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E-Book

E-Book, Deutsch, 132 Seiten

Schneider Landpiraten

Ein literarischer Bilderbogen

E-Book, Deutsch, 132 Seiten

ISBN: 978-3-7448-4376-8
Verlag: Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Gedichte und Geschichten sind in diesem Buch zu finden. Diese entspringen der Feder eines 'Art-Trash'-Aktivisten und Künstlers, welcher diese Texte über viele Jahre hinweg bei Gedankenprotokollen gesammelt und hernach etwas aufpoliert hat.
Dieses Buch gliedert sich auf in einen Teil für Piraten und einen zweiten Teil für Phantasten.
Der zweite Teil dieses Buches bespricht die Dinge auf eine für den Autoren wesensgemäße Weise.
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Autoren/Hrsg.


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Angeschmiert
Peter ist arbeitslos. Er hängt den ganzen Tag zuhause rum. In der Nacht vertreibt er sich die Zeit, indem er sich in irgendwelchen Spelunken mit Prozentigem volllaufen lässt. Bei einer dieser Sauftouren verliert Peter irgendwann den Boden unter den Füßen. Er fällt in ein tiefes Loch bestehend aus Angst, Paranoia und losen Glücksmomenten. Alles irritiert ihn dabei und regt ihn auf. Und nachdem er dann auch noch einen Joint geraucht hat, fängt alles sich vermeintlich zu fügen an. Alles passt jetzt auf einmal zusammen, sogar sehr gut tut es das. Er befindet sich jetzt in einer Wahnstimmung. Er würde diese aber nicht selbst abstellen können. Jetzt erlebt er so einiges. Er läuft durch die Straßen und wird von ein paar Frauen angesprochen, ob er Geld für sie hat. Es ist eine Gruppe von Junggesellinnen. Sie bereiten die Hochzeit ihrer besten Freundin vor. Peter hat keinen einzigen Groschen. Er zieht die Jacke aus und zeigt jenen jungen Damen seinen Geldbeutel vor. Da ist nichts Brauchbares drin. Enttäuschte, wenn nicht gar empörte Gesichter zeigen sich ihm unterdessen. Er geht weiter, trifft eine Bekannte. Diese muss eiligst zum Zug. Peter rennt mit ihr durch die halbe Stadt zum Bahnhof hin, damit sie rechtzeitig da ist und ihn erwischt. Sie lachen beide dabei. Danach irrt er weiter durch die Straßen. Er ist gedankenverloren. Er kehrt in eine Kneipe ein. Dort möchte man ihn nicht dulden. Er geht darum weiter. Sein Weg führt ihn zu einem Irish Pub. Dort spendiert der Wirt ihm ein kurzes Bier. Nach Biergenuss und dem Konsum von Rauchwaren geht es dann weiter. Peter zieht wieder los. Er geht zu einem Club. Dort wird eine Party gefeiert. Es läuft Musik, Elektro. Es wird dabei mit einer großen Kamera gefilmt. Peter ist ganz aus dem Häuschen, raucht, kifft, tanzt Pogo wie ein Verrückter. Er schubst einen jungen Mann, der das nicht möchte und bekommt deshalb etwas Ärger mit diesem. Dabei hat sich keiner weh getan. Es geht halbwegs friedlich zu. Später läuft er mit ein paar jungen Erwachsenen mit zu deren Zuhause. Er ist planlos und ziellos, läuft einfach mit denen mit. Dort angekommen ist er verwirrt. Er zerlegt in der Küche einen Stuhl. Es gibt eine Schreierei, wieder mit dem gleichen jungen Mann. Irgendwie schafft Peter es von dort zu entkommen, ohne dass es einen Aufstand gibt. Er hängt dann wieder im Club rum, raucht, trinkt, und er bekommt in der Nacht sogar Schläge. Besser gesagt einen Schlag voll auf den Kopf, und zwar auf die Schläfe. Es tut ihm kaum weh. Also sollte es ihn auch nicht weiter kümmern. Das tut er kund. Die ganze Nacht hindurch passieren merkwürdige Dinge. Menschen tauchen auf, legen