E-Book, Deutsch, 445 Seiten, eBook
Reihe: Markt- und Unternehmensentwicklung Markets and Organisations
Piller Mass Customization
4. Auflage 2006
ISBN: 978-3-8350-9204-4
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Ein wettbewerbsstrategisches Konzept im Informationszeitalter
E-Book, Deutsch, 445 Seiten, eBook
Reihe: Markt- und Unternehmensentwicklung Markets and Organisations
ISBN: 978-3-8350-9204-4
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Frank Thomas Piller analysiert die Möglichkeiten und Herausforderungen von Mass Customization aus wettbewerbs- und produktionswirtschaftlicher Sicht.
Dr. Frank Thomas Piller gilt als einer der führenden Experten im Bereich Mass Customization und kundenindividuelle Produktion. Er ist Privatdozent an der Technischen Universität München und forscht derzeit an der MIT Sloan School of Management über innovative Wettbewerbsstrategien, Technologie- und Innovationsmanagement und neue Formen der Kundenintegration.
Zielgruppe
Research
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Geleitwort des Herausgebers;7
2;Geleitwort Prof. Dr. Horst Koller zur ersten Auflage;8
3;Vorwort zur vierten Auflage (2006);9
4;Aus dem Vorwort zur ersten Auflage (1999);10
5;Inhaltsverzeichnis;12
6;Abbildungsverzeichnis;16
7;Abkürzungsverzeichnis und Kurzglossar;19
8;1 Einführung: Informationsrevolution und industrielle Produktion;23
8.1;1.1 Zusammenfassende Übersicht und Ziel der Untersuchung;23
8.2;1.2 Forschungsbedarf und Abgrenzung der Untersuchung;27
9;2 Forschungsprogrammatische Leitideen;32
10;3 Entwicklungslinien neuer luK-Technologien;36
10.1;3.1 Begriffliche Grundlagen: Information und Kommunikation;36
10.2;3.2 Ökonomische Bedeutung der Information;41
10.3;3.3 Informations- und Kommunikationstechnologie;46
10.4;3.4 Konzeptionen volkswirtschaftlicher Wertschopfung und Metapher „lnformationsgesellschaft";51
10.4.1;3.4.1 Wege zur Informationsgesellschaft;52
10.4.2;3.4.2 Konkretisierung der Begriffe Informationsrevolution und Informationsgesellschaft;58
11;4 Organisationale und wettbewerbsstrategische Wirkungen der luK-Technik;61
11.1;4.1 Veränderungen der Wettbewerbsbedingungen als Kontextfaktor;61
11.1.1;4.1.3 Ansprüche an eine adaquate Wettbewerbsstrategie;75
11.2;4.2 luK-Technologie und Organisation;77
11.3;4.3 Produktivitätswirkungen luK-technischer Investitionen;87
11.4;4.4 Information und luK-Technologie als Wettbewerbsfaktor;94
11.4.1;4.4.1 Bedingungen für einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil;94
11.4.2;4.4.2 luK-Technik und ressourcenorientierte Wettbewerbstheorie;99
11.4.3;4.4.3 luK-Technik und marktorientierte Wettbewerbstheorie;101
11.4.4;4.4.4 Einflüsse moderner luK-Technologien auf die Gestaltung der Wertkette;106
12;5 Die neue Rolle der industriellen Produktion;108
12.1;5.1 Verhältnis von Produktion und Dienstleistung in der Informationsgesellschaft;108
12.2;5.2 Neue luK-Technologien in der Produktion;114
12.3;5.3 „Modern Manufacturing" - zu einem neuen Paradigma der Produktion;119
13;6 Kundenspezifische Produktion als Reaktion auf die neuen Wettbewerbsbedingungen;136
13.1;6.1 Grundlagen der Individualisierung der Leistungserstellung;136
13.2;6.2 Wettbewerbsvorteile einer Individualisierung der Leistungserstellung;138
13.3;6.3 Variantenfertigung;149
