E-Book, Deutsch, Band 44, 384 Seiten
Reihe: Julia Saison
Spencer / Hunter / Grady Julia Saison Band 44
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-1156-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 44, 384 Seiten
Reihe: Julia Saison
ISBN: 978-3-7337-1156-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
IN ITALIEN ERWACHT DIE LIEBE von SPENCER, CATHERINE
Dieser gut aussehende Fremde soll ihr Ehemann sein? Diese italienische Villa ihr Zuhause? Nach einem Unfall hat Maeve ihr Gedächtnis verloren. Sie weiß nur eins: Sobald Dario Costanzo sie berührt, verspürt sie eine prickelnd erotische Spannung.
EINE WOCHE, SIEBEN NÄCHTE ... von HUNTER, KELLY
Ihr Herz verschenken? Bloß nicht! Davor hat Madeline Angst. Bis sie in der Glitzermetropole Singapur eine Affäre mit dem charismatischen Luke Bennett beginnt. Sieben Tage, sieben Nächte - dann wird er abreisen, und ihr Herz ist wieder sicher. Was für ein Irrtum!
BRANDUNG DER LEIDENSCHAFT von GRADY, ROBYN
Ninas Herz rast. Nicht vom Adrenalin, weil sie mit dem Leben davon gekommen ist, sondern weil ihr Retter, der sie durch die Brandung trägt, sehr sexy ist! Und clever dazu: Als Nina gefeuert wird, macht er ihr einen Vorschlag, ebenso unverschämt wie verführerisch ...
Zum Schreiben kam Catherine Spencer durch einen glücklichen Zufall. Der Wunsch nach Veränderungen weckte in ihr das Verlangen, einen Roman zu verfassen. Als sie zufällig erfuhr, dass Mills & Boon Autorinnen sucht, kam sie zu dem Schluss, diese Möglichkeit sei zu verlockend, um sie verstreichen zu lassen. Sie wagte den Sprung ins kalte Wasser, kündigte ihre sichere Stelle als Highschool-Englischlehrerin und schickte ihren ersten Entwurf an den englischen Verlag Mills & Boon. Ihre ersten beiden Romankonzepte wurden abgelehnt. Doch schon mit dem dritten Versuch schaffte sie es, zu überzeugen. Seitdem veröffentlichte sie mehr als 25 Bücher, die in 17 Sprachen übersetzt wurden und in 30 Ländern erschienen sind. Wenn sie nicht gerade damit beschäftigt ist, einen Roman fristgerecht fertigzustellen, gibt sie Schreibkurse am College oder in Workshops der RWA (Romance Writers of America) in St. Louis und New York. Catherine ist verheiratet und lebt mit ihrem Ehemann in White Rock, einem Städtchen an der Pazifikküste südlich von Vancouver. Sie hat vier erwachsene Kinder, fünf Enkel, zwei Hunde und eine Katze. In ihrer begrenzten Freizeit genießt sie es, zu schwimmen, zu wandern, zu lesen, Klavier zu spielen, tropische Pflanzen zu züchten und Antiquitäten zu sammeln. Einmal fuhr sie sogar bis nach North Dakota, um eine Woche lang auf der Suche nach Antiquitäten für ihr gemütliches Heim durch Kleinstadtauktionen zu ziehen.
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1. KAPITEL
Um zehn Uhr morgens, auf den Tag genau einen Monat nach dem Unfall, kam der Anruf, den nie zu erhalten Dario Costanzo befürchtet hatte.
„Ich habe Neuigkeiten, signore“, verkündete Arturo Peruzzi, Leiter der Neurologischen Abteilung und Maeves behandelnder Arzt. „Ihre Frau ist heute Morgen aus dem Koma aufgewacht.“
Der nüchternen Stimme des Arztes entnahm Dario, dass dies nicht die einzige Neuigkeit über den Zustand seiner Frau sein würde. Während der letzten Wochen hatte er sich über mögliche Folgeschäden bei schweren Kopfverletzungen informiert. Nichts von dem, was er gelesen hatte, verhieß Gutes. „Aber? Es gibt doch ein Aber, oder, Doktor?“
„Korrekt.“
Dario hatte gedacht, er sei gegen alles gewappnet. Jetzt musste er feststellen, dass dem nicht so war. Bilder von Maeve, als er sie das letzte Mal gesehen hatte, den Kopf in dicke Bandagen gewickelt, Schläuche, die sie am Leben hielten, stießen frontal zusammen mit jenen, wie sie ausgesehen hatte, bevor alles so schrecklich schiefgegangen war.
Anmutig, schön, elegant.
Wie Sonnenlicht.
Die Seine.
