• Neu
Küpper / Friedl / Hofmann | Controlling | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 654 Seiten, E-Book

Küpper / Friedl / Hofmann Controlling

Konzeption – Aufgaben – Instrumente

E-Book, Deutsch, 654 Seiten, E-Book

ISBN: 978-3-7910-5349-3
Verlag: Schäffer-Poeschel Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Das Lehrbuch zeigt Controlling als praxisgerechten Ansatz, der Informationssystem, Planung und Kontrolle, Personalführung und Unternehmensorganisation auf die zentralen Unternehmensziele ausrichtet. Die Autoren erläutern ausführlich die verfügbaren Controllinginstrumente, Möglichkeiten und Grenzen des Controllings. Darüber hinaus werden die spezifischen Aufgaben sowie Instrumente des Controllings für die beiden Bereiche Personal und für Hochschulen aufgezeigt.

Die 7. Auflage wurde aktualisiert und erweitert um die internationale Diskussion im Management Accounting und die aktuelle Entwicklung in den Bereichen Corporate Governance und Digitalisierung.
Küpper / Friedl / Hofmann Controlling jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1.2 Bedingungen für die Herleitung einer Konzeption des Controllings
Da man ein klares Verständnis von Controlling erlangen muss, werden Bedingungen für eine Konzeption des Controllings entwickelt. Bei ihm könnte es sich lediglich um eine neue Bezeichnung für einen bekannten Unternehmensbereich, einen Oberbegriff für mehrere Bereiche oder um einen eigenen Bereich handeln. Damit es eine betriebswirtschaftliche Teildisziplin bilden kann, sollten von ihm die drei Anforderungen einer eigenständigen Problemstellung, der theoretischen Fundierung und der Akzeptanz in der Praxis erfüllt werden. Ansatzpunkte für eine dementsprechende Controllingkonzeption liegen in den in der Literatur genannten Zwecksetzungen sowie in den betroffenen Führungsbereichen vor. 1.2.1 Bedeutung einer Konzeption des Controllings
Die Verbreitung des Controllings zeigt eine Reihe von Merkmalen, die sich noch nicht eindeutig interpretieren lassen. In vielen erwerbswirtschaftlichen Unternehmungen stellt es einen selbstverständlichen und als wichtig angesehenen Teilbereich dar. Darüber hinaus wurde es zunehmend in öffentlichen Unternehmungen wie Hochschulen und öffentlichen Verwaltungen eingeführt, wo man sich Effizienzwirkungen von ihm erwartet. Dies erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit diesem Gebiet. Ein einheitliches Verständnis von Controlling ist nicht nur für seine Bedeutung in der Praxis, sondern auch für seine Beachtung in Wissenschaft und Lehre wesentlich. 1.2.2 Diskrepanzen im Controllingverständnis
Verbreitung ohne einheitliches Verständnis Es ist ein eigenartiges Phänomen, dass eine Funktion in Praxis und Wissenschaft große Verbreitung gefunden hat, über deren Kern und Abgrenzung auch nach drei Jahrzehnten intensiver Diskussion noch keine Übereinstimmung besteht. Gleichzeitig wird in Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung ebenso wie an den Hochschulen von ihr gesprochen, als seien ihr Inhalt selbstverständlich klar und ihre Leistungsfähigkeit hoch. Internationales Verständnis: Management bzw. Managerial Accounting Eine weitere Besonderheit liegt darin, dass sich das englische Wort Controlling in der internationalen wissenschaftlichen Diskussion nicht wiederfindet. Die im deutschsprachigen Raum im Controlling behandelten Probleme werden am häufigsten im Bereich des Management Accounting oder Managerial Accounting diskutiert, wie man an den Bezeichnungen wissenschaftlicher Zeitschriften erkennt, z.?B. Management Accounting Research, Studies in Managerial Accounting, Journal of Management Accounting Research, Management Accounting Quarterly, Advances in Management Accounting (vgl. ferner z.?B. Demski, 2002). Auch in der angloamerikanischen Praxis hat Controlling nicht dieselbe Verbreitung wie in Deutschland. Diese sich teilweise widersprechenden Beobachtungen geben der Frage nach der Konzeption des Controllings, seinen charakteristischen Merkmalen und den mit ihm gemeinten Aufgaben besonderes Gewicht. 1.2.3 Anforderungen an eine eigenständige Teildisziplin Controlling
An eine Konzeption können entsprechend Abbildung 1-2 drei Anforderungen gestellt werden. Abb. 1-2: Anforderungen an einen eigenständigen Bereich der Betriebswirtschaftslehre Sie muss erstens eine eigenständige Problemstellung erkennen lassen. Die zu ihm gehörenden Fragen und Funktionen müssen ein gemeinsames Merkmal aufweisen. Controlling muss auf eine abgrenzbare und einheitliche Problemstellung abzielen. Es darf sich nicht nur um die bloße Zusammenfassung verschiedener Aufgaben aus mehreren Bereichen handeln. Dies ist umso eher erreichbar, je klarer und geschlossener die Konzeption ist. Die zweite Anforderung betrifft die wissenschaftliche Behandlung des Controllings. Als betriebswirtschaftliche Teildisziplin muss sie über theoretische Ansätze verfügen, die über eine bloße Beschreibung von Problemen, empirischen Tatbeständen und Instrumenten hinausgehen und neue Erkenntnisse liefern. Die dritte Anforderung besteht in der Umsetzung der Konzepte in der Praxis. Letztlich muss sich in ihr erweisen, ob diese Bezeichnung für einen Problembereich zweckmäßig ist und inwieweit ihm eigenständige Aufgaben zukommen. Dort muss sich zeigen, welche Konzeption Bestand hat. 1.2.4 Gegenstand einer Controllingkonzeption
