Martin / Schmidt | Alles klar beim Haar? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Martin / Schmidt Alles klar beim Haar?

Die wichtigsten Fakten zu Wachstum, Gesundheit und Pflege

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

ISBN: 978-3-7110-5349-7
Verlag: ecoWing
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Haar-Faktisch: Das Geheimnis schöner Haare

Unsere Haare beschäftigen uns mehr, als uns bewusst ist – sie sind Teil unserer Persönlichkeit und Ausdruck von Vitalität. Entsprechend groß ist der Leidensdruck an einem »bad hair day« oder wenn Probleme wie Haarausfall auftreten. Die beiden Autorinnen und Ärztinnen Alice Martin und Lucia Schmidt nehmen die Lesenden mit in den Mikrokosmos auf unserem Kopf. Sie vermitteln das nötige Wissen, damit sich jede und jeder optimal um die eigene Haargesundheit kümmern kann.

- Der Haar-Ratgeber: Medizinisches Wissen und praktische Tipps für Haut und Haar

- Informationen zum Aufbau des Haares und zu Haarwachstum

- Haare gesund pflegen: konventionelle Haarpflegeprodukte, Hausmittel und ihre Anwendung

- Essen Sie sich schön: Ernährungstipps und Rezepte für gesundes Haar

- Bekannte Autorinnen: Influencerin und angehende Hautärztin Alice Martin mit Dr. med. Lucia Schmidt

Gesund bis in die Haarspitzen: was bei Spliss, Haarbruch und Schuppen wirklich wirkt

In ihrem umfassenden Ratgeber erläutern die Autorinnen nicht nur wie man mit Hausmitteln Probleme wie eine juckende Kopfhaut in den Griff bekommt. Auch auf die optimale Haarpflege gehen sie ausführlich ein: Kämmen oder bürsten – was ist besser? Shampoos, Conditioner und Haarspülungen – welche Pflegeprodukte brauche ich und was ist in ihnen enthalten? Zu guter Letzt finden sich in diesem Buch Kochrezepte für gesunde Haare – denn der richtige Mix aus Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen macht auch hier den entscheidenden Unterschied!
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Weitere Infos & Material


