Rosenberg / Richter | Heidelberg nach 1693 | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 284 Seiten

Rosenberg / Richter Heidelberg nach 1693

Bewältigungsstrategien einer zerstörten Stadt
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-95899-390-7
Verlag: VDG Weimar - Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Bewältigungsstrategien einer zerstörten Stadt

E-Book, Deutsch, 284 Seiten

ISBN: 978-3-95899-390-7
Verlag: VDG Weimar - Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Bis heute erinnern die Ruinen des Heidelberger Schlosses an jene katastrophalen Kriegseinwirkungen, die 1693 und 1698 unter dem Vorwand französischer Erbfolgeforderungen über die pfälzische Residenzstadt hereinbrachen. Flugblätter berichten von Brandschatzung und beispielloser Terrorisierung der Bevölkerung. Der Verlust des Residenzstadtstatus im Jahre 1720 schien schließlich das Endgültige dieser Niederlage zu besiegeln. Erst im Zuge der 1996 einsetzenden Bemühungen, die Stadt Heidelberg in die Liste des Weltkulturerbes einzuschreiben, fiel ein neues Licht auf die Altstadt im Schatten des Schlosses. In einer einzigartigen Wiederaufbauleistung war sie zu Beginn des 18. Jahrhunderts auf mittelalterlichem Grundriss, doch in barocken Formen wieder auferstanden. Interdisziplinär, mit methodisch vielfältigem Zugang und aus unterschiedlicher Sicht versucht der vorliegende Band erstmalig Fragen der Bewältigung dieser Krise nachzugehen: Mit welchen Deutungsmustern spiegeln zeitgenössische Texte und Bilder das Ereignis in der von konfessionellen Spannungen zerrütteten Stadt? Wie, aus welchen sozialen Gruppen und mit welchen Identifikationsmodellen entwickelt sich eine neue städtische Bevölkerung? Welche Perspektiven entwirft der neue katholische Kurfürst für die ehemalige pfälzische Residenz seiner calvinistischen Vorgänger und wie ließen sich diese umsetzen? Welche denkmalpflegerischen, urbanistischen und feuerpolizeilichen Konzepte wurden beim Wiederaufbau berücksichtigt? Das facettenreiche Bild einer Gesellschaft, die sich in der labilen Phase des Wiederaufbaus auf die langwierige Suche nach einer neuen städtischen Identität begibt, hat bis heute nichts an Aktualität verloren.

