E-Book, Deutsch, Band 13, 448 Seiten
Reihe: Bianca Extra
Thayne / Pade / Myers Bianca Extra Band 13
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7337-3238-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 13, 448 Seiten
Reihe: Bianca Extra
ISBN: 978-3-7337-3238-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
SARAHS GEHEIMNIS von THAYNE, RAEANNE
Er verwechselt sie! Eigentlich ist Sarah nur zu Ridge Bowman gefahren, um ihm ein schreckliches Familiengeheimnis zu gestehen ... Soll sie ihn einfach im Glauben lassen, sie sei eine andere - und die Chance ergreifen, dem attraktiven Rancher ganz nah zu sein?
SÜßER ALS DIE POLIZEI ERLAUBT von MAJOR, MICHELLE
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EIN, ZWEI DINGE ÜBER DIE LIEBE von PADE, VICTORIA
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HABE HUND - SUCHE MANN! von MYERS, HELEN R.
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RaeAnne Thayne hat als Redakteurin bei einer Tageszeitung gearbeitet, bevor sie anfing, sich ganz dem Schreiben ihrer berührenden Geschichten zu widmen. Inspiration findet sie in der Schönheit der Berge im Norden Utahs, wo sie mit ihrem Ehemann und ihren drei Kindern lebt.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Die River Bow Ranch war ihm noch nie so verlassen vorgekommen.
Ridge Bowman trat sich nach getaner Arbeit auf der Fußmatte im Hauswirtschaftsraum den Schnee von den Stiefeln. Das Geräusch hallte hohl in dem leeren großen Blockhaus wider, in dem er fast sein ganzes Leben verbracht hatte.
Ridge war daran gewöhnt, beim Betreten des Hauses Lärm und Gelächter zu hören – Geschirrklappern, die Stimme seiner Schwester Caidy, die aus voller Kehle Radiosongs mitschmetterte, das Geräusch des Fernsehers oder seine Tochter am Telefon mit ihren Freundinnen.
Doch Caidy war mit Ben Caldwell in die Flitterwochen gefahren, und Destry schlief bei ihrer Cousine und besten Freundin Gabi. Zum ersten Mal, seit Ridge denken konnte, hatte er das große Haus ganz für sich.
Eine Erfahrung, auf die er ehrlich gesagt gut verzichten konnte.
Er schlüpfte aus seinen Stiefeln und ging in die Küche. Ein kurzes Kläffen erinnerte ihn daran, dass er doch nicht völlig allein war. Er passte nämlich auf Bens niedlichen Hund auf, einen dreibeinigen Chihuahua-Mischling mit dem passenden Namen Tripod. Die meisten Hunde auf der Ranch schliefen in der Scheune und lebten im Freien, doch Tri war zu klein, um mit den Großen zusammen zu sein.
Der Hund trottete in den Hauswirtschaftsraum, setzte sich vor die Hintertür und sah Ridge erwartungsvoll an.
„Musst du mal raus? Dir ist doch wohl klar, dass du im Schnee versinken wirst, oder? Und würdest du mir nächstes Mal übrigens bitte Bescheid sagen, bevor ich mir die Stiefel ausziehe?“
Ridge öffnete die Tür und beobachtete belustigt, wie der Hund zu der Stelle hüpfte, die Ridge extra für ihn freigeschaufelt hatte. Tri gefiel die Kälte offensichtlich auch nicht. Rasch erledigte er sein Geschäft, hüpfte zurück ins Haus und lief in die Küche.
Ridge folgte ihm hungrig. Mal sehen, was er sich noch von dem übrig gebliebenen Hochzeitsessen zusammenstellen konnte. Vielleicht einige von Jenna McRavens Spinatquiches, die er so gern mochte, und ein paar von den kleinen Schinken-Käse-Sandwiches. Schinken war schließlich fast dasselbe wie Speck, oder?
Als er nach einem Joghurt und einer Banane griff, vermisste er das üppige herzhafte Frühstück, das seine Schwester ihm sonst immer zubereitete – lockere Pfannkuchen, knusprigen Speck und goldgelbe Kartoffelpuffer. Damit war es jetzt allerdings nach Caidys Heirat vorbei. Von nun an würden er und Destry entweder allein zurechtkommen oder eine Haushälterin anstellen müssen.
