Müller | Rieger und das Mädchen, das durch Wände ging. | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 292 Seiten

Müller Rieger und das Mädchen, das durch Wände ging.


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8192-5259-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 292 Seiten

ISBN: 978-3-8192-5259-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Stellen Sie sich vor, Sie könnten durch außergewöhnliche Umstände auf einmal innerhalb von Sekunden reisen, wohin Sie wollen, letztlich auch zu einem fremden Planeten. Dort lernen Sie die Außerirdischen kennen, die Ihnen das ermöglichen. Sie sind friedlich und uns in ihrer Entwicklung weit voraus. Wie käme die Menschheit damit klar, zudem noch ein Angebot zur Besiedlung des Planeten Rieger gemacht wird.

Peter Müller, Jahrgang 1952, hat in den letzten 18 Jahren verschiedene Kindererzählungen geschrieben. Als leidenschaftlicher Science Fiction-Fan hat er sich nun an diesem Buch versucht und hofft, dass es Ihnen gefällt.
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Kapitel 2


Plötzlich gab es einen gewaltigen Knall am Himmel, wie wenn ein Düsenjäger die Schallmauer durchbricht, nur noch um einiges lauter. Soji hatte sich mächtig erschrocken und sah sich um. Schräg hinter ihr war ein Feuerstreif zu sehen, der in den Wald hineinfuhr. Dann beendete ein weiterer dumpfer Knall das Schauspiel. Die abendliche Ruhe kehrte wieder ein, so als ob nichts passiert wäre.

„Was war das denn?“ sprach sie zu sich.

Allem Anschein nach war das ein Meteorit gewesen, immer noch so groß, dass er nicht vollständig in der Atmosphäre verglüht war. Sie überlegte kurz und beschloss, morgen nach diesem Meteoriten zu suchen. Dass ihr jemand zuvorkommen könnte, schloss sie aus, zu groß war das Waldgebiet darum herum. Sie holte die Landkarte und den Kompass und übertrug ihren Blickwinkel auf die Karte. Offen blieb die Frage, wie weit weg der Einschlag war. Denn was sie gesehen hatte, konnte sowohl in der Nähe als auch viele Kilometer entfernt passiert sein. Sie packte alles zusammen, was sie für ihren morgigen Ausflug benötigte. Dann aß sie ein Sandwich und ging ins Bett. An Schlaf war natürlich erst einmal nicht zu denken, ihr ging zu viel ihr im Kopf herum.

Soji war ein Frühaufsteher, schon wegen der Schule und dem langen Schulweg, doch die Erwartung an ihr heutiges Abenteuer trieb sie regelrecht aus den Federn. Der Wald war schon längst aufgewacht, die Vögel zwitscherten ihr Morgenkonzert. Der Himmel war strahlend blau, kein Wölkchen war zu sehen. Und so sollte es den ganzen Tag über bleiben. Das waren beste Voraussetzungen für einen längeren Fußmarsch quer durch den Wald. Früher hätte ihre Mom beiihr mit einem einen Tag alten Sandwich keine Chance gehabt, der Salat war schon etwas welk, aber unter den gegebenen Umständen spielte das keine Rolle. Sie rührte sich das Kakaopulver in die kalte Milch, zum Kochen hatte sie keine Zeit. Dann nahm sie sich ihren Rucksack und los ging es. Mach‘s gut, altes Haus, dachte sie. Die Kompassnadel zeigte ihr auf der Karte die Richtung. Anfangs machte es ihr richtig Spaß, so durch den Wald zu laufen, aber nachdem sie ein Stück sehr eng stehender Bäume bewältigt hatte und es zunehmend wärmer wurde, schwand auch ihr Elan.

Auf einer schönen, sonnenbeschienenen Lichtung machte sie erst einmal Pause und setzte sich auf einen alten, umgefallenen Baumstamm. Auf der einen Seite des Stammes war er bemoost, auf der anderen Seite machte sich an einigen Stellen goldgelber Hallimasch breit, Die Sonnenstrahlen kitzelten sie im Gesicht und sie empfand die Wärme als sehr wohltuend. Die Spannung nach dem langen Marsch löste sich etwas und sie konnte tief durchatmen. Man konnte die Luft fast schon schmecken, so würzig war sie.

