E-Book, Deutsch, Band 411, 384 Seiten
Reihe: Baccara Collection
LaBrecque / Bennett / Lemmon Baccara Collection Band 411
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-2567-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 411, 384 Seiten
Reihe: Baccara Collection
ISBN: 978-3-7337-2567-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
EINE HEISSE BESCHERUNG von BENNETT, JULES
Mit ihrem erklärten Feind eine Weihnachtshochzeit organisieren? Das ist so ungefähr das Letzte, was Chelsea möchte. Aber sie und Gabe müssen ihren gemeinsamen Freunden den Gefallen tun. Und als Gabe sie unterm Mistelzweig küsst, brennt sie plötzlich vor Begehren ...
KÜSS MICH SINNLICH, KÜSS MICH SÜSS von LABRECQUE, JENNIFER
Gegen heiße Leidenschaft hat Pilotin Juliette überhaupt nichts einzuwenden. Die findet sie im eiskalten Alaska bei dem unwiderstehlichen Sven Sorenson. Aber sie hat sich geschworen, nie wieder zu heiraten! Warum will Sven ausgerechnet vor den Altar treten - mit ihr?
EINGESCHNEIT MIT DEM SEXY EX von LEMMON, JESSICA
Gestohlene Liebesstunden verbringt Miriam während eines Unwetters mit ihrem Ex auf seinem Anwesen. In den sinnlichen Winternächten erfüllt Chase ihr jeden Wunsch. Doch was passiert, wenn der Schneesturm vorbei ist? Chase passt heute genauso wenig in ihre Welt wie damals!
Jules Bennett, die ihren Jugendfreund geheiratet hat, ist Mutter von zwei Mädchen - und, natürlich, Autorin. Voller Tatkraft managt sie ihr Leben. Wenn sie sich erst einmal ein Ziel gesetzt hat, hält nichts sie davon ab, es zu erreichen. Davon kann ihr Mann ein Lied singen. Jules Bennet lebt im Mittleren Westen. Selbstverständlich steht ihre Familie im Mittelpunkt - und das Schreiben. Aber sie versteht sich auch als Expertin für Schuhe, Hüte und Handtaschen. Und sie ist fest überzeugt, dass ihr diese Modekenntnisse in ihren Romanen zu Gute kommen.
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1. KAPITEL
„Dank des Einsatzes so vieler Mitbürger von Royal konnte Maverick jetzt endlich identifiziert werden. Dahinter verbirgt sich niemand anders als Dale, bekannt als Dusty Walsh.“
Gabe Walsh stellte den Ton des Fernsehers ab und warf frustriert die Fernbedienung auf das Ledersofa. Er wollte nichts mehr von den Vergehen seines verstorbenen Onkels hören. Der alte Bastard war vor einer Woche einem Hirntumor erlegen. Mit Sicherheit war davon auszugehen, dass seine Aktionen gegen die Bürger von Royal negative Auswirkungen auf Gabes Firma haben würden. Er konnte sich gut ausmalen, was auf ihn zukam.
Eigentlich war es unfassbar: Sein Onkel Dusty war tatsächlich Maverick, der Cyber-Kriminelle, der seit Monaten die Mitglieder des Texas Cattleman’s Club terrorisiert hatte, indem er ihre Geheimnisse aufdeckte und sie erpresste.
Am schlimmsten war wohl, dass er Nacktfotos von Chelsea Hunt im Internet veröffentlicht hatte. Fotos, die ohne ihr Wissen im Umkleideraum des Fitnessstudios im Klub aufgenommen worden waren.
Gabes Quellen bei der Polizei gingen davon aus, dass Dusty allein gearbeitet hatte – außer im Falle dieser Fotos. Dabei musste noch eine weitere Person mitgewirkt haben. Eine Frau, wie die Polizei vermutete. Sie waren noch dabei, die Aufnahmen der Überwachungskameras der vergangenen Monate auszuwerten, um herauszufinden, wer die Kamera in der Umkleidekabine installiert hatte.
Wer zum Teufel hatte seinem Onkel geholfen? Und war es das einzige Mal gewesen, dass Dusty einen Komplizen gehabt hatte? Der Mann hatte einen Tumor gehabt. Es war fast unmöglich, dass er das alles allein bewältigt hatte. Er war gebrechlich und schwach gewesen – aber eindeutig nicht zu schwach, um gegen andere zu agieren und zu versuchen, ihre Leben zu zerstören. Glücklicherweise hatten alle seine Opfer das Beste aus der Situation gemacht und sie meist sogar zum Guten gewendet. Die ermittelnden Behörden hatten zudem Dustys Plan durchschaut, seine Vergehen einem anderen in die Schuhe zu schieben.