Kapitel 2
HAARPROBLEME UND DEREN THERAPIE
HAARAUSFALL UND SEINE URSACHEN
Der Hautarztbesuch – Hilfe, mir fallen die Haare aus!
Fast täglich melden sich besorgte Patienten bei uns in der Praxis, die unter Haarausfall leiden. Mal klagen sie nur über kleine kahle Stellen an der Kopfhaut, mal berichten sie von Haarausfall am gesamten Körper. Manchmal fallen die Haare fast unbemerkt über einen längeren Zeitraum aus, und ein anderes Mal entstehen innerhalb kurzer Zeit deutlich sichtbare kahle Areale. Es gibt aber auch Patienten, die noch von völlig anderen Symptomen berichten, wie juckender, gereizter Haut oder Schuppen und damit einhergehendem Haarausfall. So divers die verschiedenen Arten des Haarausfalles sein können, so sind auch die Ursachen. Deshalb gibt es nicht die eine Antwort auf die Frage, warum habe ich Haarausfall? Wie im Kapitel 1 erklärt, gehört es zum Leben eines Haares, dass es irgendwann ausfällt. Haarausfall per se ist also erst einmal nichts Unnormales. Die Frage, die man deshalb zuerst einmal stellen muss, lautet: Wann spricht man von einem krankhaften Haarausfall? Die Mediziner haben sich darauf geeinigt, dass man von »krankhaft« sprechen kann, wenn einem täglich und über den ganzen Kopf verteilt mehr als 100 Haare ausfallen. Das nennen die Ärzte Effluvium. Wichtig für diese Charakteristik ist, dass keine kahlen Stellen am Kopf entstehen. Es handelt sich beim Effluvium nämlich um einen diffusen Haarausfall, bei dem die Haarbedeckung lediglich lichter wird. Diese Form des Haarausfalles ist nicht immer sichtbar, wird also auch nicht immer sofort bemerkt. Sobald der Haarverlust so stark ist, dass sichtbare kahle Stellen entstehen, spricht man von einer Alopezie. Egal ob diffuser Haarausfall oder kahle Stellen – wer Haare verliert, der sollte zum Hautarzt gehen und die Ursache abklären lassen. Was wird bei Haarausfall untersucht? Bei der Abklärung, warum es zu einem Haarausfall kommt, gehen wir Hautärzte immer nach einem gewissen Schema vor, um dem möglichen Grund Stück für Stück auf die Spur zu kommen. Stellen wir uns nun einmal vor, Sie gehen in eine Hautarztpraxis, weil Sie das Gefühl haben, Ihnen gehen die Haare aus. Zu Beginn der Untersuchung erhebt der Arzt meist Ihre Vorgeschichte und fragt beispielsweise nach der Dauer des Haarausfalles. Wichtig ist auch, ob bestimmte Ereignisse aufgetreten sind, die den Haarausfall begünstigen könnten. Dazu gehören eine Geburt, Infekte, Fieber, neue Medikamente oder Veränderungen in Ihrem Hormonhaushalt. Dann schaut sich der Hautarzt die Stellen des Haarausfalles und die Kopfhaut genauer an, um mögliche Erkrankungen festzustellen. Dabei achtet er vor allem darauf, ob er gerötete, gereizte und schuppige Kopfhaut wie etwa bei der Schuppenflechte entdeckt. Aber auch eine mögliche Pilzinfektion mit gelblichen, fettigen Schuppen kann der Hautarzt mit einem geübten Blick schnell erkennen. Mit der Vorgeschichte und einer kurzen körperlichen Untersuchung ist es natürlich oft nicht getan. Um die Ursache für den Haarausfall weiter zu erkunden, kann Ihr Hautarzt auf eine Bandbreite von verschiedenen Untersuchungen zurückgreifen. Dazu gehört neben einer Blutuntersuchung auch ein Abstrich der betroffenen Stellen, der sogenannte Epilationstest, bei dem Ihnen ein paar wenige Haare ausgezupft werden, um sie unter dem Mikroskop zu untersuchen, und das Trichogramm. HAARGENAU: DER EPILATIONSTEST UND DAS TRICHOGRAMM Der Epilationstest (oder auch Zupftest) und das Trichogramm sind zwei wichtige hautärztliche Tests, um den Haarausfall zu klassifizieren. Beim Epilationstest nimmt sich der Hautarzt eine Haarsträhne und zieht vorsichtig daran. Dabei wird überprüft, ob und wie viele Haare sich schon durch leichten Zug ausreißen lassen. Gesundes Haar würde nur durch kräftiges Reißen zu entfernen sein, was für einen Patienten schmerzhaft wäre. Der Hautarzt zieht aber nur sanft an den Haaren, sodass sich lediglich geschädigte Haare ausziehen lassen, was nicht schmerzhaft ist. Mit diesem Verfahren kann festgestellt werden, wie stark der Haarausfall ist, und damit ein Hinweis auf mögliche Erkrankungen gegeben werden. Genaue Diagnosen lassen sich damit aber nicht stellen. Für eine exaktere Untersuchung des Haarausfalles eignet sich ein sogenanntes Trichogramm. Dabei werden mit einer gummierten Klemme 50 bis 100 Haare in einer kleinen Reihe gezogen und ihre Wurzeln unter dem Mikroskop untersucht. Hier kann der geübte Hautarzt erkennen, wie viele Haare sich jeweils in welchem Haarzyklus befinden. Etwa 80 bis 90 Prozent der Haare befinden sich normalerweise in der Wachstumsphase. Ob sich ein Haar in dieser Phase befindet, erkennt der Hautarzt daran, dass diese Haare meist noch ihre Wurzelscheide haben und am Wurzelende gekrümmt sowie verdickt sind, ähnlich wie ein Golfschläger. 