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E-Book, Deutsch, 304 Seiten

Probert Erfolgreich statt perfekt

Wie Frauen wirklich Karriere machen
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-98609-288-7
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Wie Frauen wirklich Karriere machen

E-Book, Deutsch, 304 Seiten

ISBN: 978-3-98609-288-7
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Machen wir Frauen nicht alle schon genug? Arbeiten gehen, uns um die Familie - mit Kindern oder ohne - kümmern, den Haushalt schmeißen und immer schön lächeln? Wird es nicht mal Zeit, dass wir dafür anerkannt werden, was wir leisten, und allein dafür bewertet werden? Dieses Buch beleuchtet auf Basis von Fakten, wie es in Deutschland, Europa und der Welt zum Thema Gleichberechtigung und Diversität in Führungsetagen bestellt ist. Es zeigt, dass die mangelnde Repräsentanz von Frauen in Führungsetagen wenig mit mangelnder Qualifikation zu tun hat, aber viel mit veralteten gesellschaftlichen Erwartungen. Darüber hinaus geht es hier auch um konkrete Lösungsansätze, und es wird klar, dass Frauen vor allem eines lernen müssen: netzwerken. Aus der Praxis ihres Karriere-Netzwerks Mission Female zeigt die Autorin, wie Frauen ihren Forderungen mehr Nachdruck verleihen, sich gegenseitig stärken und sich beim Aufstieg in machtvolle Positionen unterstützen können. Die Geschichten von über 40 weiblichen Führungskräften und Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Unterhaltung, die sich einen Weg nach oben gebahnt haben, machen Mut. In sehr persönlichen Beiträgen berichten sie über ihre Erfolge, aber auch Misserfolge, und teilen Erfahrungen aus ihrem Leben, wie sie Gleichberechtigung und Diversität eingefordert haben. Allen gemein ist, dass die Vernetzung mit Gleichgesinnten und die gegenseitige Förderung maßgeblich dazu beigetragen haben, dahin zu kommen, wo sie heute stehen. Nämlich ganz oben auf der Karriereleiter.

Frederike Probert ist Gründerin und Geschäftsführerin des Karriere-Netzwerks Mission Female. In den vergangenen 20 Jahren machte sie sich als erfolgreiche Unternehmerin in der digitalen Industrie und als Technologie-Expertin einen Namen. Ihr erklärtes Ziel ist es, Frauen in Wirtschaft, Medien und Politik zu stärken. Mit Mission Female bietet sie ein branchenübergreifendes Netzwerk für Top Managerinnen und Fachexpertinnen. Sie ist erfolgreiche Buchautorin, gefragte Speakerin, Female Founder, Investorin und Board Member in unterschiedlichen Unternehmen und Initiativen immer mit dem Ziel vor Augen, wirtschaftliche Erfolge über mehr Diversität, Inklusion und Gleichberechtigung zu maximieren.
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Kapitel 2
Warum ist es überhaupt wichtig, dass Frauen Karriere machen?


Es ist seltsam, diese Frage im Jahr 2023 zu stellen, oder? Nach allem, was wir in den vergangenen Jahrzehnten erreicht haben, sollte die Antwort »Weil sie es wollen« schließlich ausreichen. So einfach ist es aber nicht.

Natürlich sollte jede Frau für sich selbst entscheiden, wie sie ihr Leben führen möchte, und garantiert streben nicht alle nach einer Position im Topmanagement. Den Frauen, die aber tatsächlich zeigen, dass sie »mehr« wollen - wenn sie mehr Verantwortung, mehr Macht und auch mehr Gehalt fordern -, begegnet unvermeidbar Gegenwind. Da tauchen hässliche Begriffe wie »Rabenmutter« aus der Versenkung auf, oder es wird unterstellt, dass die jeweilige Frau etwas mit ihrer Führungsposition kompensieren wolle - fehlende Beziehung, keine Kinder, you name it.

So verletzend diese Unterstellungen sind, so falsch sind sie auch: Dass Frauen Karriere machen, hat nichts mit Kompensation von Problemen oder ähnlichem Unsinn zu tun, sondern mit gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Sinnhaftigkeit. Dass Frauen Karriere machen, bringt jede Menge Vorteile mit sich - für die Frauen selbst, für die Gesellschaft und für die Unternehmen, die sie leiten. Es ist Zeit, den Fokus darauf zu richten!