13.3.1;6.3.1 Grundlagen der Variantenfertigung;150
13.3.2;6.3.2 Komplexitatssteigerung als Folge einer variantenreichen Produktion;152
13.4;6.4 Einzelfertigung;158
13.4.1;6.4.1 Grundlagen der Einzelfertigung;158
13.4.2;6.4.2 Kostenwirkungen einer einzelkundenbezogenen Produktion;160
14;7 Mass Customization als wettbewerbsstrategisches Konzept;175
14.1;7.1 Abgrenzung, Definition und Charalterisierung von Mass Customization;176
14.1.1;7.1.1 Entwicklung des Konzepts;176
14.1.2;7.1.2 Begriffsspektrum und Definition;181
14.1.3;7.1.3 Zum Stand der Entwicklung des Konzepts;184
14.1.4;7.1.4 Eigenschaften von Mass Customization;195
14.1.5;7.1.5 Abgrenzung zu anderen Ansatzen kundenbezogener Leistungserstellung;198
14.1.6;7.1.6 Abgrenzung zu anderen Managementansätzen;200
14.2;7.2 Mass Customization als hybride Wettbewerbsstrategie;203
14.3;7.3 Theoriegeleitete Begründung der Vorteilhaftigkeit von Mass Customization;215
14.4;7.4 Konzeptionen von Mass Customization;238
14.4.1;7.4.1 Systematisierung verschiedener Formen;238
14.4.2;7.4.2 Selbstindividualisierung durch intelligente Produkte;242
14.4.3;7.4.3 Ergänzung von Standardprodukten um individuelle Sekundarleistungen;245
14.4.4;7.4.4 Kundenindividuelle Vor- oder Endfertigung;247
14.4.5;7.4.5 Modulare Baukastensysteme;250
14.4.6;7.4.6 Massenhafte Fertigung von Unikaten;256
15;8 Umsetzung der kundenindividuellen Massenproduktion;259
15.1;8.1 Bedeutung der Information;259
15.2;8.2 Forschung und Entwicklung;262
15.3;8.3 Erhebung der Kundeninformation und Leistungskonfiguration;268
15.3.1;8.3.1 Computer Aided Selling und Konfigurationssysteme;268
15.3.2;8.3.2 Erhebung der Individualisierungsinformation und Leistungskonfiguration;270
15.3.3;8.3.3 Interaktion und Konfiguration über das Internet;284
15.4;8.4 Nachkaufphase, CRM und Aufbau von Economies of Interaction;288
15.4.1;8.4.1 Speicherung und Auswertung der Individualisierungsinformation;288
15.4.2;8.4.2 Sicherheit und Schutz abnehmerspezifischer Daten;292
15.5;8.5 Produktion;296
15.5.1;8.5.1 Flexible Fertigungstechnologien der Werkstuckbearbeitung;297
15.5.2;8.5.2 Modulare Organisationsprinzipien in der Produktion;302
15.5.3;8.5.3 Entwurf eines Modells der Produktionsplanung und -steuerung (PPS) fur die kundenindividuelle Massenproduktion;310
15.5.4;8.5.4 PPS-Systeme fur eine kundenindividuelle Massenproduktion;335
15.6;8.6 Integration von Zulieferern, Handel und Intermediären;345
15.6.1;8.6.1 Interorganisationale Vernetzung und neue luK-Technologie;345
15.6.2;8.6.2 Einbezug der Lieferanten: Supply Chain Management fur Mass Customization;354
15.6.3;8.6.3 KooperatJon mit dem Handel;368
16;9 Resümee: Der Informationskreis bei Mass Customization;380
17;Anhang: Fallbeispiele zu Mass Customization;383
18;Quellenverzeichnis;413
Einführung: Informationsrevolution und industrielle Produktion.- Forschungsprogrammatische Leitideen.- Entwicklungslinien neuer IuK-Technologien.- Organisationale und wettbewerbsstrategische Wirkungen der IuK-Technik.- Die neue Rolle der industriellen Produktion.- Kundenspezifische Produktion als Reaktion auf die neuen Wettbewerbsbedingungen.- Mass Customization als wettbewerbsstrategisches Konzept.- Umsetzung der kundenindividuellen Massenproduktion.- Resümee: Der Informationskreis bei Mass Customization.