Mit einer Konzeption des Controllings soll geklärt werden, was man unter dieser Funktion versteht und welche Merkmale diese Funktion charakterisieren. Wie bei anderen betrieblichen Funktionen, beispielsweise der Fertigung, des Marketing oder der Planung und der Kontrolle, fragt man nach dem Kern, der für die Funktion Controlling kennzeichnend ist und was sie von anderen Funktionen unterscheidet. Bei dem oder den für das Controlling typischen Merkmalen sollte es sich also um Aufgaben handeln, die den anderen Funktionen nicht zukommen. Ansonsten liegt keine eigenständige Problemstellung vor. Maßgebend für die Herausarbeitung einer Konzeption des Controllings, welche die Funktion kennzeichnet, ist ihre strikte Trennung von ihrer organisatorischen Gestaltung. Die Vermischung dieser beiden Dimensionen erscheint ursächlich für teilweise unberechtigte Kritik an einzelnen Konzeptionen (vgl. z.?B. Schneider, 1991, S. 770 ff.; Franz, 2004, S. 276 ff.), die Herausbildung neuer Konzeptionen (Weber, 2004a, S. 31 ff.) und Unklarheiten in der Begründung sowie Abgrenzung von Konzeptionen des Controllings. Die Kennzeichnung der Merkmale und Aufgaben, die man mit einer Funktion verbindet, bilden zwar die Basis ihrer organisatorischen Gestaltung. Jedoch hängt die Einbindung einer Funktion in die Organisation einer Unternehmung von einer Vielzahl weiterer Bestimmungsgrößen oder situativen Bedingungen wie der Unternehmensgröße, dem Produktionsprogramm, der grundlegenden Organisationsstruktur usw. ab. Eine Gleichsetzung von Funktionsbereich und organisatorischer Umsetzung wäre äußerst unzweckmäßig und wird bei keinem anderen betriebswirtschaftlichen Bereich vorgenommen. 1.2.5 Ansatzpunkte für die Entwicklung von Controllingkonzeptionen
Für die Entwicklung einer Konzeption des Controllings bieten sich vor allem zwei Vorgehensweisen an. Einmal kann man versuchen, sie induktiv aus den Aufgaben herzuleiten, die von Controllern bzw. in Controllingstellen und -abteilungen in der Praxis wahrgenommen werden. Zum anderen kann man sich bemühen, sie systematisch aus einer oder mehreren Kernaufgaben des Controllings herzuleiten. Induktive Herleitung aus der Praxis Die induktive Herleitung aus der Praxis hätte den Vorteil, dass die obige dritte Anforderung einer praktischen Bewährung damit implizit schon erfüllt ist. Hierbei könnte man sich an der historischen Entwicklung des Controllings in der Praxis orientieren (vgl. Horváth, 2003, S. 23 ff.). Dabei zeigt sich, dass ausgehend vom Rechnungswesen eine Hinwendung zu Einzelproblemen der Planung vollzogen wurde. Die Entwicklung ist in Deutschland jedoch teilweise anders als in den USA verlaufen und hat zu anderen Schwerpunkten geführt (vgl. Stoffel, 1995, S. 123 ff.). Zudem ist Controllingabteilungen und Controllern mit der zunehmenden Verbreitung eine große Vielfalt an Aufgaben zugeordnet worden. Dies zeigen Erhebungen über die in der Praxis vorfindbaren Ausprägungen des Controllings. In einer größeren Zahl von Untersuchungen hat man sie insbesondere über die Auswertung von Stellenanzeigen und über Befragungen ermittelt (vgl. Bramsemann, 1990, S. 52; Kiener, 1980, S. 23; Landsberg/Mayer, 1988, S. 69 ff.; Serfling, 1992, S. 36 ff.). Aus der Vielzahl und Verschiedenartigkeit der genannten Einzelaufgaben lassen sich schwer eine oder mehrere Kernaufgaben ableiten. Eher sieht es danach aus, als sei fast keine betriebswirtschaftliche Aufgabe ausgeschlossen. Die verschiedenen Erhebungen über die Tätigkeit von Controllern in der Praxis enthalten nicht nur eine Breite an Aufgaben oder Einzelaspekten. Vielfach machen sie auch deutlich, dass Controller bei der Erfüllung von Aufgaben mitwirken, aber nur für einzelne von ihnen allein oder federführend bestimmend sind. Dies spricht dafür, dass Controller in starkem Maße in Aufgaben z.?B. der Planung, Kontrolle und des Rechnungswesens eingebunden sind, ohne dass ihnen diese Aufgaben voll übertragen werden. Insgesamt erscheinen die induktiven, von der historischen Entwicklung und der in der Empirie vorfindbaren Gestaltung des Controllings ausgehenden Methoden für die Abgrenzung einer Konzeption wenig geeignet, welche die oben herausgearbeiteten Anforderungen erfüllt. Auf induktivem Weg gelangt man zu einer Menge an Einzelaufgaben, deren Addition keine charakteristische, von anderen abgrenzbare Funktion erkennen lässt. Systematische Entwicklung Bei der systematischen Entwicklung einer Controllingkonzeption wird versucht, die charakteristischen Aufgaben der Funktion Controlling aus einer oder wenigen Zwecksetzungen abzuleiten. Den Ausgangspunkt für die nachfolgende Herleitung bildete eine Auswertung verschiedener wissenschaftlicher Untersuchungen zu Begriff und Gegenstand des Controllings, die in Abbildung 1-3 und 1-4 wiedergegeben ist. Als mögliche Zwecksetzungen oder Funktionen des Controllings wurden vor allem die Ziel- oder Gewinnorientierung, die Koordination, die Unterstützung, die Anpassung, die Innovation, die Spezialisierung und die Rationalität genannt. Von diesen Merkmalen erscheinen die Unterstützung, die Spezialisierung...