Soziale Gerechtigkeit und kulturelle Notwendigkeit


Noch die Generationen unserer Mütter und Großmütter konnten sich nicht so entfalten, wie sie es gerne wollten. Stattdessen wurden sie in ein Korsett aus gesellschaftlichen Erwartungen geschnürt, das für sie vorsah, sich ausschließlich um Haushalt und Kinder zu kümmern. Während sich die Lage in Europa zum Glück geändert hat, gibt es immer noch Teile der Welt, in denen dieser Zustand weiter besteht. Gleichzeitig kommen auch in der westlichen Welt immer wieder Strömungen auf, die Frauen gerne wieder Vollzeit im trauten Heim am Herd statt in den Führungsetagen sehen würden. Ich finde das aus verschiedenen Gründen bedenklich. Was auf Tiktok, Instagram und Co. unter Hashtags wie #tradwife verbreitet wird, ist mehr als eine harmlose Flucht aus einer kapitalistischen und beängstigend komplexen Gesellschaft. Vielmehr werden hier mit den 1950ern Zeiten romantisiert, die frauenrechtlich finster waren. Wie bizarr es ist, dass Frauen, die mit mehr Gleichberechtigung als jemals zuvor groß geworden sind, nun auf Social Media ein Rollenbild verbreiten, gegen das ihre Großmütter sich mühevoll aufgelehnt haben, und wem solche Kampagnen nützen, darüber können wir mal in einer ruhigen Minute nachdenken.

Mir geht es aber um etwas anderes: Jeder Versuch, Frauen - und Menschen generell - in eine Richtung zu drücken sowie ihnen das Gefühl zu geben, dass sie keine Wahl haben, gehört mit größtem Misstrauen beobachtet. Auch dieses Buch soll niemanden dazu zwingen, Karriere machen zu müssen. Jede von uns soll selbst wählen, was sie machen möchte, egal ob das bedeutet, in einem Führungsgremium zu sitzen oder sich Vollzeit um den Haushalt zu kümmern. Um aber eine informierte Entscheidung zu treffen, ist es wichtig, dass wir uns unsere privilegierte Situation mit all ihren Möglichkeiten, die uns offenstehen, bewusst machen. Gleichzeitig liegt es auch an uns, diese Chancen für kommende Generationen zu erhalten und auszuweiten.

Arbeiten zu gehen und eine Karriere anzustreben, ist kein Selbstzweck. Es steckt mehr dahinter.

Finanzielle Eigenständigkeit

Eine Studie der Axel-Springer-Marktforschung von November 2022 deckte auf, dass auch heute noch acht Millionen Frauen in Deutschland kein eigenes Bankkonto haben - das ist rund ein Zehntel der Gesamtbevölkerung! 13 Prozent der Befragten bekommen von ihrem Lebenspartner oder Ehemann ein Haushalts- beziehungsweise Taschengeld, und rund 20 Prozent können sich vorstellen zu heiraten, um finanziell auf der sicheren Seite zu sein.26

Das ist meiner Meinung nach erschreckend: Finanzielle Abhängigkeit bedeutet nämlich mehr, als nicht selbst entscheiden zu können, welche oder wie viele Sachen gekauft werden können. Finanzielle Abhängigkeit bedeutet auch gleichzeitig ein erhöhtes Risiko, dass sich Frauen nicht aus für sie gefährlichen Beziehungen lösen können - häusliche Gewalt ist leider ein immer noch viel zu verbreitetes Problem. Auch heute noch wird jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt durch ihren aktuellen oder einen früheren Partner.27 Wer in der eigenen Beziehung nur ein »Taschengeld« bekommt, kann sich nicht einfach eine Fahrkarte kaufen und zu Freunden und Familie flüchten, wenn der schlimmste Fall eintritt. So traurig es ist, darüber nachdenken zu müssen, stellen Überlegungen dieser Art aber die Realität für viele Frauen dar - und wenn Kinder ins Spiel kommen, wird es noch komplizierter.

Gleichzeitig hat finanzielle Abhängigkeit auch Folgen fürs Alter: Viele »typisch weibliche« Berufe werden schlechter bezahlt als ihre männlichen Äquivalente, und Frauen leisten weltweit rund drei Viertel der unbezahlten Care-Arbeit - kümmern sich also um Kinder und Haushalt, leisten Altenpflege, unterstützen jemanden in der Familie oder im Freundeskreis. Das ist mehr als »das bisschen Haushalt«, denn wenn all diese Arbeit entlohnt würde, kämen Frauen allein dafür auf ein Jahresgehalt von zwischen 37.00028 und 167.000 Euro29. Da dieses Geld aber fehlt, sind sie stärker von dem Risiko betroffen, unter Altersarmut zu leiden. Erschwerend kommen außerdem gerade bei heutigen Rentnerinnen noch die Folgen des Gender-Pay-Gap hinzu, wodurch ihre aktuelle Rente durchschnittlich 46 Prozent unter der von Männern liegt.30

Das klingt nun alles sehr finster, aber ich finde manchmal ist es notwendig, den Finger in die Wunde zu legen. Wir haben es nämlich durchaus in der Hand, all diesen Szenarien entgegenzuwirken. Wie? Arbeiten gehen und eigenes Geld verdienen. Uns trauen, die Karrieren zu machen, die wir uns wünschen. Das mag leichter gesagt als getan sein, aber jeder Schritt in diese Richtung hilft dabei, uns aus Abhängigkeiten zu befreien, glücklichere, selbstbewusstere Beziehungen zu führen und selbst über unser Leben entscheiden zu können - auch am Ende unseres Arbeitslebens.

