Marvelle | Lady Burtons geheimnisvoller Verführer | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 82, 400 Seiten

Reihe: Historical Gold Extra

Marvelle Lady Burtons geheimnisvoller Verführer


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-6573-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 82, 400 Seiten

Reihe: Historical Gold Extra

ISBN: 978-3-7337-6573-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



'Ich will keinen Ehemann!' Lady Bernadette Burton hat der Liebe abgeschworen, wird sie doch als reichste Frau Englands ständig von Männern bedrängt, die es nur auf ihr Vermögen abgesehen haben. Doch dem geheimnisvollen Unbekannten, der sie aus der Gewalt eines besonders skrupellosen Mitgiftjägers rettet, kann sie trotz allem einfach nicht widerstehen. Matthew ist so verwegen und verführerisch, dass ihr der Atem stockt. Und was spricht schon gegen ein einmaliges Rendezvous um Mitternacht? Aber kaum liegt sie in Matthews Armen, spürt Bernadette, dass sie noch keinen so begehrt hat wie ihn - und eine einzige Nacht niemals genug sein kann ...

Delilah Marvelle ist in Chicago geboren und aufgewachsen. Bereits mit vier Jahren war Delilah ein Theaterfan, spielte mit zehn Jahren ausgezeichnet Klavier und nahm fünf Jahre lang Ballettunterricht. Mittlerweile lebt sie mit ihrem Mann in Oregon. Da es dort sehr viel regnet, fühlt sie sich gezwungen, drinnen zu bleiben und zu schreiben.