Neben ihr saß auf einem der Äste eine große schillernde Libelle. Sie schien gar keine Angst zu haben, als sich das Mädchen ihr näherte. Sie verdrehte ihr Köpfchen, als wenn sie Soji von jeder Seite beäugen würde. Aber dann wurde es ihr wohl doch zu viel und sie flog davon.

Dann dachte sie wieder an diesen mörderischen Knall und weiter ging es. Sie war neugierig und das trieb sie an. Nach vielen Kilometern, die Sonne stand hoch am Himmel, bemerkte sie eine Veränderung. Es roch verbrannt. Also musste der Einschlag hier in der Nähe sein. Kaum hatte sie das dichte Unterholz verlassen, sah Soji die verbrannte Lichtung. Je näher sie kam, umso wärmer wurde es. Das war schon merkwürdig, waren doch alle Feuer erloschen, nirgends war Glut zu sehen. Beinahe wäre sie in den Krater hineingefallen, der sich plötzlichvor ihr öffnete. Sie ruderte mit den Armen, dann hatte sie ihr Gleichgewicht wieder. Interessiert schaute sie zur Mitte des Kraters, dort leuchtete es in allen Regenbogenfarben. Sie konnte nur nicht erkennen, was die Ursache war. Sollte sie da runter? Zum Glück gehörte zu ihrer Ausrüstung auch ein Seil. Damit sicherte sie sich an einem nahestehenden Baum und los ging es. Es war warm wie in einer Sauna, ihre Kleidung klebte am Körper.

„Ein netter Empfang sieht anders aus“, murmelte sie vor sich hin. Dann sah sie den Meteoriten. Ein kleiner schwarzer Tennisball lag da in der Mitte, umgeben von einer farbigen Aura.

Anfassen oder nicht war die Frage. Sie kletterte am Seil wieder ein Stück zurück und hob einen abgebrochenen Ast auf. Damit berührte sie den Meteoriten. Er war offensichtlich kalt oder nur warm, denn der Ast fing kein Feuer. Sie machte Fotos mit dem Handy. Bei der Kontrolle der Bilder sah sie keine Regenbogenfarben, nur den schwarzen kleinen Ball. Sehr merkwürdig war das. Auch weitere Aufnahmen zeigten dasselbe Ergebnis. Mutiger geworden, tippte sie die Kugel mit dem Finger an. Der Meteorit war warm. Sie umschloss ihn mit einer Hand und hob ihn auf. Im selben Moment hatte Soji das Gefühl, als würden die Farben durch ihren Körper strömen. Verwirrt ließ sie den Meteoriten wieder fallen und er kullerte an seinen ursprünglichen Platz im Zentrum des Kraters zurück. Da lag er nun. Sie runzelte die Stirn und wusste nicht, was sie davon halten sollte. Sie schaute an sich herunter, aber Farben waren keine zu sehen. Soji ließ das Ganze im Kopf Revue passieren und wurde wieder mutiger. Warm wurde ihr, als sie erneut den Stein aufhob. Eine Spannung baute sich in ihr auf, so dass sie die Umgebung vollkommen ausblendete. Sie hatte nur noch Augen für diesen Meteoriten. Fasziniert sah sie diese Farben um ihn herum, als wenn sie durch ein Prisma schaute.

Der Stein selbst war schwarz, ein stumpfes Schwarz ohne Glitzer oder Glanzpunkte. Nur feine Rillen durchzogen seine Oberfläche. Wahrscheinlich waren sie beim Eintauchen in die Atmosphäre entstanden. Immerhin hatte sie einen Feuerschweif gesehen. Nach einer Weile ließ die Spannung nach und sie konnte wieder klar denken. Soji steckte die Kugel in den Rucksack. Sie hatte den Meteoriten gefunden, also gehörte er ihr. Sie schaute auf die Uhr, es war schon nach 13:00 Uhr. Sie sollte sich auf den Rückweg machen, wenn sie noch vor Eintritt der Dunkelheit im Ferienhaus ankommen wollte. Soji packte noch das Seil ein und los ging es.

