Im Jahre 1692 wurde der hannoverischen Linie des Welfenhauses vom Kaiser zwar die Kurwürde zuerkannt, die Aufnahme in das Kurkollegium erforderte jedoch noch langwierige Verhandlungen und große Anstrengungen. Hierbei fällt Leibniz die Aufgabe zu, die Bemühungen der Diplomaten durch Gutachten über schwierige staatsrechtliche Probleme und durch politische Denkschriften zu unterstützen. Neben diesen Arbeiten verfaßt er in dieser Zeit mehrere Übersichten über die geplante Welfengeschichte. Durch die Vermittlung Pellisson-Fontaniers tritt Leibniz in Verbindung mit der Académie des sciences und legte diesem Gremium einen vielbeachteten Entwurf seiner „Dynamica“ zur Begutachtung vor.
Beeinträchtigt wird der Briefwechsel dadurch, daß Alterskrankheit und der Verlauf des Krieges am Rhein den Landgrafen Ernst von Hessen-Rheinfels zwingen, seine Berichterstattung abzubrechen. Mit dem gebildeten und feinsinnigen Fürsten unterhielt Leibniz über viele Jahre eine umfangreiche Korrespondenz, ihm konnte er seine geheimsten Wünsche anvertrauen.
Scheel / Müller / Gerber
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Der deutsche Mathematiker, Jurist und Philosoph Gottfried Wilhelm Freiherr von Leibniz (1646-1716) gilt als universeller Gelehrter und als eine der bedeutendsten Gestalten in der europäischen Kultur und Wissenschaft seiner Zeit. Seine Arbeiten sind nicht nur für die Philosophie, sondern auch für die Naturwissenschaften und die Mathematik grundlegend. Zudem wirkte Leibniz im politischen Bereich ebenso wie in Wissenschaftsorganisationen.