E-Book, Deutsch, Band 0021, 256 Seiten
Reihe: Blaze... von Tiffany
Schuler Zur Sache, Schätzchen
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-86494-886-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0021, 256 Seiten
Reihe: Blaze... von Tiffany
ISBN: 978-3-86494-886-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
In der lauten Kneipe der Rodeoreiter ist Roxanne nicht die einzige Frau - wohl aber die auffälligste. Und das liegt nicht nur an ihrem sexy Western-Outfit und dem wilden Blondschopf, sondern ganz sicher auch an den verführerischen Blicken und aufreizenden Gesten, mit denen sie Tom Steele endlich dahin bringt, wohin sie ihn haben will: an ihre Seite, in ihren Bann - und wenig später auf den Parkplatz, wo nach einem leidenschaftlichen Kuss klar ist, dass sie die Nacht zusammen verbringen werden! Nie käme Tom auf den Gedanken, dass seine heiße Gespielin außerhalb ihrer Ferien brave Lehrerin ist. Und Roxanne, die eigentlich nur ein einziges Mal ausbrechen und was erleben will, findet diese Affäre viel zu aufregend, um ihrem Lover die Wahrheit zu gestehen...
Candace Schuler hat ihrem Mann, Joe, zu verdanken, dass sie ihre Liebe zum Schreiben zu ihrem Beruf gemacht hat. Es waren Joe's Kommentare bei einer Briefbesprechung auf einer Reise nach New Orleans, die ihr klar machten, dass sie tatsächlich Talent zum Schreiben anderer Dinge als Büromemos und PC - Anleitungen hatte. Als ihr erstes Buch auf Platz 7 der Waldenbooks Bestsellerliste kam, war ihr zweiter Roman unter Vertrag genommen worden. Candace entschied eine freiberufliche Autorenkarriere einem 9-to-5-Job vorzuziehen. Es wurde die beste Entscheidung seitdem sie Joe geheiratet hatte. Sie sagt: 'Die meiste Zeit, wenn ich zu Hause arbeite, schläft die Katze im Sonnenlicht auf der Fensterbank und der Hund liegt in seinem Körbchen daneben...Was könnte besser sein?' Candace Schuler wurde in Santa Cruz, Kalifornien geboren. Die meiste Zeit ihrer Kindheit verbrachte sie auf einer Farm in Hayward (einer kleine Stadt über der Küste San Franciscos) wo sie beim Kühe melken half und die Hühner jeden Morgen fütterte bevor sie zur Schule ging. Seitdem sie Joe getroffen und geheiratet hat, hat sie mittlerweile in fast jeder Ecke der Vereinigten Staaten gelebt. Sie wohnte auf einem Schoner, der in Hawaii's Ala Wai - Hafen lag, in einem Loft in New York's Greenwich Village, in Vororten von Wahington, D.C., im Stall von Thoroughbreds (Rassepferden) und blauem Grass in Louisville, Kentucky sowie dem Herzen Kaliforniens in den Weinbergen im schönen Sonoma Valley. Im Moment lebt sie in der Tundra von Minnesota mit ihrem Mann und einer Katze sowie einem 80-Pfund-Dobermann, der denkt er wäre ein Schoßhund. Zwischen dem Möbel ein- und auspacken hat Candace Schuler 26 zeitgenössische Romane und ein Kochbuch geschrieben. Wenn sie nicht schreibt reist sie herum, genießt es zu lesen, Gartenarbeit zu machen, zu kochen, Dinner-Parties zu geben und ins Theater, Konzert oder Kino zu gehen.
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1. KAPITEL
Roxanne Archer gingen die Worte durch den Kopf, als sie ihren Wagen vor dem Ed Earls’s Polynesian Dance Palace parkte. Resolut verdrängte sie die Warnung einer ehemaligen Barrel-Race-Reiterin aus San Antonio. Nichts würde sie von ihrem Plan abhalten.
Sie würde sich einen Cowboy suchen.
Einen gut aussehenden.
Einen verwegenen.
Wenn ihr dabei das Herz brach, nun, dann sollte es eben so sein. Sie erwartete sowieso nichts anderes. Und ein gebrochenes Herz war immer noch besser als eins, das verkümmerte, weil es brachlag. Ganz abgesehen von einem weiteren Körperteil, der aufgrund mangelnder Nutzung auszutrocknen drohte.
Sie schaltete den Motor ihres geliehenen knallroten Cabrios aus und blieb einen Moment lang ganz still sitzen. Die Hand am Schlüssel, den Fuß auf der Bremse, starrte sie auf die leuchtenden Flamingos auf dem Dach von Ed Earl’s Bar, während sie sich einige Ereignisse, besser gesagt fehlende Ereignisse, durch den Kopf gehen ließ, die sie mitten in den Sommerferien zu dieser Honky-tonk-Kneipe am Stadtrand von Lubbock, Texas, geführt hatten. Die Sachlage war ganz einfach.
