Buch, Deutsch, 136 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 218 mm, Gewicht: 248 g
Reihe: Edition Karo
Der Maestro im Spiegel von Zeitzeugen
Buch, Deutsch, 136 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 218 mm, Gewicht: 248 g
Reihe: Edition Karo
ISBN: 978-3-945961-28-5
Verlag: Edition Karo
Der rumänische Dirigent Sergiu Celibidache (1912-1996) gilt als einer der genialsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts.
Um seine Person ranken sich viele Legenden. Besonders in der Not soll der Künstler Menschen mit großer Empathie begegnet sein, überdies ein Tierfreund, Philosoph und Freiheitskämpfer. Harsche Kritik gab es aber auch - für die gnadenlose Strenge, die er im Umgang mit Orchestermusikern an den Tag gelegt haben soll. Was ist Wahrheit, was Mythos?
Zum 110. Geburtstag des Solitärs lässt Kirsten Liese ausschließlich Weggefährten zu Wort kommen, die "Celi" aus nächster Nähe erlebten: Orchestermusiker und Solisten. Ihre Erinnerungen ergeben ein Mosaik aus vielen berührenden Begegnungen und Anekdoten.
Die Spurensuche beginnt 1945 während Furtwänglers Entnazifizierung, als Celibidache interimsweise die Berliner Philharmoniker leitete, und endet in den 1990er Jahren, als er die Münchner Philharmoniker zu einem Weltklasseorchester formte und ein letztes Mal für ein "Versöhnungskonzert" ans Pult der Berliner Philharmoniker trat. In den Jahren dazwischen liegt eine einmalige extreme Entwicklung von einem Feuerkopf zu einem Weisen.
Das Buch möchte dazu anregen, einen charismatischen Ausnahmekünstler wiederzuentdecken, der als ein unbeugsamer Kompromissloser eine Persönlichkeit darstellte, die unter heutigen Dirigenten selten zu finden ist.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Inhaltsangabe:
Einleitung
Die frühen Jahre
Berliner Philharmoniker (1945-1954)
In Furtwänglers Fußstapfen
Erich Hartmann, Kontrabass
Ein junger, drahtiger Kerl
Eberhard Finke, Violoncello
Die mittleren Jahre
Radio Sinfonie-Orchester Stockholm (1962-1971)
Achterbahnfahrten
Sven Åke Landström, Horn
Eine Tragödie
Arve Tellefsen, Violine
Radio Sinfonie-Orchester Stuttgart (1972-1977)
Erleuchtungen
Ahmet Baydur, Violine
Kraftvolle Phase
Patrick Strub, Violine
Im Einklang
Wolfgang Boettcher, Violoncello
Die späten Jahre
Münchner Philharmoniker (1979-1996)
Ich bin Celi – du bist Turbi
Ingolf Turban, Violine
Der denkbar beste Chef
Martin Michael Kofler, Flöte
Faszination der musikalischen Phänomenologie
Han-An Liu, Harfe
In der Gunst des Maestros
Ilona Cudek, Violine
Begegnungen mit dem gelassenen, alten Celi
Martin Spangenberg, Klarinette
Berliner "Versöhnungskonzert" (1992)
Auf einem Herzschlag
Götz Teutsch, Violoncello
Bildnachweise
Dank
Impressum
Aus der EINLEITUNG:
Nachdem ich Celibidache für mich entdeckt hatte, wollte ich jedenfalls alles über ihn erfahren. Eine ganze Woche lang verbrachte ich in den Archiven der Münchner Celibidache-Stiftung, um mir sämtliche Dokumentationen über ihn anzuschauen, zudem ergriff ich jede Gelegenheit, Weggefährten nach ihm zu befragen. Eine Reihe von Musikern und ein Neffe des Dirigenten mit fast demselben Namen Sergiu Celebidachi, den ich auf einer meiner vielen Reisen in Bukarest besuchte, zählten dazu. Auch die 2020 verstorbene Geigerin Ida Haendel, eine von Celibidaches bevorzugten Solisten, konnte ich in Berlin 2007 noch bei einem Konzert erleben und persönlich kennenlernen. Der Fokus in unserem Interview lag weiland auf ihrer eigenen Laufbahn, aber immerhin kamen wir, wenn auch leider nur kurz, auf Celibidache zu sprechen. Ihre Zusammenarbeit mit dem Maestro beschrieb die Grande Dame als "perfekt", aber dass Klaus Umbach in seinem Buch suggerierte, Celibidache habe sich in seinen späten Münchner Jahren abschätzig von ihr abgewandt, grämte sie sehr. Serge Celebidachi habe ihr dazu gesagt, der Autor habe sich über seinen Vater etwas zusammen fantasiert, aber gerne hätte sie den langjährigen Freund noch selbst befragt. Dazu kam es nicht mehr.