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PROLOG Überleben, meine Herren. Das ganze Leben dreht sich nur ums Überleben. – Der Truth Teller,
eine New Yorker Wochenzeitung für Herren Orange Street, New York City,
Juni 1822 Als nicht mehr zu leugnen war, dass sie ihr Buchhalter und langjähriger Freund Richard Rawson über Jahre betrogen hatte, schalteten Matthew und sein Vater die Polizeibehörde ein und verlangten Richards unverzügliche Verhaftung. Richard musste geahnt haben, dass ihm der Galgen drohte, denn er war den Ermittlern zuvorgekommen und rechtzeitig abgehauen. Er hinterließ einen Haufen Gerümpel und seine geckenhafte Garderobe, die nicht einmal das Schwarze unter einem Fingernagel wert war. Der Rest der zweitausend Dollar, die er bei der Zeitung unterschlagen hatte, war längst verprasst: beim Glücksspiel, in Freudenhäusern und für die zahllosen Kinkerlitzchen, die die Huren meinten haben zu müssen. Als bewaffnete Marshalls den Schurken endlich unter den Augen zahlreicher Schaulustiger im Bowling Green Park, gleich neben dem Broadway, stellten, kam ihm sein Pferd zu Hilfe. Es bäumte sich verschreckt auf und warf den Betrüger ab. Beim Sturz brach sich Richard Rawson das Genick. Er wurde für tot erklärt, während die einst florierende Zeitung der Miltons, der Truth Teller, Bankrott anmelden musste. Warum war dieser Verbrecher Richard Rawson nur so glimpflich davongekommen? Hätte er gelähmt überlebt, wäre es Matthew Joseph Milton leichter gefallen, die Demütigung zu akzeptieren, dass er und sein Vater, ehedem wohlhabende Besitzer des Truth Teller mit einem Jahreseinkommen von mehr als dreihundert Dollar, heute gerade einmal acht Dollar und zweiundvierzig Cents besaßen. Matthew ging neben seinem Vater her und schloss die Finger fester um die zusammengebundenen Enden der beiden groben Leinensäcke, die er über den Schultern trug. Das hier war also ihr neues Wohnviertel. Er legte den Kopf in den Nacken und blickte an der unverputzten Fassade eines düsteren Gebäudes hoch. Stechender Uringeruch lag in der Luft. Es war brütend heiß. Konnte der liebe Gott wirklich so grausam sein? Ja, er konnte es nicht nur, er war es auch. Die glühende Nachmittagssonne brannte auf Matthews Stirn. Schweiß lief seine Schläfen hinab. In den offenen Fenstern lehnten Männer mit nackten Oberkörpern und gafften auf die Straße herunter. Andere saßen mit dreckigen Füßen auf den Fensterbänken und tranken irischen Whiskey oder rauchten halbe Zigarren. Es waren allesamt Tagediebe, die zu glauben schienen, sie lägen auf einer Decke am grasbewachsenen Ufer irgendeines Sees. Matthew bemerkte den bohrenden Blick eines vierschrötigen Kerls direkt über ihm. Er lehnte sich aus dem Fenster und spie geräuschvoll aus. Die zähe braune Spucke landete eine Handbreit neben Matthew auf dem Pflaster. Der Mann hatte absichtlich auf ihn gezielt. Matthew sah seinen Vater an. Raymond Charles Milton hielt eine Kiste druckfrischer Zeitungen unter den Arm. „Konnte dein Partner wirklich nicht mehr für uns tun? Ich finde, ein höherer Rabatt wäre durchaus in Ordnung gewesen.“ Sein Vater musterte die Fassade abschätzig und schüttelte langsam den Kopf. Es war nicht zu übersehen, dass ihm ebenso wenig daran lag, dieses Gebäude zu betreten, wie Matthew. Einer von ihnen beiden musste optimistisch bleiben. Matthew stupste seinen Vater an. „Es könnte schlimmer sein. Immerhin könnten wir auch im Schuldgefängnis sitzen“, sagte er so zuversichtlich, wie er nur konnte. Sein Vater warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Matthew schwieg. Ein Junge im Alter von sechs oder sieben Jahren kam in viel zu großen Kleidern und Stiefeln auf sie zugeschlurft. Das schlurfende Geräusch seiner Schritte verriet, wie viel Anstrengung es ihn kosten musste, die Stiefel an seinen kleinen Füßen zu behalten. Als sein Blick auf Matthew fiel, blieb der Knabe wie angewurzelt stehen. Das unförmige Leinenhemd reichte ihm bis zu den von schlabberigen Hosen halb verdeckten Knien. Mit kundigem Blick musterte er Matthews Krawattentuch und seine bestickte Weste. Es schien, als taxiere er ihren Wert. Eines Tages würde er einen ganzen Stall voll Kinder haben, dessen war sich Matthew sicher. Eines Tages. Und er hoffte, dass er sich dann bessere Kleidung für seinen Nachwuchs leisten konnte als die, die dieser kleine Bursche hier trug. Er lächelte. „Guten Tag, junger Mann. Wie geht es dir?“ Der Knabe riss seine großen braunen Augen verblüfft auf. Er tat einen Schritt zurück, dann noch einen, dann drehte er sich um, rannte los und überquerte stolpernd die Straße. Sein Vater versetzte Matthew einen Stoß mit der Zeitungskiste. „Was machst du da, Matthew?