Kenyon | Diablo III: Sturm des Lichts | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 400 Seiten

Kenyon Diablo III: Sturm des Lichts

Roman zum Game
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8332-2882-7
Verlag: Panini
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman zum Game

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

ISBN: 978-3-8332-2882-7
Verlag: Panini
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Hohen Himmel erholen sich nur langsam von der letzten verheerenden Schlacht gegen das Oberste Übel Diablo. Das Böse ist besiegt und der Schwarze Seelenstein liegt wohlverwahrt tief in der Silberstadt. Währenddessen hadert Tyrael mit seiner Aufgabe als neuer Aspekt der Weisheit. Er fühlt sich unwohl als einziger Sterblicher unter seinen geflügelten Brüdern und glaubt nicht an seine Bestimmung. Während er versucht, neues Vertrauen und Zuversicht in seine Kräfte zu gewinnen, spürt er zunehmend den schädlichen Einfluss des Schwarzen Seelensteins auf seine Heimat. Wo einst nur Harmonien des Lichts zu vernehmen waren, erschallen nun plötzlich beängstigende Misstöne, die das Reich in den Abgrund zu zerren drohen. Da sich Imperius und die anderen Erzengel standhaft weigern, das düstere Artefakt zu zerstören, sieht sich Tyrael erneut gezwungen, das Schicksal der Hohen Himmel in die Hand der Sterblichen zu legen.

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PROLOG

Die Hohen Himmel

Seit Anbeginn der Zeiten stehen die Mächte der Dunkelheit und des Lichts miteinander in ewigem Streit. Im Verlauf der Jahrhunderte wüteten unsere Schlachten wie Flammen, die aus glühender Kohle hervorbarsten. Wann immer die Engel einen Schlag gegen die Dunkelheit führten, erhob sie sich wieder, stärker denn je. Und doch behaupteten die Hüter des Lichts und die Herrscher der Hohen Himmel jedes Mal, den endgültigen Sieg errungen zu haben.

Am Ende der Tage blendete uns närrischer Stolz, und Diablo erhob sich aus der Asche in Gestalt eines Kindes, um durch Sanktuario zum Diamanttor emporzusteigen und es zu zerschmettern. Und fürwahr, sein Triumph stand kurz bevor, denn der Kristallbogen, Quelle der Macht aller Engel, lag in Reichweite des Obersten Übels.

Bis die Menschheit eingriff.

Eine sterbliche Seele stellte sich gegen die Zerstörung beider Welten. Der Mut des Nephalem schenkte uns allen Stärke und wendete das Blatt des Schicksals. Er führte zum Sturz Diablos und zur Rettung Sanktuarios und der Hohen Himmel.

Doch die Dunkelheit weicht nicht so leicht. Einmal mehr nahmen wir zu früh den Sieg für uns in Anspruch.

Das Oberste Übel ist niedergestreckt. Doch es gibt andere Mächte, die gegen die Welt der Menschen ziehen.

Einem vorbeifliegenden Falken wäre die Stadt vielleicht als Reihe silbergekrönter Berggipfel erschienen, die aus dem Nebel emporragten, so gewaltig, dass sie die Vorstellungskraft eines Menschen überstiegen. In ihrer Mitte erhob sich ein Gebilde, noch mächtiger als die anderen: ein schimmernder Turm mit einem facettenreichen Bogen an der Spitze, der strahlte wie geschliffener Diamant. Das Licht der Himmel küsste seine funkelnde Oberfläche, erfüllte sie mit solchem Feuer, dass die Szenerie aus himmelwärts gereckten Steinsäulen leuchtete wie ausgebreitete Schwingen, während Funken von dem schillernden Kristall stoben, um die Dunkelheit zu erwärmen.

Die Silberstadt.

In der Welt der Engel, dies hatte der Erzengel der Weisheit unlängst begriffen, gibt es keine Betten.

