Maynard | Verlangen gegen jede Vernunft | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Baccara

Maynard Verlangen gegen jede Vernunft


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-6685-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Baccara

ISBN: 978-3-7337-6685-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Dieses Kribbeln, dieses Prickeln ... Obwohl Larkin Wolff offiziell zu ihrem Schutz da ist, spürt Winnie instinktiv: Ausgerechnet der sexy Sicherheitsexperte kann ihr gefährlich werden. Denn wenn sie seiner Anziehungskraft nachgibt, bricht er ihr bestimmt das Herz, oder?



Janice Maynard wuchs in Chattanooga, Tennessee auf. Sie heiratete ihre High-School-Liebe während beide das College gemeinsam in Virginia abschlossen. Später machte sie ihren Master in Literaturwissenschaften an der East Tennessee State University. 15 Jahre lang lehrte sie in einem Kindergarten und einer zweiten Klasse in Knoxville an den Ausläufern der schönen Great Smoky Mountains. Im Herbst 2002 verließ sie die Schule um in Vollzeit zu schreiben.

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1. KAPITEL

Larkin Wolff bremste vor dem computergesteuerten Videomonitor am Eingangstor, drückte einen Knopf und zeigte seinen Ausweis vor. Ein grünes Licht blinkte auf, und die Pforten öffneten sich. Die lange, gewundene Einfahrt, die zum Haus führte, war mit schneeweißem Kies bedeckt. Viele seiner Klienten lebten auf abgeschiedenen Anwesen, doch diese Idylle beeindruckte selbst Larkin. Er sah smaragdgrüne Felder und knorrige Eichen. Durch das Land schlängelte sich ein kleiner Bach, dessen Ufer von Trauerweiden gesäumt war.

Obwohl die Zeit stillzustehen schien, spürte Larkin ein nervöses Kribbeln auf der Haut – eine Vorahnung. Er hatte sich eine Karriere im Bereich modernster Überwachungstechnologie aufgebaut und arbeitete täglich mit elektronischen Sicherheitssystemen und hochkompliziertem Cyber-Schutz. Dabei hatte er ein Gespür entwickelt, das seine Geschwister und Cousins scherzhaft seinen sechsten Sinn nannten.

Larkin ließ ihre Neckereien gutmütig über sich ergehen. Auf Wolff Mountain aufzuwachsen hatte einen ganzen Mann aus ihm gemacht. Doch irgendetwas an dem heutigen Treffen machte ihn nervös.

Endlich hatte er das Haus erreicht. In dieser Gegend lebten vor allem Leute, für die Geld keine Rolle spielte. Das zweistöckige gregorianische Backsteingebäude fügte sich harmonisch in die Landschaft ein, und seine zahlreichen Fenster glitzerten in der Nachmittagssonne.

Larkin griff sich Notizbuch und Laptop, dann stieg er aus dem Wagen. Er atmete tief ein und sog den Duft von Rosen und frisch umgegrabener Erde ein. Er selbst war in einem Haus aufgewachsen, das man zu Recht als modernes Schloss bezeichnen konnte, doch diese wunderschöne Fassade beeindruckte selbst ihn.

Ein Großteil seiner Arbeit führte ihn zu Bürotürmen und in ästhetischer Hinsicht langweiligen Firmenzentralen. Die heutige Kulisse bot eine nette Abwechslung; die Informationen, die er vorab erhalten hatte, waren allerdings seltsam spärlich. Aber vielleicht sah er Probleme, wo es keine gab. Vermögende Familien verspürten oft das Bedürfnis, sich zu schützen. Wer verstand das besser als er?

Larkin drückte die Klingel, die wie ein Löwenkopf geformt war, und wartete geduldig. Geduld war für einen Mann in seinem Beruf überhaupt eine Grundvoraussetzung.

Mit einem Mal schwang die riesige Tür auf, und vor ihm stand eine kleine, zierliche Frau, die ihm kaum bis zur Schulter reichte. Sie war barfuß, trug einen über dem Knie abgeschnittenen Overall und musste Mitte zwanzig sein. Eine wilde weizenfarbene Lockenmähne umrahmte ihr schmales Gesicht, und ihre Augen glitzerten grün und bernsteinfarben. Sie warf ihm einen misstrauischen Blick zu. „Hallo“, sagte sie mit leiser, melodiöser Stimme.

