E-Book, Deutsch, Band 4, 288 Seiten
Reihe: Lake Starlight
Rayne The Downside of Single Dads
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-95818-841-9
Verlag: Forever
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Eine Small-Town-Romance zum Wohlfühlen!
E-Book, Deutsch, Band 4, 288 Seiten
Reihe: Lake Starlight
ISBN: 978-3-95818-841-9
Verlag: Forever
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
PIPER RAYNE ist das Pseudonym zweier USA Today-Bestsellerautorinnen. Mehr als alles andere lieben sie sexy Helden, unkonventionelle Protagonistinnen, die sie zum Lachen bringen, und viel heiße Action. Und sie hoffen, du liebst das auch!
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Kapitel 1
Palmer
Ich drücke mehrmals hintereinander die -Taste, um die einzigen beiden Sätze zu löschen, die ich innerhalb der letzten Stunde zustande gebracht habe. Dann lasse ich den Kopf auf die Tastatur sinken.
Das war’s dann wohl. Meine kurze Karriere als Autorin ist vorbei.
Wenn ich nicht mal in der Lage bin, zwei halbwegs annehmbare Sätze zu schreiben, wie soll ich dann meiner Lektorin in zwei Monaten ein ganzes Manuskript präsentieren? Ich werde meine Rechnungen nicht mehr bezahlen können. Ich werde das Haus verlieren. Ich werde nicht mehr für Adley sorgen können.
Ein Stoß kalter Luft weht durch die Hintertür und macht mich darauf aufmerksam, dass jemand hereingekommen ist. In meiner kleinen Heimatstadt Lake Starlight in Alaska hat der Winter Einzug gehalten.
Ich nehme die externen Teile meiner Cochlea-Implantate und lege sie an.
Schon als Kind haben meine Eltern versucht, Implantate für mich zu beantragen, aber damals war ich keine geeignete Kandidatin. Das hat sich inzwischen geändert, weil die Technologie sich weiterentwickelt hat.
Ich stehe nicht auf, weil ich weiß, wer da durch die Tür kommt. Außerdem haben die beiden sich in den letzten paar Monaten daran gewöhnt, mich hier sitzen zu sehen.
Hudson kommt zu mir an den Tisch und betrachtet mich mit kritischem Blick. Glaubt mein bester Freund etwa, dass es einfach wäre, einen Roman zu schreiben? Dann soll er es doch mal selbst probieren. Stattdessen verdient er seinen Lebensunterhalt auf der Skipiste.
Ich hebe den Kopf und schaue mich nach unserer kleinen Tochter um.
»Sie ist noch bei Theresa«, sagt er. »Sie kommen in fünf Minuten nach.«
Ich nicke, stehe auf und nehme meine Kaffeetasse.
Er folgt mir in die Küche und schnappt mir die Kanne vor der Nase weg. »Wie viele hattest du heute schon?«
Ich verdrehe die Augen und will ihm die Kaffeekanne entreißen, aber er hält sie in die Höhe, sodass ich sie nicht zu fassen bekomme. Ich seufze. Sein Grinsen verrät mir, dass er nicht nachgeben wird, bis ich seine Frage beantwortet habe.
Ich stelle meinen Becher ab und hebe die Hände. gebärde ich.
Noch immer grinsend, schenkt er mir nach. »Eines Tages wirst du ihn dir intravenös zuführen müssen, um genug zu kriegen.« Er nimmt sich eine Tasse aus dem Schrank über der Spüle, gießt sich ebenfalls Kaffee ein und geht zum Kühlschrank, um einen Schuss Milch hineinzugeben. Als er die gähnende Leere darin sieht, schüttelt er den Kopf. »Und dir vertraue ich unsere Tochter an? Ein Glück, dass ich nebenan wohne.«
Abermals verdrehe ich die Augen und mache eine vulgäre Handbewegung, bevor ich an den Küchentisch trete. Nachdem ich einen Schluck getrunken habe, stelle ich meinen Becher weg und hebe die Hände. Obwohl ich die Implantate habe, gebärde ich noch oft. Wahrscheinlich ist es Gewohnheit – wobei Hudson und ich uns in Adleys Beisein sowieso immer in Gebärdensprache unterhalten, selbst wenn wir laut sprechen, damit sie zusätzlich zu ihren wöchentlichen Unterrichtsstunden Gelegenheit zum Lernen hat.
Ich ziehe die Augenbrauen hoch, denn wenn Adley bei ihm ist, verlässt sie normalerweise mit einer Pop Tart in der Hand und ungekämmten Haaren das Haus.
Seine Mundwinkel ziehen sich nach oben, und er schaut aus dem Fenster zu seinem Haus, ehe er sich mir gegenüber am Tisch niederlässt. »Theresa hat Frühstück mitgebracht.«
»Nein. Ich halte mich an die Regeln.«
»Hm … weiß nicht so genau.«
Unter dem Tisch versetze ich ihm einen Tritt.
»Der Zeitpunkt wofür?«
Ich liebe Hudson. Er ist mein bester Freund. Es gab da diesen einen Abend, an dem wir zu viel getrunken hatten. Dabei ist Adley, unsere mittlerweile dreijährige Tochter, entstanden. Ich wusste, dass er seiner Verantwortung als Vater nachkommen würde, und das hat er auch getan. Er ist in meinem Heimatort Lake Starlight sesshaft geworden und hat sogar das Haus neben meinem gekauft, damit wir Adley gemeinsam großziehen können.