Ridge freute sich trotzdem für seine jüngere Schwester, die in dem neuen Tierarzt von Pine Gulch einen tollen Mann gefunden hatte. Nachdem Melinda die Ranch verlassen hatte, war Caidy für sie eingesprungen und hatte viel zu lange auf ein eigenständiges Leben verzichtet. Da Ridge damals allein mit einem kleinen Baby gewesen war und nach dem Tod seiner Eltern den Ranchbetrieb umstrukturieren musste, war er dankbar für ihre Hilfe gewesen, doch inzwischen hatte er ein schlechtes Gewissen, sie so lange in Anspruch genommen zu haben.
Trotzdem war Caidy ihren Weg gegangen. Sie und Ben liebten einander sehr, und sie würde seinen Kindern Ava und Jack eine tolle Stiefmutter sein.
Inzwischen waren Ridges Geschwister alle glücklich verheiratet. Er war der letzte Single der Bowmans, aber das war ihm nur recht.
Als er in eine von Jennas köstliche Blätterteigpasteten biss, unterdrückte er ein Gähnen. Die täglichen Pflichten auf einer Ranch vertrugen sich nicht gut mit Hochzeitsfeiern und Tanz bis in die Morgenstunden.
Die Küche war der einzige ordentliche Raum des Hauses. Jennas Catering-Crew hatte zwar auch den Rest des Hauses aufräumen wollen, aber Ridge hatte sie weggeschickt, um bis zum Klingeln des Weckers zumindest noch drei Stunden Schlaf zu bekommen. Außerdem hatte Caidy für den Tag nach der Hochzeit schon eine Reinigungsfirma beauftragt.
Er nahm sein improvisiertes Frühstück, pfiff nach Tri und ging ins Arbeitszimmer, wobei er sich Mühe gab, das Chaos um sich herum zu ignorieren. Es war Samstag, aber unter der Woche blieb immer jede Menge Arbeit liegen, und die Zeit vor der Hochzeit seiner Schwester war ziemlich chaotisch gewesen. Er musste noch diverse E-Mails schreiben, den Viehhändler anrufen und die Buchhaltung erledigen.
Als Ridge sein letztes Schinkensandwich aufaß und einen Blick auf die Uhr warf, stellte er zu seinem Schrecken fest, dass bereits zwei Stunden vergangen waren.
Irritiert runzelte er die Stirn. Wo blieb die Putzfrau denn? Caidy hatte gesagt, sie würde um zehn kommen, und jetzt war es schon fast zwölf.
Wie auf ein Stichwort klingelte es an der Tür. Tri sprang auf, kläffte einmal und rannte zur Haustür, so schnell ihn seine kurzen drei Beine trugen.
Die Putzfrau wird einiges zu tun haben, dachte Ridge, als er dem Hund durchs Haus folgte. Hoffentlich würde sie vor Mitternacht fertig werden.
Tri wartete schon ungeduldig vor der Tür. Als Ridge öffnete, stand eine Frau vor ihm, die überhaupt nicht wie eine Putzfrau im Dienst aussah. Eine kleine zierliche Frau mit blauen Augen und rotem Haar, das ihn an die Farbe von herbstlichen Ahornblättern erinnerte.
Sie trug Jeans, einen kurzen schwarzen Mantel und ein kunstvoll um den Hals geschlungenes Tuch. Sie wirkte so zart und zerbrechlich, dass er sich unwillkürlich fragte, ob der Reinigungsjob sie nicht überfordern würde, verdrängte diesen Gedanken jedoch rasch.
Hatte Caidy einen Fehler begangen? Ridge schüttelte den Kopf. Seine Schwester wusste, was sie tat, und auf keinen Fall würde er dieses Chaos allein beseitigen können.
„Mr Bowman?“
„Ja?“
„Hallo. Mein Name ist Sarah Whitmore. Es tut mir leid, dass ich so …“
Ohne ihre Entschuldigung abzuwarten, öffnete Ridge die Tür noch ein Stück weiter. „Hauptsache, Sie sind jetzt da, das ist das Wichtigste. Kommen Sie rein.“
Die Besucherin musterte ihn für einen Moment verwirrt, bevor sie das Haus betrat.
