Orwig | Mit Dir in ein neues Leben | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Orwig Mit Dir in ein neues Leben


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-7658-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-7658-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Welten trennen die erfolgreiche PR-Beraterin Vivian und den einsam lebenden Matt. Als sie jedoch in einer Gewitternacht auf seine Farm kommt, erwachen so starke Gefühle füreinander, dass Vivian bereit ist...



Sara's lebenslange Leidenschaft des Lesens zeigt schon ihre Garage, die nicht mit Autos sondern mit Büchern gefüllt ist. Diese Leidenschaft ging über in die Liebe zum Schreiben und mit 75 veröffentlichten Büchern die in 23 Sprachen übersetzt wurden, einem Master in Englisch, einer Tätigkeit als Lehrerin, Mutter von drei Kindern und Großmutter von 5 Enkelkindern hat Sara den Balanceakt zwischen der Karriere als Autorin und der Familie mehr als hervorragend hinbekommen. Mit über zweihundert ausländischen Ausgaben ist sie in die Oklahoma Professional Writer's Hall of Fame aufgenommen worden. Sara hat den 'Oklahoma University Award' und zweimal den 'Oklahoma Novel of the year Award' erhalten und sie war in mehreren Bestsellerlisten. Ebenso ist sie Gewinnerin von sechs 'Romantic Times Awards'. Sara und ihr Mann reisen gern und sind begeisterte Gärtner, obwohl die Sommer in ihrem heimatlichen Oklahoma so heiß sind, dass viele Pflanzen ihn nicht überstehen.

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1. KAPITEL

Matt Whitewolf löste die Muttern am Hinterrad seines Pick-ups, als ein von Donnergrollen begleiteter Windstoß ihm das schwarze Haar aus dem Gesicht blies. Er konzentrierte sich auf die Arbeit und beeilte sich mit dem Reifenwechsel, um noch vor dem Unwetter zu Hause zu sein.

Als er fast fertig war, verspürte er plötzlich ein unbehagliches Kribbeln im Nacken. Er hatte das Gefühl, beobachtet zu werden. Unsinn, dachte er kopfschüttelnd. Seit er angehalten hatte, war weit und breit kein anderes Auto zu sehen gewesen.

Doch das merkwürdige Gefühl wollte nicht weichen. Vorsichtshalber blickte er sich nun doch um. Ihm blieb für einen Moment fast das Herz stehen.

„Großer Gott!“, sagte er leise.

Auf der Straße stand ein kleines Mädchen und starrte ihn an. Es hatte einen struppigen Teddy in der einen und eine blaue Decke in der anderen Hand.

Wo kam dieses Kind so plötzlich her?

Er schaute an ihr vorbei die Straße hinunter, sah aber nichts außer der großen Pappel und einigen Zedern in ungefähr dreihundert Metern Entfernung. In der anderen Richtung konnte er ebenfalls nichts entdecken. Zur einen Seite der Straße erstreckten sich seine bereits gemähten Weizenfelder, zur anderen eine Weide. Häuser gab es in dieser Gegend nicht. Nur seine eigene Farm, einige Meilen entfernt. Wo also war dieses Mädchen hergekommen?

Als Matt klar wurde, dass es sich vermutlich vor ihm fürchtete, lächelte er freundlich. „Hallo.“

Das Mädchen starrte ihn weiterhin schweigend an. Er rieb sich die Augen und fragte sich, ob er Halluzinationen hatte. „Ich heiße Matt“, sagte er freundlich. Wie war es dem Kind gelungen, sich ihm bis auf wenige Meter zu nähern, ohne dass er es bemerkt hatte?

„Wie heißt du?“, fragte er. Wieder grollte der Donner. Das Mädchen zuckte zusammen. Matt schaute besorgt zum Himmel.

„Deine Mutter hat dir gesagt, dass du nicht mit Fremden sprechen sollst. Stimmt’s?“

Als sie nickte, drehte er in aller Ruhe die letzte Schraube fest. Irgendwie musste er ihr Vertrauen gewinnen, wenn er erfahren wollte woher sie kam. Er schaute sie nicht direkt an, behielt sie aber im Blick. Fast fürchtete er, sie könnte so plötzlich verschwinden, wie sie aufgetaucht war.

„Hast du eine kleine Tochter?“, beendete sie mit ängstlicher Stimme ihr hartnäckiges Schweigen.

