Martin | Most Wanted Billionaire | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 415 Seiten

Reihe: Most-Wanted-Reihe

Martin Most Wanted Billionaire

E-Book, Deutsch, Band 2, 415 Seiten

Reihe: Most-Wanted-Reihe

ISBN: 978-3-7363-1057-5
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein



Ein Weckruf der anderen Art ...

Als Assistentin Lizzie Cooper den Auftrag bekommt, eine neue Weckruf-Agentur für ihren Chef zu engagieren, denkt sie sich: Das kann doch nicht so schwer sein. Viele Telefonate später merkt sie, dass es eine schier unlösbare Aufgabe zu sein scheint, denn ihr Chef hat bereits alle Agenturen mit seiner überheblichen und arroganten Art vergrault. Wenn Lizzie ihren Job behalten will, bleibt ihr nichts anderes übrig als heimlich selbst jeden Morgen anzurufen. Zugegeben Lizzie ist nicht das netteste Wake-up Callgirl. 4:30 Uhr morgens ist einfach nicht ihre beste Tageszeit, aber Theo Drummond scheint ihre bestimmende und genervte Art mitten in der Nacht nicht zu stören. Im Gegenteil! Ihre Gespräche sind intensiv, heiß und absolut verboten. Denn Theo ist immer noch ihr Boss, der niemals erfahren darf, dass die Frau, der er all seine tiefsten Geheimnisse offenbart hat, seine Assistentin ist!
"Die Anziehungskraft zwischen Lizzie und Theo ist heiß und so unglaublich gut! Ein Must-Read!" USA TODAY'S HEA BLOG
Band 2 der MOST-WANTED-Reihe von New-York-Times-Bestseller-Autorin Annika Martin
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1
Lizzie Rückblickend hätte ich die Warnsignale wohl bemerken müssen. Den außergewöhnlich hohen Einstellungsbonus zum Beispiel, der erst nach dreißig Tagen fällig wird. Ich meine, in welchem Job hält man bitte keine dreißig Tage durch? Das ging mir jedenfalls durch den Kopf, als ich mich auf die Stelle bewarb. Und dann diese seltsamen Blicke, die meine Kollegen mir zuwarfen, als ich durch das Büro ging und mich als die neue Social-Media-Managerin von Vossameer Inc. vorstellte. »Ich bin hier, um euer Online-Image aufzupolieren«, erklärte ich. Im Aufzug, auf der Etage der Unternehmenskommunikation, unten in der schicken, eleganten Lobby – überall diese seltsamen Blicke. Das eine oder andere verunsicherte Lächeln. Der Mund einer Frau, der sich zu einem erschrockenen »O« formte, bevor sie sich mir ihrerseits vorstellte. Zuerst verbuchte ich all das unter unternehmensweiter Ahnungslosigkeit, was Social Media angeht. Schließlich hatte Vossameer noch nicht mal eine Facebook-Seite, als ich vor drei Wochen hier anfing. Doch jetzt, während ich meiner Chefin Sasha dabei zusehe, wie sie stirnrunzelnd die PowerPoint-Präsentation durchgeht, die ich zusammengestellt habe, um ihr zu demonstrieren, wie gut ich meinen Job gemacht habe, grüble ich doch ein bisschen mehr über diese Warnsignale nach. Sie klickt sich auf eine Seite mit Beispielen meiner erfolgreichen, auf das Unternehmen zugeschnittenen Posts sowie einer Grafik meiner beeindruckenden Interaktionsstatistik. Sie atmet tief ein. Zuckt zusammen. Was? Ihr könnt mir glauben, die Sache mit den Facebook-Interaktionen war kein Kinderspiel. Das spannendste Produkt bei Vossameer ist ein Gel mit blutstillender Wirkung, das zur Wundheilung eingesetzt wird. Ein weiteres Zusammenzucken. Noch mehr Stirnrunzeln. War ich etwa die ganze Zeit diejenige, die hier keine Ahnung hatte? Habe ich die Blicke, die mir meine neuen Kollegen zuwarfen, falsch interpretiert? War ich hier wie ein Reisender in Transsilvanien, der allen Dorfbewohnern aufgeregt erzählt, dass er jetzt in einem fantastischen, leer