Wesley / Marquardt | Wesley, J: Lehrpredigten | Buch | 978-3-8469-0248-6 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 1, 816 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm

Reihe: Methodistische Quellentexte

Wesley / Marquardt

Wesley, J: Lehrpredigten

Buch, Deutsch, Band 1, 816 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm

Reihe: Methodistische Quellentexte

ISBN: 978-3-8469-0248-6
Verlag: Edition Ruprecht


Neuübersetzung zum 225. Todestag von John Wesley. Herausgegeben und übersetzt von Manfred Marquardt
John Wesleys Lehrpredigten (Standard Sermons) sind keine Konzepte oder Nachschriften seiner fast ausschließlich frei gehaltenen Predigten, sondern eher aus ihnen erwachsene schriftliche Darlegungen biblischer Grundaussagen über den christlichen Glauben und das ihm entsprechende Leben. Die Texte dieser Ausgabe bieten den wesentlichen Inhalt der wesleyanischen Verkündigung und erschienen zwischen 1746 und 1771. – Worum ging es Wesley bei der Veröffentlichung seiner Lehrpredigten? Vor allem um die von ihm als unverzichtbar angesehenen stete Weiterbildung der Laienprediger. Auffällig sind griechische und hebräische Zitate, die die von Wesley zitierten Bibelübersetzungen aus der King-James-Bibel präzisieren und vor Missdeutungen schützen.
Diese Neuübersetzung der 53 Lehrpredigten enthält Einleitungen von Fachwissenschaftlern, die zusammen mit Literaturverzeichnis und Registern zu eigenem Urteil anregen.
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Wesleys Vorwort:

1. Die folgenden Predigten haben zum Inhalt, was ich in den letzten acht oder neun Jahren gepredigt habe. In dieser Zeit habe ich oft in der Öffentlichkeit über alle Themen der folgenden Sammlung gesprochen. Ich bin mir keines Aspektes der Lehre bewußt, über den ich gewöhnlich in der Öffentlichkeit sprach, der nicht hier - beiläufig, wenn nicht bewußt - jedem christlichen Leser dargelegt wäre. Jeder ernsthafte Mensch, der sie durchliest, wird darum ganz klar sehen, welche Lehrmeinungen ich mir als die Essenz der wahren Religion angeeignet und gelehrt habe.

2. Aber ich bin mir völlig bewußt, daß sie nicht in der Art und Weise verfaßt sind, wie viele es erwarten. Nichts erscheint hier in einer ausführlichen, eleganten oder sprachlich kunstvollen Form. Wenn es mein Wunsch oder meine Absicht gewesen wäre, so zu schreiben, dann hätte mir meine Zeit dies nicht erlaubt. Doch in Wahrheit beabsichtige ich zur Zeit nichts anderes: Ich schreibe - wie ich auch normalerweise spreche - ad populum, zu der Masse der Menschen, die an der Redekunst weder Gefallen haben noch sie verstehen; die aber trotzdem ein kompetentes Urteil über die Wahrheiten haben, die für das jetzige und das kommende Glück notwendig sind. Ich erwähne dies, damit wißbegierige Leser sich die Arbeit ersparen können, das zu suchen, was sie nicht finden werden.

3. Ich beschreibe die einfache Wahrheit für einfache Leute. In dieser Absicht enthalte ich mich jeglicher scharfsinniger und philosophischer Spekulation, jeglicher verwirrender und schwieriger Beweisführung; ich vermeide, wenn irgend möglich, Gelehrsamkeit zu zeigen - außer manchmal beim Zitieren originaler Schriften. Ich bemühe mich, alle Wörter zu vermeiden, die nicht leicht verständlich sind und üblicherweise gebraucht werden, zu vermeiden. Ganz besonders gilt das für solche technischen Begriffe, wie sie oft bei Theologen erscheinen - die Redeweise also, mit der belesene Menschen innig vertraut sind, die aber für den gewöhnlichen Menschen eine unbekannte Sprache ist. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob ich nicht manchmal unbewußt in diese Sprache hineinrutsche. Es ist ja das Allernatürlichste, sich vorzustellen, daß ein Wort, das einem selbst vertraut ist, es auch für die ganze Welt ist.

