E-Book, Deutsch, Band 3, 308 Seiten
Reihe: Heiligbrück-Krimis
Meier Im Schatten des Teufels
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-347-65266-8
Verlag: Tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Ein Heiligbrück-Krimi
E-Book, Deutsch, Band 3, 308 Seiten
Reihe: Heiligbrück-Krimis
ISBN: 978-3-347-65266-8
Verlag: Tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Russlands Überfall auf die Ukraine weckt Leichen im Keller des politischen Machtzentrums in Berlin und bis in die bayerische Provinzstadt Heiligbrück...Ein Geist warnt die pensionierte Strategin der Ex-Kanzlerin vor dem Teufel im Kreml...Der Russe todkrank und zum Undenkbaren entschlossen? Der ukrainische Botschafter in Berlin als russischer Agent unter Verdacht...Eine verschwundene russische Verlobte in München...ein erschossener Ungar im Stadtpark von Heiligbrück...Zum Ärger von Kriminalrätin Karola Honigmann setzt das BKA ihr Elke Rodriguez vor die Nase...Unerwartet kommt Anne Sorbas in München zu Hilfe. Drei Ermittlerinnen zwischen Geheimdienstfronten im Frühjahr 2022...Alles ist möglich, nichts wie es scheint!...Spuren führen von einem international gesuchten Auftragskiller über eine demokratiefeindliche deutsch-österreichische Verschwörung zum Ex-Austria-Kanzler in den USA bis zum Ex-Präsidenten der Vereinigten Staaten. Dort droht ein Bürgerkrieg... Nach und nach wird den Ermittlerinnen erschreckend klar, dass sie im Schatten des Teufels nur winzige Rädchen im globalen Getriebe sind...Mit dem Überfall auf die Ukraine hat der Russe nur den Startschuss in Europa gegeben...Plötzlich befindet Demokratie sich weltweit im Überlebenskampf...Auch im abschließenden Band seiner Heiligbrück-Krimitrilogie (erscheint bei tredition.com unter seinem eigenen Label meiercrimes.de) bindet der Autor brandaktuelle reale Ereignisse in seine mörderische Handlung ein. Im Zusammenhang natürlich frei erfunden! Aber so spannend einleuchtend, dass Leser sich all die politischen Intrigen hinter den Kulissen durchaus als tatsächliche Geschehnisse vorstellen können. Im Rahmen seiner fiktiven bayerischen Kleinstadt Heiligbrück. Schon vom Namen her ein Etikettenschwindel. Nichts ist heilig in Heiligbrück.
Werner Meier Der gebürtige Landshuter volontierte beim Straubinger Tagblatt, war Kriminalreporter bei der Münchner Abendzeitung und der Illustrierten Quick, arbeitete danach freiberuflich für diverse Illustrierte, als Autor für Ferenczy Presse Agentur, war leitender Redakteur und später Inhaber einer Presseagentur. Zwischendurch schrieb er Kinderkrimis für Loewes Verlag und setzte Drehbücher in Romanform um. Seine Heiligbrück-Krimireihe erscheint jetzt unter seinem eigenen label meiercrimes.de bei tredition.de, in jeweils brandaktuellem Handlungsrahmen. Dabei setzt der Autor tatsächliche Ereignisse in erfundene Zusammenhänge seiner Mordfälle, mit schrägen Typen und bissiger, auch schwarzhumoriger Beschreibung von Gesellschaft und Politik in Zeiten von Krisen. Herrlich z.B. M, die wegen ihrer hinterhältigen Intrigen gefürchtete Strategin der Kanzlerin. Bisher erschienen: CORONA - Lasst sie sterben... In Teufels Hölle! Meier lebt in München.