“ „Nichts. Ich habe ihn nur gefragt, wie es ihm geht. Anscheinend ist er es nicht gewohnt, dass man freundlich zu ihm ist.“ Sie schwiegen. Das Rumpeln vorbeifahrender Karren und die Rufe und Flüche von Männern, die gelegentlich von einem entfernteren Teil der Straße an ihr Ohr drangen, erinnerten sie daran, dass sie nicht mehr in der Barclay Street waren. Hier gab es keinen weitläufigen baumbestandenen Platz, keine tadellos lackierten Kutschen und keine elegant gekleideten Fußgänger, denen man ansah, dass sie dem geachteten Kaufmannsstand angehörten. Stattdessen waren sie hier. „Ich hätte Richard Rawson niemals Prokura erteilen dürfen.“ Sein Vater schüttelte resigniert den Kopf. „Nun bist du durch meine Schuld mittellos und ohne Aussicht auf eine Ehe. Hätte ich anders entschieden, wärst du jetzt mit Miss Drake verheiratet.“ Als sein Vater den Namen erwähnte, schleuderte Matthew die Säcke aufs Pflaster. „Ich kann damit leben, dass wir arm sind, Dad. Ich komme auch mit dem Gestank hier und allem anderen zurecht, was ich aber nicht ertrage, sind deine Selbstvorwürfe. Soll diese vermaledeite Miss Drake zur Hölle fahren. Wenn sie mich so geliebt hätte, wie ich Dummkopf sie liebte, dann wäre sie mit mir gegangen. Ich habe sie darum gebeten.“ Sein Vater musterte ihn. „Wärst du an ihrer Stelle freiwillig hierher mitgegangen?“ Matthew atmete geräuschvoll aus. Er versuchte den Schmerz darüber, dass er Miss Drake so wenig bedeutet hatte, nicht an sich heranzulassen. „Ich bin erst zwanzig, Dad. Ich habe noch mein ganzes Leben vor mir. Eines Tages finde ich eine Frau, die mich liebt. Unabhängig von meinem Bankkonto.“ Sein Vater stemmte sich die Kiste auf die Hüfte und kramte in seiner Westentasche. „Es ist ein Segen, Matthew, dass du selbst noch dem schlimmsten Moment etwas Gutes abzugewinnen verstehst.“ Er warf ihm einen Vierteldollar zu. „Besorg uns etwas zu essen. Und teile das Geld gut ein. Wir haben noch keine Arbeit. Ich bringe derweil unsere Sachen ins Haus. Reich mir nur eben die Säcke an, ja?“ Matthew schnappte die Säcke und hob sie auf die Kiste. Sein Vater klemmte sich den obersten Sack unters Kinn, verschwand im Hauseingang und schlängelte sich die schmale Stiege hinauf. Matthew atmete laut aus und machte sich auf den Weg. Er folgte der unbefestigten Straße und ließ den Blick suchend über die verwitterten Holzschilder an den Fassaden der heruntergekommenen Gebäude rechts und links von ihm schweifen. Schief aufeinandergestapelte Kisten mit fauligen Früchten und welkem Gemüse standen unbeaufsichtigt neben offenen Türen. Von einer der Kisten flog ein Schwarm Fliegen auf, nur um sich gleich darauf auf einer anderen niederzulassen. Es schien beinah so, als ob selbst die Insekten der Qualität dieser Waren misstrauten. Matthew vermisste ihren Koch schon jetzt. Ein ersticktes Schluchzen weckte seine Aufmerksamkeit. Matthew entdeckte auf der anderen Straßenseite einen rothaarigen Kerl in einem ausgefransten Hemd und mit geflickten Hosen, der einen kleinen Jungen bei den Haaren packte und ihn kräftig schüttelte. Es war der Junge mit den viel zu großen Stiefeln. Ein Kohlenkarren rumpelte vorbei, während der unrasierte Hüne sich über den Knaben beugte, ihn abermals schüttelte und etwas zu ihm sagte. Der Junge schluchzte verzweifelt und versuchte sich mühselig auf den Füßen zu halten. Unwillkürlich schloss Matthew die Finger um die Münze, die ihm sein Vater gegeben hatte. Er war kein Boxer, aber einem so ungleichen Kampf würde er ganz sicher nicht tatenlos zusehen. Er steckte den Vierteldollar in die innere Westentasche, wich ein paar Frauen aus, die ausladende Weidenkörbe trugen, und schoss über die Straße auf die Streithähne zu. „Und sag deiner Mutter, dieser elenden Hure, dass ich mein Geld will“, schäumte der Rotschopf. „Sie schuldet mir fünfzehn Cents. Fünfzehn Cents!“ „Sie hat das Geld nicht.“ Der Junge schrie gellend auf und griff sich an den Schädel. Matthew stoppte direkt vor den beiden. Sein Herz raste. Er versuchte, einen kühlen Kopf zu bewahren, damit der Zwist nicht in etwas ausartete, das ein Junge in diesem Alter nicht erleben sollte. „Lass ihn los. Ich zahle, was seine Mutter dir schuldet.“ Der rothaarige Hüne wandte ihm ruckartig sein schweißglänzendes, sonnenverbranntes Gesicht zu. Er stieß den Jungen fort, drehte sich um und türmte sich vor Matthew auf. Er überragte Matthew um gut einen Kopf. „Zwanzig Cents habe ich von ihr zu kriegen.“ Matthew atmete tief durch. Der säuerliche Geruch von vergammeltem Kohl hing in der Luft. Dieser Bastard! „Ich habe gehört, wie du fünfzehn gesagt hast.“ Er griff in seine Westentasche....



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