4. Nein, in gewissem Sinne ist es meine Absicht, alles zu vergessen, was ich je in meinem Leben gelesen habe. Ich will im allgemeinen so sprechen, als hätte ich nie einen alten oder zeitgenössischen Schriftsteller gelesen (immer ausgenommen die inspirierten). Ich bin überzeugt: Wenn ich einfach der Kette meiner Gedanken folge, ohne mich in den Gedankengang anderer Leute zu verwickeln, dann gibt das mir einerseits die Möglichkeit, klarer die Gefühle meines Herzens auszudrücken. Andererseits werde ich mit weniger schweren Gedanken, mit weniger Vorurteilen und VorausSetzungen die bloßen Wahrheiten des Evangeliums sowohl für mich überprüfen als auch anderen weitergeben.

5. Ich fürchte mich nicht, gegenüber ehrlichen, vernünftigen Menschen die innersten Gedanken meines Herzens offen darzulegen. Ich wähnte mich als Eintagskreatur, wie ein Pfeil durch das Leben schießend. Ich bin eine Seele, die von Gott kommt und zu Gott zurückkehrt, schwebend über dem Abgrund. Noch einige Augenblicke, und ich bin nicht mehr. Ich falle in eine unwandelbare Ewigkeit! Ich will nur eines wissen: den Weg zum Himmel, wie ich an jenem seligen Ufern lande. Gott selbst hat sich herabgelassen, diesen Weg zu lehren. Genau deshalb stieg Er vom Himmel herab. Er schrieb es in ein Buch. O gib mir das Buch um jeden Preis: Gib mir das Buch Gottes! Ich habe es: Hier ist genug Wissen für mich. Was ich sein will, ist ein homo unius libri. Da bin ich dann weitab von der Geschäftigkeit der Menschen. Ich bin allein. Nur Gott ist hier. In Seiner Gegenwart öffne und lese ich Sein Buch mit dem Ziel, den Weg zum Himmel zu finden. Gibt es irgendeinen Zweifel über das, was ich lese? Erscheint irgend etwas dunkel oder verworren? Ich erhebe mein Herz zum Vater des Lichts: "Herr, lautet dein Wort nicht: "Wenn aber jemandem unter euch Weisheit mangelt, der bitte Gott"? Der Du "gern gibst jedermann und allen mit Güte begegnest", Du hast gesagt: "Wenn jemand will deinen Willen tun, der wird erkennen". Ich will Deinen Willen tun: laß mich erkennen!" Dann suche und überdenke ich parallele Stellen der Schrift und "deute geistliche Sachen für geistliche Menschen". Darüber meditiere ich so aufmerksam und ernsthaft, wie mein Verstand es nur kann. Wenn noch irgendein Zweifel bleibt, so frage ich die, die in göttlichen Dingen erfahren sind; und dann die Schriften, durch welche sie reden, obwohl sie gestorben sind. Was ich auf diese Weise lerne, das lehre ich auch.

6. Ich habe in den folgenden Predigten demgemäß das niedergeschrieben, was ich in der Bibel über den Weg zum Himmel gefunden habe, mit der Absicht, Gottes Weg von menschlicher Erfindung zu unterscheiden. Ich habe mich bemüht, den wahren, schriftgemäßen, erfahrbaren Glauben zu beschreiben, und zwar ohne etwas wegzulassen, das wirklich dazugehört, und ohne etwas hinzuzufügen, das nicht dazugehört. Und dies ist vor allem mein Wunsch: erstens möchte ich die, welche sich gerade dem Himmel zugewandt haben (und die besonders leicht vom Weg abkommen, weil sie mit göttlichen Dingen nur wenig vertraut sind) schützen vor Formellem, vor bloß äußerlichem Glauben, welcher die Herzensreligion beinahe aus der Welt vertrieben hat. Und zweitens will ich diejenigen warnen, die die Religion des Herzens kennen, den Glauben, der durch die Liebe tätig ist, damit sie nicht das GeSetz durch den Glauben zunichte machen und so wieder in die Schlinge des Teufels geraten.

7. Auf Rat und Bitte einiger meiner Freunde hin habe ich den ändern Predigten dieses Bandes drei eigene Predigten und eine von meinem Bruder vorangestellt, die an der Oxford Universität gehalten wurden. Mein Plan machte einige Predigten über die betreffenden Gegenstände erforderlich. Nun zog ich aber diese allen ändern deswegen vor, weil sie die häufig vorgebrachte Beschuldigung, wir hätten in der letzten Zeit unsere Lehre geändert und predigten nicht mehr so wie vor einigen


John Wesley (*17. Juni 1703 in Epworth; †2. März 1791 in London) war ein britischer Evangelist, Theologe und Sozialreformer und einer der Begründer der Evangelisch-methodistischen Kirche.


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