Gabe fuhr sich mit den Fingern durch das Haar und sah verdrossen zum Bildschirm, der Sheriff Nathan Battle bei seiner Pressekonferenz zeigte. Im Hintergrund war ein Foto von Gabes einst kräftigem, lächelndem Onkel zu sehen.
Es war immer noch offen, welche Motive den Mann zu seinen Taten getrieben hatten. Nur so viel war sicher: Dusty Walsh hatte damit eine große dunkle Wolke über dem Familienunternehmen aufziehen lassen. Die Walsh Group war Gabes neues Baby. Als wäre es nicht ohnehin schwierig genug, eine Firma zu übernehmen – jetzt musste Gabe sich auch noch auf eine Lawine von Fragen alter und neuer Klienten einstellen, sobald sie von seiner Verwandtschaft mit Dusty erfuhren.
Wie um alles in der Welt sollte er mit dieser negativen Presse umgehen? Es ging um den guten Ruf seines Unternehmens. Dabei war das Finanzielle nicht sein Hauptproblem. Er hatte zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn jeden Dollar gespart, hatte klug investiert und viel Geld gespart. Wenn er wollte, könnte er die Firma problemlos schließen und sich zur Ruhe setzen, ohne sich Gedanken um sein Einkommen machen zu müssen. Aber er legte Wert auf seinen guten Ruf und den der Familie. Ironie des Schicksals – anders konnte man es wohl nicht bezeichnen.
Gabe musste wieder an Chelsea Hunt denken. Das war der einzige Punkt, an dem er wirklich rot sah. Sein Onkel hatte kompromittierende Fotos von ihr in die Finger bekommen – wie auch immer – und sie ins Netz gestellt. Und warum? Ja, Chelsea hatte sich aktiv in die Aufklärung dieser Maverick-Aktionen eingebracht. Sie hatte Spezialisten in die Stadt geholt, die versuchten, dem Erpresser auf die Spur zu kommen. Auffällig war, dass Mavericks Aktionen sich ausschließlich gegen Mitglieder des Klubs richteten, vor allem gegen Frauen. Hatte es etwas damit zu tun, dass der Texas Cattleman’s Club seit einigen Jahren auch Frauen als Mitglieder aufnahm? Spielte es eine Rolle, dass man Dustys Antrag auf Mitgliedschaft aus unerfindlichen Gründen abgelehnt hatte? Diese Tatsache hatte ihn immer zur Weißglut gebracht.
Gabes Onkel war eindeutig von gestern gewesen, was seine Einstellung zu Frauen betraf – aber so weit zu gehen, Nacktfotos einer Frau zu veröffentlichen? Was stimmte nicht mit diesem Mann? Chelsea hatte diese Demütigung nicht verdient.
Gabe fluchte, als er sich vom Bildschirm abwandte. Er hatte sich stets bemüht, nicht hinzusehen, als Chelseas Fotos an die Öffentlichkeit kamen. Dafür respektierte er sie zu sehr und wollte ihre Intimsphäre achten. Dazu kam, dass er nicht ganz unbefangen war, was Chelsea anging.
Er musste an den Kuss denken, den Chelsea und er in der vergangenen Woche getauscht hatten. Es war ein Wunder, dass er dabei nicht den Verstand verloren hatte!
Gabe und Chelsea verbrachten sehr viel Zeit miteinander, seit ihre besten Freunde, Shane Delgado und Brandee Lawson, sie gebeten hatten, die Rolle der Trauzeugen bei ihrer Hochzeit zu übernehmen. Brandee lag viel daran, dass Gabe und Chelsea sich aktiv an den Vorbereitungen beteiligten.
In der vergangenen Woche hatten sie bei dieser Zusammenarbeit eine Grenze überschritten. Sie hatten zusammengesessen, um Namenskarten für den Empfang herzustellen. Dabei war es zu einer Kabbelei gekommen, die letztlich dazu führte, dass er die Kontrolle verlor.
Ehe er es sich versah, umfasste er ihr Gesicht und tat das, wonach er sich schon seit Monaten gesehnt hatte: Er küsste Chelsea.
Gabe bemühte sich, nicht daran zu denken, wie herrlich sie sich angefühlt hatte. Es gelang ihm nicht, die Szene aus dem Kopf zu bekommen.
Im Moment könnte er einen starken Drink gebrauchen und die Gesellschaft einer sexy Frau im Bett. Aber im Moment würde weder das eine noch das andere sein Problem lösen … Die einzige Frau, die er im Bett haben wollte, war eben die, die er vergessen musste.
