E-Book, Deutsch, 187 Seiten
Wiese / Hermansson / Slonawski Ein bittersüßes Risiko: Eine BDSM-Erotik-Sammlung
1. Auflage 2022
ISBN: 978-87-28-38458-9
Verlag: LUST
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 187 Seiten
ISBN: 978-87-28-38458-9
Verlag: LUST
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
'Sie keuchte auf, war mehr als bereit für alles. Glaubte sie. Da kam ein Schlag auf die eine Pobacke. Sie schrie auf. Es tat weh, aber inmitten all der Erregung war es, als ob sie es kaum merkte. Die Haut wurde warm und schmerzte. Er glitt wieder mit der Hand zwischen ihre Beine und begann, ihre Klitoris zu massieren, leicht und herausfordernd. Sie stöhnte. Wollte sehen, was er tat, aber hinter der Augenbinde war alles dunkel.'Dominance, Submission, Bondage. In dieser Zusammenstellung erotischer Geschichten tauchst du ein in die aufregende Welt des BDSM, die dir den Atem rauben wird.Diese Sammlung folgende erotischen Kurzgeschichten:MittsommernachtValentinsnachtUnterwerfungDer Chefin zu Diensten4. Dezember: Oh TannenbaumZu Befehl!ZüchtigungDie PolizistinStrap-onDas Rollenspiel: Räuber und GendarmBabysitterDer FremdeDILFValentinParanormalMittsommertraumKlappe, Action, Sex!Das Kollektiv-
Autoren/Hrsg.
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Mittsommernacht
Eine wohlbekannte Melodie erklang aus den Autolautsprechern und erinnerte Alicia an das Ende des Sommerurlaubs vor vielen Jahren. Alex summte eine Weile mit und verstummte dann, um stattdessen im falschen Takt auf das Lenkrad zu trommeln. Es war warm im Auto, obwohl sie beide Fenster für den Durchzug geöffnet hatten: Es war zu wenig Wind, um einen Unterschied zu machen. Die Autoschlange zum Fähranleger war ziemlich lang, obwohl sie bereits gegen neun losgefahren waren. An der ganzen Küste entlang brachten die Leute ihre Boote in den Schärengarten, um Mittsommer zu feiern. Wer kein eigenes Boot hatte, fuhr mit der Autofähre, die nur eine begrenzte Anzahl Autos pro Fahrt mitnehmen konnte, was ewig dauerte. Sie hatten sich ab und zu ein bisschen unterhalten und Alex hatte sich dem Elefanten im Zimmer vorsichtig genähert, sich dann aber doch nie getraut, das Thema anzusprechen. Man merkte, dass er helfen wollte, aber nicht wusste, wie. „Aber das wird ja wohl lustig, Mittsommer auf einer echten Schäreninsel zu feiern?“, sagte er zerstreut, als erwarte er keinerlei Antwort. Alicia machte ein zustimmendes Geräusch und öffnete zum drölfzigsten Mal an diesem Tag Instagram auf ihrem Handy. Sie suchte nach Marcos‘ Seite und scrollte, ebenfalls zum drölfzigsten Mal an diesem Tag. Alex schielte zu ihr herüber und rümpfte die Nase. „Meinst du nicht, dass es jetzt langsam reicht?“, fragte er. „Nein“, schnappte Alicia, schloss aber die App. „Also, ich bin da, wenn du reden willst“, sagte Alex wenig überzeugend. „Ich weiß“, antworte Alicia säuerlich. Sie waren es bereits durchgegangen. Alicia hatte Schluss gemacht, nicht Marcos. Sie sollte nach einem Monat über ihn hinweg sein, das wusste sie, aber sie wusste nicht, wohin mit sich selbst. Sie fühlte sich neu und unberührt, obwohl sie erwachsen war, und der sogenannte Singlemarkt war riesig geworden in den Jahren, in denen sie in einer Beziehung gewesen war. Sie wusste einfach nicht, wo sie anfangen sollte. Das konnte Alex nicht nachvollziehen. Er war