Larkin schenkte ihr ein knappes Lächeln. Ihm fiel auf, dass sie unter dem Overall keinen BH trug. Durch ihre vollen Brüste beulte sich der Stoff an den Seiten. „Mein Name ist Larkin Wolff“, erwiderte er. „Ich bin hier, um mich mit Ms Winifred Bellamy zu treffen. Sie erwartet mich.“

Winnie verspürte ein dringendes Bedürfnis nach Riechsalz oder einem Schluck Whiskey. Es war sehr lange her, seit ein so attraktiver Mann zuletzt über diese Schwelle getreten war. „Ich bin Winifred“, stellte sie sich vor und musterte ihn von oben bis unten. „Bitte, nennen Sie mich Winnie.“ Sie ließ ihn eintreten und geleitete ihn dann in den Salon.

Der Salon war ihr Lieblingszimmer im Haus. Sie hatte ihn schlicht, aber gemütlich eingerichtet. In der Ecke stand ein kleiner Flügel, auf dem sie manchmal spielte, wenn niemand in der Nähe war, der ihr zuhören konnte. Grafiken zierten die Wände, und auf dem Boden lag ein weicher, blassgrüner Perserteppich. Sein raffiniertes Muster erinnerte sie daran, dass an irgendeinem fernen Ort ein Mensch viele Tage, Monate und Jahre damit zugebracht hatte, an diesem Kunstwerk zu arbeiten. Winnie bewunderte solche Hingabe.

Sie machte es sich auf dem Lehnstuhl gemütlich und forderte ihren Gast mit einer Handbewegung auf, auf dem Sofa gegenüber Platz zu nehmen. „Danke, dass Sie so schnell gekommen sind, Mr Wolff.“

Er zuckte die Achseln. „Ihre Nachricht klang dringend.“

„Ja.“ Für einen Moment krampfte sich ihr der Magen zusammen, doch schnell hatte sie das Gefühl niedergekämpft. Sie hatte wieder alles unter Kontrolle. „Ich nehme an, Sie haben den Artikel gelesen, den ich Ihnen beigelegt hatte?“

Er nickte. „Das habe ich.“

Winnie Bellamy hasste es, wenn man sie beraubte. Geld war eine Sache – sie hatte eine Menge davon. Doch als das Arista Magazine sie auf die Liste der zwanzig reichsten Frauen Amerikas gesetzt hatte, war Winnie etwas genommen worden, das sie weit mehr schätzte: ihre Privatsphäre … und ihre Anonymität.

Sie legte die Hände auf die Lehnen ihres Stuhls und lächelte ihn selbstbewusst an. „Womit fangen wir an?“

Larkin Wolff war sich nicht sicher, was sie von ihm wollte. Er beschloss, ein wenig nachzubohren. Wenn ein paar seiner Fragen mehr mit reiner Neugier zu tun hatten als mit tatsächlicher Notwendigkeit, nun … das war seine Sache. „Erzählen Sie mir von sich und Ihrer Familie“, forderte er sie auf. „Wie haben Sie es auf die Liste der reichsten Frauen geschafft?“

Normalerweise hätte er inzwischen längst seinen Laptop aufgeklappt und würde sich Notizen machen. Aber er wollte das Mienenspiel auf Winnies ausdrucksvollem Gesicht nicht verpassen. Ihre Haltung und ihre Bewegungen strahlten eine gelassene Anmut aus. Ihr Benehmen war derart tadellos, als hätte sie ihre Erziehung auf einem exklusiven Schweizer Mädcheninternat genossen. Was durchaus möglich war.

Bevor sie sprach, schien sie ihre Gedanken zu ordnen. Sie wirkte nachdenklich. „Meine Eltern waren beide Akademiker mit unglaublich hohen IQs. Beide hatten hohe Abschlüsse in Anthropologie und Archäologie.“

„Sind sie verstorben?“

„Ja.“ Sie machte eine kurze Pause. „Während ihrer Ehe haben ihre Karrieren sie kreuz und quer über den gesamten Globus geführt. Ihre Vorträge waren sehr gefragt. An Colleges, Universitäten – praktisch überall, wo man sich ihre exorbitanten Honorare leisten konnte.“

„Und auf diese Weise haben sie ein Vermögen angehäuft?“ Er hob skeptisch eine Augenbraue.