10 bis 20 Prozent der Haare befinden sich in der Ruhebeziehungsweise Ausfallphase, man erkennt sie an einer geraden Wurzel, die am Ende keulenförmig verdickt ist und meist keine Wurzelscheide mehr hat. Haare in der Übergangsphase werden im Trichogramm meist nicht beachtet, da sie mit rund ein bis zwei Prozent nur einen sehr geringen Anteil darstellen und für die Diagnose von Haarausfall keine Rolle spielen. Anhand der Verhältnisse der jeweiligen Wachstumsphasen der Haare kann der Arzt nun feststellen, ob es sich um einen krankhaften Haarausfall handelt. Wenn sich mehr als 30 Prozent der Haare in der Ruhe- beziehungsweise Ausfallphase befinden, spricht das für einen krankhaften Haarausfall. Haare, die durch bestimmte Reize geschädigt wurden, beispielsweise durch Chemotherapie oder schwere Entzündungen, werden als dystrophisch bezeichnet. Unter dem Mikroskop sehen die Haare aus wie ein gespitzter Bleistift. Die schädigenden Reize haben das Haar so stark angegriffen, dass nur noch ein dünner Teil des Haarschaftes übrig bleibt. Beim Epilationstest bricht dystrophes Haar genau hier. Keine Sorge: Die wenigen Haare, die bei der Untersuchung mittels Trichogramm ausgerissen werden, wachsen wieder ganz normal nach. Normalerweise sieht man auch den »Strich« an ausgerissenen Haaren nicht, da die restlichen Haare ihn abdecken. Trichogramm und Epilationstest stellen immer Momentaufnahmen der Haargesundheit in den jeweiligen Körperregionen dar. Deshalb eignen sie sich nicht nur für die erste Diagnose eines krankhaften Haarausfalles, sondern auch besonders für die Kontrolle des Therapieerfolges. Aus diesem Grund untersucht der Arzt die Haare nach einigen Monaten erneut, um sicherzugehen, dass die gewählte Therapie auch wirklich hilft. Um die Ergebnisse nicht zu verfälschen, sollten Sie als Patient einige Tage vor der Untersuchung nichts tun, was Ihre Haare vermehrt ausreißen könnte. Dazu gehört zum Beispiel kräftiges Bürsten oder ausgiebiges Frisieren. Dadurch würden mehr Haare ausgerissen werden, die sich in der Ruhe- beziehungsweise Ausfallphase befinden, und die verbleibenden Haare würden im Trichogramm gesünder erscheinen, als sie eigentlich sind. Warum kann eine Blutuntersuchung Sinn machen? Bei Haarausfall mit unklarer Ursache kann am Ende ein Bluttest oft die entscheidenden Hinweise geben. Denn diverse Erkrankungen, die als Begleiterscheinung zu Haarausfall führen können, kann man mit einem Bluttest diagnostizieren. Standardmäßig untersucht man das Blut auf Entzündungsparameter wie das sogenannte C-reaktive Protein (CRP), das bei erhöhten Werten auf eine Entzündung im Körper hinweisen könnte, die zu Haarverlust führen kann. Auch die Funktion der Schilddrüse wird geprüft, dazu betrachtet man das schilddrüsenstimulierende Hormon (TSH). So kann eine Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion festgestellt werden. Die Aktivitäten der Schilddrüse wirken sich auf den ganzen Körper aus, Störungen ihrer Funktion können deshalb auch die Haare schädigen oder ihr Wachstum hemmen. Da in unseren Breiten viele Menschen an Eisenmangel leiden, der zu Haarausfall führen kann, wird auch der Eisenspeicher des Körpers über das Serum-Ferritin im Blut untersucht. Bei Verdacht auf andere Ursachen können dazu auch Leber- und Nierenwerte oder die Spiegel verschiedener Vitamine und Mineralstoffe im Blut bestimmt werden. Vermutet man eine Autoimmunerkrankung als Ursache für den Haarausfall, können auch spezielle Antikörper bestimmt werden. Bei Autoimmunerkrankungen kämpft das Immunsystem gegen den eigenen Körper. Er bildet sogenannte Autoantikörper, die körpereigene, gesunde Zellen zerstören. Warum nimmt der Arzt einen Abstrich? Sie haben es wahrscheinlich schon häufiger gehört, aber so richtig mag man es sich doch nicht vorstellen: Auf unserer Haut leben unzählige Bakterien, Pilze und Viren, die meisten von ihnen im Einklang mit uns und unserer Gesundheit. Manche von ihnen gehen sogar eine sogenannte Symbiose mit uns ein, von der also auch wir profitieren....


Dr. med. Alice Martin, geboren 1991, ist Influencerin und Mitbegründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic. Ihre Blogs über Haut & Haare auf diversen Social-Media-Kanälen, werden millionenfach geklickt. 2021 wurde die vielgefragte Expertin und Interviewpartnerin vom Handelsblatt und der Boston Consulting Group als Vordenkerin ausgezeichnet. Alice Martin lebt in Düsseldorf.

Dr. med. Lucia Schmidt, geboren 1982, ist Ärztin und verantwortet als Redakteurin die »Leib & Seele«-Seiten in der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung« sowie den Gesundheitspodcast der »F.A.Z.« Unter anderem erhielt sie den Medienpreis der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten. Lucia Schmidt lebt in Frankfurt am Main. Für ecoWing schrieb sie bereits »Leber an Milz« und »Zu viel um die Ohren«.


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