Single gewesen, seit sie befreundet waren, bis jetzt. Seine neue Freundin Sabine musste wirklich etwas Besonderes sein, wenn sie Alex dazu gebracht hatte, sich zu binden, dachte Alicia. Sie würde Sabine zum ersten Mal auf der Mittsommerfeier treffen, die Sabines Freunde organisierten. Sabine war bereits dort und half bei den Vorbereitungen fürs Fest. Alicia wusste nicht viel über sie, außer, dass Alex sehr verliebt war und daran überhaupt nicht gewöhnt. Alicia hätte ihn damit aufziehen können, aber sie ließ es bleiben. Er würde nur sauer werden. „Ich glaube, dass du ein bisschen vögeln musst“, sagte Alex plötzlich, und warf Alicia einen nervösen Blick zu. Alicia lachte auf. „Und mit wem soll ich mit diesem verängstigten Deppengesicht vögeln? Ich kann keinen Sex, der nicht mit Marcos zu tun hat, und ich habe keine Ahnung, wie man datet.“ Alicia sah ein, dass ihre Worte, die als Witz gemeint waren, schmerzlich wahr waren. „Hör auf, du bist doch megahot“, sagte Alex, aber diesmal blicke er nicht zu ihr, sondern hielt das Lenkrad fest und sah zum Kai heraus. Alicia sah, dass Alex rote Flecken am Hals bekam, wie immer, wenn er gestresst war. Schon komisch. Wenn sie nicht so lange schon Freunde gewesen wären, hätte sie geglaubt, dass er sie angrub. „Okay“, sagte sie und lachte auf eine Art, die eigentlich kein richtiges Lachen war. Eine Weile saßen sie stumm da, und Alicia konnte sehen, dass Alex Mut sammelte, um etwas zu sagen. „Du … eine Sache über die Party …“, setzte er an. „Ich hätte das vielleicht früher sagen sollen, aber …“ „Alex“, unterbrach ihn Alicia, „das mit Sabine ist keine große Sache. Sie ist bestimmt total nett, wir kommen bestimmt miteinander klar und alles ist gut. Okay? Ich kann mich jetzt nicht unterhalten, die Hitze macht mich irre.“ Alex verstummte und sah aus dem Fenster. Alicia sagte, dass sie ein wenig schlafen wolle und schloss die Augen. In einem Zustand geistiger Umnachtung zwischen Wachen und Schlafen begann Alicia darüber zu fantasieren, wie es mit Alex wäre. Natürlich würde das nie passieren und ihre Gedanken waren kaum bewusst gesteuert, aber trotzdem … Er war echt heiß. Alicia hatte Alex schon häufig mit nacktem Oberkörper gesehen und seine Muskeln imponierten ihr immer wieder. Das war ja wohl auch der Sinn dieser Muskeln, auch wenn es nicht sie war, der er damit imponieren wollte. Obwohl es zwischen ihnen immer etwas gegeben hatte und häufig etwas hätte passieren können, waren sie immer nur Kumpel und nie etwas anderes gewesen. Alicia war es lieber so. Sie brauchte einen Freund wie Alex. Aber was in ihrem eigenen Kopf vorging, brauchte er ja nicht zu wissen. Alicia stellte sich vor, wie sexy sonnengebräunt Alex am Ende des Sommers wäre, und wie seine hübschen Brustmuskeln sich an ihrer Brust anfühlen würden. Sie vergaß die Autoschlange und die Hitze und sah vor ihrem inneren Auge, wie Alex sich und ihr das T-Shirt vom Leib riss und sie gegen den Sitz presste. Alicia kniff unmerklich die Muskeln in Unterleib und Po zusammen, und da sie nichts anderes tun konnte, fantasierte sie weiter über Alex‘ warmen Körper an ihrem. Es fühlte sich verboten und schmutzig an, und gleichzeitig wunderbar rebellisch. Nach ewiger Warterei kamen sie endlich am Haus an. Es war eine helle zweistöckige Villa aus der Jahrhundertwende in der Nähe einer kleinen