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3 Dr. Lieselotte Paulus stand über die Leiche gebeugt und verkündete ihre erste Erkenntnis laut in den windstillen Morgen des Pfingstmontags des 6. Juni. Der sich gerade zu einem Tag aufraffte, dessen Wetterlage Meteorologen als heiter bezeichneten. „Totenstarre baut sich im Endstadium auf.“ An der Szene hier unten im Stadtpark von Heiligbrück war nix heiter. Alle Zeichen standen auf Mord! Die Information der Rechtsmedizinerin war an Kriminalrätin Karola Honigmann und Hauptkommissar Albin Hundhammer hinter ihr gegenüber des breiten Kieswegs adressiert, den die als Abstand einhielten, um Dr. Paulus ungestört arbeiten zu lassen und keine eigenen Spuren hinzutragen. Totenstarre setzte an Augenlidern und Kaumuskeln schon nach ein bis zwei Stunden zuerst ein, wanderte über Hals und Nacken abwärts und war nach sechs bis zwölf Stunden voll ausgeprägt. Zimmertemperatur vorausgesetzt. Nach 24 bis spätestens 48 Stunden löste sie sich auf, alles abhängig auch von Wärme, Kälte, vorheriger Belastung der Muskeln, und, und… Plötzlicher gewaltsamer Tod überfiel seine Klientel selten unter Laborbedingungen. Totenstarre baute sich im Endstadium auf hieß jetzt hier draußen Todeseintritt nach Mitternacht, noch über den Daumen gepeilt. „Soweit ich das Ungarisch verstehe. Janos Vertesy, geb. 13. 03. 1974 in Debrecen, wohnhaft in Budapest.“ Las Dr. Paulus laut aus dem burgunderroten EU-Pass vor, den sie dem Toten aus der Innentasche des Mantels gezogen und aufgeklappt hatte. „Er ist auch über Europas Grenzen hinaus weit rumgekommen, vor allem scheint er China zu mögen.“ Stellte sie noch fest und reichte den Pass an einen Spusi weiter, der ihn für die KTU eintütete. Sie durchsuchte die Außentaschen von Mantel und Hose. Es war alles da, was Mann normalerweise mit sich trug. Geldbörse, ein Schlüsselbund mit drei Transpondern, einer davon für Auto, und drei herkömmliche Türschlüssel. In der rechten Manteltasche ein Smartphone. Wer ihn erschossen hatte, machte sich keine Sorgen, dass dessen Verbindungsdaten zu ihm führen könnten. „Scheinbar hat er sogar Interesse daran, dass schnell bekannt wird, wen er erschossen hat.“ Folgerte Dr. Paulus aus dem Sammelsurium persönlicher Hinterlassenschaften. „Ich denke die öffentliche Zurschaustellung seines Opfers hier ist eine Botschaft. Fragt sich für wen.“ Honigmanns Gedanken beschäftigten sich mit dem elektronischen Autoschlüssel des Toten. Wo war der dazugehörige Wagen? Draußen vor der Schranke zum Parkeingang hatte bei ihrer Ankunft keiner gestanden. Sie winkte einen der beiden KDD-Beamten zu sich, die sich gerade mit einem der absichernden Streifenpolizisten unterhielten. „Für Sie gibt´s hier nichts zu tun. Lichtens das Passfoto des Toten auf ihr Handy ab. Dann schnappen Sie sich Ihren Kollegen und meinetwegen noch zwei der Uniformierten und klapperns alle Absteigen nach unserm Toten ab. Fangens mit den umliegenden an, von denen man den Parkeingang hier gut zu Fuß erreichen kann. Und klemmt euch alle ans Handy und findet raus welches Auto zu unserem Toten gehört. Wenn ihr das wisst, dann sucht auch rund um den Park nach der Karre.“ „Anweisung von mir.“ Bellte Hundhammer dem Kollegen nach und wandte sich danach schroff an seine Chefin. „Ich bin der Ermittlungsleiter, Sie als Zeugin draußen!“ „Von mir aus.“ Reagierte Honigmann geistesabwesend. Sie überlegte, dass zumindest der Killer mit einem Wagen hier gewesen sein musste. Um so flexibel wieder verschwinden zu können, wie er gekommen war und inzwischen höchstwahrscheinlich schon unterwegs nach weit weg. Mitten in der Nacht boten öffentliche Verkehrsmittel sich nicht an, schon gar nicht im Hinterland. Und mit Taxi zum eigenen Mordtatort und zurück wäre dämlich gewesen, genauso, wie sich länger aufzuhalten, wo man um keinen Preis auffallen wollte, auch zu nur einer Übernachtung in einer Kleinstadt abzusteigen, wo jeder Fremde wie ein exotisches Zootier beäugt wurde. Keine Berge oder große Seen verklärten Heiligbrück oder Umland zur Postkartenlandschaft für Touristenschwärme. Und auch Geschäftsleute tauchten hier nicht in Rudeln auf. Big Deals waren nicht angesagt in Heiligbrück, wo schon der Mittelstand vor sich hin rostete. Die Betuchten, die oben in Elysion ihre Jugend nachjustieren gewollt hatten, waren auch nicht runter ins