererbt – aber Mom sollte trotzdem vorsichtig bleiben. Das musste sie einfach.

»Du brauchst dir keine Sorgen machen«, sagte Mom.

Tue ich aber, wollte ich zurückgeben, doch ich schwieg. Die Stille dehnte sich so lange zwischen uns aus, dass es fast unangenehm wurde. Ich suchte nach irgendetwas, was ich sagen konnte, irgendetwas, was die Stimmung zwischen uns wieder auflockerte und den bitteren Nachgeschmack unserer Vergangenheit verschwinden ließ, aber mir fiel nichts ein.

Das kleine blaue Lämpchen meines Toasters rettete mich.

»Ich muss jetzt Schluss machen, mein Essen ist fertig.«

»Hast du dir was Schönes gekocht?«, fragte Mom. Im Hintergrund sagte Stanley wieder etwas. Mein Puls beschleunigte sich.

»Ja.« Die Lüge kam mir schnell von den Lippen. Manchmal erschreckte es mich selbst, wie leicht mir das inzwischen fiel. Dabei war es eigentlich kein Wunder – schließlich tat ich seit Monaten nichts anderes.

»Denk an das Essen am Samstag«, sagte sie noch.

»Steht schon in meinem Kalender.«

»Super.« Sie zögerte kurz, und es kam mir so vor, als würde sie meine Gedanken durchs Telefon lesen können. »Mach dir bitte keine Sorgen. Wir schaffen das schon.«

»Wir schaffen alles, Mom«, erwiderte ich, obwohl die Sorge mich förmlich überschwemmte. Am liebsten wäre ich sofort in den Bus nach Portland gesprungen, um bei ihr zu sein.

»Bis dann, Liebling.« Sie machte ein Kussgeräusch, das ich erwiderte, bevor wir das Gespräch beendeten.

Einen Moment lang starrte ich auf die gemaserte Arbeitsfläche meiner Küchenzeile. Erinnerungsfetzen kämpften sich an die Oberfläche meiner Gedanken. Ich kniff die Augen fest zusammen und zwang sie zurück in die Tiefen meines Bewusstseins, wo sie hingehörten. Mit zittrigen Fingern holte ich mir eine Cola Light aus dem Kühlschrank und ließ mich anschließend auf den ockerfarbenen Sessel fallen, der in meinem winzigen Wohnzimmer stand.

Ich nahm einen Schluck von der Cola und starrte auf den zerlaufenen Käse meines Sandwichs. Mit einem Mal war der Hunger, der meinen Magen bis eben noch hatte rumoren lassen, verschwunden.

Seufzend stellte ich den Teller auf die übereinandergestapelten Holzpaletten, die als mein provisorischer Couchtisch dienten. Von unten konnte ich die wummernde Musik meines Nachbarn hören. Hank liebte House-Musik – ich eher nicht so. Leider war ich seinem Musikgeschmack nun schon seit über einem Jahr hilflos ausgeliefert. Und manchmal konnten nicht mal die lauten Beats Hanks Stöhnen übertönen, wenn er mal wieder jemanden abgeschleppt hatte. Die Wände hier waren hellhöriger, als es mir lieb war.

Ich blickte mich um. Obwohl ich schon so lange hier lebte, sah meine Wohnung noch immer unfertig aus. Gerade einmal zwei Bilderrahmen mit Familienfotos hatten es an die Wand geschafft, wenn man von dem kleinen Loch absah, aus dem der Putz gebröckelt war, weil ich erfolglos versucht hatte, einen Nagel hineinzuhämmern. Eigentlich wollte ich noch Bilder aufhängen, aber ich war zu wählerisch und suchte schon seit Monaten nach den richtigen Motiven. Für die Dekokissen auf dem alten Sofa meiner Grandma hatte ich noch keine neuen Bezüge gekauft, und ich schob es schon eine halbe Ewigkeit vor mir her, Pflanzen mit schönen Übertöpfen zu besorgen. All das würde den Raum um einiges wohnlicher und gemütlicher wirken lassen, allerdings zweifelte ich insgeheim daran, dass ein bisschen Dekoration das Gefühl in meinem Inneren verschwinden lassen würde.

Wahrscheinlich würde ich mich in Woodshill nie vollkommen zu Hause fühlen. In Gedanken war ich ständig bei Mom. Zunächst hatte ich geglaubt, dass ich Heimweh hatte, aber irgendwann war mir klar geworden, dass dieses unangenehme Kribbeln in mir nichts anderes war als...


Kasten, Mona
Mona Kasten wurde 1992 in Hamburg geboren und studierte Bibliotheks- und Informationsmanagement, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Katzen sowie unendlich vielen Büchern in Niedersachsen, liebt Koffein in jeglicher Form, lange Waldspaziergänge und Tage, an denen sie nur schreiben kann. Weitere Informationen unter: www.monakasten.de

Mona Kasten wurde 1992 in Hamburg geboren und studierte Bibliotheks- und Informationsmanagement, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Katzen sowie unendlich vielen Büchern in Niedersachsen, liebt Koffein in jeglicher Form, lange Waldspaziergänge und Tage, an denen sie nur schreiben kann. Weitere Informationen unter: www.monakasten.de



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.