Müde und mit verquollenen Augen hob Tyrael den Blick von seinem Federkiel auf dem Pergament. Wärme und Licht brandeten durch den hohen Bogen und die Säulen darunter und erfüllten den gewaltigen offenen Raum rings um ihn mit Leben. Er hatte nie Grund zum Schlafen gesehen, bis seine sterbliche Seele sich in seiner Brust eingenistet hatte. Nun verwirrte das immerwährende Licht der Himmel seinen inneren Rhythmus, und er sehnte sich danach, den Kopf auf eine weichere Oberfläche zu betten als auf den steinernen Boden der Gemächer. Doch noch hatte er sich nichts Behaglicheres bringen lassen. Der Verlust seiner Flügel gab seinen Brüdern und Schwestern schon Anlass genug, nach Zeichen der Schwäche an ihm zu suchen, und er hatte nicht vor, ihnen noch weitere zu bieten.

Tyrael streckte die verkrampften Finger. Er hatte Deckards unleserliches Gekrakel mit eigenen Notizen ergänzt, aber trotz seines wortlosen Versprechens an Deckard und Leah, zu Ende zu bringen, was sie begonnen hatten, wollte er heute Nacht nicht weiterarbeiten. Doch konnte er sich auch nicht dazu überwinden, die Augen zu schließen. Noch nicht. Es gab so viel, worüber er nachdenken musste, über seine eigenen sterblichen Fehler hinaus. Die immer tiefer werdende Kluft zwischen ihm und Imperius und dem Rat, zum Beispiel. Oder die Rolle der Menschen bei der Bestimmung über ihr Schicksal. Oder das Schicksal Sanktuarios.

Und über allem anderen jedoch schwebte die Frage, was wegen jenes Dings unternommen werden sollte, das hier unter ihnen weilte, scheinbar stumm und reglos, während seine Fühler über geheiligten Boden krochen wie schwarzer Teer.

Der Erzengel verließ die Einsamkeit seiner Gemächer. Als er durch die verlassenen Räume und Korridore stapfte, welche die Höfe und den Ring der Richtbarkeit säumten, hallten seine Schritte wider von den endlosen Böden aus poliertem Stein. Es war schwer für seine sterblichen Sinne, die Umgebung zu begreifen; zwar lebte er hier schon seit zahllosen Millennien, und doch sah er nun alles in neuem Licht. Jeder Raum mündete in einen anderen, größer und staunenswerter als der vorige; spitz zulaufende Bögen und kunstvolle Rippenkuppeln schwangen sich hoch über ihm dahin; dicht gedrängte Säulen reihten sich aneinander bis in die Unendlichkeit, und das Licht ergoss sich willkürlich aus zahllosen Kristallfacetten, die ihre Form und Farbe nach Belieben zu verändern schienen.

Wenn die Engel hier weilten, formte ihr Gesang mit dem Schein des Bogens eine perfekte Einheit aus Licht und Tönen. Doch jetzt lagen die Höfe der Gerichtsbarkeit verwaist, seine weiten Plätze, Bänke und Sitzgelegenheiten leer und kalt, und die Musik der Himmel erklang nur leise und gedämpft.

Der Erzengel spürte einen merkwürdigen Schmerz in seiner Brust, ein Verlangen nach Dingen, die er hinter sich gelassen hatte. Obwohl die Engel an diesem Ort noch immer ihre Beschwerden vortrugen, lag Tyraels früheres Zuhause seit der Transformation die meiste Zeit verlassen. Die Luminarei, die Verteidiger des Bogens, hatten sich bei Imperius in den Hallen des Heldenmuts niedergelassen.

Und ich sollte diesen Ort ebenfalls verlassen, dachte er. Er ist das Echo eines früheren Selbsts, das nie wiederkehren wird. Doch er brachte es einfach nicht über sich. Seit Malthaels Verschwinden war es auch in der Domäne der Weisheit still geworden, und der Angiris-Rat litt darunter. Tyrael hatte geplant, sich dieser Pflichten anzunehmen und bei den schwierigsten Entscheidungen, die der Rat treffen musste, als weisende Hand zu agieren. Doch die Becken der Weisheit waren ihm fremd geworden, und der Ruf von Chalad’ar war ein Lied, das er nicht zu beantworten wagte. Er war nicht sicher, ob er noch die Fähigkeiten besaß, die für den Umgang mit dem legendären Kelch erforderlich waren.