stehenden Schloss wohnt? OMG, ich habe das ganze Schloss für mich, weil der Besitzer nur nachts rauskommt. Ist das nicht großartig? Ein Volltreffer! High Five! Ich halte den Atem an, während Sasha von Seite zu Seite klickt. Sasha trägt einen strengen blonden Bob, mit Vorliebe maritime Outfits und ein Make-up à la Cruella De Vil. Wobei Letzteres vielleicht einfach an einem schlecht beleuchteten Badezimmerspiegel liegt. »Mmh …«, macht sie schließlich. Und das ist definitiv kein Oh-wie-lecker-Mmh. Sondern ein Oh-oh-Mmh. »Gibt es ein Problem?«, frage ich. Sie schüttelt nur den Kopf. Als wäre das Problem überhaupt nicht in Worte zu fassen. Als hätte sie mich um einen Zwischenbericht gebeten, und ich hätte ihr eine Handvoll Erdnussschalen gegeben, nicht ohne vorher von jeder einzelnen erst noch das Salz abzulecken. Sie klickt sich zu einer weiteren Grafik positiver Ergebnisse, und zwischen ihren dunklen, dramatisch geschwungenen Augenbrauen bildet sich erneut eine tiefe Furche – ich sehe, wie sie sich auf dem Bildschirm spiegelt. »Die Interaktionszahlen sind bereits besser als die unserer Wettbewerber«, betone ich. Grillengezirpe. Nein, eigentlich noch nicht mal das. Mit kleinen Insekten, die fröhlich in einem Feld vor sich hinzirpen, hat das hier nichts zu tun. Was ich höre, ist vielmehr das trübselige Schweigen von Pflastersteinen auf einem verlassenen Parkplatz. Sasha klickt weiter. Mein Entwurf für die Webseite. »Du wolltest, dass wir mit unserer Webseite bei Google ganz oben erscheinen«, erinnere ich sie. »Das tun wir jetzt, aber wir werden noch besser ranken, wenn die neue Homepage online ist. Die Leute werden dann auf jeden Fall länger auf unserer Seite bleiben.« Glaubt mir, das ist echt nett formuliert. Momentan sieht die Vossameer-Webseite aus, als wäre sie 1998 von depressiven Robotern entworfen worden. Aber als Milliarden-Dollar-Unternehmen brauchst du natürlich auch keine hübsche Webseite. Vossameer könnte genauso gut überhaupt keinen Internetauftritt haben, und trotzdem würden gigantische Gesundheitskonzerne Unsummen für lebensrettende medizinische Gelprodukte bezahlen. Aber neuerdings ist das Ziel hier im Unternehmen, mit der Locke Foundation zusammenzuarbeiten, einer hoch angesehenen gemeinnützigen Stiftung. Und dafür muss man online natürlich schon was hermachen. Deshalb wurde ich eingestellt. Das ist mein Job. Wenn man nach Vossameer googelt, ist der erste Treffer ein Forbes-Artikel über den geheimnisvollen CEO Theo Drummond, den man in neun Worten zusammenfassen kann: Er ist ein Arschloch, aber seine Produkte retten Leben. Und das ist nicht der einzige Beitrag. Es gibt tonnenweise Artikel, die Mr Drummond als eigenbrötlerisches Genie darstellen. Als schroffen Menschenfeind. Als griesgrämiges Arschloch. Ich habe den berühmt-berüchtigten Mr Drummond noch nie getroffen, aber die Sache mit dem Arschloch ist nicht so schwer vorstellbar. Es gibt überall Indizien. Die Angestellten hier sind ängstlich, als erwarteten sie, jeden Augenblick gefeuert oder vielleicht enthauptet zu werden. Die Firmenzentrale besteht aus glattem grauen Marmor und Metall und wirkt wie ein elegantes, leicht futuristisches Gefängnis. Deko oder eine persönliche Note sind nicht erlaubt, nicht mal auf dem eigenen Schreibtisch. Selbst das Äußere des Gebäudes ist unerbittlich – ein moderner, grauer Betonbunker mit akkuraten Reihen exakt gleichgroßer Fenster. Eine Studie strengster Geometrie. Mr Drummond mag keinen Firlefanz, hat Sasha mir mal erklärt. Bei Vossameer geht es um lebensrettende