„Ich habe schon vor zwei Stunden mit Ihnen gerechnet.“
„Sie haben mit mir gerechnet? Ich verstehe nicht ganz.“
Anscheinend hatte die Putzfrau sich in der Uhrzeit geirrt. Normalerweise legte Ridge großen Wert auf Pünktlichkeit, aber die Frau wirkte so durcheinander – vermutlich vom Anblick des Chaos vor ihr –, dass er auf eine Zurechtweisung verzichtete. „Solange Sie alles erledigen, wofür Sie bezahlt werden, sehe ich keinerlei Veranlassung, mich bei der Firma zu beschweren.“
„Firma?“ Errötend sah die Frau sich um und ließ den Blick über Krümel, zerknüllte Servietten und leere Champagnerflaschen gleiten. „Wow. Was ist denn hier passiert?“
Mann, er musste dringend mal mit Caidy über diese Reinigungsfirma reden! War die Frau denn überhaupt nicht informiert worden?
„Eine Hochzeitsfeier. Genauer gesagt, die Hochzeit meiner Schwester. Es war schon nach zwei Uhr, als die letzten Gäste gingen, und da ich heute früh aufstehen musste, habe ich alles so gelassen, wie es war.“
„Wow, was für ein Chaos!“
„Aber Sie werden doch damit fertig, oder?“
„Ich …“
„Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht“, versicherte Ridge ihr rasch. Er wollte hier wirklich nicht allein sauber machen. „Die Caterer haben die Küche schon aufgeräumt, da ist also nichts mehr zu tun. Bleiben noch dieser Hauptraum, ein paar Schlafzimmer, in denen die Gäste sich umgezogen haben, und die Gästebäder hier und im ersten Stock. In drei, vier Stunden müssten Sie das doch schaffen können, oder?“
Die junge Frau zog verwirrt die Augenbrauen zusammen und biss sich auf die Unterlippe.
Wie aus dem Nichts überwältigte Ridge das verrückte Verlangen, ihre hübsche Unterlippe zu küssen – ein Impuls, der ihn fast schockierte. Was zum Teufel war nur los mit ihm? Er hatte schon eine Ewigkeit nicht mehr so intensiv auf eine Frau reagiert, aber irgendetwas an ihrem schönen Gesicht, ihren sanften Augen und ihrem glänzenden roten Haar brachte anscheinend sein Blut in Wallung.
Er biss die Zähne zusammen und verdrängte seine völlig unangebrachte Reaktion. „Die Putzutensilien finden Sie im Schrank im Hauswirtschaftsraum gleich hinter der Küche. Dort befindet sich auch alles andere, was Sie brauchen. Ich bin in meinem Büro im Stall, falls Sie Fragen haben“, fügte er schon halb im Gehen hinzu, denn er hatte es auf einmal sehr eilig, von ihr wegzukommen.
„Aber, Sir!“, rief sie ihm hinterher, eine Spur Panik in der Stimme. „Mr Bowman, ich fürchte …“
In diesem Moment klingelte zu seiner Erleichterung das Telefon in seinem Arbeitszimmer. Er hatte absolut keine Lust, mit dieser Frau zu diskutieren. Sie wurde schließlich für ihren Job bezahlt. „Ich muss da rangehen“, sagte er, und das war noch nicht mal gelogen. Vermutlich rief der Futterlieferant zurück, den er vorhin zu erreichen versucht hatte. „Danke schon mal im Voraus. Sie haben keine Ahnung, was für eine große Hilfe Sie mir sind. Sagen Sie einfach Bescheid, wenn Sie etwas brauchen.“
Ridge wandte sich von der Frau ab, die mit leicht geöffnetem Mund und irritiertem Gesichtsausdruck vor ihm stand, und lief davon wie ein Zwölfjähriger, den sein Schwarm gerade bei einer Schulparty gefragt hat, ob er mit ihr tanzen will. Aus reinem Selbstschutz.
Die letzte Frau, zu der er sich spontan so hingezogen gefühlt hatte, hatte er geheiratet – und wie das ausgegangen war, wusste man ja.
Gut, dass diese Unbekannte nur für ein paar Stunden bleiben würde.
Sarah verstand...