„Nein, natürlich nicht. Das Geld war immer da. Der Ururgroßvater meiner Mutter hat während des Ersten Weltkriegs einen Motor erfunden, den er sich patentieren ließ. Und die Familie meines Vaters besaß einen großen Verlag in London.“

„Wo waren Sie während all dieser Reisen?“

Er war geschult darin, selbst auf kleinste Zeichen zu achten. So entging ihm nicht, dass ihre Finger bei dieser Frage fest die Stuhllehnen umklammerten. Im nächsten Moment lockerte sie den Griff wieder und antwortete: „Ich hatte Gouvernanten, Privatlehrer, Internatsaufenthalte, eine erstklassige Erziehung. Alles, was sich ein Kind nur wünschen kann.“

„Bis auf Eltern, die einen abends zudecken.“ Damit hatte er seine eigenen, bitteren Erfahrungen gemacht.

„Nein“, sagte sie ruhig. „Die hatte ich nicht. Aber es gibt schlimmere Probleme.“

„Sicher. Doch ich bin selbst ohne Mutter aufgewachsen. Und mit einem Vater, bei dem sich alles ums Geschäft drehte. Ich kann das nachfühlen, Ms Bellamy.“

„Mir wäre es lieber, wenn Sie mich Winnie nennen. Ms Bellamy hört sich so steif an, und ehrlich gesagt hasse ich den Namen Winifred. Das klingt wie eine altjüngferliche Bibliothekarin.“

Er lächelte breit. „Davon sind Sie weit entfernt.“

„Ich habe Sie unter die Lupe nehmen lassen, Mr Wolff.“ Ihre Wangen hatten sich rosa gefärbt, und er war sich ziemlich sicher, dass sein indirektes Kompliment sie nervös gemacht hatte.

„Das verstehe ich. Sie müssen dem Mann vertrauen, der sich um Ihre Sicherheit kümmern soll.“

„Warum nennen Sie Ihre Firma Leland Security? Man sollte annehmen, dass der Familienname Wolff reichlich Kundschaft anzieht.“

„Ich habe auch so mehr als genug zu tun. Außerdem … Nun, am Anfang lag es wohl daran, dass ich nicht im Schatten meines älteren Bruders oder meiner Cousins stehen wollte. Ich wollte mir selbst einen Namen machen. Diesen Blödsinn habe ich glücklicherweise hinter mir. Doch dabei habe ich einige Erfahrungen sammeln können: Es kann durchaus sinnvoll sein, unauffällig aufzutreten, wenn man mit sensiblen Angelegenheiten zu tun hat. Und Leland ist mein zweiter Vorname.“

„Sagen Sie mir, Mr Wolff …“

„Larkin“, korrigierte er sie.

„Gut, dann Larkin. Stehen Sie für große Aufträge zur Verfügung? Haben Sie das nötige Personal? Den zeitlichen Spielraum?“

„Bevor ich Ihnen eine Antwort gebe, hätte ich noch eine letzte Frage an Sie. Wie und wann sind Ihre Eltern gestorben? Haben Sie wegen des Artikels Angst um Ihre persönliche Sicherheit? Geht es darum?“

Sie zog ihre Knie eng an die Brust und umschlang sie mit den Armen. Die kindliche Pose unterstrich ihre natürliche Schönheit. Keine Spur Make-up bedeckte ihre milchweiße, sommersprossige Haut, und sie erinnerte ihn an eine junge Meryl Streep. „Meine Eltern haben nichts damit zu tun“, gab sie zurück, und ihre Stimme klang angespannt. „Sie sind bei einem Tsunami ums Leben gekommen. Damals haben sie mit Eingeborenen zusammen auf einer entlegenen Insel in Indonesien gelebt. Sie hatten keine Chance.“

„Hat man ihre Leichen gefunden?“

„Nach einer Weile. Ich habe sie einäschern und nach Hause fliegen lassen. Ein DNA-Test hat ihre Identitäten bestätigt. Anwälte sind ohne stichhaltige Beweise in...



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