Taylor | Hudson Taylor | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 384 Seiten

Taylor Hudson Taylor

Ein Mann, der Gott vertraute
2. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7655-7361-3
Verlag: Brunnen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ein Mann, der Gott vertraute

E-Book, Deutsch, 384 Seiten

ISBN: 978-3-7655-7361-3
Verlag: Brunnen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



„Ich habe herausgefunden, dass in jeder großen Arbeit Gottes drei verschiedene Stadien erkennbar sind: Erst ist es unmöglich, dann ist es schwierig, dann ist es getan.“ Hudson Taylor legte mit Gottes Hilfe die Grundlagen für den christlichen Glauben in China. Die Biografie schildert ihn als Mann des Gebets, genialen Strategen, demütigen Hirten und mitreißenden Prediger.

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Dem Herrn geweiht
Es war wie ein Heimkehren, als Benjamin Hudson, Prediger der Methodistenkirche, nach Barnsley versetzt wurde. Nicht weit davon entfernt, am Rande der weiten Heide, lag sein Heimatort, in dem Amalie, seine Frau, ihre Jugend verbracht hatte. Dieses Yorkshiretal mit seinen vielen Hügeln und der sich meilenweit hinziehenden Bergkette trug vielleicht etwas zur künstlerischen Veranlagung und tapferen Gesinnung ihrer Kinder bei. Benjamin Hudson war zwar kein besonders guter Redner, dafür aber ein treuer, hingegebener Diener am Evangelium und ein wirklicher Künstler. Sein Talent als Porträtmaler übertrug sich auf mindestens drei seiner Kinder. Sein auffallendster Charakterzug war ein unwiderstehlicher Drang zum Humor. Dieser bereitete ihm nicht selten Schwierigkeiten. Als er einmal während einer Konferenz der Wesleyaner wegen seiner Unfähigkeit, diesen Hang zu meistern, getadelt wurde, entschuldigte er sich so geistreich, dass die ganze Versammlung in Lachen ausbrach. Doch in Barnsley, ja, da fühlte er sich verstanden. Die Yorkshireleute schätzten seine humorvollen Reden und gezielten Ermahnungen. Auch diese Veranlagung, sein trockener Humor, übertrug sich auf seine Nachkommen. Keiner verstand ihn aber in Barnsley besser als der Schilfrohrflechter John Taylor, dessen einfaches, doch solides Steinhaus gegenüber dem Predigerhaus stand. Die älteste Tochter des Predigers, Amalie, hatte eine schöne Stimme. Deshalb nannte John Taylor sie Nachtigall. Sein Sohn, James Taylor, Apothekerlehrling in einem Nachbardorf, besuchte seine Eltern häufiger, seitdem er die hübsche Sängerin kannte. Die beiden jungen Leute verliebten sich und heirateten endlich nach einer siebenjährigen Verlobungszeit im April 1831. Zu der Zeit besaß James Taylor bereits seine eigene Apotheke am Marktplatz. Dort schaltete und waltete nun Amalie. Ihre Gaben und Fähigkeiten konnten hier nicht verborgen bleiben. Sie brachte Frohmut und Interesse an der Arbeit ihres Mannes mit in ihre Ehe und unterrichtete in der Sonntagsschule. Die vierzig bis fünfzig Buben und auch die Mädchen fühlten ihre Anteilnahme und Gebete. Eine besondere Freude brachte eine Erweckung in der Gemeinde. Dabei kamen viele ihrer Sonntagsschüler zum Glauben an Jesus Christus. Bei seinen Predigtvorbereitungen fand James Taylor in seiner Frau eine unerwartete Hilfe. War sein Herz voll, die Feder aber unfähig und zu langsam zum Festhalten seiner Gedanken, ging er im Hinterzimmer seines Ladens auf und ab, während Amalie kurze Notizen machte und später zu Predigten ausarbeitete, was er vor ihr ausgebreitet hatte. James Taylor legte großen Wert auf eine sorgfältige Vorbereitung seiner biblischen Botschaften. Aber er war auch ein gewissenhafter und tüchtiger Apotheker und als Geschäftsmann hoch geachtet. Er nahm die Geldangelegenheiten so genau, dass er es sich zur Gewohnheit machte, jede Schuld sofort zu begleichen. „Wenn ich sie eine Woche stehen lasse“, pflegte er zu sagen, „schädige ich meinen Gläubiger, auch wenn es sich nur um einen geringen Betrag handelt.“ Überzeugt von der unbedingten Treue Gottes, glaubte er einfach Seinem Wort. Für ihn war die Bibel das praktischste Buch der Bücher. So sprach er im ersten Winter ihrer Ehe eines Tages mit seiner Frau über eine Bibelstelle, die ihn besonders beeindruckte. Es handelte sich um einen Teil des dreizehnten Kapitels aus dem 2. Buch Mose und um einige ähnliche Verse aus dem 4. Buch Mose. Da stand geschrieben: „Heilige mir alle Erstgeburt!“ – „Die Erstgeburt ist mein.“ – „Alle Erstgeburt sollst du dem Herrn weihen.