Der Rückweg kam ihr viel kürzer vor, trotzdem stand die Sonne schon tief, als sie im Ferienhaus ankam. Sie konnte nicht anders, sie musste auf ihrem Weg ein paarmal anhalten und den Meteoriten, den sie einfach Stein nannte, aus dem Rucksack nehmen und bewundern. Das Farbspiel war einfach einzigartig. Verlieren konnte sie sich darin oder auch süchtig werden, je nachdem, wie man es betrachtete. Jedes Mal musste sie sich einen innerlichen Ruck geben, um davon loszukommen und weiter gehen zu können.

Der Stein hatte schon etwas Besonderes, etwas Einnehmendes. Das müsste ihr eigentlich Angst machen, aber das Gegenteil war der Fall. Glücksgefühle, Euphorie, sie wusste nicht, wie sie es beschreiben sollte. Das Ganze kam vielleicht noch gefühlsmäßig ihrer ersten Liebe gleich, als sie auf Wolke sieben schwebte und Schmetterlinge im Bauch hatte. Aber diese Liebe hielt nicht lange an. Den Jungen, den sie da zeitweilig vergötterte, verglich sie danach mit einem Kolibri, der von Blüte zu Blüte flog und aus jeder einmal naschte.

Sie legte den Stein auf dem Tischlein vor dem Kamin zwischen den Sesseln ab und machte sich etwas zu essen. Trotz aller Euphorie hatte sie einen Bärenhunger. Was lag da näher,als sich ein paar Eier in die Pfanne zu schlagen, die ihre Mom ihr zum Glück mit eingepackt hatte.

Da der Stein auf ihrem Mathelehrbuch lag, rückte dieses wieder in den Mittelpunkt ihres Denkens und Handelns. Sie machte es sich im Sessel bequem und nahm das Buch zur Hand. In der linken Hand umklammerte sie den Stein. Alles, was sie sich jetzt anschaute, kam ihr vor, als würde sie es genau kennen, so dass sie sich schließlich die Frage stellte, was soll sie hier noch lernen, wenn sie schon alles wusste? Es war schon etwas merkwürdig. Sollte das alles mit diesem Meteoriten zusammenhängen? Soji sagte zu selbst: „Ich werde es herausfinden“.

Sie schwamm eine Runde im See, und genoss den Abend im Schaukelstuhl auf der Terrasse. Der Tasse mit heißem Kakao durfte dabei nicht fehlen.

Ihre Mom rief an und erkundigte sich nach ihrem Wohlbefinden. Soji überlegte, ob sie alles über den Meteoriten erzählen sollte. Aber dann entschied sie sich anders. Sie wollte es spannend machen. Denn es machte immer wieder Spaß, die Leute zappeln zu lassen.

„Also Mom, du glaubst nicht, was mir passiert ist. Aber das erzähle ich euch, wenn ich wieder zu Hause bin. Solange müsst ihr euch noch gedulden.“

Ihre Mutter hakte nach, aber Soji blieb stur. Das konnte sie gut.

„Nein, es ist nichts Schlimmes passiert, ich bin gesund, alles super. Du brauchst dir keine Sorgen machen“.

Nach dem Gespräch ging sie zu Bett und schlief sofort ein. Der lange Tagesmarsch und die Ereignisse forderten ihren Tribut. Am nächsten Morgen war das erste, was Soji machte, nach dem Stein zu sehen. Der lag wie am Abend zuvor auf dem kleinen Tisch. Als sie ihn in die Hand nahm, wurde ihr wieder richtig warm. Das war schon bemerkenswert. Sie packte ihn inden Rucksack zu den anderen Sachen. Dann schloss sie das Ferienhaus ab und schwang sich aufs Fahrrad. Heute fand sie die elektrische...



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