irgendwelche Dinge auf die Treppe vor der Kirche neben dem Club. Peter schiebt Paranoia, weiß sich kaum zu helfen. Er schaut sich die Sammlung von Gegenständen an und erwischt ein Knäuel Haare. Er ekelt sich und bekommt noch mehr Panik. Er hat das Gefühl die Welt vor der Geschichte von diesem Knäuel Haare retten zu müssen, könnte aber nicht sagen warum. Es passiert noch mehr in dieser Nacht. Besucher kommen und gehen, es werden CDs, Jacken und Uhren verschenkt. Sogar ein Wohnungsschlüssel wird weitergegeben. Morgens dann kommt der Pfarrer und fegt die Treppe. Peter sucht Asyl in der Kirche. Er sagt den bedeutenden Satz: 'Die haben mir Drogen gegeben.' Der Pfarrer fegt weiter. Morgens am Sonntag gibt es dann einen Gottesdienst. Peter geht mit Malte in die Kirche. Malte besorgt ihm von zuhause zuvor ein Kühlpad und kommt dann in die Kirche nach. Nach dem Gottesdienst reinigt Peter die Anhänger seiner Halskette mit Weihwasser aus dem Zuber. Er geht mit Malte am Morgen auch noch zu einem Platz mit Grünanlage in der Stadt, um sich von den Strapazen der Nacht auszuruhen. Er ist völlig durch den Wind dabei. Es passiert noch einiges mehr. Es ist auch noch immer schlimm, wie es weitergeht. Irgendwann geht Peter dann aber doch nach Hause und ruht sich aus. Er schläft 3 Tage und 3 Nächte lang durch. Als er dann halb vertrocknet am dritten Tag aufwacht, kann er sich nur noch dämmrig an die vorherigen Geschehnisse erinnern. Er richtet sich her, macht sich frisch, trinkt und isst etwas, geht auf Toilette. Nach einiger Zeit möchte er etwas Frisches zu Essen einkaufen gehen. Er schaut im Portemonnaie nach seinem Geld. Er findet dort 6 frische Noten à fünfhundert Euro sowie 10 grüne. 4000 Euro in bar hat er. Auf einen kurzen Moment der überraschten Freude folgt einiges an dunklem Grauen bei ihm. Woher stammt dieses Geld? Was ist wirklich geschehen? - Verdient würde er dieses Geld gewiss nicht haben. Wieso ist es aber dann bei ihm im Portemonnaie gelandet? Peter geht einkaufen. Irgendwie kommt ihm heute alles anders vor als sonst. Die Leute scheinen ihn zudem gar nicht besonders zu beachten. Er schlendert mit seinem Einkauf nach Hause zurück. Da kommt dann aber schon die Polizei um die Ecke und nimmt ihn mit aufs Revier. Was ist geschehen? - Peter hat wieder Angst. Man befragt ihn stundenlang. Er wird regelrecht verhört. Am Ende sperren sie ihn kurzzeitig ein, aber er bekommt keinen Haftbefehl ausgestellt. Doch irgendwo in der Stadt muss es ein Vorkommnis gegeben haben. Er hat keine Ahnung davon. Und es hat wahrscheinlich etwas mit ihm zu tun. Als Peter aus dem Revier kommt und auf die Straße geht, ist er seines Lebens nicht mehr froh. Auf dem Weg sein
Gedankensalat. Ich ordne mich den Menschen zu, die wohl immer wieder einmal mit dem Gedankensalat zu kämpfen haben werden. Das Durcheinander in meinem Kopf hat mich zuweilen schon zum Verzweifeln gebracht. Ich wüsste dann nicht ein noch aus, wenn das so bei mir ist. Gedankensalattürme befinden sich dann in meinem Geist. Berge von Gurken, Blattspinat, Radicchio, und dazwischen ist dann auch noch ein Juwel: Kaustubha. Was soll das jetzt? - Ich arbeite mich durch diese Vorstellung hindurch und lasse dann aber doch davon bald wieder ab. Es hat keinen Sinn für mich, mich heute mit meinem Geist eingehender zu befassen. Die Situation hat mir nicht gut genug dazu gepasst. Ich stecke es also und lasse es wieder sein. Ich höre damit jetzt einfach auf. Ich renne durch eine