Produkte, nicht um Luftschlangen. An meinem zweiten Tag hatte ich eine große Dose mit selbst gebackenen Keksen mitgebracht, und die Leute wären fast von ihren Stühlen gekippt. Wie sich herausstellte, dürfen wir keine Leckereien für die Allgemeinheit mitbringen. Niemals. Das hier ist ein Büro, kein Buffet, verkündete Sasha. Ich bin inzwischen ganz gut darin, in solchen Äußerungen die Arschloch-DNA von Mr Drummond zu erkennen, und ich bin mir ziemlich sicher, diese gehörte dazu. Genauso wie der Luftschlangen-Kommentar. Das erkennt man an der humorlosen Schroffheit und daran, wie sich Sashas Stimme verändert und plötzlich ganz erstickt und angestrengt klingt. Jeder hier ist besessen von Mr Drummond. Meine Kollegen fürchten ihn, wie unsere Vorfahren die Wetter- und Seuchengötter. Als wäre er wütend und rachsüchtig, aber dennoch glorreich. Und natürlich darf man niemals schlecht über ihn reden. Niemand hier spricht jemals von Mr Drummond, ohne das Wort »großartig« nicht mindestens einmal zu verwenden. Vielleicht ist das im Mitarbeiterhandbuch irgendwo so vorgeschrieben. Aber Sashas Besessenheit geht noch viel weiter – mehr in Richtung demutsvoller Liebe. Wenn sie seinen Namen ausspricht, klingt das, als würde sie den Orakeln auf dem Olymp heilige Geheimnisse zuflüstern – Mr Drummond hier, Mr Drummond dort. Der großartige Mr Drummond. »Mr Drummond ist nicht gerade der geselligste Mensch der Welt«, informierte mich Sasha atemlos an meinem ersten Tag. »Er hat extrem hohe Ansprüche – an sich selbst und an seine Mitarbeiter –, aber seine großartigen, bahnbrechenden Produkte retten jeden Tag Leben. Und die Arbeit, die wir leisten, um ihn dabei zu unterstützen, macht das möglich.« Und dann sah sie mir tief in die Augen und sagte: »Das ist der wichtigste Job, den du je haben wirst.« Ich nickte nur und machte mir im Geiste eine Notiz, die Finger von jeglichen bunten Flüssigkeiten zu lassen. Jetzt verschränke ich die Arme vor der Brust und warte, bis sich Sasha durch meine dem Untergang geweihte PowerPoint-Präsentation geklickt hat. »Auf der nächsten Seite sind die Besuche auf der Webseite, die von Facebook kommen«, merke ich nervös an. Sasha will die nächste Seite nicht sehen. Mit einem langen, rot lackierten Fingernagel, der mich an eine blutrote Rakete erinnert, deutet sie auf den Bildschirm und tippt auf das Bild eines alten Mannes, der die Hand eines Babys hält. Dann auf ein Foto eines glücklichen Brautpaares. »Was sollen diese Leute da?« »Na ja, unser Marketing konzentrierte sich bisher auf die medizinischen Effekte unserer Produkte, aber das ist nicht das, was wir verkaufen, oder?«, erwidere ich. »Wir verkaufen mehr Zeit mit den Liebsten. Wir verkaufen Gesundheitsdienstleistern die Möglichkeit, Patienten mehr Zeit zu gewähren. Das ist unser wahres Produkt.« Sie reckt den Hals und sieht zu mir hoch, als hätte ich etwas richtig Subversives gesagt. Das nichts mit dem Einmaleins des Marketings zu tun hat. »Schau dir mal die Webseiten von Krankenhäusern oder Pharmaunternehmen an«, fahre ich fort. »Jetzt gleich. Lass uns mal nachsehen. Da wirst du lauter Fotos von glücklichen Menschen sehen, die ihr Leben miteinander genießen.« Sasha holt ihr Smartphone hervor und gibt den Namen eines großen lokalen Krankenhauses ein. Glaubt sie mir nicht? Ich bin extrem erleichtert, das Foto einer Frau zu sehen, die in die Luft springt und dabei einen Seidenschal hinter sich herzieht. Sasha macht ein überraschtes Gesicht. Oh Mann, diese...


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