E-Book, Deutsch, Band 4, 432 Seiten
Reihe: Backstage
Summers Backstage
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8192-2299-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Final Countdown
E-Book, Deutsch, Band 4, 432 Seiten
Reihe: Backstage
ISBN: 978-3-8192-2299-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Jenna Summers eine aufstrebende Autorin mit einer Leidenschaft für emotionale, spannungsgeladene Geschichten. Besonders fasziniert sie die Dynamik zwischenmenschlicher Beziehungen, sei es in Liebesromanen, erotischen Romanen oder Fantasy-Romanen. Inspiriert von der Macht der Worte und der facettenreichen Emotionen des Lebens begann sie bereits in jungen Jahren, eigene Geschichten zu schreiben. Mit einem Gespür für intensive Charaktere und unvorhersehbaren Wendungen entstanden so Werke, die Leser bis zur letzten Seite fesseln. Ihre Roman-Reihe "Backstage" vereint packende Spannung mit einer berührenden Liebesgeschichte und zeigt, wie gekonnt sie Emotion und Action in einer mitreißenden Handlung verbindet. Wenn sie nicht gerade schreibt, widmet sich Jenna Summers dem Lesen, ihrer Familie oder der Musik. Stets auf der Suche nach neuen Inspirationen für zukünftige Projekte.
Autoren/Hrsg.
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Kapitel 1
MEGAN
Erinnerungen strömen auf mich ein, als ich auf die vertrauten Wände unseres Heims blicke. Wände die Geborgenheit und Sicherheit symbolisieren. Ein eisiger Wind weht mir um die Ohren, mich fröstelt es. Wie gerne würde ich dieses moderne Traumhaus nehmen und es an einen Ort setzen, wo es immer warm ist. Vor allem jetzt im Winter. Wobei wir in Deutschland keine schönen Winter mehr haben. Sie sind feucht und so kalt, dass der Wind jede Pore des Körpers erreicht und der Schnee ist matschig und rutschig. Ich mache einen Schritt auf die Haustür zu und der Schneematsch unter meinen Füßen lässt mich für eine Sekunde den Halt verlieren. Große Hände greifen nach mir und ziehen mich in muskulöse Arme. Ja, hier bin ich sicher. Ich sehe auf in Jareds himmelblaue Augen, die mich verliebt ansehen. Es ist mir noch immer unbegreiflich, dass dieser adrette imposante Mann mir gehört.
Er drückt seinen Daumen auf die kleine Platte neben der Tür, ein Klicken ertönt und die Tür öffnet sich. Die kleinen feinen Nackenhaare stellen sich auf und mein Magen verkrampft. Was stimmt hier nicht? Wir treten ein. Mein Herz hämmert in der Brust. Vorsichtig sehe ich mich um. Ich lege die Schuhe und Jacke ab, die Jared mir freundlicherweise abnimmt und in der kleinen versteckten Nische rechts von mir verstaut. Ich folge ihm, denn ich traue mich nicht, weiterzugehen. Die Erinnerung an den Vorfall fehlt noch immer, doch dafür ist da diese innere Unruhe. Ein unbehagliches Gefühl.
Freundlich lächelnd reicht mir Jared seine Hand. »Na komm, Babe. Keine Angst. Du bist hier sicher. Ich habe das Sicherheitssystem nochmal aufgestockt. Fort Knox ist ein Scheißdreck dagegen. Hier kommt niemand mehr unbemerkt herein.«
Ich atme tief durch und zögere einen Augenblick. Doch da er mich so liebevoll anlächelt, ergreife ich seine Hand und folge ihm. Den ballsaalgroßen Wohnraum erkenne ich. In dessen Zentrum der schwarze Flügel und der Koiteich sind. Mit der weißen Sofalandschaft, die vor einer Bruchsteinwand steht. Daneben der moderne Kamin, in dem ein Feuer brennt und meinen leicht zitternden Körper wärmt. Ich mag es, wenn das Holz knackt und die Flammen darauf hypnotisch tanzen. Es beruhigt mich. Es ist alles noch wie in meinen Erinnerungen, da hat mein Hirn zum Glück keinen Schaden genommen. Ich liebe diese Bar dahinter, die aussieht, als würde sie aus Eis sein. Der gesamte Raum ist in Weiß gehalten und mit schwarzen Akzenten. So ist der Esstisch, am Ende des Saals, aus schwarzem Glas und zehn Personen haben daran Platz.