Und jetzt? Er ließ sich auf den Stuhl hinter seinem Schreibtisch fallen, befürchtete, seine Beine könnten nachgeben. „Sagen Sie es mir.“
„Körperlich wird sie komplett genesen. Natürlich ist sie im Moment noch schwach, doch wir gehen davon aus, dass sie bald entlassen werden kann, um sich zu Hause zu erholen. Das Problem, Signor Costanzo, ist ihr Kopf.“
Dio, nicht das! Da wäre es vielleicht besser gewesen, wenn …
„Nach einem solchen Trauma ist es allerdings keineswegs ungewöhnlich und lange nicht so ernst, wie es klingt.“
Ihm wurde bewusst, dass er sich sofort das Schlimmste ausgemalt hatte, und konzentrierte sich wieder auf die Erklärungen des Neurologen.
„Ihre Frau leidet an retrograder Amnesie, also Gedächtnisverlust. Sie hat keine Erinnerung mehr an ihre … unmittelbare Vergangenheit.“
Peruzzis kurzes Zögern war Dario nicht entgangen, seine Ängste flammten erneut auf. „Was heißt ‚unmittelbar‘?“
„Das ist das Ungewöhnliche. In der Regel bezieht sich die Amnesie auf die Vorfälle vor dem Trauma. Im Falle Ihrer Frau jedoch reicht es sehr viel weiter zurück. Ich muss Ihnen leider sagen, dass sie sich weder an Sie noch an das Leben mit Ihnen erinnert.“
Psychogene Amnesie, hysterische Amnesie – Ausdrücke, die er vor einem Monat nicht einmal gehört hatte, über die er jetzt jedoch alles wusste. „Wollen Sie damit sagen, ihr Gedächtnisverlust ist psychologisch bedingt, nicht physisch?“
„Es scheint so. Die gute Nachricht ist, dass dieser Zustand nicht von Dauer ist. Mit der Zeit wird sie ihr Erinnerungsvermögen zurückgewinnen.“
„Innerhalb welchen Zeitraums?“
„Das lässt sich nicht vorhersagen. Es könnte innerhalb von Minuten geschehen, sobald sie wieder in ihre vertraute Umgebung kommt, es ist jedoch eher wahrscheinlich, dass es Tage oder Wochen dauern wird und die Erinnerungen in Etappen und Bruchstücken zurückkehren. Der Versuch, den Prozess zu beschleunigen, würde nur mehr Schaden anrichten. Niemand wird sie zwingen können, sich zu erinnern. Und genau dieser Punkt bringt mich zu meinem eigentlichen Anliegen, Signor Costanzo. Wir Ärzte haben das uns Mögliche getan, jetzt liegt es bei Ihnen, Ihren Teil zu übernehmen.“
„Wie?“
Diese Frage verfolgte ihn seit einem Monat, ohne dass er eine Antwort gefunden hätte. Wie war es möglich, dass er sich über das Ausmaß ihrer Unzufriedenheit so getäuscht hatte? Wie, nach allem, was sie einander versprochen hatten, hatte sie sich einem anderen Mann zuwenden können? Wie hatte sie so wenig Vertrauen in ihn, ihren Ehemann, setzen können?
„Geduld ist der Schlüssel. Bringen Sie Ihre Frau nach Hause, aber überfordern Sie sie nicht mit einer Unzahl von Menschen. Sie soll sich erst sicher mit Ihnen fühlen.“
„Wie soll das funktionieren, wenn sie sich nicht einmal an mich erinnert?“
„Wenn sie erst kräftiger ist, werden wir ihr sagen, wer Sie sind. Sie sind der einzige nahe Verwandte, sie muss wissen, dass sie nicht allein auf der Welt ist. Schließlich hat sie ein ganzes Jahr ihres Lebens verloren, das ist für jeden Menschen beängstigend. Zeigen Sie ihr, dass sie von Ihnen als die Person geschätzt wird, an die sie sich selbst erinnert. Erst wenn ihr Vertrauen in Sie gewachsen ist, können Sie ihr die anderen Familienmitglieder langsam vorstellen.“
„Zu den anderen Familienmitgliedern gehört auch unser sieben Monate alter Sohn. Was schlagen Sie vor? Soll ich ihn als Kind der Köchin ausgeben?“
Falls der Arzt den Sarkasmus erkannt hatte, ließ er sich nichts anmerken. „Bringen Sie ihn woanders unter“, antwortete er unverblümt. „Sie haben doch eine Schwester, und Ihre Eltern wohnen auch nicht weit entfernt. Jemand wird sich doch sicher eine Weile um den Jungen kümmern können?“
„Sie meinen, ich soll sie täuschen? Wie soll ihr das helfen?“
„Es wird ein enormes Schuldgefühl in ihr auslösen und emotionale Narben hinterlassen, wenn sie erfährt, dass sie die Erinnerung an das eigene Kind verloren hat. Es geht gegen die Natur jeder Mutter zu vergessen, dass sie ein Kind geboren hat. Dies ist der kritischste Faktor, hier müssen Sie extrem vorsichtig vorgehen.“