Roxanne Archer war immer ein braves Mädchen gewesen – ein sehr braves Mädchen –, seit sie vor neunundzwanzig Jahren das Licht der Welt erblickt hatte. Einmal in ihrem ereignislosen Leben wollte sie das Braves-Mädchen-Image abschütteln. Wenn es überhaupt möglich war. Viel zu lange war sie ausschließlich ein braves Mädchen gewesen, und es würde nicht einfach werden, einmal das Gegenteil zu sein – selbst mit der Hilfe eines verwegenen, gut aussehenden Cowboys nicht.
Vorausgesetzt natürlich, dass sie es überhaupt schaffte, sich einen zu schnappen.
“Ich werde eben erst nach Hause zurückkehren, wenn ich mein Ziel erreicht habe”, murmelte sie trotzig vor sich hin. Sie klappte die Sonnenblende hinunter, um im beleuchteten Spiegel ihren Lippenstift zu kontrollieren – knallrot, so wie der Wagen – und sicherzustellen, dass auf der Fahrt vom Broken Spoke Motel ihre Haare vom Fahrtwind nicht völlig zerzaust worden waren. Waren sie aber. Doch wie die junge Frau, die ihr vor gerade zwei Tagen in Dallas die Haare geschnitten hatte, versichert hatte, wurde dadurch die Wirkung der Frisur noch verbessert. Roxanne lächelte ihr Spiegelbild zufrieden an.
Es war erstaunlich, wie sehr ein neuer Haarschnitt eine Frau verändern konnte. Ganz zu schweigen vom Make-up. Und der Kleidung. Vor allem, wenn sich jedes Kleidungsstück – einschließlich der aufregenden Dessous im Leoprint – so dramatisch von der Kleidung unterschied, die man normalerweise trug.
Mit dem Gefühl, ihr langweiliges Ich abgelegt zu haben und eine tolle Frau zu sein, öffnete Roxanne die Wagentür und schwang ihre Beine aus dem Auto. Sie berührte mit den Füßen den Schotterboden und richtete sich zu ihrer vollen Größe von fast einem Meter achtzig auf … und schwankte gefährlich, als die hohen Absätze ihrer nagelneuen knallroten Cowboystiefel im Kies versanken. Hastig hielt sie sich an der Tür fest und fragte sich, ob die hochhackigen Stiefel vielleicht doch ein Fehler gewesen waren. Zu Hause trug sie immer flache Schuhe oder Pumps mit einem vernünftigen Absatz, damit sie die Menschen – Männer – nicht mehr überragte als unbedingt notwendig.
Nein, dachte sie, Mädchen, die etwas erleben wollen, tragen keine vernünftigen Schuhe, egal, ob sie größer als die anderen waren oder nicht.
Außerdem hatte sie sich immer rote Stiefel gewünscht. Schon während ihrer Kindheit in Greenwich, Connecticut, hatte sie insgeheim davon geträumt, eine gefährliche Banditenkönigin wie Belle Starr oder Cat Ballou zu werden. Und sie war absolut sicher gewesen, auch wenn sie darüber nichts in den Büchern gefunden hatte, die sie gelesen hatte, dass diese Frauen rote Cowboystiefel getragen hatten. So hatte sie all ihren Mut zusammengenommen und ihre Mutter um ein Paar gebeten.
Charlotte Hayworth Archer hatte ihrer damals neunjährigen Tochter einen Vortrag darüber gehalten, wie armselig ihre Wahl von Vorbildern und Schuhwerk war, und ihr ein Paar ordentliche braune Reitstiefel gekauft, einen ordentlichen englischen Reitsattel und hatte sie für ordentliche Reitstunden angemeldet, in dem Glauben, dass Roxannes Interessen und Vorlieben dadurch in eine gesellschaftlich akzeptable Richtung gelenkt würden.
Waren sie auch.
Zum Teil jedenfalls.
Roxanne hatte gelernt, ihre Bewunderung für unkonventionelle Frauen für sich zu behalten, und nie wieder den Wunsch nach roten Stiefeln geäußert.
Nach einiger Zeit vergaß sie fast, dass sie sich jemals welche gewünscht hatte. Dressurreiterinnen trugen keine roten Stiefel, genauso wenig wie ehrenhafte Studentinnen oder Mitglieder des Debattier- oder Lateinclubs. Und ganz sicherlich war noch nie eine glänzende Studentin, die die Abschlussrede hielt, mit roten Stiefeln über die Bühne zum Rednerpult gelaufen. Ein Cheerleader vielleicht, oder ein Mitglied der Schauspielgruppe, aber Roxanne war zu groß und zu gehemmt und … nun, einfach zu blöd gewesen, um diesen Cliquen anzugehören.