Bucht mit Aussicht übers Wasser, und als Alex und Alicia das Auto parkten, bemerkten sie, dass die Party bereits im Gange war. Eine dunkelhaarige Frau im hellen Kleid sprang aus der Hintertür des Hauses, als sie aus dem Auto stiegen. Sie winkte ausschweifend. Alicia erkannte an Alex‘ verliebtem Lächeln, dass es Sabine war. Sabine gab Alex einen leidenschaftlichen Kuss und warf sich anschließend Alicia um den Hals. „So toll, dass ihr da seid, ihr beiden“, rief sie, und Alicia erkannte das blumige Parfüm als eines ihrer Marc-Jacobs-Lieblingsdüfte. Sabine nahm sie beide an die Hand und führte sie zum Haus, wo sich bereits um die zwanzig Personen eingefunden hatten. Alicia bekam ein Bier und schüttelte allen nacheinander die Hand. Die Stimmung war herrlich, und man merkte, dass alle einander mochten und gern da waren. Sie beschloss, die Gedanken an Marcos wenigstens für diesen Tag sein zu lassen, und sich vom Mittsommerfest mitreißen zu lassen. Beim Mittagessen wurde Alicia neben Sabine gesetzt. Sabine tat freudig überrascht, aber Alicia vermutete, dass Sabine bei der Sitzordnung ihre Finger im Spiel gehabt hatte. Es gab klassischen Mittsommerhering, Kartoffeln und Knäckebrot. Jemand, der vor fünfzehn Jahren Student gewesen war, das Studentenleben aber noch immer nicht recht hinter sich lassen konnte, stimmte immer wieder Schnapslieder an. Alicia sang die wenigen Strophen mit, die sie kannte, und merkte selbst, wie viel Spaß sie hatte. Zum ersten Mal seit dem schweren Entschluss, mit Marcos Schluss zu machen, ging es ihr wirklich gut. Sie redete mit Sabine, die von ihrer Arbeit als freiberuflicher Reisejournalistin erzählte und von allen Orten, an denen sie gewesen war, und war beeindruckt, wie charmant Alex‘ neue Freundin war. Alicia freute sich wirklich für die beiden, fühlte sich aber etwas gehemmt, wenn Sabine immer wieder die Hand auf ihr Bein legte oder ihr mit flinken Fingern eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Alicia tat es damit ab, dass das sicher an dem brasilianischen Teil von Sabines Herkunft lag: Vielleicht hatten sie dort einfach andere Grenzen für den persönlichen Bereich. Je mehr Schnaps und Bier Alicia trank, und je wärmer und besser sie sich in ihrem Körper fühlte, desto wohler fühlte sie sich in Sabines Nähe. Vielleicht würden sie sogar Freundinnen werden. Darüber wäre Alex sicher froh? Nach dem Essen verteilten sich die Leute, um Mittsommerspiele zu spielen, das neue Boot von jemandem anzugucken oder sich einfach nur mit einem Bier in der Sonne zu aalen. Alicia konnte Alex und Sabine nirgendwo entdecken und wusste nicht recht, was sie tun sollte. Sie war vollends damit beschäftigt, nicht zu verloren auszusehen, als eine Frau zu ihr trat, die ihr schräg gegenüber gesessen hatte und die Alicia für eine der Gastgeberinnen hielt. „Elin“, sagte die Frau und streckte ihr die Hand entgegen. „Willst du Wikingerschach spielen? Uns fehlt noch eine Person.“ Alicia nahm Elins Hand und bejahte. Sie stellten sich in Reihen auf dem Rasen hinterm Haus aus, fünf auf jeder Seite, und jemand, der etwas zu viel zu trinken gehabt hatte, sagte laut die Regeln auf, während Alicia brav ihre Mannschaftskameraden begrüßte. Der erste Kubb fiel durch Elins Wurf. Elin juchzte vor Freude und hüpfte auf und nieder, während die andere Mannschaft buhte. Der...