Tyrael spürte einen Schmerz im Rücken, ein Zwicken in den Knien. Seine körperliche Form war bereits im Verfall begriffen, jenem schleichenden Niedergang ins Grab, dem alle Sterblichen unterworfen waren. In seinem Herzen aber wusste er, dass er die richtige Wahl getroffen hatte. Und doch zweifelst du an dir selbst.

Was bedeutete es für einen Erzengel, wenn er zerbrechlich geworden war? Wie konnte er die Finsternis zurückschlagen, wenn sein neuer Leib durch jeden Angriff verwundet werden konnte? Wäre er besser für die bevorstehenden Herausforderungen gewappnet gewesen, wenn er sich anders entschieden hätte?

Die Höfe der Gerichtsbarkeit waren inzwischen einem Atrium gewichen, das sich hoch über seinem Haupt wölbte. Er passierte einen weiteren Bogen, und dann lag vor ihm eine Plattform aus Kristall und Stein, in die komplexe, fließende Muster geschnitzt waren: der Angiris-Ratssaal. Tyrael gegenüber erhoben sich jene Throne, von welchen die Erzengel ihre Argumente vortrugen, doch der Raum war leer, und das Licht, das zuvor durch die geschwungenen Fenster geströmt war, blieb diesem Ort auf mysteriöse Weise fern.

Der Schwarze Seelenstein lag auf seinem Podest. Er lag dort, als wartete er auf Tyraels Ankunft. Seine scharfen Facetten und Kanten ragten von seiner Basis empor wie eine geschwärzte Klaue, doch er war kaum größer als der Schädel eines Menschen. Wie konnte einem solchen Gegenstand nur eine derart schreckliche Finsternis innewohnen?

Langsam trat Tyrael darauf zu, zugleich fasziniert und angewidert von der Macht des Objekts; dabei überlief ihn ein fremdartiger Schauder, ein Warnschrei seines sterblichen Körpers. Das blutige Licht des Schwarzen Seelensteins war erloschen, nachdem sie Diablo besiegt und den Stein aus einer niederen Ebene der Himmel zurückgebracht hatten, doch als Tyrael sich ihm nun näherte, glaubte er einen unmerklichen Schimmer in seinem Inneren wahrzunehmen.

„Halt!“

Der Erzengel hatte die Hand nach dem Stein ausgestreckt. Nun zog er sie rasch wieder zurück und drehte sich zu der Stimme, die gesprochen hatte.

Balzael stand unter dem bogenförmigen Eingang des Saals, die Ehrfurcht gebietende Gestalt teilweise verborgen in den Schatten. Die rechte Hand von Imperius. Der Luminarei-Krieger trat auf die Plattform und entfaltete seine mächtigen Schwingen, sodass Ranken aus Licht zur Decke des Saals hochpeitschten. Seine Rüstung glänzte golden, und auf seiner Brustplatte prangte das Symbol seines Ranges.

„Was treibt Weisheit hier ganz allein?“

Hörte Tyrael bei der Erwähnung seines neuen Titels einen Hauch von Spott?

„Hinterfrage mich nicht, Balzael. Ich gehe, wohin ich will. Hat Imperius dich geschickt, mir nachzuspüren?“

„Ich bewache den Stein“, erwiderte der Luminarei. „So, wie es mir aufgetragen wurde. Das ist meine Aufgabe.“

„Aber es ist gewiss nicht die einzige Aufgabe, die der Erzengel des Heldenmutes dir aufgetragen hat, nicht wahr? Traut er seinem Bruder nicht?“

„Sterbliche Seelen sind leicht verführbar.“

Angesichts der Dreistigkeit des Kriegers schlug Tyraels Herz schneller. Die Anspielung war offensichtlich: Balzael hatte Flügel, Tyrael nicht; deshalb stand er nicht auf der gleichen Stufe mit ihm – nicht mehr.

„Die Engel sind so geblendet von ihrem Stolz, dass sie ihr Schicksal nicht sehen“, entgegnete er. „Vor Kurzem noch nahmst du meine Befehle entgegen. Hast du so schnell vergessen?“

Statt zurückzuweichen, trat Balzael näher. „Du hast mich...



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