Um diesem elenden Tag die Krone aufzusetzen, musste er sich später auch noch mit Chelsea wegen irgendeines Blödsinns für diese Hochzeit treffen. Wie ging sie wohl damit um, dass hinter diesem Maverick ausgerechnet sein Onkel gesteckt hatte? Würde sie ihm einen Vorwurf machen, einfach weil er verwandt mit ihm war?
Schlimm genug, dass Gabe an diesen Hochzeitsvorbereitungen teilnehmen musste. Er wusste schon nicht mehr, wie viele Blumen- und Kerzendüfte er in der vergangenen Zeit hatte beurteilen sollen. Hätten Shane und Brandee sich nicht ausdrücklich gewünscht, dass er und Chelsea diese Rollen übernahmen, hätte Gabe den größtmöglichen Bogen um eine solche Aufgabe gemacht. Aber Shane war sein bester Freund, und auch wenn Gabe selbst nicht an die ewige Liebe glaubte, freute er sich, Shane so glücklich zu sehen.
Gabe bedauerte nur, dass ausgerechnet Chelsea die Rolle der Trauzeugin spielen musste. Die Hochzeit sollte zwei Tage vor Weihnachten stattfinden. Bis dahin hatte Gabe keine Möglichkeit, ihr aus dem Weg zu gehen. Fast jeden Tag trafen sie sich, um die Sitzordnung zu besprechen, eine Playlist der Braut für die Band zusammenzustellen, mit den Caterern und Floristen zu sprechen … Und das alles würde nur zu einem führen: einem weiteren Kuss.
Wieso musste ihn ausgerechnet diese Frau so faszinieren? Unter die Haut gegangen war sie ihm schon immer, aber jetzt kam dazu, dass er sie uneingeschränkt bewunderte für die Kraft, mit der sie sich dem Skandal stellte. Jede andere Frau hätte vollkommen hysterisch reagiert, aber sie blieb cool und überlegen.
In allererster Linie war es schlicht sexuelles Verlangen, das ihn zu ihr hinzog. Sie war sexy, und er war ein Mann. Wie hätte er nicht auf sie reagieren sollen?
Der Kuss hatte die Situation weiter verschärft. Jetzt konnte er nur noch daran denken, diese Erfahrung zu wiederholen. War das nach allem, was jetzt ans Licht gekommen war, falsch? Durfte er überhaupt daran denken, die Frau zu begehren, die sein Onkel in aller Öffentlichkeit gedemütigt hatte?
Frustriert stellte Gabe den Fernseher aus und schnappte sich die Wagenschlüssel. Es war wohl am besten, er brachte diesen Termin mit Chelsea hinter sich und kümmerte sich dann wieder um die Schadensbegrenzung für seine Firma. Nicht nur die Kunden, auch seine Mitarbeiter würden viele Fragen haben. Der Sheriff hatte Gabe vor der Pressekonferenz über seine Erkenntnisse informiert und ihm gleichzeitig versichert, dass die Untersuchungen keinerlei Verdacht auf Gabe oder seine Firma gelenkt hatten. Also hatte Gabe seine Leute bereits vorab instruiert und ihnen gesagt, wie sie mit den zu erwartenden Anfragen umgehen sollten.
Die Menschen in Royal kannten ihn und wussten, dass er eine solch hinterhältige Aktion niemals befürworten würde. Aber es gab Kunden, die ihn nicht persönlich kannten, und das waren diejenigen, die er anrufen und mit denen er sich treffen wollte. Gabe freute sich nicht auf diese Art der Schadensbegrenzung, aber er hatte zu sehr um seinen makellosen Ruf gekämpft, um jetzt tatenlos zuzusehen, wie ihn jemand in den Schmutz zog. Schon gar nicht jemand aus der Familie.
Das war das Geschäftliche. Damit konnte er umgehen, aber er hatte keine Ahnung, wie er Chelsea gegenübertreten sollte. Zweifellos hatte sie über die Nachrichten oder direkt von Sheriff Battle erfahren, wer hinter Maverick steckte. Gabe war mit Sicherheit das erste Ziel, an dem sie ihren Frust auslassen würde. Richtig kompliziert wurde es durch die nicht zu leugnende, wenn auch nie eingestandene Tatsache, dass sie sich zueinander hingezogen fühlten.
Sie war jetzt in einer sensiblen Situation, und nur ein Idiot würde diese Lage ausnutzen. Sie wahrte die Fassade – wofür er sie sehr...