Selbstbewusstsein

Es macht einen Unterschied, ob eine Person mit ihrem Namen und für ihre eigenen Errungenschaften bekannt ist oder als »Tochter von« oder »Frau von«. Wenn Frauen arbeiten und ihren eigenen Weg gehen, prägen sie selbst die Wahrnehmung ihrer Umwelt über sich. Gleichzeitig werden wir auch für unsere eigenen Leistungen, Talente und unsere Persönlichkeit beurteilt. Das sorgt gleichzeitig dafür, dass wir spüren, dass unsere Handlungen Wert und Bedeutung haben: Nicht nur das, was Männer tun, zählt in dieser Welt, sondern das, was wir alle leisten, ist relevant!

Mit diesem Selbstbewusstsein inspirieren wir nicht nur uns selbst, sondern ermutigen langfristig auch die Menschen um uns herum, seien es Freunde oder Familie. Jede Frau, die sich traut, ihren eigenen Weg zu gehen, ist ein Role Model - viele von uns brauchen Vorbilder, die uns zeigen, dass etwas machbar ist, bevor wir uns trauen, diesen Pfad ebenfalls einzuschlagen.

Persönliche Entwicklung

Nur wenn wir immer wieder neuen Menschen und Einflüssen begegnen, werden wir aus unserer Komfortzone herausgeholt und können dazulernen. Das ist enorm wichtig, um sich in dieser sich rapide wandelnden Welt bewegen zu können. Gleichzeitig haben Menschen sowieso eine natürliche Neugier, und wenn wir dieser nicht nachgehen können, fühlen wir uns eingeschränkt und erkranken möglicherweise sogar daran.

Genau deshalb ist es wichtig, dass wir uns erlauben, uns zu entwickeln: Nur weil wir seit ein paar Jahren bei einem Unternehmen arbeiten, müssen wir dort nicht für immer bleiben. Reizt uns etwas Neues, sei es ein neuer Arbeitgeber, ein anderes Thema oder eine Position, in der wir uns bis dahin nicht gesehen haben, steht es uns frei, dem zu folgen. Schließlich gehört Veränderung offensichtlich zur Natur der Welt. Warum sollten wir uns nicht auch neu erfinden?

Zufriedenheit

Was jede von uns zufrieden macht, ist sehr individuell. Trotzdem steht fest, dass ein gewisses Maß an Anstrengung dazu zählt - so richtig stolz sind wir erst, wenn wir Hürden überwinden, sei es in unserem Kopf oder in Form von Personen, die uns gesagt haben, dass wir »das eh nicht schaffen«. Wer jeden Tag mit dem guten Gefühl vieler dieser kleinen und großen Siege nach Hause geht, fühlt sich besser, als wenn jeder Tag aus Routinen ohne jegliche Herausforderung besteht.

Eine Karriere zu machen, ermöglicht uns, immer wieder neue Herausforderungen zu finden und unsere Umwelt zum Besseren zu verändern. Damit tun wir gleichzeitig nicht nur etwas für uns selbst, sondern auch für die Gesellschaft allgemein. Aber natürlich machen uns nicht nur ideelle Werte glücklich: Auch zu wissen, dass wir uns den nächsten Urlaub leisten können, im Alter aus eigener Kraft abgesichert sind und - unabhängig vom Partner - ein soziales Netzwerk haben, lässt uns Sicherheit und Zufriedenheit fühlen.

Arbeitende Frauen verändern Gesellschaften

Dass Arbeit und eine Karriere nicht nur die persönliche Situationen individueller Frauen verändern, sondern wir wirtschaftliche und soziale Situation ganzer Gesellschaften beeinflussen, vertreten auch die Vereinten Nationen. Daher gehört die Förderung von Gleichberechtigung auch zur »2023 Agenda« der UN, mit der die Mitgliedsstaaten 17 Ziele für weitreichende Veränderungen beschlossen haben. Neben der zentralen Forderung nach friedlichen, sicheren und inklusiven Gesellschaften, in denen allen Menschen die gleichen Rechte zustehen, zählen zu der Agenda auch der...


Frederike Probert ist Gründerin und Geschäftsführerin des Karriere-Netzwerks Mission Female. In den vergangenen 20 Jahren machte sie sich als erfolgreiche Unternehmerin in der digitalen Industrie und als Technologie-Expertin einen Namen. Ihr erklärtes Ziel ist es, Frauen in Wirtschaft, Medien und Politik zu stärken. Mit Mission Female bietet sie ein branchenübergreifendes Netzwerk für Top Managerinnen und Fachexpertinnen. Sie ist erfolgreiche Buchautorin, gefragte Speakerin, Female Founder, Investorin und Board Member in unterschiedlichen Unternehmen und Initiativen immer mit dem Ziel vor Augen, wirtschaftliche Erfolge über mehr Diversität, Inklusion und Gleichberechtigung zu maximieren.



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