Mein Blick schweift durch die Panorama-Fenster in den Garten. Der Winter hat diesen in ein weißes Kleid gepackt. Am wolkenlosen Himmel scheint die Sonne und lässt den Schnee noch heller wirken und wundervoll glitzern. Mein Kopf hämmert von der Helligkeit. Doch ich liebe den Garten und den angrenzenden See. Sonst sind hier Enten und Haubentaucher zu sehen, doch jetzt liegt er unter Schnee und Eis bedeckt.
»Na los, ab ins Bett mit dir. Du hast noch immer strickte Bettruhe«, befielt Jared mir mit samtweicher Stimme. Mir war gar nicht bewusst, dass diese raue Reibeisenstimme auch so sanft sein kann. Behutsam zieht er an meiner Hand, um mir die Richtung zu weisen.
»Das gefällt dir, nicht wahr?«, necke ich ihn lächelnd, gehorche und folge ihm die Milchglas-Treppe hinauf. Diese ist megageil, im Dunkeln leuchten die einzelnen Stufen blau auf, sobald man sie betritt. Damit hatte mich Jared damals aufgezogen, er meinte, dass es mein Zauber sei, der sie zum Leuchten bringt. Dabei ist eine ausgeklügelte Technik darin verbaut.
»Wenn du sonst schon nicht hörst«, lacht er amüsiert. Er erinnert mich daran, dass ich wollte, dass er dominant im Bett ist. Das ist er und ich liebe es, aber höre ich nicht, wenn er mir Befehle gibt.
Kichernd steige ich die Stufen hinauf. »Amy sagt, du sollst nicht immer alles bekommen, was du...«, verstumme ich. Denn am Ende der Treppe füllen sich die letzten Gedächtnislücken. »Hier war es«, sehe ich mich vorsichtig um. »Ich bin raufgegangen, weil ich was Poltern gehört habe ... Dann stand ich hier und habe Schritte gehört ... Ich habe zum Schlafzimmer geschaut ... dann wurde alles dunkel.«
Ich stütze mich am Geländer ab, um nicht den Halt zu verlieren. Denn dieser Blick in die Vergangenheit erschlägt mich. Angestrengt atme ich. Ich habe nicht damit gerechnet, dass mich die Gänsehaut von damals eingeholt und die Gerüche aus meiner Erinnerung mir in die Nase steigen. All das erneut zu fühlen, raubt mir den Atem. Tränen nehmen mir die Sicht, »Er hat ganz komisch geatmet.«
»Woher weißt du, dass es ein er war?«
»Sein Aftershave ... so riechen Frauen nicht.«
Jared atmet tief durch und die Farbe weicht aus seinem Gesicht. »Hier haben wir dich blutüberströmt gefunden. Du warst nicht bei Bewusstsein«, scheint er die Hölle nochmals zu durchlaufen, denn sein leere Blick ist starr auf die Stelle am Boden gerichtet. Ich stelle mir vor, wie es für mich wäre, wenn ich ihn so vorgefunden hätte. Ein schrecklicher Gedanke, denn im ersten Moment hat er gewiss gedacht, dass ich Tod sei. Doch entdecke ich kein Blut auf dem hellen Langflor-Teppich.
»Ja, ich habe den Teppich austauschen lassen. Aber nun los. Ab ins Bett mit dir«, schmunzelt er mich an. Ich liebe dieses Schmunzeln, es ist kess und ein wenig verdorben.