Matt packte sein Werkzeug ein. „Nein“, sagte er, ohne sie anzusehen. „Verheiratet bin ich nicht. Ich besitze eine Farm, baue Weizen an und züchte Rinder. Das hier ist mein Land.“ Nun lächelte er sie an. „Wie bist du hierher gekommen?“

„Meine Mommy ist verletzt.“

Er horchte alarmiert auf. „Und wo ist deine Mommy?“, fragte er möglichst ruhig.

Sie drehte sich um und zeigte nach Westen. Wieder blickte er die Straße entlang, vorbei an der großen Pappel und den Zedern. Es war nichts zu sehen, was auf die Anwesenheit einer verletzten Frau hindeutete.

Matt wischte sich die Hände mit einem Lappen ab. „Wollen wir deine Mommy suchen? Vielleicht kann ich ihr helfen.“

Sie nickte. Als ein weiterer Donner krachte, kniff sie ganz fest die Augen zusammen und zog sich die Decke über das Gesicht. „Ich will zu meiner Mommy.“

Am liebsten hätte er sie in die Arme genommen, aber er wollte nicht riskieren, das neu gewonnene Vertrauen gleich wieder zu zerstören. „Du zeigst mir, wo deine Mommy ist, okay? Komm, wir beeilen uns. Es fängt gleich an zu regnen.“

Sie nickte, drehte sich um und trippelte die Straße entlang. Matt schritt neben ihr her. „Du kennst mich jetzt ja schon ein bisschen. Willst du mir nicht sagen, wie du heißt?“

Sie schüttelte den Kopf und presste die Lippen zusammen.

„Schon gut, Darling.“ Sie gingen schweigend weiter. Inzwischen fielen die ersten dicken Regentropfen. Er war froh, dass die Ernte eingebracht und verkauft war. Seit einer Woche gingen über Newton County heftige Schauer nieder, die den Boden aufgeweicht hatten.

Er blickte zu dem Mädchen hinunter. „Wie alt bist du, Darling?“

Sie hielt vier Finger hoch.

„Und wie heißt dein Teddy?“

Als sie erneut die Lippen zusammenpresste, gab Matt auch diesen Gesprächsversuch auf und verwarf zugleich die Idee, die Mutter des Kindes mit seinem Pick-up zu suchen. Niemals würde dieses verschüchterte Mädchen zu ihm in die Fahrerkabine steigen.

Ein weiterer markerschütternder Donner brachte die Kleine zum Weinen. Aus ängstlich geweiteten Augen kullerten ihr dicke Tränen über die Wangen. „Mommy, Mommy!“

„Wir sind bestimmt gleich bei deiner Mommy“, beruhigte er sie, obwohl er nicht die geringste Ahnung hatte, wo er die Frau suchen sollte. „Möchtest du, dass ich dich trage?“

Sie schüttelte den Kopf. Matt blickte zum dunklen Himmel. Das Unwetter kam näher. Wenn es erst einmal richtig zu regnen begann, würde er das verängstigte Kind auf den Arm nehmen müssen.

„Nicht weinen, meine Kleine. So ein Donner tut nichts. Er macht nur viel Krach.“ Blitze zuckten über den schwarzen Himmel und tauchten das Land in ein unwirkliches Licht. „Vielleicht sollten wir doch zurückgehen und das Auto holen“, fügte er nachdenklich hinzu.

Wieder schüttelte das Mädchen heftig den Kopf. „Mommy.“

Sie liefen weiter. Im Stillen betete Matt, dass sie die Mutter bald finden würden. Als sie sich der alten Pappel näherten, entdeckte er Reifenspuren, die zu der Zederngruppe unterhalb der Pappel führten. Dann sah er das Auto. Es war offensichtlich von der Straße abgekommen, noch eine Weile gerollt und schließlich gegen die Pappel geprallt.

„Ist das euer Auto?“

Statt einer Antwort begann die Kleine, am Daumen zu lutschen.

„Okay, ich sehe nach, wie es deiner Mommy geht.“ Er näherte sich dem dunkelgrünen Kombi. Die Motorhaube war zerbeult. Aus dem Kühler stieg Dampf auf. Dann entdeckte er die Frau. Sie lag mit dem Kopf auf dem Lenkrad. Matt begann zu laufen.