„Ich verstehe.“ Maeve war aus dem Koma aufgewacht, doch geheilt war sie noch lange nicht. „Sonst noch etwas?“
„Ja. Im Moment müssen Sie davon ausgehen, dass Ihre Ehe nur auf dem Papier besteht. Intimitäten mit einem Mann, der zwar ihr Ehemann ist, aber auch ein völlig Fremder, stellen eine unnötige Komplikation im Heilungsprozess dar.“
Na großartig! Das Eine, was wirklich gut zwischen ihnen gewesen war, musste gestrichen und Sebastiano zu den Verwandten ausgelagert werden. „Gibt es denn nichts, was ich tun kann?“
„Doch, natürlich“, kam es von Peruzzi. „Ihre Frau hat das Erinnerungsvermögen verloren, nicht den Verstand. Sie wird viele Fragen haben. Beantworten Sie diese wahrheitsgemäß. Beschönigen Sie nichts und, vor allem, üben Sie keinen Druck aus. Jede Information ist wie das Teilstück eines Gemäldes auf einer weißen Leinwand. Wenn genügend Teilstücke vorhanden sind, wird sie das Gesamtbild allein vollenden.“
„Und wenn sie etwas erfährt, das ihr unangenehm ist?“
„Dann ist es an Ihnen, signore, ihr Unterstützung anzubieten. Sie muss die Gewissheit haben, dass sie sich auf Sie verlassen kann, ganz gleich, was in der Vergangenheit passiert ist. Werden Sie das schaffen?“
„Ja“, antwortete Dario. Welche andere Wahl hatte er denn schon? „Kann ich sie besuchen?“
„Verbieten kann ich es Ihnen nicht, aber ich rate dringend davon ab. Ihr Erscheinen könnte Konsequenzen haben, die sich nicht vorhersagen lassen. Halten Sie sich daran fest, dass Sie schon bald wieder zusammen sind und Ihre Beziehung erneuern können.“
„Sicher, das sehe ich ein.“ Er hätte lachen mögen, weil es so weit von der Wahrheit entfernt war. „Und danke für Ihre Zeit.“
„Keine Ursache. Ich wünschte, ich könnte den Angehörigen aller meiner Patienten derart gute Nachrichten überbringen. Ich melde mich bei Ihnen, sobald Ihre Frau entlassen werden kann. Sollten Sie noch Fragen haben, können Sie mich jederzeit anrufen. Viel Glück, Signor Costanzo.“
Dario hängte den Hörer ein und drehte sich grübelnd zum Fenster. Marietta Pavia, das junge Kindermädchen, das er eingestellt hatte, saß mit ihrem Schützling im Schutz des schattigen Gartens und sang dem Jungen vor. Dass eine Ehefrau ihren Mann vergaß, den sie leid geworden war, konnte man noch nachvollziehen, auch wenn es wenig schmeichelhaft war. Doch wie war es möglich, dass eine Mutter jegliche Erinnerung an ihr erstes Kind aus ihrem Kopf und ihrem Herzen löschte?
Eine Stimme, kultiviert und gebieterisch, ertönte hinter ihm und riss ihn aus seinen Gedanken. „Dem, was ich hören konnte, entnehme ich, dass sich ihr Zustand verändert hat.“
Dario wandte sich zu dem Neuankömmling um. In dem eleganten Kleid, das schwarze Haar zu einem klassischen Chignon aufgesteckt, schimmernde Perlen an Hals und Ohren, sah man Celeste Costanzo ihre neunundfünfzig Jahre nicht an, eher hätte man sie für eine gepflegte Mittvierzigerin gehalten. „Du siehst aus, als wolltest du die Mailänder Modewelt im Sturm erobern, Mutter, und nicht auf einer Insel entspannen.“
„Nur weil man auf Pantelleria nicht im Licht der Öffentlichkeit steht, muss man nicht nachlässig werden, Dario – und wechsle nicht das Thema. Was gibt es Neues?“
„Maeve ist aus dem Koma erwacht. Sie wird sich vollständig erholen.“
„Also wird sie leben?“
„Du solltest nicht so enttäuscht klingen“, erwiderte er trocken. „Immerhin ist sie die Mutter deines Enkels.“
„Sie ist eine Zumutung, und ich verstehe nicht, wieso du sie auch noch verteidigst, nach allem, was vorgefallen ist.“
„Wir können nur vermuten, was vorgefallen ist, Mutter. Von den beiden Menschen, die die Wahrheit kennen, ist der eine tot und der andere hat das Gedächtnis verloren.“
„Ah, das ist also ihre Vorgehensweise? Sie erinnert sich nicht daran, dass sie dich verlassen und deinen Sohn mitnehmen wollte?“ Celeste verzog spöttisch den Mund. „Wie praktisch.“
„Das ist lächerlich, Mutter. Maeve ist nicht in der Verfassung für ein solch kalkuliertes Spiel. Ihre Ärzte sind zu erfahren, um...