Im Schlafzimmer verdunkelt Jared die Fenster via App und ich lege mich ins Bett. Nach einer Woche im Krankenhaus bin ich froh, zuhause zu sein. Anfänglich war mein Gedächtnis gelöscht und ich erkannte weder meinen Verlobten noch meine Freunde. Ein Glück war das nicht von Dauer und Stück für Stück kamen die Erinnerung zurück. Die Schmerzen und die Übelkeit sind noch da. Ebenso ist mir das Licht zu hell und Geräusche zu laut, aber das ist normal, sagt Dr. Thieme. Das wird zwei bis drei Wochen dauern, bis alles wieder so wird wie davor. Ich habe auch einige Medikamente für zuhause bekommen. Vor meiner Entlassung aus dem Krankenhaus wurde ich erneut ins CT geschoben. Sie wollten sichergehen, dass das Subduralhämatom sich nicht vergrößert. Und es hat sich sogar verkleinert, was ein gutes Zeichen ist. Und bei solch einem heißen Krankenpfleger wird man schnell gesund. Denn man will ihn vernaschen.
»Du weißt, kein Fernseher, Laptop oder Handy und diese Woche auch noch keine Bücher«, ermahnt Jared mich, während er mich zudeckt. Dann küsst er mich zärtlich und streicht mir sanft mit der Hand über den Kopf.
»Was mache ich denn dann die ganze Zeit?«, seufze ich und stürze die Lippen. Zwei Wochen hier im Bett zu liegen, ohne ein Buch, das wird langweilig.
»Du machst die Augen zu und erholst dich«, sagt er leise mit seiner Reibeisenstimme zu mir. »Ich bringe dir gleich noch etwas zu Trinken und Essen rauf.«
»In Ordnung«, gebe ich flüsternd nach, denn alles andere ist wie ein Presslufthammer im Kopf. Am liebsten möchte ich aus meinem Körper ausbrechen und davon laufen. Ich schließe die Augen und merke, wie die Stille mir guttut. Als ich sie wieder öffne, ist der Tag der Nacht gewichen. Jetzt bin ich gar eingeschlafen, obwohl ich nicht müde war.
Auf den Nachttisch steht ein Tablett mit einer Flasche Wasser, einem Glas und einem Teller. Auf diesem ist ein köstliches Sandwich umrandet von Paprika, Gurke und kleinen Tomaten. Es erwärmt mir mein Herz, wie rührend sich Jared um mich kümmert. So bin ich bald wieder fit. Schwerfällig setze ich mich auf und nehme einen Bissen. Es ist großartig, doch mir ist noch immer leicht übel. Daher schlafe ich recht viel und von Tag zu Tag wird es besser.
Der halbe Januar ist vorüber und mir geht es endlich besser. Nach einer weiteren Kontrolle im Krankenhaus erlauben sie mir endlich, das Bett zu verlassen. Dass mir manchmal nicht die richtigen Wörter einfallen oder ich sie vertausche, ist normal und wird sich mit der Zeit geben. Bin ich froh, dass meine Kopfschmerzen ein erträgliches Level erreicht haben. Licht und Geräusche stören mich auch nicht mehr. Endlich habe ich mein Leben zurück.
Langsam steige ich die Treppe hinab. Die Sonne taucht am Horizont auf, es dämmert. Jared sitzt am Klavier und spielt eine Melodie, die sofort unter die Haut geht. Als er mich sieht, lächelt er und unterbricht sein Spiel. Im Kamin knistert das Feuer. Das Licht ist angenehm gedimmt.
»Wie geht es dir?«, springt er auf und erkundigt sich erwartungsvoll.
Ich atme tief durch und lächle. »Danke, mir geht es viel besser. Die Melodie ist wunderschön, die du gespielt hast.«
»Sie ist noch nicht ganz ausgereift. Möchtest du etwas essen oder trinken?«, legt Jared seinen Arm um meine Schulter und mich beschleicht das Gefühl, dass er vom Thema ablenkt. Ist es ihm unangenehm? Dabei hat er doch schon vor hunderttausend Menschen gespielt. Er der Sänger der Rockband »Shark of Lawn«. Sie füllen Stadien mit ihrer Musik, die eine gekonnte Mischung aus Nirvana, Led Zepplin, Metallica, Daughtry und Bon Jovi ist. Manchmal hart und megarockig. Und dann wieder...




