Raabe | Hochfliegende Ambitionen | Buch | 978-3-593-51219-8 | sack.de

Buch, Deutsch, 175 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 142 mm x 213 mm, Gewicht: 232 g

Raabe

Hochfliegende Ambitionen

Die Bundesregierungen und das Airbus-Projekt (1969-1981)

Buch, Deutsch, 175 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 142 mm x 213 mm, Gewicht: 232 g

ISBN: 978-3-593-51219-8
Verlag: Campus Verlag GmbH


Boeing, der weltweit größte Hersteller ziviler und militärischer Flugzeuge, beherrscht von den USA aus seit den 1950er Jahren den Markt der Luft- und Raumfahrttechnik. 1969 machte sich Europa auf, diesem Monopolisten entgegenzutreten. In enger Kooperation zwischen Frankreich und Deutschland wurde das Unternehmen Airbus aufgebaut, das trotz widriger Umstände Boeing schon bald das Fürchten lehrte. Dieses Buch schildert den mühevollen und kostspieligen Weg der Bundesregierungen von den Anfängen bis 1981, eine einheitliche Industriepolitik für die zivile und die militärische Luftfahrt zu implementieren.
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InhaltEinleitung 7I. Von den Anfängen bis zum Ausscheiden Großbritanniens(1965 bis April 1969) 15II. Von einem deutsch-französischen zu einemtrilateralen Projekt (Mai 1969 bis Ende 1970) 37III. Muss das Airbus-Programm eingestellt werden(1971 bis April 1972)? 51IV. Das Airbus-Programm geht weiter:Erstflug, Serienfertigung und erste Auslieferungen(Mai 1972 bis Mitte 1974) 73V. Fortführung des Airbus-Programms (Mitte 1974 bis 1978) 93Exkurs: Einstellung des Projekts VFW-614 121VI. 1979 - die Wende: Das Airbus-Programm »fliegt« 133Bewertung 149Abkürzungen 167Quellen und Literatur 171


EinleitungHeutzutage besteigen Millionen von Reisende weltweit Passagiermaschinen der Firma Airbus. Die wenigsten werden heute wissen, dass die Idee für das Flugzeug »Airbus« in den 1960er Jahren, also vor mehr als 50 Jahren, geboren wurde. Damals machten sich Ingenieure, Manager, Politiker und europäische Regierungen auf, ein Flugzeug in die Realität umzusetzen, das dem bis dahin durch die US-Flugzeugindustrie beherrschten Weltmarkt Paroli bieten sollte. Ein kühnes Unterfangen, bedenkt man, dass Mitte der 1960er Jahre die Flugzeuge der US-Firmen Boeing, McDonnell und Lockheed keine ernsthaften Konkurrenten kannten.Das Jahr 2019, in dem Airbus sein 50-jähriges Jubiläum beging, begann zunächst mit einer schlechten Nachricht. Der damalige Vorstandsvorsitzende der Firma, Tom Enders, teilte im Februar 2019 mit, dass Airbus sein »A-380-Programm« im Jahr 2021 auslaufen lassen werde. Der A 380, das größte Passagierflugzeug der Welt, von dem die Lufthansa im Mai 2010 das erste Modell am Frankfurter Flughafen im Empfang nahm, hatte sich als zu teuer erwiesen. Hinzu kam, dass er nur schwer auszulasten ist und mit seinen vier mächtigen Triebwerken vergleichsweise viel Kerosin verbraucht. Vom A 380 wurden bis Februar 2019 insgesamt 234 Stück ausgeliefert, allein die Lufthansa hat 14 Maschinen dieses Typs in ihrem Bestand.Die Bundesregierung hatte auch beim A 380-Programm der Firma Airbus im Jahre 2002 einen großzügigen Kredit gewährt. Es heißt, dass insgesamt 942 Millionen Euro geflossen seien. Damit hat der deutsche Staat eine Politik fortgesetzt, die er seit Bestehen der Firma Airbus verfolgt hatte: Er gab dem Flugzeughersteller Finanzhilfen, damit dieser am Weltmarkt, insbesondere gegenüber den US-Amerikanern, bestehen konnte. Im aktuellen Fall des A 380 könnte es jedoch sein, dass die deutschen Steuerzahler auf die vollständige Rückzahlung des Kredits vergeblich werden warten müssen. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hieß es, dass Airbus bis zur Ankündigung des »Aus« für den A 380 nur etwa ein Drittel des Kredits zurückgezahlt habe. Da die Rückzahlung an die Zahl der Auslieferungen der Flugzeuge gekoppelt ist und das Modell, von dem einst Bundeskanzler Gerhard Schröder sagte, es sei ein »riesiger Erfolg für die Innovationskraft europäischer Unternehmen«, sich schlecht verkauft, muss nur wenig getilgt werden.Natürlich hatten Frankreich, Großbritannien und Deutschland Ende der 1960er Jahre zunächst das Ziel, ein Flugzeug zu bauen, das sich am Markt würde behaupten können; sie wollten auf diesem Wege aber auch einen europäischen Integrationsprozess anstoßen. Die Luft- und Raumfahrtindustrie ruhte auch damals schon auf drei Pfeilern: dem militärischen (Kampf-)Flugzeugbau, dem zivilen Passagierflugzeugbau und der Weltraumtechnik. Diese drei Bereiche hatten jeweils ihre eigenen Rahmenbedingungen und Zielsetzungen, doch wollten die Bundesrepublik und die europäischen Nachbarn die Luft- und Raumfahrtindustrie auch insgesamt fördern. Dabei ging es um die Förderung neuer Technologien, aber auch um Arbeitsmarktpolitik, Standortpolitik, also um Wirtschaftspolitik im Allgemeinen. Es handelte sich, gerade beim militärischen Flugzeugbau, schließlich auch um einen Kerngegenstand der Verteidigungspolitik und damit um Außen- und Sicherheitspolitik. Die deutsche und die europäische Luft- und Raumfahrtpolitik hatte also vielen Zielen zu dienen.In dieser Studie soll es um das Flugzeug »Airbus« gehen, also das Großraumtransportflugzeug für ca. 280 bis 330 Personen für Kurz- und Mittelstrecken. Es soll dargestellt werden, wie die ersten Diskussionen um das zu bauende Flugzeug begannen, wie sich die interessierten Luftfahrtunternehmen in Westdeutschland zusammenfanden und organisierten, und vor allem, welche Rolle dabei die Bundesregierung spielte und wie schließlich auch europäische Regierungen zusammenarbeiteten, um dieses Projekt zu verwirklichen. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt dabei auf der Bundesrepublik Deutschland, ihren Regierung


Thomas Raabe, Dr. phil. Dr. rer. pol., war Pressesprecher u.a. für die Senatsverwaltung für Inneres in Berlin sowie für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion und als Regierungssprecher des Freistaates Sachsen tätig.


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