Ein Mädchen, wie Roxanne es während ihrer Highschoolzeit gewesen war – groß, schlaksig, strebsam, schüchtern –, würde niemals etwas sagen oder tun, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Dieses Verhalten wurde zur Gewohnheit, und die schreckliche Teenagerzeit wurde abgelöst von einer ebenso langweiligen Zeit als Twen, ohne dass je irgendjemand von ihr Notiz genommen hätte.
Kurz nach ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag ging sie eine Beziehung mit einem Lehrer der exklusiven Privatschule ein, an der sie selbst englische Literatur und Latein unterrichtete. Aber auch in diesem Fall schaffte sie es nicht wirklich, seine Aufmerksamkeit für sich zu gewinnen. In den drei Jahren, die sie zusammen verbrachten, lernte er weder, wie sie ihren Kaffee mochte – mit einem Löffel Zucker, verdammt –, noch bemerkte er, dass sie den Orgasmus nur vortäuschte.
Genau das war der Grund, weshalb sie jetzt vor einer Honky-tonk-Bar außerhalb von Lubbock, Texas, stand. Mitten in ihren Sommerferien, in roten Cowboystiefeln und dem gewagtesten engen Rock, den sie je in ihrem Leben getragen hatte.
Roxanne Archer war endlich bereit, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, sich von alten Zöpfen zu lösen, neue aufregende Wege zu gehen und das Leben zu genießen. Mit den unvergessenen Worten ihrer Tante Mame ausgedrückt– auch einer bewundernswert unkonventionellen Frau mit einem Faible für auffallende Mode: Roxanne wollte “leben, leben, leben!”
Jedenfalls für die Dauer ihrer Ferien.
Etwas nervös fuhr sie mit beiden Händen über ihren superkurzen Minirock, um sicher zu sein, dass er noch alles verbarg, was er verbergen sollte.
Jemand pfiff anerkennend.
Roxanne erstarrte bei dem unerwarteten Geräusch. Instinktiv nahm sie die gewohnt steife Haltung an, um eine Bedrohung oder Beleidigung abzuwehren. Dann jedoch rief sie sich in Erinnerung, warum sie hier war, und entspannte sich. Schließlich hatte sie sich so auffällig zurechtgemacht, um die Aufmerksamkeit der Männer auf sich ziehen, oder? Nun, es war ihr gelungen. Jetzt musste sie nur noch entscheiden, wie sie damit umgehen sollte.
Leicht drehte sie den Kopf und lächelte ihren Bewunderer kess an.
Die Antwort kam sofort und war ausgesprochen erfreulich.
Er schwellte die Brust wie ein stolzer Hahn und kam mit dem o-beinigen Gang eines Mannes, der viele Stunden im Sattel verbracht hatte, auf sie zu. “Hallo, Schätzchen”, sagte er mit triefender Schmalzstimme.
Er war mindestens einen Meter fünfundachtzig groß, hatte ein Kreuz wie ein Bulle, und seinen Gürtel schmückte eine Schnalle, die so groß war wie ein Pfannkuchen. Sein Lächeln war freundlich und offen. Ein richtiger Cowboy. Gut aussehend. Aber leider machte er absolut keinen verwegenen Eindruck.
Und Roxanne suchte einen verwegenen.
Trotzdem, ein Cowboy war ein Cowboy, auch wenn er Sommersprossen und eine Stupsnase hatte. Sie klimperte mit den Wimpern.
“Hi, schöner Mann”, schnurrte sie. Ihr Akzent war eine fast perfekte Imitation der Barrel-Racer- Reiterin aus San Antonio, die sie vor Cowboys gewarnt hatte. Und ihre kokette Kopfhaltung war das Ergebnis zweiwöchigen Beobachtens entsprechender Mädchen und emsigen Übens vor dem Spiegel. Erstaunlicherweise funktionierte es.
Der Cowboy kam näher und legte die Hand an die Autotür. Der Geruch nach Pferden, Sattelseife und großzügig aufgesprühtem, würzigem Eau de Cologne drang ihr in die Nase. “Bist du allein hier, Zuckerpuppe?”
Roxanne unterdrückte den Wunsch, einen Schritt zurückzutreten, um diesem viel zu intensiven Duft und der ungewohnten Aufmerksamkeit eines Mannes zu entgehen. Früher hätte sie es getan. Jetzt aber schlug sie nur die Autotür zu und sah ihn dabei provozierend an. “Ich treffe mich mit jemandem.”
“Freundin?”, fragte er eifrig. Roxanne musste unwillkürlich lächeln.
“Freund.” Sie tippte mit ihrem perfekt manikürten Zeigefinger gegen seine Brust und schaute zu ihm auf. “Und er ist sehr, sehr eifersüchtig, Süßer. Ich wäre an deiner Stelle also vorsichtig.”
Der...