Hudson ist kein Typ, der Wert auf ein geregeltes Leben legt, die meisten seiner Eroberungen bekommt er also damit rum, dass er sich um seine kleine Tochter kümmert. Oder mit seinem dichten, dunkelblonden Haar, das er grundsätzlich nur mit den Fingern kämmt, und seinem Dreitagebart.
Mein bester Freund hat optisch wirklich einiges zu bieten.
»Sie ist über die Situation im Bilde.«
Ich nippe an meinem Kaffee und starre ihn über den Rand meiner Tasse hinweg an.
»Du hast keine Ahnung, wovon du redest.« An seinem Tonfall höre ich, dass er weiß, dass das mit Theresa enger ist als mit jeder anderen Frau, die er bisher gedatet hat. Theresa hat selbst eine sechsjährige Tochter. Sie ist Lehrerin und eine dieser Frauen, die von Natur aus gut mit Kindern umgehen können, selbst wenn sie sie gerade erst getroffen haben. Ich weiß nicht, was sie und Adley für ein Verhältnis haben, aber da Hudson schon so lange mit ihr zusammen ist, frage ich mich logischerweise, ob sie auch in seinem Herzen schon einen Platz erobert hat. Ich reibe mir die Brust.
Hudson bemerkt es. »Was ist los?«
.
Er lacht. »Das kommt davon, wenn man zu viel Kaffee trinkt und sich so ernährt wie du.«
Mehr kalte Luft weht ins Haus, und das Vibrieren des Fußbodens unter den Schritten kleiner Füße wärmt mir das Herz. Obwohl Adley die letzten zwei Tage direkt nebenan war, hat sie mir gefehlt. Ich stelle den Kaffee hin und drehe mich auf meinem Stuhl herum, um sie in die Arme zu nehmen, doch Adley bleibt kurz vor mir stehen.
»Mommy, schau mal, was Theresa mir geschenkt hat!« Sie hält einen Lippenstift in die Höhe. In dem Moment fällt mir auch ihr rot verschmierter Mund auf.
»Oh, ein Lippenstift«, sage ich.
Es klopft an der Hintertür.
, frage ich Hudson.
»Keine Ahnung.« Er steht auf und will Adley durch die Haare strubbeln, aber die weicht ihm aus.
Das kann ich gut nachvollziehen. Sie hat eine wunderschöne Flechtfrisur mit zwei Zöpfen, die hinten am Kopf zusammenlaufen. So was könnte ich nie. Ich wette, Adleys Erzieherinnen im Kindergarten werden schon an ihren Haaren erkennen, wer sie heute früh fertig gemacht hat.
, bitte ich Adley.
Ich breite die Arme aus, und sie wirft sich hinein und drückt mich ganz fest. Ich küsse ihre Wange, und sie küsst meine, ehe sie den Kopf hebt und über den Lippenstiftfleck lacht, den sie in meinem Gesicht hinterlassen hat.
Ich höre gedämpfte Stimmen, als Hudson Theresa die Tür öffnet. Ich kann nicht verstehen, was sie sagen, aber als sie sich zu uns in die Küche gesellen, wirkt Theresa irgendwie verärgert. Sie und Hudson könnten nicht gegensätzlicher sein. Hudson ist tiefenentspannt und Theresa … nicht. Das ist natürlich keine große Sache, trotzdem war ich deswegen ziemlich überrascht, als ich die beiden zum ersten Mal zusammen gesehen habe. Hudson stört sich nicht an dreckigem Geschirr oder Wäsche auf der Couch, und Theresa ist sehr ordnungsliebend. Ich wette, bei ihr zu Hause sieht es aus wie in einem Einrichtungskatalog.
»Schau mal!« Adley zeigt auf den roten Kussabdruck an meiner Wange.
»Oh, das tut mir leid. Sie hat gesehen, wie ich mich nach dem Frühstück frisch gemacht habe, und hat mich gefragt, ob sie sich auch schminken darf.« Theresa klammert sich an Hudsons Arm, als hätte sie Angst, er könnte sie mit mir allein lassen.
Ich hebe die Hände. .
Sie sieht Hudson an, und er dolmetscht für mich. In Momenten wie diesen sollte ich wahrscheinlich meine Stimme benutzen, aber ich habe mich nie so richtig an ihren Klang gewöhnt.
Theresa schenkt mir ein künstliches Lächeln. »Gerne doch.«
Ich lächle ebenfalls und nicke. Das ist in etwa der Umfang all meiner Interaktionen mit ihr, wobei das nicht ihre Schuld ist. Ich kann nicht von ihr erwarten, dass sie Gebärdensprache lernt, nur weil die Kindsmutter ihres Freundes gehörlos ist.
»Mommy!« Adley zupft an meinem Top. »Theresa hat gesagt, sie bringt mich heute in den Kindergarten.«
Ich schiele zu meinem Laptop. Ich arbeite sonst nie hier, aber heute Morgen dachte ich, dass ein wenig Abwechslung mich vielleicht inspirieren würde. Neben meinem Laptop steht ein Teller mit einem halben Thunfisch-Sandwich und fünf leeren Brownieriegel-Verpackungen. Tja, ich muss Adley wohl beichten, dass ich mich an ihrem Süßigkeitenvorrat bedient habe. Es war nicht das erste Mal. Und es wird bestimmt auch nicht das letzte gewesen sein.
Ich bemerke, dass Theresa mich mustert, nachdem...