“ Lang und ernst war das Gespräch, das sie im Ausblick auf das bevorstehende Glück zusammen führten. Um so genau wie möglich einem Gebot nachzukommen, das sie nicht einfach auf hebräische Eltern einer vergangenen Zeit beziehen konnten, knieten sie zusammen nieder, und der Herr antwortete auf dieselbe klare Weise. Er schenkte ihnen die Gewissheit, dass Er ihre Gabe angenommen habe. Sie wussten, dass das ihnen anvertraute Leben hinfort einem höheren Anspruch, einer tieferen Liebe ausgeliefert bleiben müsste. Diesen Tag konnte die junge Frau nicht wieder vergessen. Der Frühling zog ins Land und berührte mit seinem zarten Hauch die Hügel und Täler des Yorkshirelandes. Am 21. Mai 1832 wurde dann dieses Kind vieler Gebete – James Hudson Taylor – geboren. In seinem Namen sollten die Namen beider Eltern vereinigt sein. Es blieb nicht bei diesem einen Kind. Eins der großen Vorrechte ihrer Kindheit war das Leben unter der ständigen Obhut der Mutter. Dies war ein reichlicher Ausgleich für die bescheidenen Mittel, die ihnen zur Verfügung standen. Für die Mutter gab es viel zu nähen, doch konnte sie daneben ihre Leseübungen abhören und sie Diktate schreiben lassen. Viele Stunden wurden auf diese Weise über Geschichte, Literatur und Reisebeschreibungen zugebracht. Sie vermittelte ihnen schon früh die Freude am Lesen. Ihrer Genauigkeit und Gründlichkeit wird wohl die ungewöhnliche Aufmerksamkeit im Kleinen zu verdanken sein, die ihren Sohn in späteren Jahren kennzeichnete. Ebenso praktisch brachte sie ihren Kindern Sorgfalt in allem bei, was sie selbst betraf. Auf ihrem Waschtisch lag stets Nähzeug bereit, damit Zerrissenes sogleich wieder instandgesetzt werden konnte. Dass Sauberkeit und Ordentlichkeit trotz einfacher Kleidung eine Notwendigkeit sei, prägte sich den Kindern durch das Vorbild der Mutter früh ein. Das kleine, hinter dem Laden liegende Wohnzimmer, in dem gegessen, gelernt, genäht und gespielt wurde, war ein Bild der Gemütlichkeit und Ordnungsliebe. Mit dem kleinen Fenster, das vom Marktplatz her interessante Eindrücke vermittelte, dem mit glänzendem Geschirr und Glas gefüllten Büffet, seinem langen, altmodischen Ruhebett und dem geräumigen Bücherregal bildete das Familienzimmer einen behaglichen Ort. Die sanfte Strenge der Mutter trug viel zu Hudsons glücklicher Kindheit bei. Als einmal Gäste zum Mittagessen eingeladen waren, übersah sie die Bedürfnisse ihres kleinen Sohnes. Während die andern aßen, saß er schweigend am Tisch, weil beim Essen nicht gebettelt werden durfte. Endlich bat eine leise Stimme um Salz. Das war auf alle Fälle erlaubt. „Warum möchtest du denn Salz haben?“, fragte sein Tischnachbar, der Hudsons leeren Teller bemerkte. „Oh, ich möchte nur bereit sein, wenn mir meine Mama etwas zu essen gibt.“ Ein anderes Mal lenkte er die Aufmerksamkeit für seine Bedürfnisse durch eine Frage auf sich, als das Gespräch einen Augenblick verstummte. „Mama, denkst du, Apfelkuchen ist etwas Gutes für kleine Buben?“ Die Kinder lebten mit ihrem Vater beinahe so vertraut wie mit der Mutter. Dieser fühlte sich nicht weniger verantwortlich für ihre Erziehung. Obgleich streng und oft aufbrausend, kann der Einfluss James Taylors im Leben seines Sohnes kaum hoch genug bewertet werden. Er war bestimmt ein häufig unerbittlicher Erzieher. Doch wer könnte sagen, ob Hudson je der Mann und Leiter eines großen Werkes geworden wäre ohne ein solches Element in seiner frühesten Jugend? James Taylor genügte die Tatsache nicht, dass seine Kinder verhältnismäßig gut geartet waren. Er selbst besaß ein äußerst starkes Pflichtbewusstsein. Es musste immer das zuerst getan werden, was zuerst getan sein musste. Freiheit, Vergnügen und Weiterbildung durften nur den verbleibenden Raum einnehmen. Er war ein Mann des Glaubens, doch ging sein Glaube Hand in Hand mit praktischer Arbeit. Von seinen Kindern verlangte er gründliches Erfüllen ihrer Pflichten, damit sie sich Gewohnheiten aneigneten, durch die sie zu zuverlässigen Männern und Frauen geformt würden. Die Bedeutung der Pünktlichkeit zum Beispiel brachte er seinen Kindern durch Vorbild und Belehrung bei. Niemand durfte verspätet zu den Mahlzeiten oder andern Familienzusammenkünften erscheinen. „Sind fünf Leute beisammen und man lässt sie eine Minute zu lange warten, dann gehen fünf Minuten verloren, die nie mehr eingeholt werden können“, belehrte er sie. Saumseligkeit beim An- und Auskleiden, oder wenn eine Arbeit getan werden sollte, tadelte er ebenfalls als Zeitverlust. „Lerne es, dich rasch anzukleiden, denn du musst es wenigstens einmal jeden Tag deines Lebens tun. Beginne auch deine Arbeit sogleich, wenn sie dir aufgetragen wird! Zaudern hilft nicht und macht die Pflichten nur mühsamer.“ Ein anderer seiner Grundsätze lautete: „Siehe zu, dass du ohne dieses oder jenes auskommst!“ Das bezog sich vor allem auf die bescheidenen Tischfreuden. Er kannte den lebenslangen Einfluss kleiner Gewohnheiten und fühlte sich verpflichtet, seinen Kindern die Kraft zur Selbstbeherrschung zu sichern. „Manchmal werdet ihr zu euch selbst Nein sagen müssen, wenn wir einmal nicht mehr bei euch sein und euch helfen können. Das wird euch sehr schwerfallen, wenn es euch nach irgendetwas gelüstet. Darum lasst uns die Tugend der...



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