Stadtlandschaft in Schwarz-Weiß. Diese wirkt wie eine Tuschzeichnung auf mich. Ein Mann mit Lederhaube sitzt auf einer Vespa. Er trägt zudem eine fette Brille, wahrscheinlich um seine Augen auf der Fahrt zu schützen. Groß steht er da, mit angewinkeltem rechten Arm. Mit dem anderen hält er locker sein Motorrad fest. Er sieht aus wie eine Figur aus dem Comic Tintin von Hergé. Er schaut zu mir herüber, hat einen bestimmten Blick drauf, den ich nicht recht zu deuten gewusst habe. Er scheint mich anzusehen. Er hat jedoch nichts gesprochen. Ich halte da inne. Soll ich jetzt das Gespräch mit ihm suchen gehen? Im selben Augenblick fällt ein bunter Bombenregen über einen in der Nähe liegenden Stadtteil herunter. Brummende Flieger werfen sie nahe einem Denkmal für den Frieden auf das dortige Umland. Die Tuschzeichnung in meinem Kopf bekommt nun ihre ersten farbigen Anteile. Diese Bomben explodieren bereits in der Luft. Es sind wohl Splitterbomben. So etwas habe ich schon einmal im Fernsehen gesehen. Irgendein Chaot fährt in diesem Moment gerade mit lauter Musik an mir vorbei. Ich springe zurück. Seine Karre ist rot, stark verdreckt, und der Sound ist laut und aufgedreht. Irgendeine Noiserecordung, heftiger Elektrosound. Die Wand aus Lärm zieht sofort wieder an mir vorbei. Er entschwindet meinen Blicken mit schneller Fahrt. Hoppla! Ledermütze hat ein Messer gezogen. Er ist von seinem Roller abgestiegen und geht plötzlich auf mich zu. Zwischenzeitliches Intermezzo: Das Handy klingelt. Ich werde von einer Frau gefragt, ob ich einen Auftrag für sie erledigen kann. Ich werde dazu einen zweiten Mann brauchen... Herr T. taucht in hellbraun auf. Er hat eine Brechstange in seiner linken Hand. Ledermütze hat ihn noch nicht gesehen. Ich nehme da schnell eine Kampfhaltung an und lenke so die Blicke und die Achtsamkeit von dem Typ mit der Vespa auf mich. Der wirft das Messer von der linken in die rechte Hand und wieder zurück. Er macht wohl wirklich ernst. Das gibt mächtigen Ärger. Ich dehne mich. Ich komme auf einmal in Angriffshaltung auf ihn zu gespurtet. In dem Moment, zu dem Ledermütze sein Messer gegen mich einsetzen möchte, schlägt Herr T. gerade noch rechtzeitig, aber auch nicht zu früh von der Seite mit der Brechstange auf dessen bewaffneten Arm. Die Waffe fällt herunter. Ich gehe sogleich mit den Händen in sein Gesicht, kratze ihm die Backe unterhalb seiner Augen auf, dann an den Hals, füge ihm heftige Schmerzen zu und presse schließlich mit meiner Ellenbeuge seinen Hals, um ihn in Griff zu behalten. Er bekommt kaum Luft, wirkt auch arg panisch dabei. Herr T. nimmt sich das Messer vom Boden, greift auch den Schlüssel der Vespa, welcher in der Maschine steckt. Diese fällt zu Boden. Mütze und Brille, den Mantel der Person und die Schuhe nehmen wir ihm ab. Ich würg ihn unterdessen weiter. Er sieht wirklich panisch erregt aus, versucht sich dann sogar aus dem Griff herauszureißen. Ich möchte ihm nicht das Genick brechen. Wir spritzen ihm deshalb eine Ampulle Kodiakol 0.2. Da schlafft er gut...


Schneider, Mathias
Mathias Schneider ist ein 1975 geborener 'Art-Trash'-Aktivist aus Offenburg in der Ortenau.

Er betreibt ein eigentliches Kunsthandwerk. Zusätzlich dazu schreibt er unheimlich viel und macht etwas Musik.

Von Beruf ist er Industriekaufmann und Werkzeugmechaniker. Seine Kunstsache hat er seit über 20 Jahren aufrechterhalten und macht noch immer damit weiter.


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