Tal gekommen, um sich ins Schaufenster zu stellen. Und Mörder legten logischerweise den größten Wert auf Unauffälligkeit. Der Killer hier war sicher nicht dämlich! Die Autoschlüssel des Opfers hatte er dagelassen. Wäre dessen Wagen draußen vor dem Eingang geparkt gewesen, hätte er den nach Lage der Dinge auch einfach stehen lassen, wo und wie er war. Seinen Verfolgern den toten Fahrzeughalter namentlich auf den Präsentierteller zu setzen, und sich dann Sorgen wegen dessen Wagen zu machen, sich gar die zeitraubende und risikoreiche Mühe zu machen, den verschwinden zu lassen, das ergab keinen Sinn. Janos Vertesy war nicht vom Nachthimmel in den Park gefallen! Aber der Tote hatte kein Flugticket, keinen daran anschließenden Mietwagenvertrag bei sich gehabt. Auch kein Zugticket. Also, wo war der Wagen des toten Ungarn? Hundhammer schwamm in Oberwasser und schaute wie schon vorhin schräg auf seine Chefin runter. „Haltens Ihr Kalb an der Leine. Damit´s hier nicht noch mehr Spuren versaut.“ „Hund hat die Leiche gefunden, Herr Hauptkommissar!“ Honigmann schaute weiter geradeaus, ihrem Nachfolger als Leiter von K11 Tötungsdelikte neben sich nicht ihr Gesicht zugewandt. Weil sie sonst hätte zu seinem aufschauen müssen. Und sie wollte zu niemandem aufschauen, schon gar nicht zu Hundhammer. Der hätte dann gesehen, dass ihre wiesengrünen Augen sich gerade ärgerlich vernebelten, sonst von so saftiger klarer Grasfarbe, dass man sich gesunde Kühe drauf weidend vorstellen konnte. Hundhammer und sie standen zwar im Moment nebeneinander, sich aber alles andere als nahe. Was Hundhammer gerade als Kalb bezeichnet hatte, war ein schwarzer irischer Wolfshund. Er hieß schlicht „Hund“. Tatsächlich hatte er die Leiche gefunden. Die war allerdings für niemanden zu übersehen, der des Weges kam. Hund war um die frühe Zeit an diesem Pfingstmontagmorgen nur der erste gewesen. Kurz nach acht war sie mit ihm durch den hier noch menschenleeren Stadtpark spazieren gewesen, Hund ihr dann vorausgetrabt, um sein kleines Geschäft zu erledigen. Sie hatte ihm bis jetzt seinen Tick nicht abgewöhnen können, sich in Parks Bänke, statt Bäume zum Anpinkeln auszusuchen. Vorzugsweise welche, auf denen jemand saß. Wobei er Zähne zeigte, als würde er den oder die angrinsen. Wenige blieben sitzen und schauten demonstrativ in die andere Richtung, die meisten standen vorsichtig auf und suchten das Weite. Anlegen wollte niemand sich mit dem rauhaarigen schwarzen Wolfshund. Tatsächlich hatte Hund zielstrebig die einzige Bank angesteuert, worauf um diese frühe Zeit schon ein Mann saß. Zurückgelehnt, in dunkelblauem Anzug, weißem Hemd, am obersten Knopf offen, darüber einen weit offenen dunkelblauen Burberry. Sein Kopf war mit dem Kinn auf die Brust gesunken. Honigmann war darauf trainiert, Details wahrzunehmen. Schon von weitem hatte sie erkannt der scheinbar im Sitzen schlafende Mann auf der Bank war keiner, der im Freien leben und pennen musste, weil er kein Dach über dem Kopf hatte. Dafür waren seine Klamotten einschließlich der schwarzledernen Halbschuhe zu gepflegte Businessclass. Auch sah sie keine üblichen Utensilien wie Beutel um ihn herum. Hund hatte ein Bein an einem Ende der Bank gehoben, und der Mann sich keinen Millimeter bewegt. Genauso wenig sein Hut. Der saß auf seinem Hinterkopf, entgegen allen Gesetzen der Fliehkraft. Demnach hätte er nicht nach hinten rutschen, sondern ihm nach vorne runterfallen müssen, als sein Kopf nach vorne gekippt war. Honigmann hatte schon von weitem gedämmert, dass der erstarrte Bankhocker nicht eingepennt war. Als sie vor ihm stand hatte der rote Fleck um das Loch in Herzhöhe auf dem weißen Hemd den Eindruck verstärkt. Sie musste ihn nicht anfassen, um zu wissen, dass hier eine Leiche hockte, hatte Hund bei Fuß gerufen und über ihr Handy den Kriminaldauerdienst alarmiert. „…und setzt die gesamte Kavallerie in Bewegung…und holt Hundhammer aus dem Feiertagsmodus! Das hier ist kein gewöhnlicher Todesfall.“ Ihre Wagen hatten sie alle draußen vor dem Park abgestellt. Der nächste Eingang von hier war nur knapp 80 Meter entfernt. Vier Streifenbeamte waren als erste gekommen, um zu sichern was zu sichern war und Besucher fernzuhalten, sobald welche auftauchten. Im Schlepptau hatten sie erstaunlicherweise bereits Hundhammer. Dazu kamen die vier Spusis, erst...