Friedl, Gunther
Gunther Friedl ist Professor für Betriebswirtschaftslehre und Inhaber des Lehrstuhls für Controlling sowie seit 2010 Dekan der TUM School of Management an der Technischen Universität München. 

Hofmann, Christian
Christian Hofmann ist Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München und leitet das Institut für Unternehmensrechnung und Controlling.

Pedell, Burkhard
Burkhard Pedell ist Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Stuttgart und Inhaber des Lehrstuhls für Controlling an der University of Stuttgart School of Management.

Küpper, Hans-Ulrich
Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Ulrich Küpper, Institut für Produktionswirtschaft und Controlling, Ludwig-Maximilians-Universität München und akademischer Leiter bei der Bayerischen Elite-Akademie.

Hofmann, Yvette E.
Yvette E. Hofmann ist außerplanmäßige Professorin am Institut für Leadership and Organization an der Ludwig-Maximilians-Universität München und leitet die Forschungsstelle für Higher Education Research and Governance.

Hans-Ulrich Küpper

Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Ulrich Küpper, Institut für Produktionswirtschaft und Controlling, Ludwig-Maximilians-Universität München und akademischer Leiter bei der Bayerischen Elite-Akademie.





Gunther Friedl

Gunther Friedl ist Professor für Betriebswirtschaftslehre und Inhaber des Lehrstuhls für Controlling sowie seit 2010 Dekan der TUM School of Management an der Technischen Universität München. 






Christian Hofmann

Christian Hofmann ist Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München und leitet das Institut für Unternehmensrechnung und Controlling.






Yvette E. Hofmann

Yvette E. Hofmann ist außerplanmäßige Professorin am Institut für Leadership and Organization an der Ludwig-Maximilians-Universität München und leitet die Forschungsstelle für Higher Education Research and Governance.






Burkhard Pedell

Burkhard Pedell ist Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Stuttgart und Inhaber des Lehrstuhls für Controlling an der University of Stuttgart School of Management.


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.