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Weitere Infos & Material


1;Cover;1
2;Titel;5
3;Impressum;6
4;Inhalt;7
5;Danksagung;9
6;Einführung;11
6.1;1 Der Orléanssche Erbfolgekrieg in Bild und Text;14
6.2;2 Zwischen Aufbruch und Resignation;16
6.3;3 Urbanistik im Zeichen von Brandschutz und Wiederaufbau;19
6.4;4 Reichs- und machtpolitische Aspekte der Residenzverlagerungen in Heidelberg und Würzburg;22
7;1 Der Orléanssche Erbfolgekriegin Bild und Text;29
7.1;Zeuch hinauff in diß Land und verderbe es –Zeitgenössische Erklärungsmodelle für Erbfolgekriege am Beispiel derZerstörung Heidelbergs 1689 / 1693;31
7.1.1;Der Krieg im Predigttext;33
7.1.2;Ein Heidelberger Hirtenstück;36
7.1.3;Erbfolgekriege in Völkerrechtstraktaten;40
7.1.4;Fazit;44
7.2;Heidelberga deleta. Die Zerstörung Heidelbergs im Bild;55
8;2 Zwischen Aufbruch und Resignation;79
8.1;Kontinuität oder Wandel ?Die Heidelberger Bevölkerung vorund nach 1693;81
8.1.1;Kriegserfahrungen der Heidelberger Bevölkerung;81
8.1.2;Eine Residenzstadt ohne Hof;85
8.1.3;Adel in der Stadt;90
8.1.4;Spezialisierte Gewerbe;93
8.1.5;Eine Bürgergesellschaft emanzipiert sich;95
8.1.6;Die jüdische Gemeinde;96
8.1.7;Kontinuität und Wandel: Das Beispiel der Judengasse;98
8.1.8;Fazit;101
8.2;Last und Ehre – Weinheim als Interimsresidenz Kurfürst Johann Wilhelms 1698 bis 1700;109
8.2.1;Die Ausgangslage –Weinheim gegen Ende des 17 . Jahrhunderts;110
8.2.2;Die Transformation der Stadt zum Zentrum der Kurpfalz;110
8.2.3;Weinheim als kurfürstliche Interimsresidenzstadt;113
8.2.4;Der Kurfürst reist wieder ab – eine Bilanz;116
8.3;Die Renovierung der Heiliggeistkirche unter Kurfürst Johann Wilhelm 1698 – 1706;127
8.3.1;1 „le dome“ de Heidelberg;127
8.3.2;2 Was waren die Leitgedanken einer„Kirchenreparation“ im 18 . Jahrhundert ?;130
8.3.3;3 Die Heiliggeistkirche in der Forschung;132
8.3.4;4 Kurfürst Johann Wilhelm und das schwierige Erbe der Heiliggeistkirche;133
8.3.5;5 Die Zerstörungen von 1693: Eine letzte Abrechnung mit den Kalvinisten?;137
8.3.6;6 Die Renovierung der Kirche;139
8.3.6.1;6.1 Der Baubeginn nach dem Frieden von Rijswijk;139
8.3.6.2;6.2 Ein Netzwerk aus Architekten, Ingenieuren,Werkmeistern und kurfürstlichen Räten;142
8.3.6.3;6.3 Dach, Turm und Portale: Die Suchenach einem „neuen“ repräsentativen Erscheinungsbild;144
8.3.6.4;6.4 Lich, Orgelspiel und Einheitlichkeit: Die Gestaltung des Innenraums;148
8.3.6.5;6.5 Die Düsseldorfer Religionsdeklaration von 1705 und ihre Umsetzung in der Innenraumgestaltung der Heiliggeistkirche: Der Bau einer Scheidemauer;151
8.3.7;7 Planungen für einen neuen Hochaltar ?;157
9;3 Urbanistik im Zeichen von Brandschutz und Wiederaufbau;171
9.1;Heidelbergs Zerstörung von 1693. Ein Beispiel zum Wandelobrigkeitlicher Bewältigungsstrategien für abgebrannte Städte;173
9.1.1;1 Brandschutz und Feuerpolicey in Heidelberg zu Friedenszeiten;177
9.1.2;2 Die Heidelberger Stadtbrände während des Orléansschen Erbfolgekriegs;179
9.1.3;3 Heidelberger Stadtbrände 1689 und 1693 im gesamtdeutschen Kontext;182
9.1.4;4 Institutionalisierte Wiederaufbaustrategien von feuerimplizierten urbanen Krisen;184
9.1.4.1;4 .1 Brandenburg-Preußen : Wiederaufbau durch Bürokratie;185
9.1.4.2;4.2 Kursachsen: Wiederaufbau durch Präsenz;188
9.1.4.3;4.3 Herzogtum Württemberg: Ansätze von Wiederaufbaubürokratie nach der Zerstörung 1693;189
9.1.4.4;4.4 Das kurpfälzische Heidelbergnach den Bränden 1689 und 1693;190
9.1.5;5 Fazit;194
9.2;Stadtbrand und Stadtplanungin der Neuzeit;207
9.2.1;London 1666 – Der große Brand und das Scheitern einer einheitlichen Stadtgeometrie;208
9.2.2;Rennes 1720 – Stadtbrand und Embellissementim Frankreich des Absolutismus;212
9.2.3;Lissabon 1755 – Stadtmodernisierung nach französischem Modell;214
9.2.4;Neuruppin 1787 –Die preußische Bürokratie baut eine Stadt;217
9.2.5;Zusammenfassung;219
10;4 Reichs- und machtpolitische Aspekte der Residenzverlagerungen in Heidelberg und Würzburg;223
10.1;Die Residenzverlagerungen in derKurpfalz und in Würzburg im Jahre1720 : zwei alternative Strategienpolitischer Vergemeinschaftung;225
10.1.1;1 Fragestellung und methodischer Ansatz: Vergemeinschaftung als Zweck der Residenzwahl im 18. Jahrhundert;225
10.1.2;2 Die erfolgreiche Vergemeinschaftung: Der Residenzwechsel innerhalb Würzburgs;228
10.1.2.1;2.1 Die historischen Voraussetzungen;228
10.1.2.2;2.2 Süßmanns Modell der Vergemeinschaftung;229
10.1.2.3;2.3 Die Desiderate von Süßmanns Modell;232
10.1.2.4;2.4 Die Modifizierung von Süßmanns Modell: Die Deutung der schönbornschen Herrschaftstechnikals patronale Vergemeinschaftung;233
10.1.2.5;2.5 Die Ikonografie der Würzburger Residenz und ihre Stellung innerhalb des Stadtraums;234
10.1.2.6;2.6 Die Kodierung Würzburgs nach dem Vorbild Roms;238
10.1.3;3 Heidelberg und das Haus Pfalz-Neuburg: Das Scheitern von Vergemeinschaftung;244
10.1.3.1;3.1 Der Ansatz Johann Wilhelms: Die religionspolitische Kodierung des Stadtraums;244
10.1.3.2;3.2 Der Gegenvorschlag der Bürgerschaft: Die reichspolitische Kodierung des Stadtraums;248
10.1.4;4 Die Residenzverlagerung nach Mannheim: Die ersatzweise Vergemeinschaftung;252
10.1.4.1;Ausblick: Die Kurpfalz im Vergleich zu Würzburg;256
11;Abbildungen;265
12;Abkürzungen;285



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