Es war eine junge Frau mit langen braunen Haaren und schlanken Armen. Matt öffnete die Tür und tastete nach der Halsschlagader. Ihr Puls war kräftig, wie er erleichtert feststellte. Sie reagierte mit einem leisen Stöhnen auf seine Berührung und versuchte, sich aufzurichten. Erst da bemerkte er, dass die Frau aus einer Wunde auf der Stirn blutete.

Er half ihr, sich zurückzulehnen, und sein Blick fiel auf ihren stark gerundeten Bauch. Die Frau war schwanger. Hochschwanger.

Benommen öffnete sie die blausten Augen, die er je gesehen hatte. Im selben Moment vergaß Matt alles um sich herum. Ihre Blicke begegneten sich, und eine elektrisierende Spannung hing zwischen ihnen.

„Mary Catherine …“, flüsterte sie.

„Alles in Ordnung“, beruhigte er sie in der Annahme, dass sie das Mädchen meinte. „Es geht ihr gut.“

Mit einem schnellen Blick überflog er das Innere des Wagens. Auf dem Rücksitz befand sich ein Kindersitz. Ansonsten war der gesamte Innenraum mit Spielzeug, Koffern und Kleidung beladen.

Der Regen nahm allmählich zu. Matt sah besorgt zum Himmel. „In ein paar Minuten haben wir hier einen Platzregen. Mein Pick-up steht ganz in der Nähe. Sie kommen erst einmal mit mir nach Hause, und wenn das Unwetter vorbei ist, kümmere ich mich um Ihren Wagen.“ Er zog ein Taschentuch aus der Tasche und tupfte das Blut von ihrer Stirn. „Was ist eigentlich passiert?“

„Ich bin gefahren und hatte eine Wehe … Oh!“ Sie stöhnte und hielt sich den Bauch. „Es ist zu früh“, flüsterte sie. Mit schmerzverzerrter Miene schloss sie die Augen.

„Wann soll Ihr Baby denn kommen?“

„Eigentlich erst in zwei Wochen. Aber es ist ja nicht mein erstes Kind. Ich weiß, dass die Wehen eingesetzt haben.“

„Großer Gott! Hier!“ Er gab ihr das Taschentuch. „Ich hole meinen Wagen und fahre Sie ins Krankenhaus nach Enid. Übrigens, mein Name ist Matt Whitewolf. Ich bin Farmer, und das hier ist mein Land.“

„Ich heiße Vivian Ashland.“

Matt drehte sich um. „Mary Catherine, du bleibst bei deiner Mommy.“ Er ließ sie an der Beifahrerseite einsteigen. „Ich bin gleich wieder da.“

Die Kleine krabbelte auf den Sitz und schmiegte sich an ihre Mutter, die sie in die Arme nahm. Er lief im Dauerlauf zu seinem Pick-up zurück. Der Regen war inzwischen dicht wie ein grauer Vorhang. Das vorausgesagte Unwetter war eingetroffen.

Vivian Ashland schaute dem großen, langhaarigen Cowboy nach, während er die Straße hinunterlief. Angst stieg in ihr auf. Schließlich kannte sie ihn nicht und hatte jegliches Vertrauen in Männer verloren. Unwillkürlich blickte sie in den Rückspiegel. Es war ihr zur Gewohnheit geworden, sich beim Autofahren ständig zu vergewissern, dass ihr niemand folgte.

Auf Nebenstraßen war sie an diesem Nachmittag Richtung Südwesten unbehelligt vorangekommen. Dann hatten plötzlich die Wehen eingesetzt. Schon bei der ersten Kontraktion hatte sie die Kontrolle über den Wagen verloren.

„Ich habe Angst, wenn es donnert.“ Mary Catherine drängte sich noch dichter an ihre Mutter.

„Das brauchst du nicht. Es ist nur ein Regenschauer.“ Vivian lächelte beruhigend.

Es war ihr nicht recht, auf einen Fremden angewiesen zu sein, obwohl dieser Cowboy freundlich und vertrauenswürdig wirkte. Als sie nach dem Unfall wieder zu sich gekommen war, hatte sie in seine schwarzen Augen geblickt und sich seltsam geborgen gefühlt.

Er hatte gesagt, er würde sie nach Enid fahren. Am Vormittag waren sie durch diese Stadt gekommen,...



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