7 Mass Customization als wettbewerbsstrategisches Konzept (S. 153-154)
Die luK-Technologie wird zum „Wegbereiter für das Entstehen neuer Branchen (...) und wird ganze Wettbewerbslandschaften grundlegend verändern. Der Wandel im Wettbewerb fmdet seinen Ausdruck u.a. in IKT- puK-Technologie-) basierten neuen Fertigungstechnologien, die in vielen Industriezweigen eine Symbiose der Prinzipien von wirtschaftlicher Massenfertigung und kundenindividueller Einzelfertigung529 ermöglichen.
Ähnlich wie Zahn betont die Literatur immer wieder als charakteristische Eigenschaft eines neuen Fertigungsparadigmas und Folge der Informationswirtschaft, dass die klassische Massenproduktion durch die Fertigung kundenindividueller Güter zu einem Kostenniveau vergleichbarer Massengüter abgelost werden wird. Diese Kombination aus massenhafter und individueller Fertigung bezeichnet der Begriff Mass Customiation (oder dt. kundenindividuelk Massenproduktion), Mass Customization wird vielfach als neue Stufe in der Evolutionsgeschichte der Fertigung gesehen - nach der handwerklichen Fertigung, den Manufakturen, der industriellen Massenproduktion und schließlich der variantenreichen flexiblen Produktion.
Mass Customization nimmt aufgrund einer doppelten Rolle im Rahmen dieser Arbeit eine herausragende Stellung ein: Zum einen bietet sie weitgehende Potentiale, auf die neuen Wettbewerbsbedingungen zu reagieren, zum anderen wird sie durch die Potentiale der neuen luK-Technologien erst ermöglicht und beschreibt so eine wesentliche Auswirkung der Informationsrevolution auf die Produktion. Ziel dieses Kapitels ist zunächst, Mass Customization zu charakterisieren (Abschnitt 7.1) und in den wettbewerbsstrategischen Kontext einzuordnen (Abschnitt 7.2).
Anschließend erfolgt die Entwicklung eines Wirkungsschemas, das die „Logik erläutern soil, mit der das Konzept die Vorteile von Standardisierung und Individualisierung miteinander kombiniert (Abschnitt 7.3). Die praktische Umsetzung dieser Logik erfolgt durch mehrere Konzeptionen, die verschiedene Ansatzpunkte der Individualisierung besitzen, aber auch unterschiedliche Anspriiche an die Fertigung und die Gestaltung der Abnehmerbeziehungen stellen.
Die verschiedenen Konzeptionen von Mass Customization stehen im Mittelpunkt von Abschnitt 7.4. Ungeachtet der jeweiligen Umsetzungsstrategie nimmt die Information eine zentrale Stellung ein. Erst die Potentiale der neuen luK-Technologien ermöglichen in den meisten Fallen, „Klasse mit Masse zu verbinden. Deshalb bilden sie den Ausgangspunkt der Argumentation des achten Kapitels, das aus einer umfassenden Sicht die operative Umsetzung der kundenindividuelle Massenproduktion beschreibt.
Die folgenden Ausführungen basieren zum einen auf einer ausführlichen Literaturschau zum Thema, yor allem aber auf einer ausführlichen qualitativen empirischen Untersuchung, die die Umsetzungsstrategien von Mass Customization bei mehr als 200 Pionier- Unternehmen untersucht hat (siehe Anhang). Die Fallstudien wurden dabei teilweise aufgrund der Angaben in der Literatur und im Internet, zum größten Teil aber aufgrund persönlicher Recherche und Gespräche mit Verantwortlichen der Firmen erstellt. Weitere Informationsquellen waren eine Vielzahl von Fachgesprächen mit Wissenschaftlern und Angehörigen von Unternehmensberatungen sowie etliche von mir durchgeführte Tagungen. Workshops und Beratungsauftrage in der Industrie.