Buch, Deutsch, 380 Seiten, Format (B × H): 141 mm x 213 mm, Gewicht: 485 g
Hofjude, literarische Figur, antisemitisches Zerrbild
Buch, Deutsch, 380 Seiten, Format (B × H): 141 mm x 213 mm, Gewicht: 485 g
ISBN: 978-3-593-37987-6
Verlag: Campus
Joseph Süß Oppenheimer (1698–1738), von seinen Gegnern bereits zu Lebzeiten mit dem verunglimpfenden Namen 'Jud Süß' bedacht, ist eine der bekanntesten Figuren der deutschjüdischen Geschichte. In diesem Band wird einerseits die spannende Biographie des
Württembergischen Hoffaktors dargestellt, andererseits die Wirkungsgeschichte der Figur 'Jud Süß' in Literatur und Film vom 18. bis ins 20. Jahrhundert. Lion Feuchtwangers Roman Jud Süß (1925) und Veit Harlans Film von 1940 sind die prominentesten Beispiele dieser problematischen Deutungsgeschichte; sie ist mit der Geschichte des Antisemitismus und der Stellung der Juden in der deutschen Gesellschaft vielfach verknüpft.
Autoren/Hrsg.
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Vorwort
Jörg Schönert
Einleitung: Joseph Süß Oppenheimer –
zur Wirkungsmacht einer ikonischen Figur
Alexandra Przyrembel
I. Joseph Süß Oppenheimer: Person, Prozess, Deutungen
Der Fall Joseph Süß Oppenheimer: Zum historischen Kern
und den Wurzeln seiner Medialisierung
Gudrun Emberger / Rotraud Ries
›Jud Süß‹ und die Geschichtswissenschaft: Das Beispiel Selma Stern
Irene Aue
Dreißig Jahre Lehr- und Forschungsarbeit zur Mediengeschichte
des ›Jud Süß‹: Ein Bericht
Friedrich Knilli
II. Fiktionalisierungen
Literarische Popularisierungsprozesse eines antijüdischen
Stereotyps: Wilhelm Hauffs Erzählung Jud Süss
Gabriele von Glasenapp
Tragik verfrühter Emanzipation – Topographie jüdischer Mentalität:
Die Deutungen des ›Jud Süß‹ bei Selma Stern und Lion Feuchtwanger.139
Itta Shedletzky
Zirkulationen des Begehrens: Sexualität, Macht und Judentum
in Feuchtwangers Jud Süß
Britta Herrmann
Figur ohne Original: ›Jud Süß‹ und ›Ewiger Jude‹ als Metafiguren
der Geschichte bei Lion Feuchtwanger
Mona Körte
Ein missglückter Versuch: Klaus Pohls Jud Süß-Drama
Anat Feinberg
III. Die nationalsozialistische Propaganda, der Film Jud Süß
und Veit Harlan
Propaganda als Alibi: Rezeptionsgeschichtliche Thesen
zu Veit Harlans Film Jud Süß (1940)
Anke-Marie Lohmeier
Veit Harlans Film Jud Süß und der audiovisuell inszenierte
Antisemitismus
Knut Hickethier
'Hier sieht man den Juden, wie er wirklich ist.': Die Rezeption
des Filmes Jud Süß in der deutschen Bevölkerung
Armin Nolzen
Der Umgang der Justiz mit Veit Harlans Jud Süß seit den
1950er Jahren: Prozesse, Legenden, Verdikte
Thomas Henne
Die Proteste gegen den Jud Süß-Regisseur Veit Harlan
Wolfgang Kraushaar
IV. ›Jud Süß‹ im Geflecht von Geschlechter- und
Geldbeziehungen
Schuld, Schulden, Beschuldigungen: Das Medium Geld
im christlich-jüdischen Verhältnis
Christina von Braun
Der Zerstörer allen Lebens: ›Jud Süß‹ als politischer Vampir
Anne von der Heiden
Literatur
Autorinnen und Autoren
Personenregister